Hallo @ alle Besucher
Heute zum Anlaß die Titelseite und Überschrift meines Blog!
Weit entfernt hier Menschen zu Diskriminieren, mit dem Ausdruck "Trahs-Weib"
will man gerade Aufmerksam machen, und warum man es will!
Leider lässt mir meine Krankheit kaum Zeit, denn Sie frisst auch wenn man es nicht sieht!
Man versucht das beste daraus zu machen!
Weib ist eine alte Bezeichnung für eine Frau, die in einigen Regionen sprachhistorisch eine allmähliche Bedeutungsverschlechterung erfuhr. Grund war die niedrige gesellschaftliche Stellung und Wertschätzung von Frauen, weshalb auch zahlreiche andere Frauenbezeichnungen eine Bedeutungsverschlechterung erfahren haben.
Wenn man heutzutage das Wort »Weib« gebraucht, dann nur, um einer missfälligen Bemerkung Luft zu machen.
Weiberabend, Weibsbild, Weiberkram, Waschweib und alles andere, was mit Weib zu tun hat, besitzt in unserer Sprache eine negative Konnotation. Weibisch ist im Gegensatz zu weiblich ein abwertender Begriff, in der Sprachwissenschaft auch pejorativ genannt.
Doch das war nicht immer so. Im Alt- und Mittelhochdeutschen, das heißt etwa bis zum 13. Jahrhundert, war das Wort wîp bzw. wîb, von dem Weib abgeleitet ist, noch ein ganz neutral besetzter Ausdruck, der der einfachen Geschlechtsbezeichnung diente.
Wîp/wîb war der gängige Begriff ohne jeglichen negativen Beigeschmack und setzte sich auch neutral bis ins Frühneuhochdeutsche fort. So muss man heutzutage also keine bösen Absichten des Autors vermuten, wenn in frühen deutschen Texten vom Weib die Rede ist, sondern kann auf eine unbefangene Wortbedeutung schließen.
Mit »Frau« ist man(n) auf der sicheren Seite
Doch wie hat sich dann das heute verwendete Wort »Frau« durchgesetzt? Der Ursprung liegt hier in den Wörtern frouwe bzw. vrouwe. Diese benannten eine weibliche Adelsperson und wurden zur Markierung der Standesunterschiede gebraucht. Äquivalent zur männlichen Anredeform »Herr« waren sie als weibliche Titelbezeichnungen zu verstehen.
Der Bedeutungswandel, der schließlich das Wort »Weib« herabsetzte und »Frau« in die Alltagssprache eingehen ließ, ist ein unabsichtlicher Nebeneffekt: Vermutlich aus Prestigegründen, der Höflichkeit halber und um die Gesprächspartnerin nicht zu erniedrigen, wählte man(n) eine schmeichelhafte Anrede, obwohl diese möglicherweise nicht standesgemäß war. So war man(n) immerhin auf der sicheren Seite, falls man(n) es doch mit einer Edeldame zu tun hatte. Die regelmäßige Verwendung dieses sprachlichen Mittels führte dann zur Durchsetzung der Bezeichnung »Frau« für weibliche Personen und zur Abwertung des Begriffs »Weib«.
Hinter jeder »Frau« steckt am Ende ein »Herr«?
Schaut man jedoch genauer hin (oder schlägt im etymologischen Wörterbuch nach), stellt sich heraus, dass selbst die Bezeichnung wîp/wîb schon einen Ursprung besitzt, der uns an konservative Rollenbilder denken lässt: Das vermutlich vom indogermanischen abgeleitete uei-b- bzw. uei-p-, was »drehen, sich schwingend bewegen« bedeutet, soll an »die sich geschäftig hin und her bewegende Hausfrau« angelehnt sein.
Dementsprechend geht aber auch frouwe/vrouwe mit seinem Wortstamm fro auf eine althochdeutsche Bezeichnung für »Herr« zurück, sodass frouwe eigentlich dem Wort »Herrin« entspricht.
Und am Ende ist der Kerl sprichwörtlicher Sieger
Ein Zeichen für männliche Dominanz? Wahrscheinlich. Und dafür muss man gar nicht so tief im etymologischen Wörterbuch kramen. Nicht nur Wortursprünge, sondern auch zahlreiche Redewendungen machen deutlich, wer in unserer Sprache die Hosen anhat. Während sich viele dieser Wendungen zu Zeiten der Ständegesellschaft herausbildeten, in der die Unterdrückung und Benachteiligung der Frau (bzw. des wîp/wîb) an der Tagesordnung stand, ist es erstaunlich, wie sich das angeblich abgelegte Patriarchat auch heute noch ganz unbemerkt in unserer Sprache wiederfindet.
Allerdings muss man gar kein ausgekochter Spitzbube sein, um bei all den Redensarten am Mann zu bleiben und nicht den Überblick zu verlieren. Dabei die eindeutig positive Besetzung für mit Männlichkeit assoziierte Wörter außer Acht zu lassen, wäre eine Milchmädchenrechnung.
So gehen die meisten weiblichen Zuschreibungen eben auch heute noch mit einer negativen Konnotation einher. Das Wort »Weib«, das ja im Ursprung gar kein abwertender Begriff gewesen ist, hat heute eine weit degradierendere Bedeutung als sein Gegenstück »Mann« oder »Kerl«. Da ließe sich eine herrliche Liste anlegen – mein lieber Herr Gesangsverein.
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Nikita Noemi Rothenbächer