Montag, 31. Dezember 2012

"Trans ist keine Krankheit, sondern ein Menschenrecht"



Copyright © 2011-2021 Nikita Noemi Rothenbächer- Alle Rechte vorbehalten!

Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012

Bitte kopiert den Link und gebt diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt vor, einer Minderheit anzugehören!

"Trans ist keine Krankheit, sondern ein Menschenrecht"

Beim weltweiten Aktionstag gegen die Pathologisierung von Transsexuellen wurde auch auf die steigende transphobe Gewalt hingewiesen.
  
Am 20. Oktober fand der Internationale Aktionstag gegen die Pathologisierung von Transmenschen statt.

 In über 30 Ländern rund um den Globus gab es Aktionen vom Infostand bis zu Demonstrationen.

Das Berliner Bündnis "Stopp Trans-Pathologisierung" organisierte eine Kundgebung vor dem Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité unter der Parole "Trans ist keine Krankheit, sondern ein Menschenrecht".

Die Aktivisten wenden sich dagegen, dass Menschen, die das ihnen zugeordnete Geschlecht nicht akzeptieren, in diagnostischen Handbüchern, die Ärzten und Psychologen als Grundlage dienen, in die Kategorie Störungen der Geschlechtsidentität eingeordnet werden.

Weltweit setzen sich Transmenschen für die vollständige Streichung der Kategorie aus dem Handbuch ein

Besondere Kritik übt das Bündnis an Professor Klaus Beier, der an dem Institut für Sexualwissenschaft lehrt.

Es wirft dem Mediziner vor, die Pathologisierung eines 11jährigen Kindes vorangetrieben zu haben, das das ihm zugewiesene männliche Geschlecht nicht akzeptiert und dabei von der Mutter unterstützt wird (Geschichte vom "Jungen, der ein Mädchen sein wollte"). Der Sorgerechtsstreit um Alex, wie das Kind in den Medien genannt wurde, seine mögliche Zwangseinweisung in die Jugendpsychiatrie und eine damit verbundene Behandlung hin zu einem geschlechtskonformen Verhalten als Junge sorgten Ende März für Diskussionen.

Beier und die Charité hatten damals allerdings bestritten, das Kind gegen seinen erklärten Willen oder den erklärten Willen der Mutter aufzunehmen.

Wir haben in diesem Blog mehrmals Berichtet!

Zunahme von transphober Gewalt

Transgender-Aktivisten sehen auch einen Zusammenhang zwischen der Pathologisierung von Transmenschen und der Zunahmen von Gewalt gegen Transmenschen. So heißt es in einer Pressemeldung von Transinterqueer und http://trans-weib.blogspot.de/

"In den letzten Jahren ist in vielen Ländern ein Anstieg transphober Gewalt zu beobachten. Forschungen zeigen, dass 2009 bereits an jedem zweiten Tag der Mord an einer Trans-Person berichtet wurde. In 2008 liegt für jeden dritten Tag eine Meldung vor."

Rechtzeitig zum Aktionstag ist im Verlag AG Spaak ein Büchlein unter dem Titel "Stop Trans*-Pathologisierung" erschienen. Der im Untertitel "Berliner Beiträge für eine internationale Debatte" vertretene Anspruch wird auf den knapp 100 Seiten eingelöst. In den kurzen Kapiteln, wird ein guter Einstieg in die Thematik geliefert.

Soziale Folgen der Ausgrenzung

Ein besonderer Stellenwert wird in dem Buch auf die sozialen Aspekte gelegt, was sicher auch darin liegt, dass die Herausgeberin Anne Allex seit vielen Jahren in der Erwerbslosenbewegung aktiv ist und den Arbeitskreis "Marginalisierte gestern und heute" mitbegründet hat. In ihrem Beitrag zeigt sie die sozialen Folgen der Pathologisierung auf:
"Trans*-Menschen gehören zu einer der am meisten diskriminierten Populationen in Europa. Ihre Erwerbslosenquote ist signifikant höher als beim Rest der Gesellschaft. Sie haben keine Aussicht auf eine der Ausbildung entsprechende Arbeit. Sie sind überwiegend arm und sozial ausgegrenzt."

Die Zuschreibung der Geschlechtsidentitätsstörung führt dazu, dass Transmenschen bei den Jobcentern und Arbeitsagenturen in die Kategorie "erwerbsunfähig" eingeordnet und ausgesteuert werden.

Dass aber bedeutet ein Leben am Rande des Existenzminimums. "Landen Erwerbslose nach solchen Feststellungsverfahren in einer kleinen Erwerbsminderungsrente oder in der Sozialhilfe, hat das schwere, dauerhafte Folgen für ihren künftigen Lebensstandard und ihre Lebensqualität", beschreibt Allex die soziale Realität, die nicht nur viele Transmenschen tangiert.

So werden in den letzten Jahren immer häufiger ALG II-Berechtigte von den Jobcentern zur Erstellung eines psychologischen Gutachtens aufgefordert. Zu den Begründungen gehört auch eine häufige Krankschreibung vor oder Entlassungen aus Eingliederungsmaßnahmen.
Viele möchten die Augen vor dieser Diskriminierung schließen, jedoch“ Dank“ einiger Aktivisten wird es ein Tema sein was uns auch in das Jahr 2013 begleiten wird!

Veränderungen können eintreten, jedoch auch nur mit der Unterstützung und dem Wohlwollen von euch, Ihr welche euch Gesellschafft schimpft!

Jedoch die meisten dann nur von Hören und Sagen mitreden über Thematiken welche Ihnen ansonsten sehr Fern erscheinen!

Jedoch das Denken das morgen oder übermorgen einer deiner Familie davon Betroffen sein könnte, das ist zu weit gegriffen, jedoch wenn es doch so sein sollte!

Für eure Hilfe ein Dankeschön und guten Rutsch ins 2013

Wenn ich gefragt werde, ob mir http://trans-weib.blogspot.de/ 10 Euro wert ist, dann sage ich: Ja, klar!

Für mich ist http://trans-weib.blogspot.de/ ganz oft der erste Anlaufpunkt. Ich halte die Artikel für ausgewogen und oft deutlich besser als Informationen auf anderen Webseiten. Wenn ich mich über ein Thema informieren will und dabei auf einer Seite lande, die ich nicht kenne, dann weiß ich erst mal nicht, wie ich sie einschätzen soll. Ist diese Seite seriös? Soll ich ihr vertrauen? Bei http://trans-weib.blogspot.de/  habe ich diesen Vorbehalt nicht.

Ich habe da mittlerweile ein Grundvertrauen entwickelt.

Während der letzten Spendenkampagne habe ich natürlich den Spendenaufruf des http://trans-weib.blogspot.de/ Nikita Noemi Rothenbächer ein paar Mal gesehen:

Beim ersten Mal hab ich nicht reagiert. Beim zweiten Mal überlegte ich: Eigentlich wäre es nur richtig zu spenden. Und beim dritten oder vierten Mal habe ich mir dann gedacht: Nun spende halt endlich!
Weil mir http://trans-weib.blogspot.de/ viel wert ist, wollte ich etwas tun - und so ein kleiner Betrag tut mir nicht weh. Spenden ist eine einfache Art, sich für Freies Wissen zu engagieren.

Bei http://trans-weib.blogspot.de/ gibt es tausende Freiwillige, die sich ohne finanzielle Gegenleistung sehr viel Arbeit mit dem Einstellen und Bearbeiten von Artikeln machen. Dazu gibt es Leute, die sich organisatorisch darum kümmern, dass das Projekt läuft, und schließlich gibt es eine sehr große Anzahl von Leuten, die http://trans-weib.blogspot.de/ nutzen.

Im Vergleich zu Facebook, Google und Co., die mit Ihren Webseiten Geld verdienen, ist die Zahl dieser Helfer sehr klein. http://trans-weib.blogspot.de/ wird als öffentliches Gut angesehen, so wie die Straße, auf der ich fahre: Ich benutze sie, ohne weiter darüber nachzudenken. Doch selbst für staatlich finanzierte öffentliche Güter zahle ich Steuern.

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Montag, 24. Dezember 2012

transsexualität versus transgender versus transidentität



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Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012

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transsexualität versus transgender versus transidentität

Transgender

Obwohl (oder gerade weil) Transsexualität als eine Form von Transgender erscheint (aber nicht ist - Anm. d. Red.), kam es in Vergangenheit immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Transsexuellen, die den Begriff, und/oder jegliche Kommunikation, Zusammenarbeit oder Allianz mit nicht-transsexuellen Transgendern ablehnen, und vor allem politisch motivierten Transgendern andererseits. Die Gruppen unterscheiden sich deutlich im Wunsch und in der Ablehnung von operativen Maßnahmen. Während für die einen geschlechtsangleichende Operationen ein Segen sind und diese angestrebt werden, werden diese von anderen als Verstümmelungen angesehen und abgelehnt.

Wo einerseits „klassische“ Transsexuelle oft argumentieren, dass sie darunter leiden, transsexuell zu sein, und nur ein normales Leben führen möchten, während Transgender (manchmal wird hier stattdessen auch „Transvestiten“ benutzt oder Transvestitismus, also ein nur zeitweiliger Rollenwechsel, impliziert) zum Teil durch ihr Äußeres Aufsehen erregen wollen, oder dadurch „Spaß haben“ möchten (ebenso werden teilweise auch sexuelle Motive unterstellt), verweisen einige Transgender andererseits darauf, dass a) nicht-transsexuelle Transgender genauso leiden können und genauso medizinische und juristische Maßnahmen benötigen können wie Transsexuelle, und dass b) noch lange nicht alle nicht-transsexuellen Transgender Aufsehen erregen möchten, oder „Spaß haben“ wollen, sondern es genauso nicht-transsexuelle Transgender gibt, welche ebenfalls für sich persönlich kein großes Interesse daran haben, irgendwie aufzufallen in Hinsicht auf ihre Geschlechtszugehörigkeit.

Diese angenommene Unterscheidungsmöglichkeit wird zunächst durch die ICD-10-Definitionen von „Störungen der Geschlechtsidentität“ insoweit unterstützt, weil dieses unter F64.0 (Transsexualität, vollständiger Geschlechtsrollenwechsel innerhalb eines als binär verstandenen Systems, unter Inanspruchnahme „so weit wie möglicher“ medizinischer Maßnahmen) und F64.9 (nicht näher definierte Geschlechtsidentitätsstörung) eine ähnliche Unterscheidung trifft. Allerdings ignorieren die Argumentationen nach ICD folgende Faktoren:

Die ICD-Definition ist nach dem allgemeinen wissenschaftlichen Konsens veraltet.
Das DSM-IV (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) verzichtet gänzlich auf den Begriff Transsexualismus und spricht (unter der Nummer 302.85 für Adoleszente und Erwachsene bzw.302.6 für Kinder) nur noch allgemein von Geschlechtsidentitätsstörungen, welche in unterschiedlich schwerer Form auftreten und bei welcher die notwendigen Behandlungen jeweils auf die Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmt sind und nicht nur eine Alles-oder-Nichts-Alternative bieten.

Und nicht zuletzt jene nicht unbeträchtliche Anzahl von Menschen, welche zwar einen Geschlechtsrollenwechsel samt den für sie notwendigen medizinischen und juristischen Maßnahmen benötigen oder bereits vollzogen haben, die jedoch, sei es, weil sie ein binäres Geschlechterverständnis ablehnen oder gewisse medizinische Maßnahmen für sich nicht benötigen, nicht die strikte Definition von F64.0 erfüllen. (Da ist doch also der Nachweis, daß TG etwas anderes als TS ist. Warum halten sich die Fachleute nicht dran? Würden sie sich endlich mal dran halten, wäre der "Grabenkrieg" endlich zuende. Jeder würde zu seinem Recht kommen, müßte keine Angst vor Verweigerung seiner Rechte und Verweigerung der Kostenübernahme haben. Bei TS gäbe es keinen Hickhack mehr um die Genital-OP, Pseudoargumente, daß so viele TG ohne Genitalanpassung leben können und man daher die Genital-OP-Kosten für einen TS nicht übernehme wären entkräftet und TG hätten ein verbrieftes Recht auf eine Teilanpassung. So einfach ist Bergbau! Anm. d. Red.)

Andere Transsexuelle begrüßen den Begriff Transgender, weil er nicht den in der deutschen Sprache problematischen Wortbestandteil sex enthält, da hier, anders als im Englischen mit den beiden Ausdrücken sex für das körperliche und gender für das soziale Geschlecht, nur ein einziger Begriff existiert. Dieser Umstand führt sprachbedingt im Allgemeinen zu dem Missverständnis, dass Transsexualität primär ein sexuelles Problem sei. Aus diesem Grund, und dem Umstand, dass in der deutschen Sprache die Geschlechtszuordnung eben mit dem biologischen Geschlecht gleichgesetzt wird, wird Transsexualität in Deutschland häufiger, in Österreich seltener auch durch den Begriff der Transidentität ersetzt.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Transgender#Transgender_versus_Transsexualit.C3.A4t


Begriffskritik - Transsexualität

Viele Betroffene lehnen das Wort „Transsexualität“ ab, da der Wortbestandteil „Sexualität“ ihrer Ansicht nach nahelegt, Transsexualismus sei kein Identitätsproblem, sondern lediglich eine sexuelle Präferenz. Transsexualismus ist jedoch eine Frage des Identitätsgeschlechtes und keine Spielart von Sexualität im eigentlichen Sinn: Transsexuelle sind keine Menschen mit bestimmten sexuellen Vorlieben, sondern Menschen, die sozusagen mit den falschen Geschlechtsorganen geboren wurden. Statt als „Mann-zu-Frau-Transsexuelle“ bzw. „Frau-zu-Mann-Transsexuelle“ möchten diese Kritiker lieber einfach als „Transfrauen“ bzw. „Transmänner“ bezeichnet werden. Ein in den 1980er Jahren in Deutschland eingeführter Alternativbegriff ist „Transidentität”, seit den 1990ern setzt sich auch der allerdings wesentlich weiter gefasste Begriff Transgender zunehmend durch. Transgender wird zum einen als Oberbegriff für Menschen verwendet, die sich mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht nicht arrangieren können (und genau deswegen entstehen die Verwirrungen, da auch TS dieses Merkmal aufweisen Anm. d. Red.), und zum anderen dient der Begriff als Bezeichnung für Menschen, die sich zwischen den Geschlechtern empfinden, sich also nicht 100 % als „Mann“ oder „Frau“ verstehen können. Im deutschen Sprachraum allgemein verbreitet sind diese Begriffsalternativen seit Mitte der 1990er; die Begriffskritik selbst kam allerdings bereits in den 1980ern auf.

Der Begriff der „Transsexualität“ wird seit einigen Jahren insbesondere von denjenigen, die sich als Transgender verstehen, kritisiert, weil die Kriterien für ihr Vorliegen auf einem binären Geschlechtsbild beruhen (siehe Heteronormativität und Transgender) und sich zu stark auf die Möglichkeiten der medizinischen Veränderung des Körpers und zu wenig auf die sozialen Umstände beziehen. (Der Transsexuelle versteht sich aber als binär und nicht als zwischengeschlechtlich, hat eine eindeutige Geschlechtsidentität und ortet sich demzufolge an den Eckpunkten der Skala Mann-Frau ein und nicht innerhalb oder in der Mitte, so wie es Transgender tun. Auch die Ausgestaltung der sozialen Rolle ist lediglich sekundär. Hier muß beim TS nichts antrainiert werden, höchstens verfeinert. Anm. d. Red.)

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Transsexualit%C3%A4t#Kontroversen


Transidentität

Der Begriff Transidentität (lat. trans „jenseitig“, „darüber hinaus“ und idem „derselbe“, „dasselbe“ „der gleiche“) wird im Prinzip synonym zu Transsexualität, gelegentlich auch zu Transgender verwendet. Er beschreibt das Phänomen, dass die Geschlechtsidentität vom biologischen Geburtsgeschlecht abweicht.

Die Kritiker des Transsexualitätsbegriffs argumentieren, dass damit zwar ursprünglich die Empfindung eines Menschen gemeint sei, die falschen Sexualorgane zu besitzen, jedoch die Assoziation zu Sexualität sehr nahe liege. Tatsächlich aber sei Transidentität kein sexuelles Problem im Sinne „sexueller Handlungen“ oder „sexueller Präferenzen“ oder „sexueller Orientierung“. Transidenten wollen vielmehr sozial als Angehörige des „anderen“ Geschlechts anerkannt werden und streben folglich eine Angleichung von Körper (Fremdwahrnehmung) und Selbstwahrnehmung an.

Der Begriff Transidentität soll die Assoziation mit Sexualität und damit Missverständnisse vermeiden, die durchaus praktische Auswirkungen auf das Leben von Transidenten haben, nicht nur allgemeiner Natur, sondern auch zum Beispiel in den Begutachtungen, die für die medizinische Behandlung und für die Namens- und Personenstandsänderung notwendig sind; diese waren (heute selten) häufig sehr auf sexuelle Fragen konzentriert, ignorierten dagegen häufig soziale Fragen, welche die Transidenten als wesentlich wichtiger empfanden.

Der ebenfalls verwendete Begriff Transgender betont die soziale Rolle des Geschlechts und weniger den "falschen" Körper, also die Tatsache, dass die Betroffenen in erster Linie unter der ihnen zugewiesenen Geschlechterrolle leiden. Er wurde in Deutschland erst nach dem Begriff Transidentität geläufig, der vor allem vom Verein „Transidentitas e. V.“ populär gemacht wurde.

Eine Gruppe von Betroffenen kehrt mittlerweile jedoch in der Selbstdefinition wieder zum Begriff Transsexualität zurück, weil sie sich durch den Begriff Transidentität entsexualisiert fühlt (andere wiederum um den Begriff neu und bewußt mit "Normalität", Unauffälligkeit, Eindeutigkeit und Stimmigkeit zu belegen und dies auch so an die Öffentlichkeit zu tragen Anm. d. Red.) und um auf den Umstand aufmerksam zu machen, dass Transsexualität primär keine Frage der geschlechtlichen Identität ist, sondern der Begriff eine geschlechtliche Variation beschreibe, die von Magnus Hirschfeld, der Transsexualismus 1923 erstmal so bezeichnete, als in der Natur vorkommend betrachtet wurde. Dieser verstand Transsexualität bzw. Transsexualismus als "Entgegengeschlechtlichkeit" und erwähnte seine Beobachtung u.a. in seinem Artikel "Die intersexuelle Konstitution", der als erweiterte Version eines am 16. März 1923 im hygienischen Institut der Universität Berlin gehaltenen Vortrags, im Jahrbuch der Sexuellen Zwischenstufen erschien. Hirschfeld beschreibt in diesem Artikel Menschen, dessen Geschlecht er als Vorstufen des Hermaphroditismus ansah. Im Unterschied zu Transidentität, bei der das "Empfinden, wie das Gegengeschlecht" gemeint ist, beschreibt "Transsexualität" eine geschlechtliche Zwischenstufe. Ferner wird von transsexuellen Menschen argumentiert, dass gerade nicht die geschlechtliche Identität gewechselt, sondern lediglich der Körper an das eigentliche Geschlecht angepasst werde.

Auch durch Transgender fühlen sich viele Transsexuelle nicht beschrieben, weil sie, wie in der medizinischen Definition (nach ICD-10: F64.0) beschrieben, primär unter dem falschen Körper leiden und die Ausgestaltung der sozialen Rolle nur als sekundäre Folge davon sehen.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Transidentit%C3%A4t


Ich habe nun mit Hilfe von Wikipedia die wichtigsten Kontroversen beleuchtet und eigene Anmerkungen hinzugefügt. Ich selber zähle mich zu den "klassischen" / "altmodischen" TS und verstehe den Begriff TG in seiner ursprünglichsten Form:

In den 1970er Jahren wurde der Begriff Transgender von Virginia Prince (Geburtsname: Arnold Lowman) in den USA geprägt. Er bezeichnete sich selbst in dieser Zeit als heterosexueller Transvestit, um sich von homosexuellen und transsexuellen Menschen abgrenzen zu können.[3] Der Begriff Transgender sollte eine ganz bestimmte Gruppierung von Menschen beschreiben: Angehörige dieser Gruppe wollten zwar die soziale Geschlechtsrolle vollständig wechseln, doch der Wechsel wurde weder mit chirurgischen Eingriffen noch mit einer Geschlechtsumwandlung verbunden.

Zur Rechtsstellung Transsexueller nach dem Coming-Out bis zur offiziellen Vornamensänderung

Für eine Vornamensänderung nach § 1 TSG ist eine abgeschlossene Diagnose der Transsexualität notwendig. Die Gutachter sind in der Regel nicht bereit, diese Diagnose zu stellen, wenn die/der Betroffene nicht über einen längeren Zeitraum in ärztlicher bzw. psychotherapeutischer Beobachtung oder Betreuung gestanden hat, und wenn sie/er noch keinen Alltagstest absolviert hat. Die TSG-Verfahren dauern auch immer länger; inzwischen sind 12 Monate absolut normal, auch wenn es sich um einen Routinefall handelt, der in der Begutachtung keine Schwierigkeiten aufwirft. Die Betroffenen müssen daher einen erheblichen Zeitraum ohne entsprechende Papiere in der neuen Identität leben.
Das Auftreten in der neuen Rolle und Identität ist natürlich zulässig!

Hierbei darf frau/mann auch den neuen Namen verwenden, nicht nur mündlich, sondern auch im Schriftwechsel (privat und mit Behörden!). Auch die Unterschriftsleistung ist rechtsgültig und keine Urkundenfälschung. Eine solche liegt nach der Rechtsprechung nur vor, wenn der „falsche“ Name als Mittel eingesetzt wird, den Vertragspartner um seine Gegenleistung zu bringen.

Es können daher unter dem neuen Namen Verträge abgeschlossen werden (z. B. Kauf-, Miet- und Versicherungsverträge).

Auch andere Personen und Institutionen (Arbeitgeber, Behörden) dürfen den neuen Namen verwenden. Ich habe z. B. entsprechende Schreiben und Bescheide des Arbeitsamtes, der Krankenkassen und der Rentenversicherung gesehen, die schon vor der gerichtlichen Namensänderung den neuen Vornamen gebrauchten.

Die Rentenversicherung darf (auch schon vor der gerichtlichen Entscheidung) eine neue Seriennummer erteilen. Der Arbeitgeber und staatliche Institutionen dürfen neue Zeugnisse ausstellen. Es gibt zwar den Straftatbestand der Falschbeurkundung im Amt, der es verbietet, daß eine Behörde etwas inhaltlich falsches beurkundet. Dieser Straftatbestand ist aber nur anwendbar, wenn etwas rechtlich Erhebliches falsch beurkundet wird. Der Vorname und das Geschlecht sind in einem Zeugnis aber nichts rechtlich Erhebliches. Erheblich sind die dokumentierten Leistungen und die Identität zwischen Zeugnisinhaber/in und Erbringer/in der dokumentierten Leistungen.

Für diesen ganzen Bereich gilt, daß andere Personen und Institutionen den neuen Namen verwenden dürfen, dies aber nicht müssen. Es gibt insoweit keinen vor Gericht durchsetzbaren Rechtsanspruch. Zwei Dinge sind auch bei gutem Willen rechtlich nicht zulässig: neue Ausweispapiere und ein Bankkonto auf den neuen Namen (letzteres aufgrund einer ausdrücklichen gesetzlichen Bestimmung im Steuerrecht).

Im Arbeitsrecht besteht auch schon vor der Vornamensänderung ein Rechtsanspruch, die Tätigkeit in der Kleidung des neuen Geschlechtes zu verrichten. Dies ist kein Kündigungsgrund. Das Landesarbeitsgericht Berlin hat die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in einem Grundsatzurteil dazu verurteilt, dem „Kläger“ (einer Mann-zu-Frau-Transsexuellen) weibliche Dienstkleidung als Busfahrerin zur Verfügung zu stellen.

Es besteht natürlich immer die Gefahr nicht angreifbarer Kündigungen. Frau/Mann sollte natürlich im Guten versuchen, mit dem Arbeitgeber zu einer Einigung bzw., des Rollenwechsels im Betrieb zu kommen. Wenn das aber nicht möglich ist, rate ich unbedingt zu einem Prozeß, zu einer Klage gegen die Kündigung, wenn das Kündigungsschutzgesetz anwendbar ist (der Betrieb muß mehr als 5 Arbeitnehmer beschäftigen, und das Arbeitsverhältnis muß länger als 6 Monate bestand haben). Die gilt auch, wenn ein anderer Kündigungsgrund als die Transsexualität usw. angegeben wird. Der Arbeitgeber muß den Kündigungsgrund vor Gericht beweisen!

Die Krankenkassen dürfen Leistungen nicht von der vorherigen Durchführung des Verfahrens nach § 1 TSG abhängig machen. Dies ändert freilich nichts daran, daß die Diagnose Transsexualität und die medizinische Notwendigkeit durch Gutachten belegt sein müssen. Deshalb ist dieser Weg in der Regel auch im Hinblick auf die Krankenkasse empfehlenswert.

Samstag, 15. Dezember 2012

Ausblick in die Vielgeschlechtlichkeit jenseits fester Identitäten


Copyright © 2011-2021 Nikita Noemi Rothenbächer- Alle Rechte vorbehalten!

Bearbeitet und Geschrieben von Nikita Noemi Rothenbächer 2012

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Ausblick in die Vielgeschlechtlichkeit jenseits fester Identitäten

Wir fragen,  ob  mit  der  Dekonstruktion  der  'Natur  der  Zweigeschlechtlichkeit'  die
Entmaterialisierung  von  Körpern  einhergehen  muss?  Wir verneint  dies: „Die  psychischen  und
physischen Narben, die Schmerzen der operierten Körper von Intersexuellen sind so real, dass es
als  Hohn  erscheint,  bereits  ihre  'ursprünglichen'  Körper  für  konstruierte  zu  halten.“

Intersexualität als Negation der Zweigeschlechtlichkeit bedeutet nicht, mit Geschlechtern in Form
einer  Maskerade  oder  Travestie  lediglich  zu  spielen,  es  erfordert  eine  grundsätzlichere
Veränderung  des  polaren  Denkens  bezüglich  einer  pluralen  Geschlechterdifferenz  jenseits  der Kategorien `Frau´ und `Mann´. Heldmann fordert nicht einen „selbstmitleidigen Blick“ auf das
„schwache Geschlecht“, wie es die feministische Bewegung lange Zeit propagiert hat, sondern auf
die gewaltsame Eliminierung sog. zwischengeschlechtlicher Menschen.

Wir  befinden  uns  hier  in  einer  argumentativen  Zwickmühle:  einerseits  muss  von
Zweigeschlechtlichkeit als Konstruktion und von konstruierten Körpern ausgegangen werden, die
dieses Modell bedienen, andererseits muss auf der 'Substanz' von Körpern bestanden werden, um
Intersexuellen nicht erneut den Ort ihrer Präsenz zu nehmen.

Heldmann plädiert von daher für die Beibehaltung der Kategorien gender und sex.

Die  vielfältigen  Formen  der  Intersexualität  und  die  Schwierigkeit  der  Medizin,  diese  zu
kategorisieren,  machen  deutlich,  dass  die  körperlichen Merkmale  intersexueller  Körper  nicht
lediglich  als  eine  Mischung  der  definierten  weiblichen  und  männlichen  Körpermerkmale
anzusehen sind,  sondern  jeder  Körper  für sich  eine  eigene  körperliche  Geschlechtskategorie
darstellt.
Dadurch wird der Begriff der Intersexualität obsolet.

In diesem Sinne plädiert Heldmann für andere Begrifflichkeiten. Sie schlägt 'Vielgeschlechtlichkeit' vor; 'Frau' und 'Mann' definierten dann lediglich zwei Möglichkeiten der Geschlechterformen unter vielen.

Was theoretisch so einfach formuliert wird, gestaltet sich in der Praxis als nicht unbedingt einfach.
Das Wissen um den Körper, das u. a. durch die Biologie und Medizin geprägt ist, erlaubt es nicht,
Leibeserfahrungen und -wahrnehmungen unpolar  zu  erleben.
Die Menschen in unserer Kultur können  nur  anhand  binär  gestalteter  Körperdifferenz  die  Geschlechter  'Frau'  und  'Mann' wahrnehmen.
In Begegnungen mit Intersexuellen fällt auf, wie dominant dieses binär gestaltete Körperwissen ist.
 So werden oft in der unmittelbaren Konfrontation mit einem intersexuellen 'Leib' an seinem/ihrem 'Körper' Merkmale gesucht, die sich nur an der Kategorien 'Frau' und 'Mann' zu orientieren  scheinen.
 Durch  eigenes  Körperwissen  wird  versucht,  den  Leib  in  binäre Geschlechtermerkmale  zu  strukturieren.

Da  dies  unmöglich  gelingen  kann,  tritt  zunächst Verwirrung  auf. Erst wenn  eigenes Körperwissen  vergessen wird, besteht die Möglichkeit, dem Menschen gegenüber gerecht  zu werden.
Geht es aber andererseits nicht genau darum, dieses Wissen gerade nicht zu vergessen? Geht es nicht vielmehr darum, sich des eigenen Verhaftet-Seins in der binären Ordnung bewusst zu werden?

Erst mit einem Bewusstsein für diese Kategorien ist es möglich,  mehr  als  nur  den  in  der  Kategorie  verhafteten  Menschen  zu  sehen.  Durch  diesen erweiterten Blick kann es gelingen, geschlechtliche Körper in mehr als zwei Varianten zu erfassen.
Durch  die  Konfrontation  mit  Intersexuellen  ergibt  sich  aber  die  viel  grundsätzlichere Herausforderung, identitätskonstituierende Prozesse immer wieder zu hinterfragen, um vielleicht irgendwann  Identität  unabhängig  von  Geschlecht  denken  zu  können.

Eine  Differenz  der Geschlechter jenseits der Zweigeschlechtlichkeit sehen zu können, bedeutet, sich ein völlig neues Wahrnehmen,  Denken  und  Wissen  anzueignen,  das  die  Menschen  in  ihren  vielfältigen Geschlechtern belassen kann.

Resumee

Der  Blick  in  die  Geschichte  zeigte  uns,  dass  der  Wechsel  des  Geschlechts  erst seit  dem  19.Jahrhundert verboten ist, nachdem sich der biologisch-medizinische Apparat installiert hat. Dabeikristallisierte sich für uns die Erkenntnis heraus, dass gesellschaftliche Diskurse gewalttätig zum Offenbarungseid  zwingen können, ohne dass  eine  aktive Person,  ein  Täter  verantwortlich sein muss.

Zur  Frage,  weshalb  Intersexuelle  operiert  werden,  haben  wir  diverse  medizinische  Texte durchgearbeitet.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Sexualmedizin Intersexualität als schwerwiegende  Störung sieht.  Zweigeschlechtlichkeit  und Heterosexualität wird  von  den Mediziner-Innen für normal gehalten.

Die Mediziner-Innen behaupten, eine geschlechtsspezifische Erziehung sei nur möglich, wenn körperlich-morphologisches und nach der Geburt zugewiesenes bürgerliches  Geschlecht  übereinstimmen.

Wenn  dies  nicht  der  Fall  ist, sei  eine  psychosozial normale Entwicklung des Kindes nicht gewährleistet. Es hätte dann keine erfüllende Sexualität.
Auch wenn dieses gegen die Menschen-Rechte verstößt, vorallem in Deutschland in welchem die Würde des Menschen unantastbar proglamiert wird!

Oberstes  Ziel  ist  dabei  die  Kohabitationsfähigkeit:  Es  muss  eine  Koitusfähigkeit  des Geschlechtsorgans hergestellt werden.
Menschen mit  einem  dritten  oder neutralen Geschlecht würden diskriminiert werden. Deshalb ist oberstes Ziel, ein eindeutiges Geschlecht zu erzeugen.

Entscheidend sei die Leid vorbeugende, bald nach der Geburt vorgenommene Korrektur.
Jedoch der Säugling hat somit das Recht auf Würde verloren, denn Er kann nicht mit Reden!

Hierbei sei es zweitrangig, ob eine Vermännlichung oder Verweiblichung vorgenommen wird.

Um auch das sozial gelebte Geschlecht auf den korrigierten operierten Körper zu eichen, wird im Anschluss eine Psychotherapie empfohlen. Der biologische sex wird also entsprechend dem herrschenden gender Modell geformt, das soziale Geschlecht erschafft das biologische.
Es zeigt sich, dass es bei den geschlechtlichen Normierungen keineswegs um die Interessen der Betroffenen, sondern um die Absicherung dichotomer Geschlechterverhältnisse geht.

Intersexualität wird mittels der binären Geschlechternorm zugleich hervorgebracht wie verboten.
Im  krassen  Gegensatz  zu  den  ärztlichen  Konzepten  stehen  die  Erfahrungen  der  operierten Menschen
.
Sie sehen die Operationen nicht als Wohltat zur Verhinderung von Leid, sondern als Folter.

Ihr Körper wird mit Gewalt gezwungen, ein anderer zu sein, sie werden mit Gewalt in ein kulturelles Raster gepresst, in das sie nicht hineinpassen. Hinzu kommt die sexualisierte Gewalt durch die behandelnden Ärzte, etwa bei der Bougierung (`Dehnung´) der Scheide.

Da die medizinische Selbstlegitimation mit diesen Ausführungen also hinfällig ist, muss es einen anderen Grund dafür geben, das Intersexuelle zwangsoperiert werden.

Wir sind zu dem Schluss gekommen,  dass Intersexuelle für  die  herrschenden Geschlechterverhältnisse  eine Bedrohung darstellen.
Sie offenbaren die zwangsheterosexuelle Zweigeschlechtlichkeit nur zu offensichtlich als  kulturelles  Artefakt.
Sie stürzen  das  System  in  eine Identitätskrise.
Demnach schützt  der ärztliche Präventionsgedanke also 'die Gesellschaft' vor Intersexuellen, nicht etwa Intersexuelle vor 'der Gesellschaft'.
Individuell kann nicht gelöst werden, was nur gesellschaftlich geht.
Von sexueller Gewalt wird in westlichen Ländern nur gesprochen, wenn es um außereuropäische Kulturen, etwa die Genitalverstümmelung in Afrika geht. Damit wird in rassistischer Weise davon abgelenkt,  dass  auch  im  aufgeklärten Westen  Folter  und  Verstümmelung  durch  die  moderne Medizin  an  der  Tagesordnung  ist.
Diese  Fakten  passen  aber  nicht  zum  kolonialen, paternalistischen Blick, den auch manche Feministin auf die „armen Frauen“ in Afrika fallen lässt.
Diskursive Ein- und Ausschlussregeln fielen uns auch bei der gesamten Rezeption medizinischer Literatur  auf:
Medizinische  Diskurse  können  es  sich  leisten,  völlig  ohne  Bezugnahme  auf feministische  Diskurse  zu  existieren,  die  die  Geschlechterkonstruktion  kritisch  hinterfragen.
Naturwissenschaftliche Diskurse weisen allerdings unterschiedliche Durchlässigkeiten auf. In der Biologie ist es beispielsweise üblicher, Kritik aus der eigenen Disziplin heraus zu leisten (siehe etwa Donna Haraway  etc.)  als  im Bereich  der Medizin, wo  die AutorInnen mancher wichtiger Standardwerke  noch  nie  etwas  von  feministischer  Naturwissenschaftskritik  gehört  zu  haben scheinen und ihre Theorieproduktion seit Jahrzehnten unfassbar hermetisch ist.
Als Ausblick steht für uns fest, dass eine grundsätzlichere Veränderung des polaren Denkens in Richtung einer pluralen Geschlechterdifferenz, einer Vielgeschlechtlichkeit jenseits der Kategorien 'Frau' und 'Mann' dringend notwendig ist.
Zum  Schluss möchten wir noch  auf  die Gefahr hinweisen,  dass Operationen  an Intersexuellen aufgrund  der  zunehmenden  öffentlichen  Kritik  bald  durch  unauffälligere  vorgeburtliche Elimination  abgelöst  werden  könnten.
Zur  Frage,  ob  Intersexuelle  bereits  heute  durch  ein systematisches  pränatales  Screening ausgefiltert  werden,  haben  wir  keine  genauen  Angaben gefunden.  Es  ist  aber  zumindest  klar,  dass  Föten  mit  bestimmten,  der  Intersexualität zugerechneten  Syndromen,  nach  §218a  bis  zum  neunten Monat  abgetrieben werden  können, „wenn  schwerwiegende  Beeinträchtigungen  des  körperlichen  oder  seelischen Gesundheitszustandes der Schwangeren zu erwarten sind - mit anderen Worten, wenn das künftige Kind  als nicht  zumutbar  gilt.“

Michel Reiter schreibt, über Pränataldiagnostik und In-VitroFertilisation werde man „vermutlich schrittweise eine vollständige Elimination anstreben“

Soviel so weit, wir können nur darauf Aufmerksam machen, das hier nicht nur Verstöße vorliegen oder Menschen-Rechts Verletzungen, sondern hier spricht man sogar von legalem Mord, nur um diese Zweigeschlechtlichkeit aufrecht zu erhalten!

Verbleibe Nikita Noemi

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Ich habe da mittlerweile ein Grundvertrauen entwickelt.

Während der letzten Spendenkampagne habe ich natürlich den Spendenaufruf des http://trans-weib.blogspot.de/ Nikita Noemi Rothenbächer ein paar Mal gesehen:

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Freitag, 14. Dezember 2012

Schon schrecklich, Im Zweifel gegen das Kind!




Copyright © 2011-2021 Nikita Noemi Rothenbächer- Alle Rechte vorbehalten!

Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012

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Im Zweifel gegen das Kind

Alex aus Berlin wurde als Junge geboren. Mit zweieinhalb Jahren beschloss er, ein Mädchen zu sein. Seitdem streiten Eltern, Psychologen, Ämter und Gerichte darüber, ob das überhaupt sein darf.

Über den kleinen Platz am Rathaus Zehlendorf dröhnt an diesem sonnigen Apriltag Reggae-Musik. Etwa hundert Menschen stehen mit Transparenten und Luftballons um einen Lautsprecherwagen herum. Auch Frauen in bunten Kleidern und mit Bartansatz sind dabei.

„Hallo, Jugendamt! Ich hoffe, ihr könnt uns hören“, ruft ein Mann in ein Mikrofon. „Unser Bündnis hat sich spontan gegründet, nachdem der Fall von Alex* öffentlich geworden ist.“ Mehr als 30.000 Menschen, sagt der Sprecher, hätten sich bereits einer Internet-Petition angeschlossen, in der gegen die Zwangseinweisung des transsexuellen Kindes in die Psychiatrie protestiert wird. Beifall brandet auf.

Auch wir von  http://trans-weib.blogspot.de/ haben mehre male Über diese Ereignisse berichtet, mehr noch haben uns mit Politischen Parteien angelegt, worauf eine Unterlassungsklage anhängig wurde, jedoch abgewiesen wurde!
Wir berufen uns auf den Artikel 5 des Grund Gesetz Buches, Meinungsfreiheit ist etwas großes und schönes wenn man Gehör findet!

Alex, zwölf Jahre alt, ist nicht zu sehen an diesem Tag. Das Kind würde am liebsten seine Ruhe haben. Ein Kind unter vielen sein. Ganz normal. Aber das scheint nicht mehr zu funktionieren, im Grunde hat es wohl nie so richtig funktioniert.

Auf der Geburtsurkunde des Kindes steht der Name Alexander.

In seiner Familie, in der Schule, unter Freunden wird es seit Jahren Alexandra genannt. Das Kind, das als Junge geboren wurde, will ein Mädchen sein. Ob das geht, darüber streiten seit sechs Jahren Eltern, Ämter, Kinderpsychologen und Gerichte. Alex überfordert sie alle. Man weiß so wenig über solche Kinder. Und trotzdem müssen Entscheidungen getroffen werden. Die sogenannten Fachleute erscheinen dabei noch hilfloser als alle anderen

Überforderte Erwachsene

Mittlerweile ist Alex zu so einer Art Symbol geworden. Zu einem Wesen, das uns alle vor die Frage stellt, was eigentlich normal sein soll? Wäre Alex erwachsen, dann dürfte sie in dieser Frage selbst entscheiden. Als Kind ist sie den überforderten Erwachsenen ausgeliefert. Das ist das Problem.

Weil auch die Mutter nicht mehr weiter weiß, scheut sie nicht mehr die Öffentlichkeit. Es soll bekannt werden, was ihrem Kind gerade passiert. Das erste Treffen findet an einem neutralen Ort statt. In einem Haus bei Bekannten der Familie. Ein schmales, langhaariges Mädchen in verwaschenen Jeans und T-Shirt öffnet die Tür und streckt zur Begrüßung lächelnd die Hand aus. Es dauert einen Moment, bis klar wird, dass das Alex ist.

Dann kommt auch die Mutter herbei. Eine große, schlanke Frau mit Lockenmähne. Wenn die Mutter im Wohnzimmer diese ganze Geschichte erzählt, wird Alex in einem anderen Zimmer sein. Das Kind soll von dem allen so wenig wie möglich mitbekommen.

Die Mutter beginnt zu sprechen. Sie braucht etwas Zeit, um in den Redefluss einzutauchen. Wenn sie von den frühen Jahren ihres Kindes erzählt, dann spricht sie von ihrem Sohn. Später von der Tochter. Es ist, als habe die Mutter selbst den Sprung längst getan, der den meisten anderen so schwer fällt.

Keine fundierte Diagnose

„Ich hab mich bei Alex’ Geburt total über einen Jungen gefreut“, erzählt die 41-Jährige und lacht. Nur blaues Zeug habe sie für das Baby gekauft. Sie sei mit Brüdern aufgewachsen, „etwas jungenfixiert“. Als Alex zwei Jahre alt war, sei ihr aufgefallen, dass er anders spielte als andere. „Er hat seine Autos verheiratet und solche Sachen. Na gut, dachte ich, hast du eben einen Softie.“

Mit zweieinhalb habe das Kind zum ersten Mal gesagt, es sei ein Mädchen. „Ich habe das korrigiert und bin strenger geworden“, sagt die Mutter. Sie habe begonnen, Mädchenspielzeug und -kleidung zu verbieten. Mit vier habe sie Alex die Haare ganz kurz geschnitten. Damals sei Alex immer stiller geworden. Sie konsultierte eine Psychologin. Die habe ihr geraten, dem Kind zu erlauben, so zu sein, wie es möchte. „Nach einiger Zeit hatte ich wieder ein fröhliches Kind.“

Seither lebt Alex als Mädchen. Und die Mutter ist zur Expertin geworden für Transsexualität im Kindesalter. Sie hat Fachleute und Betroffenen-Initiativen kontaktiert. Sie hat sich die Lebensgeschichten von Transsexuellen angehört, kennt die kontroversen Expertendiskussionen.

„Natürlich frage ich mich, ob ich Fehler gemacht habe“, sagt sie. „Immer wieder.“ Aber bis heute gebe es keine fundierte Diagnose, keine Begutachtung von neutraler Stelle, warum dieses Kind so ist, wie es ist, und wie es in seiner weiteren Entwicklung am besten zu begleiten wäre. Darum kämpft sie seit Jahren.

Aber sie darf darüber nicht entscheiden. Für die Gesundheit des Kindes sind das Jugendamt und eine „externe Ergänzungspflegerin“ verantwortlich. Sie wurde 2007 vom Gericht eingesetzt, weil der getrennt lebende Vater, gestützt von einer ärztlichen Stellungnahme der Berliner Charité, denkt, die Mutter habe dem Kind das Mädchensein nur eingeredet. Weil sich die Eltern nicht einigen konnten, ist die Sache vor Gericht gelandet.

Und jetzt drängt die Zeit. In Kürze wird bei Alex die Pubertät einsetzen. Das Berliner Kammergericht hat es zuletzt abgelehnt, der Mutter das alleinige Entscheidungsrecht über die Gesundheit des Kindes zurückzugeben. Das Gericht hat nach Aktenlage entschieden. Die Akten, das sind mittlerweile mehr als tausend Seiten. Das Kind haben die Richter nicht gesehen oder angehört. Auch nicht die gemeinsam sorgeberechtigten Eltern.
Im Herbst 2006 hatten die Eltern sich zumindest noch einigen können, bei der damals neu eingerichteten, inzwischen wieder eingestellten „Spezialsprechstunde für Kinder und Jugendliche mit Störungen der Geschlechtsidentität“ Rat zu suchen. Solche Anlaufstellen gibt es sonst nur in Hamburg und Frankfurt am Main.

Alex durchlief einige Tests. Anna Kaminski* nahm nach ihrer Erinnerung an zwei Gesprächen teil und einem Verkündungstermin. Die angeratene vollstationäre Behandlung des sechsjährigen Kindes in der Psychiatrie lehnte die Mutter ab. Es muss auch zu Streitgesprächen gekommen sein. Erst später erfuhr sie, dass den Psychologen ein vom Vater verfasster Bericht über die längst zerbrochene Partnerschaft und das Familienleben vorlag, 170 Seiten lang. „Mein Vertrauen in die Charité“, sagt sie, „ist seither zerstört.“

„Akute Gefährdung“

Im folgenden Sommer, als vor Gericht um Alex gestritten wird, gibt die Charité eine Stellungnahme ab. Knapp drei Seiten lang. Über die Verfassung des Kindes ist darin nur wenig zu erfahren. Intensiver setzt sich der unterzeichnende Kinder- und Jugendpsychiater mit der Mutter auseinander. Er beklagt deren Uneinsichtigkeit, diagnostiziert bei ihr psychische Störungen, nennt Alex Geschlechtsidentitätsstörung „vermutlich durch die Kindsmutter induziert“. Er warnt vor einer „akuten Gefährdung des Kindeswohles“, mahnt „umgehenden juristischen Handlungsbedarf“ an.

Eine Einschätzung des von den Eltern etwa zur selben Zeit konsultierten Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf klingt ganz anders. Sie bezieht sich mehr auf das Kind. In seinem Verhalten und Aussehen wirke es „sehr mädchenhaft und darin stimmig“. Auch belastende Loyalitätskonflikte gegenüber den zerstrittenen Eltern werden erwähnt. Hinweise auf eine durch die Mutter hervorgerufene Störung verneinen die drei unterzeichnenden Ärzte genauso wie Anzeichen für psychische Erkrankungen bei Mutter und Kind.

Seit Ende vergangenen Jahres hat das Gericht eine neue Ergänzungspflegerin eingesetzt. Die hat nach Aussage der Mutter nur ein einziges Mal mit Alex gesprochen. Etwa eine Stunde lang. Und dann gab es noch einen abendlichen Anruf, als Alex allein zu Hause war. Da soll die Therapeutin dem Kind mitgeteilt haben, dass es nun bald zu einer längeren, stationären Behandlung in die Charité komme und anschließend in eine nette Pflegefamilie vermittelt werde.

Die Therapeutin äußert sich nicht zu der Angelegenheit. Das dürfe sie auch gar nicht, sagt ihr Anwalt. Den hat sie sich genommen, weil die heftige Kontroverse um Alex auch ihr mittlerweile Furcht einflößt. Seit über den Fall berichtet wurde, hat er einen Furor im Internet ausgelöst.

Juristisch kompliziert

In Betroffenen-Foren und juristischen Blogs debattieren Hunderte, bis hin zu Amtsgerichtsdirektoren. Selbst in Besprechungen des gerade angelaufenen, französischen Films „Tomboy“ über ein Mädchen, das sich als Junge fühlt, sind Verweise auf Alex zu finden. Eine Flut von E-Mails ist hereingebrochen über die befassten Gerichte, das Jugendamt, die Charité. Eine Sprecherin der Charité stellte daraufhin klar: „Eine Aufnahme gegen den Willen von Mutter und Kind würden wir klar ablehnen.“

Dass das Berliner Universitätsklinikum, eines der größten in Europa, bei Betroffenen umstritten ist, hat nicht allein mit dem aktuellen Fall zu tun. Hormontherapien vor dem 16. Lebensjahr werden dort abgelehnt. „Die Diagnose Transsexualität im Kindesalter gibt es nicht“, sagt Michael Beier, Direktor des Instituts für Sexualwissenschaft.

Entsprechende Symptome würden sich meist wieder verlieren und häufig zu einer gleichgeschlechtlichen Orientierung im Erwachsenenalter führen. Blockiere man die Pubertät zu früh, meint Beier, bestehe die Gefahr, eine homosexuelle Identitätsfindung zu unterbinden.
Früher lehnte auch Bernd Meyenburg Hormonbehandlungen bei Minderjährigen ab. Heute hält er sie für teils geboten. Seit 1987 leitet er die psychiatrische Spezialambulanz für Kinder und Jugendliche mit Identitätsstörungen an der Frankfurter Uniklinik, die älteste bundesweit.

Im falschen Körper

Etwa 300 Kinder, die sich im falschen Körper fühlten, habe er kennengelernt und viele von ihnen nachuntersucht, sagt er. „Bei Kindern, die sich früh eindeutig ausgerichtet haben, ist mir nicht ein Fall bekannt, in dem eine Rückkehr in das Geburtsgeschlecht stattgefunden hat.“ Eine stationäre Diagnostik hält er in solchen Fällen für unangemessen und eine Induzierung des gegensätzlichen Rollenverhaltens durch andere für ausgeschlossen.

„Mit der Pubertät beginnt meist die Leidenszeit“, sagt Meyenburg. Stimmbruch und Bartwuchs setzten ein. „Ich kenne Betroffene, die haben sich jedes einzelne Barthaar epiliert.“ Mit pubertätshemmenden Hormonen, deren Wirkung noch reversibel sei, könne nach eingehender Diagnostik zumindest Zeit für die Identitätsfindung gewonnen werden. Bestätige sich der eingeschlagene Weg, würden später gegengeschlechtliche Hormone verordnet.

In Holland werden solche Behandlungen seit den späten 90er-Jahren ab dem zwölften Lebensjahr eingeleitet. Auch in Deutschland sind sie nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie möglich, etwa in Frankfurt. „Man kann doch diese Menschen nicht sehenden Auges in die falsche Entwicklung laufen lassen“, sagt Meyenburg. „Sie haben es doch schwer genug.“

Auch der Vater von Alex macht sich große Sorgen. Er möchte, dass sein Kind endlich von einem neutralen Experten untersucht wird. Aber wer kann als neutral gelten, wenn selbst die Experten im Umgang mit Kindern wie Alex in zwei Lager gespalten sind?

Öffentliche Debatte unerwünscht

Alex hat unter Trennung und Scheidung der Eltern sehr gelitten. Auch in der Zeit danach hat das Kind seinen Vater, der es nach wie vor beim Jungennamen nennt, regelmäßig gesehen. Seit über einem Jahr hat es den Kontakt abgebrochen. Wie es so gekommen ist, darüber redet sich der Vater fast anderthalb Stunden am Telefon in Rage.

Aber er möchte nicht, dass das in der Zeitung steht. Er möchte überhaupt nicht, dass die öffentliche Debatte um Alex anhält. Aber die ist kaum zu stoppen. Die Mutter hat gegen die Entscheidung des Kammergerichtes, der Ergänzungspflegerin freie Hand zu lassen, Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingelegt.

Alex kommt ins Wohnzimmer, zu Gebäck und Eistee, setzt sich auf einen Sessel und zieht die Beine an. Sie ist zurückhaltend. Aber sie spricht klar und sicher, wirkt unbefangen. Nein, ihr Anderssein habe sie nie als Problem empfunden. In der Schule und bei ihren Freunden spiele das auch kaum eine Rolle.

Alex ist gut in der Schule, Klassensprecherin. Nach den Ferien wechselt sie auf das Gymnasium. Was sie sich am meisten wünschen würde? „All die Leute, die mich nicht verstehen, sollen endlich weg sein“, antwortet die Zwölfjährige schnell.

Sie weiß, dass ihr Körper sich bald verändern wird. Dass die Pubertät ihre Entscheidung, ein Mädchen zu sein, noch schwerer lebbar machen könnte. Sie fürchtet sich davor. „Ich habe Angst, dass mein Körper zu einem Jungen wird“, sagt das schmale Kind. „Es gehört für mich dazu, dass ich nicht nur die Seele eines Mädchens habe.“

Dienstag, 11. Dezember 2012

Iran: Wo die Geschlechtsumwandlung boomt


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Gestern war der Tag der Menschen-Rechte, hier ein Beitrag welche für sich selbst über Menschen-Rechte spricht!

Iran: Wo die Geschlechtsumwandlung boomt

Homosexuellen droht in Iran der Tod. In der islamischen Republik wechseln deshalb so viele Menschen ihr Geschlecht wie sonst nur noch in Thailand. Privatkliniken verdienen gut daran. Die heikle Doppelmoral aber können die Chirurgen nicht aus der Welt schaffen.

TEHERAN. Er rechnet nicht mehr ständig damit, doch vor einigen Tagen ist es wieder passiert, in der Bankfiliale in seinem Viertel. Eine klimatisierte Halle, die Frau am Schalter ist jung und dunkel verschleiert. Sie fragt nach seinem Pass, ihr Blick ruht einige Sekunden lang auf dem Papier, dann hebt sie den Kopf, ein Ausdruck voller Verachtung und Abscheu ist in ihrem Gesicht, er trifft Mehrdad (Anm. d. Red.: Name geändert) jäh und hart wie ein Schlag. Schweiß rinnt aus seinen Poren, er spürt, wie der Stoff seines Polohemds an ihm zu kleben beginnt. Gedankenfetzen schießen ihm durchs Gehirn, sein Mund öffnet und schließt sich. Wortlos stürzt er davon.

„Ich bin nach Hause gegangen“, sagt er, „und habe den ganzen Nachmittag geweint.“ Mehrdad sitzt in seinem engen Wohnzimmer in Enqelab, einem bürgerlichen Mittelklasseviertel im Zentrum Teherans. Er raucht dünne, perlweiße Zigaretten. Es herrscht tadellose Ordnung, Kekse und Zuckerdosen haben ihren Platz auf beigefarbenen Häkeldeckchen. Vor ihm liegt sein Pass, das Foto zeigt eine stämmige Frau, Fereshteh, geboren am 16. März 1968. Mehrdad betrachtet sie wie eine Fremde, nicht wie seine Vergangenheit. Sein wahres Ich, das war immer schon ein anderer, ein Mann: Mehrdad, geboren vor einem Monat in einem Teheraner Krankenhaus.

Er öffnete die Augen, spürte nach der Operation stechende Schmerzen im Unterleib, eine Krankenschwester beugte sich über ihn und fragte, wie er sich fühle. Er fühlte, dass zum ersten Mal sein Körper und seine Seele im Einklang miteinander standen. Für Mehrdad bedeutete die Geschlechtsumwandlung den Beginn seines richtigen Lebens.
Für Schirin das Ende aller Hoffnungen.

Viele Menschen führen zwei Leben

Sie läuft durch das Zentrum dieser brüchigen, grauen Stadt, sie geht nicht schnell und nicht langsam, weil es wichtig ist, nicht aufzufallen. Am Vanak-Platz flackern bunte Werbebilder über einen kinoleinwandgroßen Bildschirm, am Straßenrand steht ein halbes Dutzend Sittenpolizisten. Ab und an winken sie einer der Frauen aus der Menge, die sich ihre Hermès-Kopftücher so weit nach hinten geschoben haben, dass aufwendig frisierte Haarsträhnen zu sehen sind. Schirin beachtet sie nicht. An ihrer Kleidung ist nichts Provokantes, sie trägt einen schlichten schwarzen Mantel, Jeans, ein schwarzes Kopftuch. Doch sie weiß, dass sie heraussticht, schon wegen ihrer Größe. „Wir Transsexuellen werden ständig belästigt“, sagt Schirin, „auch von Polizisten. Manchmal fragen sie mich sofort nach Sex, manchmal schreiben sie sich meine Telefonnummer auf und rufen später an.“

Mehrdad. Schirin. Zwei Leben in Iran, einem Land, dessen gesellschaftliche Ordnung von einem Widerspruch bestimmt ist: zwischen Moralvorstellung und Wirklichkeit, zwischen frommer Tradition und globalisierter Moderne. Es gibt Verbote, es gibt strenge Sittenvorschriften, die von Polizisten und regimetreuen Milizen überwacht werden, trotzdem gibt es für jedes Gesetz auch einen Weg, es zu umgehen: mit Alkohol vom Schwarzmarkt, Popmusik aus dem Internet, Drogen an jeder Straßenecke, Undergroundpartys und Onlineflirtbörsen. Viele Menschen führen deshalb zwei Leben: ein öffentliches, regelkonformes und ein zweites, privates.

Die landesweiten Massenaufstände nach den Präsidentschaftswahlen im Juni haben bloßgelegt, wie tief dieser Widerspruch die Gesellschaft spaltet: Der reformorientierte Präsidentschaftskandidat Mir-Hossein Moussavi stand für die Hoffnungen vieler auf ein wenig gesellschaftliche Liberalisierung. Seit der islamischen Revolution vor 30 Jahren hatte es so große Demonstrationen nicht mehr gegeben. Die Machthaber ließen sie mit brutaler Gewalt niederschlagen; sie vollständig zu ersticken ist ihnen bis heute nicht gelungen.
Der Umgang mit Sexualität zeigt diese Widersprüche vergrößert wie unter einem Brennglas.
Händchenhalten in der Öffentlichkeit ist tabu; unverheiratete Männer und Frauen können verhaftet werden, nur weil sie zusammen auf der Straße unterwegs sind; Schwulen und Lesben droht die Todesstrafe. Doch ausgerechnet in der islamischen Republik Iran ist die Zahl der Geschlechtsumwandlungen so hoch wie sonst nur noch in Thailand.

Der Staat befördert beides. Die staatliche Wohlfahrtsorganisation zahlt bei Geschlechtsumwandlung rund 5 000 US-Dollar der Operations- und Behandlungskosten: etwa die Hälfte dessen, was in einem staatlichen Krankenhaus anfällt. Privatkrankenhäuser, deren spezialisierte Chirurgen deutlich mehr Erfahrung haben, nehmen bis zu 25 000 Dollar.

Während in Deutschland ein Transsexueller belegen muss, dass das Leiden an seinem als falsch empfundenen Geschlecht ihn krank macht, damit die Krankenkasse zahlt, gilt in Iran Transsexualität grundsätzlich als Krankheit. Aber eben nicht als Verbrechen. Mitte der 80er-Jahre erklärte der Revolutionsführer Ajatollah Chomeini Geschlechtsumwandlungen in einer Fatwa, einer Art islamischem Rechtsgutachten, für zulässig, denn der Koran erwähnt diese Operationen nirgends – also auch nicht als Sünde.

Shahryar Cohanzad schwärmt von der Unterstützung, die Transsexuelle vom iranischen Staat erhalten. Selbst in den USA, sagt er, herrsche nicht mehr Toleranz. Er hat in San Francisco studiert. Er ist einer von etwa zehn Chirurgen für Geschlechtsumwandlungen in Iran und arbeitet am renommierten Pars Hospital in Teheran, wo er in neun Jahren mehr als 300 Umwandlungen vorgenommen hat. Shahryar Cohanzad lehnt sich in seinem schweren Lederstuhl zurück. „Imam Chomeini hat gesagt: Die sexuelle Identität jeder Person beruht auf ihrer Wahrnehmung von sich selbst. Eine klügere Antwort habe ich bislang noch nicht gehört.“

Die Fatwa des Ajatollah ist eine Sache, die Wirklichkeit im Land eine andere.

Schirin wäre gern ein normaler Junge gewesen

Shahryar Cohanzad hat selbst gesehen, zu welcher Eskalation Unwissenheit, Verachtung und Scham führen können: Einer seiner Patienten wurde von seinem Vater erstochen, während er auf eine Untersuchung wartete; der junge Mann verblutete auf dem Marmorboden seines Sprechzimmers. Der Chirurg sagt: „Ich sehe es als Teil meiner Verantwortung, die Gesellschaft aufzuklären.“

Schirins Weg führt über die Straße der Islamischen Revolution, vorbei an der Teheraner Universität, an schmalen Bücherläden und neonbeleuchteten Fastfood-Imbissen. Auf die Betonfassaden rechts und links sind überlebensgroße Porträts von Chomeini gemalt. Sie betritt ein kleines Café, drinnen plaudern Studenten und Künstler. Sie setzt sich an einen Tisch in der Ecke, schiebt ihren Schleier ein Stück zurück. Schulterlange Haare, durchsetzt mit signalroten Strähnen, fallen ihr in die Stirn. Hellrosa glänzen ihre geschminkten Lippen. Sie lächelt linkisch, sie wird nicht aufhören, sich ständig umzusehen wie jemand, der bespitzelt wird. Niemand an diesem Ort achtet auf sie. Doch die Erwartung, Anstoß zu erregen, ist ihr vor langer Zeit ins Wesen übergegangen.

Schirin stammt aus dem Herzen der iranischen Provinz, einem entlegenen Ort mit 4 000 Einwohnern im Norden des Landes. Ihre Eltern streng religiös, der Vater Stammesführer, die Familie eine der angesehensten im Dorf, und dann das: ein Sohn, schmal, zart, mit zu langen Haaren und zu engen Jeans. Die Nachbarn beginnen zu reden. „Das müssen schlechte Menschen sein, wenn Gott sie mit so einem Jungen straft.“
Die Mutter fleht: „Warum kannst du nicht stark und männlich auftreten wie alle anderen?“ Schirin wäre gern ein normaler Junge gewesen. In der Schule wurde sie sexuell bedrängt und verspottet, von Mitschülern, von Lehrern. Als sie 16 Jahre alt war, verwies sie der Rektor trotz guter Noten von der Schule. Einen Abschluss hat sie deshalb nicht. Zwei Selbstmordversuche. Tabletten beim letzten Mal, drei Tage Koma. Ihre Eltern saßen am Krankenbett, als sie zu sich kam. Sie sagten: „In Ordnung, zieh dich an, wie du willst, aber bleib im Haus! Wir werden lernen, es zu akzeptieren, nur zeig dich so nicht vor anderen.“
„Transsexualität wird in Iran als medizinisches Problem gesehen:

Der Patient hat ein Leiden, das durch einen Eingriff geheilt werden kann“, sagt ein Teheraner Psychiater. Dass sein Name veröffentlicht wird, will er nicht. Das Thema ist dann doch zu heikel. Der 53-Jährige, Spezialist für psychosexuelle Störungen, ist einer jener Experten, die im Auftrag des Staates Transsexuelle begutachten. Die müssen sich vor ihrer Geschlechtsumwandlung von Ärzten und Psychologen untersuchen lassen. Danach erhalten sie einen Ausweis, der Männern erlaubt, schon vor der Operation Frauenkleider zu tragen, und Frauen, sich ohne Kopftuch und in Hosen zu zeigen.

Etwa 450-mal im Jahr werden in Iran Männer- zu Frauenkörpern oder Frauen- zu Männerkörpern umoperiert. 
In Deutschland etwa, wo zehn Millionen Menschen mehr leben als in Iran, sind es jedes Jahr etwa 300. Das sind Schätzungen. Auch in westlichen Ländern gibt es kaum exakte Zahlen, weil viele Transsexuelle sich in Privatkrankenhäusern operieren lassen.

Dass es ausgerechnet in Iran so viele sind, sei erklärbar, sagt der Teheraner Psychiater. Der Zwang zur Konformität in der traditionell geprägten iranischen Gesellschaft sei enorm. Deswegen kommen auch viele Homosexuelle zu ihm. „Sie glauben, nach einer Operation können sie so leben, wie sie es immer wollten, weil sie dann einen Mann heiraten können.“
Schirin hat einige Schwule gekannt, die so dachten. „Die meisten von ihnen haben Selbstmord begangen“, sagt sie.

Als sie selbst noch ein Mann war, hat sie alles versucht endlich dazuzugehören. Ließ sich die Haare sehr kurz schneiden, um männlich zu erscheinen und eine Arbeit zu finden. Sie hätte gerne studiert. Aber ohne Abschluss? Sie hat ja nicht einmal einen Ausbildungsplatz bekommen. Also wollte sie mit Aushilfsjobs ein bisschen Geld verdienen, als Fabrik- oder Lagerarbeiterin. Doch wo sie vorsprach, hörte sie: „Der ist ja ein Mädchen!“

In der iranischen Gesellschaft gilt ein Mann mehr als eine Frau
Keine Arbeit, keine Anerkennung, kein Leben. Sie machte einen Termin in einer Klinik, die Eltern hatten ihr Geld für die Mietkaution und die Einrichtung gegeben.
„Ich musste es tun, um eine Identität zu finden“, sagt sie. Neun Stunden Operation. Sie wartete auf die Narkose, weinte, sie versuchte nicht an ihre Eltern zu denken und tat es doch. Sie betete, irgendeine Form von Erlösung zu finden. Ein Leben, in dem man sie respektiert. Heute sagt sie: „Für Frau-zu-Mann-Transsexuelle ist es leichter, sich zurechtzufinden.“

Der Chirurg Shahryar Cohanzad sieht es ähnlich. Bei neun von zehn Geschlechtsumwandlungen in Iran lasse sich ein Mann zur Frau machen, weil Männer, die sich als Frau im falschen Körper fühlen, es in der Gesellschaft deutlich schwerer haben.

In der iranischen Gesellschaft gilt ein Mann mehr als eine Frau. So ist es im Gesetz festgehalten, das auf der islamischen Scharia beruht: 
Zum Beispiel zählt vor Gericht die Aussage einer Zeugin nur die Hälfte. Oft haben sich Frauen um Haus und Familie zu kümmern, oft treffen männliche Angehörige die wichtigen Entscheidungen über ihr Leben. Ein Mann hat ein richtiger Mann zu sein, wenn er anerkannt werden will. Schon einer, der eher weiblich auftritt, gilt als Schande für die Familie, während maskuline Frauen oft respektiert werden. Doch einen Mann, der sich zur Frau hat operieren lassen, trifft besondere Verachtung. Denn er hat den sozialen Abstieg freiwillig hingenommen – eine Steigerung derart unmännlichen Verhaltens ist kaum möglich.

Mehrdad arbeitet als Regisseur an einem Teheraner Theater. Seine Kollegen, sagt er, haben sich schnell an sein neues Ich gewöhnt: „Früher sagten sie immer: Wie frech diese Frau ist! Heute heißt es: Was für ein höflicher Mann!“

Mehrdad sitzt auf einem weiß lackierten Stuhl, breitbeinig, ein Mann mit weichen Körperkonturen, eckigem Unterkiefer und hellbraunen Haaren. Er gehört dazu, auch wenn ein paar Bekannte den Kontakt abgebrochen haben. Der 41-Jährige klingt heiter, wenn er seine Geschichte erzählt.
Er wuchs in Teheran auf, der Vater Arzt, die Mutter Hausfrau. Die Eltern beobachteten verwirrt, dass ihre Tochter ihre Kleider, ihre Puppen zerriss und sich mit den Nachbarjungs raufte.
„Meine Familie“, sagt er, „hat sich vor langer Zeit mit meiner Art abgefunden.“ James Dean und Rock Hudson wurden die Vorbilder seiner Jugend, er trug lässige Trenchcoats, band sich den Busen mit einer Bandage zurück. Lange verstand er nicht, was in ihm vorging, er wurde depressiv, war zornig und ängstlich: „Ich habe monatelang meine Wohnung kaum verlassen. So konnte ich vergessen, dass ich in Iran lebe.“ Es war eine Phase, sagt er.

Träume hat Schirin nicht mehr

Seine Verlobte steht hinter der Küchenanrichte und bereitet Tee zu. Als sie hinzukommt, springt er auf und rückt ihr den Stuhl zurecht. Negar ist 19 Jahre alt, sie studiert Wirtschaftswissenschaften, hat ein hübsches glattes Mädchengesicht und schwarze Locken.
Mehrdad und Negar verabredeten sich beim ersten Treffen an einem Freitagmittag, nahe der Universität Teheran, wo sich jede Woche Tausende zum Gebet versammeln. Negar war früh dran, sie sah, wie Busse voll mit Menschen aus den ärmlichen Vororten vor dem Campus auffuhren. Immer neue Schübe von bärtigen Männern in Plastiksandalen und tief verschleierten Frauen breiteten sich auf der Straße aus, der Strom teilte sich: Die Männer zogen durch das Haupttor, die Frauen durch einen Seiteneingang. Mehrdad trug Kopftuch und Mantel, Negar sagte: „Guten Tag, mein Herr.“ Sie spazierten über Stunden durch die feiertagsstille Stadt, danach wussten sie, dass sie zusammengehören. Sie sagt: „Er ist viel männlicher als die meisten Männer, die ich kenne. Ein perfekter Gentleman.“ Sie wollen heiraten, sobald Mehrdad seinen neuen Pass hat.
Schirin verlässt das Café, zieht hinaus in den Abend. In den Gräben entlang der Straße verbrennt Müll und verbreitet einen öligen Rauch. Schirin hat kaum noch Kontakt zu ihrer Familie. Anfangs waren Besuche wenigstens in der Nacht erlaubt. „Inzwischen sagen sie: ,Bleib in Teheran, komm nicht mehr heim.'“
Sie lebt in einer Wohnung am Rande der Stadt, zusammen mit „anderen wie mir“. Wovon lebt sie? „Ich mache Geschäfte.“ Nachts läuft sie los, im Tschador, das Gesicht voll greller Farben, sucht sich einen Platz an der zentralen Valiasr Straße. Prostitution ist illegal, doch es gibt einen Weg, der den islamischen Vorschriften entspricht: Wenn sich jemand für Schirin interessiert, schließen sie eine Zeitehe. Die Heirat ist für einige Minuten, Tage oder Jahre gültig – je nach Vertrag. Geschlechtsverkehr ist in dieser Zeit erlaubt.
Träume, sagt Schirin, habe sie nicht mehr, denn die führen zu nichts, nur wieder zurück in die Wirklichkeit. Bis auf einen. Sie will früh sterben. Schnell zu Gott. Denn Gott allein versteht sie.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Geschlechtsumwandlung für Kinder Medizin ohne Menschlichkeit




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Geschlechtsumwandlung für Kinder
Medizin ohne Menschlichkeit
Ein amerikanischer Arzt glaubt, dass schon Neunjährige die Entscheidung zu einer Geschlechtsumwandlung treffen können. Er will Kinder bereits in diesem Alter behandeln - mit Pubertätsblockern und Hormonpräparaten.
Norman Spack ist in den Vereinigten Staaten ein angesehener Mann. Als das „Beth Israel Deaconess Medical Center“ am 9. Juni seine Preise für besondere Leistungen im Bereich „Lesbian, Gay, Bisexual and Transgendered“ verlieh - einer ging an ein Projekt, das sich der Prävention von häuslicher Gewalt gegen homosexuelle Männer widmet -, da hielt Dr. Spack den Festvortrag. Tätig ist der Endokrinologe am Bostoner Kinderkrankenhaus. Und dort sollen, wenn es nach Dr. Spack geht, die kommenden Kinderstars der Gender-Revolution gezüchtet werden. Er hat dafür eine eigene Abteilung eingerichtet, die „Gender Management Service Clinic“.
Es gibt Menschen, die sich in ihrem biologischen Geschlecht dauerhaft oder zeitweise nicht zu Hause fühlen. Die Möglichkeiten, das Begehren auszuleben, reichen vom einfachen Kleiderwechsel bis zum komplizierten chirurgischen Eingriff. Davon zu unterscheiden ist das spielerische Experiment in der Pubertät oder kurz davor: Jungen staksen gern einmal in den hochhackigen Schuhen von Mama, wenn sie sich unbeobachtet glauben, und es gibt Mädchen, die ebenso gern mit maskulinen Rollen spielen. Das Problem beginnt da, wo solche Spiele schon als Indikatoren einer definitiven, fixierten Identität als „transgendered“ ausgelegt werden - wenn das Rollenexperiment als Entscheidung gilt und plötzlich unwiderruflich wird.
Pubertäts-Blocker und Hormonpräparate

Der allgemeinen Tendenz der westlichen Kulturindustrie zur Vorverlegung des Sexuellen in ein früheres Lebensalter fügt Norman Spack an seiner Bostoner Klinik eine besondere Note hinzu. Er glaubt ernsthaft, dass schon Kinder im Alter von zehn Jahren überhaupt so etwas empfinden können wie ein dauerhaftes Missbehagen am biologischen Geschlecht, und vor allem: dass sie ein genügend ausgebildetes Urteil haben, um sich in seine Behandlung zu fügen. Stolz erklärt er, unter seinen Patienten auch schon Neunjährige gehabt zu haben.

Die erste Stufe: Pubertäts-Blocker, die die Geschlechtsentwicklung verhindern, will Norman Spack ab dem zehnten Lebensjahr verabreichen. „Dann wirken sie am besten“, sagte er kürzlich dem „Boston Globe“. Die Einnahme selbst sei eine Art Prüfverfahren: Habe etwa ein Mädchen bei den ersten Anzeichen eines Wachstums der Brust mit Selbstverletzungstendenzen zu kämpfen, dann sei das Kind höchstwahrscheinlich „transgendered“. Wenn diese innere Nötigung, sich Schnitte zuzufügen, dann nach Einnahme der Drogen abklinge, sei die Diagnose bestätigt. Sein einziges Anliegen, so Spack, sei es, selbstmordgefährdeten Kindern zu helfen. Er sieht sich als Philanthropen.

Eine zweite medikamentöse Stufe der Geschlechtsveränderung ist die Verabreichung von Hormonpräparaten an Kinder, Östrogen, das weibliche Hormon, an Knaben; Testosteron, das männliche, an Mädchen. Spack will die niederländische Praxis, mindestens bis zum Alter von sechzehn Jahren mit solchen schwerwiegenden Eingriffen in die körperliche Entwicklung zu warten, nicht hinnehmen. Er hofft auf „flexiblere Richtlinien“, ohne sich im Gespräch mit dem „Boston Globe“ schon auf eine Altersgrenze festzulegen. Nur so viel will er mitteilen, dass es für manche mit sechzehn schon zu spät sein kann. „Wir würden Chancen ungenutzt verstreichen lassen.“

Eine Klagewelle in zehn Jahren?

Auf Nachfrage gestand aber auch Spack ein gewisses „ethisches Problem“ der Behandlung zu. Kinder, die seiner Heilkunst ausgesetzt sind, erwartet das sichere Schicksal späterer Zeugungsunfähigkeit oder Unfruchtbarkeit. Man müsse die Kinder darüber aufklären. Aber: „Wenn Sie mit einem zwölfjährigen Kind darüber sprechen, liegt auf einem solchen Gespräch eine schwere Verantwortung. Denkt ein Kind in diesem Alter denn schon an Unfruchtbarkeit?“ Gleich beruhigt er wieder: Setze die Behandlung nicht frühzeitig ein, dann hätten die Betroffenen zeitlebens Anpassungsschwierigkeiten. „Und meine Patienten erinnern mich immer wieder daran, dass ihre Identität für sie das Wichtigste ist.“

Nun ist das Problem tatsächlich eines der medizinischen Ethik, aber auch eine Rechtsfrage. In den Vereinigten Staaten, einem sehr prozessfreudigen Land, kann man erwarten, dass in spätestens zehn Jahren eine Klagewelle auf das Bostoner Kinderkrankenhaus zukommt, wenn die dann erwachsen gewordenen Menschen einmal verstanden haben, was ihnen angetan wurde. Bis dahin aber muss man befürchten, dass die szientistische Neigung der Gegenwart, der Wissenschaftsglaube, noch manche beunruhigten Eltern nach Boston ziehen wird, weil man ihnen dort verspricht, die Schwierigkeiten der Kinder nach modernsten Einsichten zu lösen.

Denn die Medikamentisierung seelischer Entwicklungsprobleme, die Technokratisierung der Kinderheilkunde sind ja in den Vereinigten Staaten in viel höherem Maß akzeptiert, Diagnosen von Hyperaktivität oder „Allgemeiner Aufmerksamkeitsstörung“ werden dort häufiger gestellt als in Europa - und das Mittel Ritalin wird entsprechend häufig an Knaben verabreicht.

Norman Spack gilt seit langem als einer der namhaftesten Aktivisten der „Transgendered“-Lobby. Schon vor zwei Jahrzehnten begann er seine Tätigkeit in Selbsthilfegruppen und will dabei bemerkt haben, dass es den Betroffenen im Leben besser ergangen wäre, wenn schon damals eine frühzeitige Behandlung gegriffen hätte.

Das tiefere Problem: der wissenschaftliche Anstrich des Projekts

Nun mag der Westen über das Jungfräulichkeitsideal anderer Kulturen lächeln und sich den muslimischen Männern haushoch überlegen fühlen. Dabei vergisst er aber, dass er selbst um einen Schutz der Unschuld nicht herumkommt. Pädophilie gilt zu Recht als eine der schlimmsten Verletzungen menschlicher Würde. Die Pläne von Dr. Spack sind aber etwas ganz Ähnliches: eine definitive, unwiderrufliche Sexualisierung von Kindern noch vor der Pubertät.

Das tiefere Problem ist der wissenschaftliche Anstrich des Projekts, wenn man einmal annimmt, dass moderne, ihren sittlichen Traditionen oft entfremdete Menschen dazu neigen, das moralische Urteil an ein vermeintliches Expertenwissen zu überweisen. Das ist eine Schattenseite des amerikanischen Pragmatismus.

Es kommt hinzu, dass die Minderheitenfreundlichkeit, in den modernen Gesellschaften fast die oberste Norm, sich mit der Kinder-Sexualisierung, die vor allem über das Medium von Musikvideos verbreitet wird, zu einem kaum mehr kritisierbaren Amalgam verbindet. Vor zwei Jahren hörte man aus den Vereinigten Staaten von einem Fünfjährigen, dessen Eltern mit Unterstützung von Therapeuten durchsetzten, dass er den Kindergarten in Mädchenkleidung besuchen darf. Aber das erscheint harmlos gegenüber den Bostoner Plänen. Was Dr. Spack vorhat, erinnert an ein Schreckbild der Kinderzeit. Man grimassierte, und die Eltern sagten: Wenn du das um Mitternacht tust, bleibt dein Gesicht für immer so. Ärztlicher Größenwahn diente in der Vergangenheit meist der biopolitischen Repression, heute fördert er die Extremisten der Emanzipation.


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