Donnerstag, 6. November 2014

Transsexuelle leiden unter dem Gefühl, im falschen Körper zu sein. Manche leben damit jahrzehntelang. Bis es nicht mehr geht.

Copyright © 2011-2021 Nikita Noemi Rothenbächer- Alle Rechte vorbehalten!
Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2014
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                 In Zusammenarbeit mit der Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Transsexuelle leiden unter dem Gefühl, im falschen Körper zu sein. Manche leben damit jahrzehntelang. Bis es nicht mehr geht.

Transsexuelle Auf halber Strecke gewendet

Transsexuelle leiden unter dem Gefühl, im falschen Körper zu sein. Manche leben damit jahrzehntelang. Bis es nicht mehr geht.

Mann oder Frau oder...? Soziale Netzwerke wie Facebook bieten inzwischen mehr als 60 Optionen an, sich geschlechtlich zu definieren.
Die Versammlung des Karnevalsvereins war fast beendet, als sich Lars Nehrig meldete. „Ich möchte noch was sagen.“ Der Entschluss war spontan. Jetzt ist der richtige Moment, es zu tun, dachte er. Nehrig stand auf und ging, beäugt von 400 Mitgliedern, durch die Stuhlreihen nach vorne. Auf seinem Weg hatte er Zweifel, Herzklopfen. Wie sollte er am besten anfangen?
Nehrigs Eltern, Freunde und Familie wussten es schon. Doch das hier, das war etwas anderes, etwas viel Schwierigeres, es würde sein öffentliches Coming-Out werden. Bevor Gerüchte entstanden, wollte er den Menschen seine Situation erklären. Vorne an der Bühne drehte er sich zum Publikum, überblickte von dort den Saal. Nehrig hob an, stockte, dann sagte er schließlich allen, was mit ihm los ist: „Ich bin transsexuell.“ Von nun an werde er als Frau leben und nicht mehr Lars, sondern Lara heißen.

Die erste Krise mit 16 Jahren

Das war vor zehn Jahren. Wenn Lara Nehrig heute über Transsexualität redet, spricht sie immer wieder von „seinen Weg finden“. Das Bild beschreibt auch ihre Lebensgeschichte. Bis zu ihrem 40. Lebensjahr hat Nehrig als Mann gelebt, war verheiratet, hatte zwei Kinder. Dabei habe sie schon vor der Pubertät gefühlt, dass etwas mit ihr nicht stimme. Sie habe das „Empfinden gehabt, im falschen Körper auf die Welt gekommen zu sein“. Mit 16 Jahren erlebte sie - damals noch als Lars - die erste große Krise. Nehrig brach die Lehre ab und floh aus dem Elternhaus.
Doch auf eigene Faust konnte sie sich nicht durchschlagen, dafür reichte das Geld nicht. Auch fand sie keine Ansprechpartner für ihr Anliegen. In den Siebzigern und Achtzigern war Transsexualität kein Thema. Akzeptanz gab es kaum, sagt Nehrig, am wenigsten in der kleinen Dorfgemeinschaft, in der sie aufgewachsen war.

Der falsche Körper ist noch sichtbar

Sie versuchte, ihr Unwohlsein zu verdrängen. Wenn andere Männer das „Mann-Sein“ zu Wege brächten, müsste sie das auch irgendwie schaffen, war ihr Gedanke. „Mann-Sein“, das hieß: heiraten, Kinder kriegen, hart arbeiten, die Familie versorgen, keine Rücksicht auf sich selbst nehmen. Die Jahre verbrachte sie mit dem Leiden unter der Verdrängung und dem Wunsch, endlich zu sich selbst zu stehen. In der Mitte des Lebens habe sie schließlich das Gefühl gehabt, jetzt sei eine der letzten Möglichkeiten gekommen, in ihrem gefühlten Geschlecht zu leben.
Nehrig wohnt mittlerweile in einer kleinen Stadt im Norden Frankfurts. Ihr Name wurde für diesen Artikel geändert, weil sie nicht identifiziert werden möchte. Ihre Vergangenheit im anderen Geschlecht ist auch zehn Jahre nach der Hormontherapie noch sichtbar. Zwar hat sie Brüste und lange blonde Haare, trägt Lippenstift und Make-up. Und wenn sie lacht, wirft sie den Kopf nach hinten. Doch ihre Schultern sind auffallend breit für eine Frau, Hände und Arme sind sehr kräftig.

Wie das Thema öffentlich wurde

Seit Nehrigs Jugend hat sich das Bild von Transsexuellen in der Gesellschaft gewandelt. „Transgender“ ist längst geläufig als Oberbegriff für nichteindeutige geschlechtliche Zuweisungen und für Menschen, die sich nicht über klassische Geschlechterrollen bestimmen wollen.
Das Internet, Menschenrechtsgruppen und Künstler aus der Popkultur haben das Thema in die Öffentlichkeit gebracht. Die Sängerin Laura Jane Grace, geboren als Tom Gabel, veröffentlichte 2013 mit ihrer Band „Against Me!“ das Album „Transgender Dysphoria Blues“. Laverne Cox aus der amerikanischen Fernsehserie „Orange Is the New Black“ wurde in diesem Jahr als erste bekennend transsexuelle Schauspielerin für den amerikanischen Fernsehpreis Emmy nominiert. Und Anfang September erst erweiterte Facebook die Möglichkeiten für deutsche Nutzer, Geschlechtsangaben zu machen, um 60 Optionen, darunter sind auch viele Wahlmöglichkeiten für Transsexuelle.

Umdenken in der Psychologie

Lara Nehrig bezeichnet sich als „transident“. Mit dem Begriff will sie verdeutlichen, dass es sich nicht um eine sexuelle Vorliebe handelt, sondern um eine Identitätsstörung. Transidentität ist definiert durch die dauerhafte Gewissheit, sich dem anderen Geschlecht zugehörig zu fühlen, durch das Unbehagen mit den angeborenen körperlichen Merkmalen und den Wunsch, im anderen Geschlecht leben zu wollen.
In aktuellen Klassifikationssysteme von psychischen Krankheiten ist auch nicht mehr von „Transsexualität“, sondern von Geschlechtsdysphorie die Rede; die Bezeichnung rückt das Leiden der Betroffenen in den Vordergrund und nicht die Transidentität als Störungsbild, wie Sophinette Becker erklärt. Die Psychotherapeutin hat die sexualmedizinische Ambulanz der Frankfurter Uniklinik bis zu deren Schließung im Jahr 2011 geleitet. Ende der neunziger Jahre war sie an den Leitlinien für die „Standards der Begutachtung und Behandlung von Transsexuellen“ entscheidend beteiligt.

Wie die Behandlung aussieht

Wesentlich für die Behandlung ist laut Becker die Frage, ob jemand mit dem Leben im neuen Geschlecht dauerhaft glücklicher wird. Erforderlich sei eine „Stück für Stück erfolgende Diagnose“. Zum einen wegen der gravierenden Konsequenzen im Fall einer Fehldiagnose - nicht nur die Operationen, auch manche Folgen der Hormonbehandlung wie Stimmbruch und Behaarung sind unumkehrbar. Zum anderen aufgrund der Unterschiedlichkeit der Fälle. Becker hat Transidente betreut, die schon Jahre vor Therapiebeginn ein Leben in der anderen Geschlechterrolle führten, ohne dass sie Hormone genommen hätten. Andere wiederum täten sich schon mit dem Outing schwer und hätten anfangs noch starke Unsicherheiten und innere Konflikte.
Der Medizinische Dienst der Krankenkassen sieht vor, dass Patienten mindestens ein Jahr lang in psychologische Behandlung gehen, bevor sie mit einer Hormonbehandlung beginnen dürfen. Bis zur Operation sollen mindestens eineinhalb Jahre vergehen. Außerdem müssen die Patienten einen Alltagstest absolvieren. Darin sollen sie das neue Leben im anderen Geschlecht erproben, sich also in der Freizeit und im Alltag als Mann oder Frau anziehen und so verhalten, obwohl der Körper noch unverändert ist.

„Pervers oder krank“

„Man fühlt sich in dem Moment verkleidet“, sagt Lara Nehrig. Wer das tue, müsse sich darüber im Klaren sein, dass man auffalle, auch beschimpft werde, dass die Nachbarn darüber redeten. Für sie war es eine besonders schwierige Zeit: „Den Weg gehen nur diejenigen, die wirklich einen hohen Leidensdruck haben.“ Hormontherapie und Geschlechtsumwandlung fühlten sich an „wie eine zweite Pubertät“. Das scheinen manche wörtlich zu nehmen. „Viele machen den Fehler und haben ein Frauenvorbild wie eine Zwanzigjährige“, sagt Nehrig. Eine Transidente, die damals in ihre Nachbarschaft gezogen ist, stand eines Morgens in Minirock und High Heels, geschminkt wie beim Travestie-Theater, vor ihrer Tür.
Sich in der neuen Rolle zurechtzufinden ist eine der letzten Hürden auf dem Weg in die selbstempfundene Normalität. Für viele ist es jedoch schon ein Problem, ganz am Anfang einen geeigneten Ansprechpartner zu finden. „Der durchschnittliche Psychotherapeut oder Psychiater hat in seiner Ausbildung über Transsexualität nichts gelernt“, sagt Psychotherapeutin Becker. Fachkräfte fänden sich im Rhein-Main-Gebiet selten.
Wer schnell Beratung und Hilfe sucht, findet im Internet Gleichgesinnte oder nutzt die Unterstützung lokaler Selbsthilfegruppen. In Frankfurt leitet Sozialpädagogin Gitta Schwerberger den Transgender Freundeskreis. Sie organisiert regelmäßig Treffen. Dort können sich die Mitglieder austauschen und Beratung suchen. Schwerberger sagt, der Freundeskreis gehöre oft zu den ersten Stellen, die das Anliegen ernst nähmen. Viele Transidente hätten Selbstzweifel und würden von ihrem Umfeld hören, sie seien pervers oder krank. Bei manchen führe das Leiden zum psychischen Zusammenbruch oder gar zur Selbstverstümmelung.

Probleme in der Berufswelt

Nehrig und sie kennen sich über das Internet. In Schwerbergers Gruppe sind die meisten Mitglieder Mann-zu-Frau-Transidente, die Mehrheit ist älter als 40 Jahre. Es gebe einen großen Unterschied zwischen den Altersgruppen, sagt Schwerberger. Viele Jüngere würden eher zu sich stehen, auch dank der Aufklärung in Internet und Öffentlichkeit über das Thema.
Ältere Transidente, die bisher vor einer Behandlung und einem Outing zurückgeschreckt sind, haben ganz andere Hürden zu überwinden. Viele gehen mit dem Bekenntnis zu ihrer Transidentität beruflich ein hohes Risiko ein. Nach Schwerbergers Worten kam mehr als die Hälfte ihrer Gruppenmitglieder kurz nach dem Outing in Schwierigkeiten. Manche kündigten freiwillig, andere wurden versetzt oder entlassen. Das hängt nach Schwerbergers Erfahrung stark von der Branche ab. Bei der Arbeit mit Kunden und in großen, sich seriös gebenden Unternehmen sei die Wahrscheinlichkeit, entlassen zu werden, höher als in kleineren Betrieben. Dort kenne sie positive Beispiele. Ein ehemals männlicher Lastwagenfahrer ist mittlerweile als Frau im selben Unternehmen tätig wie vor dem Coming-out und erhält von den Kollegen volle Unterstützung. Die Akzeptanz in der Berufswelt sei im Laufe der Jahre ohnehin gewachsen, sagt Schwerberger.

Lara hatte Glück

Ältere Transidente stehen vor allem privat vor einem Umbruch. „Stellen Sie sich vor“, gibt die Sozialpädagogin zu bedenken, „Sie sind die Frau, und Ihr Ehemann sitzt nach zehn bis fünfzehn Jahren Ehe vor Ihnen am Frühstückstisch und sagt, ,Schatz, ich muss dir was sagen: Ich bin transident. Das heißt, ich bin auch eine Frau, und ich muss das jetzt leben‘.“ Für viele Paare ist das ein Scheidungsgrund. Auch die Beziehung zu Eltern, Kindern, Verwandten und Freunden kann zerbrechen.

„Man hat natürlich auch eine Vergangenheit und sich ein gewisses Leben aufgebaut“, sagt Lara Nehrig. Sie selbst sieht sich als eine der wenigen Transidenten, die Glück gehabt haben mit dem Verlauf des Coming-outs. Ihre beiden Kinder und ihre Eltern akzeptierten sie in ihrer neuen Identität. Den Lebensunterhalt kann sie als selbständige IT-Fachkraft weiter bestreiten. Und auch die Trennung von ihrer Frau geschah nicht unmittelbar als Folge des Outings. Freunde habe sie nicht verloren, „eher Bekannte dazugewonnen, die das Thema interessiert hat“.

Auch ihr Outing im Karnevalsverein verlief günstig: Viele kamen nach der Sitzung zu ihr, stellten Fragen und plauderten am Tresen darüber, was nun anstehe. Transidente würden von der Gesellschaft allgemein aber nach wie vor nicht so toleriert, wie viele es sich wünschten, sagt Nehrig. Am Ende wollten sie alle ein normales Leben führen wie jeder andere auch. „Das Wesen eines Menschen ändert sich nicht dadurch, dass er seinen Körper dem anpasst, was er schon immer gefühlt hat.“


Transgender in Indien Weder er noch sie

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Transgender in Indien

Weder er noch sie!
In Indien gibt es mehrere Millionen Hijras, weibliche Seelen in männlichen Körpern. Auf den Straßen Delhis werden sie verachtet, verspottet, missbraucht. Seit kurzem sind sie offiziell als „drittes Geschlecht“ anerkannt. Ob sich dadurch viel ändert?

Transgender in Indien: Weder er noch sie


Sanjana reißt die Arme in die Luft. Sie klatscht in die Hände und dreht sich schwungvoll um die eigene Achse. Wild wirbeln die Enden ihres grünen Sari durch die stickige Luft des kleinen Zimmers. Es ist drückend heiß in Indiens Hauptstadt Delhi, doch das kann Sanjana in ihrer Freude nicht bremsen. „Neu geboren, ich bin wie neu geboren“, singt sie zu einer bekannten Melodie aus einem indischen Bollywoodfilm. „Komm tanzt mit mir und lasst uns feiern.“

Sanjana tanzt im Zeenat-Club im Osten Delhis. Zeenat bedeutet übersetzt Schönheit, Anmut. Doch das Gebäude ist eher unscheinbar, versteckt an einer schmalen, eng verwinkelten Seitengasse im Stadtteil Khajoori Khas. Am Eingang hängt lediglich ein kleines Schild. Man will nicht auffallen. „Die Nachbarschaft hat sich inzwischen an uns gewöhnt“, sagt Anjan Joshi, Leiter des Zeenat-Clubs. „Trotzdem müssen wir vorsichtig sein, es gibt zu viele Vorurteile gegen uns.“

Weibliche Seelen in männlichen Körpern

Drinnen sind die Wände rosa gestrichen, auf dem Boden sitzen Sanjanas Freundinnen, sie haben einen kleinen Kreis gebildet, trommeln und klatschen zur Musik. Sie alle sind Transgender, Hijras, wie sie in Indien genannt werden, weibliche Seelen in männlichen Körpern. Auf den Straßen Delhis werden sie verachtet, verspottet, oft auch missbraucht. Doch hier in der Obhut der Nichtregierungsorganisation Space (Society for Peoples’ Awareness, Care & Empowerment) fühlen sie sich sicher.

Hier werden sie in juristischen Fragen beraten, gesundheitlich untersucht und können vor allem ihrer Freude freien Lauf lassen: Vor wenigen Wochen hat der Oberste Gerichtshof in Delhi offiziell die Existenz eines „dritten Geschlechts“ in Indien anerkannt. „Es ist das Recht eines jeden Menschen, sein Geschlecht frei zu wählen“, begründeten die Richter ihre Entscheidung.

Zwei bis drei Millionen Hijras leben in Indien. Eine von ihnen ist Sanjana. Sie ist 28 Jahre alt und stammt aus dem indischen Bundesstaat Uttar Pradesh. Als sie vor 13 Jahren in die indische Hauptstadt kam, kannte sie niemanden. Keiner wollte etwas mit ihr zu tun haben, weil sie eine Hijra ist. Nun sitzt sie auf dem kleinen Sofa im Zeenat-Club und erzählt von ihrem bisherigen Leben - von einer Zeit, als sie noch Sanju hieß und der ersehnte Junge ihrer Eltern war.
Doch schon als kleiner Junge wollte sie nie mit den anderen Jungs aus der Nachbarschaft spielen, Cricket interessierte sie nicht, sondern Puppen. Statt dunkler Stoffhosen trug sie lieber farbenfrohe Saris, sie kochte zu Hause für die ganze Familie und kümmerte sich um den Haushalt. „Ich war anders, wusste lange Zeit aber nicht, was es war.“

Im Alter von 14 Jahren suchte sie das Gespräch mit ihren Eltern. Doch die reagierten mit Härte. Sie sei krank und müsse daher zu Hause bleiben. Sie nannten sie eine Schande für die Familie und verboten ihr, weiter zur Schule zu gehen. Zu Hause, so hofften die Eltern, käme ihr Kind sicherlich wieder zur Vernunft. Doch als Sanjana sagte, sie sei eigentlich eine Frau, jagten die Eltern sie aus dem Haus. Im Grunde hörte Sanjana in jenem Moment auf zu existieren.

Bislang hatten Hijras in Indien keinen Geschlechtsstatus und bekamen daher keine offiziellen Dokumente wie einen Führerschein oder Pass. Für einen solchen Ausweis hätten sie sich zwischen dem männlichen und dem weiblichen Geschlecht entscheiden müssen. Wer sich nicht in eine der beiden Kategorien pressen lassen wollte, existierte für die indischen Behörden nicht.

Die Hijras umgibt ein Aberglaube


Sanjana verließ ihr Heimatdorf und kam nach Delhi, doch auch in der indischen Hauptstadt traf sie auf Vorurteile, auf Missachtung und Hass. „Die Leute grölen, sie schreien und pfeifen uns hinterher, wenn wir die Straße überqueren. Es ist wie ein Spießrutenlauf.“ Viele Krankenhäuser lehnen es ab, Transsexuelle zu behandeln. Sie dürfen kein Eigentum besitzen, nicht heiraten oder ihre Identität in ihrem Pass oder Führerschein vermerken. „Wir sind ganz normale Menschen. Und um hübsch zu sein, müssen wir auch mal in den Salon. Aber keiner bedient uns“, erzählt Sanjana. Eigentlich wollte die Achtundzwanzigjährige Sängerin werden oder Tänzerin in einem Bollywoodfilm.

Doch niemand wollte mit ihr zusammenarbeiten. Einmal hätte es dann doch beinahe geklappt. Sie hatte an einem Gesangswettbewerb teilgenommen und es in die nächste Runde geschafft. Doch als sie am nächsten Tag zum Vorsingen kam und sagte, sie sei weder männlich noch weiblich, wurde sie sofort weggeschickt.

Viele Inder machen sich lustig über die „geschlechtslosen“ Menschen, doch die meisten haben Angst vor den Hijras. Der Aberglaube, der die Hijras umgibt, ist Fluch und Segen zugleich: Einerseits bezahlt man sie, um sich durch ihren Segen Pech und Unglück vom Leib zu halten. Hijras tauchen daher immer wieder unangemeldet bei Geburten und Hochzeitsfeiern auf, bei Firmengründungen und Einzügen in ein neues Zuhause.

Der soziale Abstieg begann im 19. Jahrhundert

Sie versprechen - gegen ein entsprechendes Entgelt - Unglück fernzuhalten. Doch andererseits wird ihnen deshalb auch eine Verbindung zur Hexerei nachgesagt. Und wehe, wenn der Geldbetrag bei einer Hochzeitsfeier aus Sicht der Hijras nicht angemessen ist. Dann heben sie schnell mal ihren Rock hoch, denn fromme Hindus sind überzeugt, dass der Anblick der kastrierten männlichen Genitalien sie mit einem Fluch belegt, der sieben Jahre anhält.

Das war nicht immer so. Früher waren Indiens Hijras angesehen und respektiert. Schon in den frühen Hindu-Schriften wie dem Ramayana und dem Mahabharata werden sie erwähnt. In Zeiten der Mogulherrscher wachten sie als Geschlechtslose meist über den Harem des jeweiligen Herrschers. Sie hatten einflussreiche Positionen inne und genossen Respekt. Ihre Geschlechtslosigkeit befreie sie von sexuellen Trieben, so die damals gängige Überzeugung, ihre Entscheidungen fielen darum rationaler aus. Doch diese Zeiten sind lange vorbei.

Ihr sozialer Abstieg begann im 19. Jahrhundert als die britischen Kolonialherren die Transgendergemeinschaft als „Kriminelle“ deklarierten, die allesamt „süchtig nach schweren Verbrechen“ seien. Sie wurden verhaftet, weil sie Kleider des vermeintlich falschen Geschlechts trugen, weil sie in der Öffentlichkeit tanzten und musizierten.

„Eine Frage der Menschenrechte“

Schritt für Schritt wurden die Hijras an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Mittlerweile sind sie weitgehend aus dem indischen Alltag verschwunden. Von der Öffentlichkeit missachtet, von der Polizei oft misshandelt, verstecken sie sich meist in Parks und an Bahnhöfen. Viele von ihnen leben in bitterer Armut, sind aufs Betteln angewiesen oder verdingen sich als Prostituierte.

„Die Anerkennung von Transsexualität als drittes Geschlecht ist kein soziales oder mediales Thema, sondern vielmehr eine Frage der Menschenrechte“, sagte Richter Panicker Radhakrishnan nach dem Urteil. „Transsexuelle sind ebenso Bürger Indiens. Wir müssen ihnen die gleiche Rechte und Möglichkeiten zugestehen wie anderen auch, ungeachtet ihrer Kaste, Religion oder ihres Geschlechts.“

„Ich bin überglücklich“, sagt Anjan Joshi. Joshi ist schwul und erlebt täglich am eigenen Leib die Diskriminierung von Minderheiten. Auch deshalb hat er 2012 den Zeenat-Club mitgegründet, als Rückzugsgebiet für Lesben, Schwule und Transgender. Die Entscheidung des Obersten Gerichts sei ein sehr gutes Urteil für Indien, meint Joshi. Denn der Fortschritt einer Gesellschaft ist aus seiner Sicht eng verbunden mit den Rechten jedes Einzelnen.

Karuna Nundy sieht das ähnlich und erkennt in dem Urteil eine „wegweisende Entscheidung“ für die indische Gesellschaft. Aus Sicht der Richterin am Supreme Court in Delhi ist es ein Meilenstein in der Geschichte, dass in Indien das „dritte Geschlecht“ offiziell anerkannt wird. „Über Generationen hinweg wurden diese Menschen diskriminiert und kriminalisiert.“ Endlich habe diese Fehlentwicklung nun ein Ende.

Die Richter haben in ihrem Urteilsspruch klar definiert, wer mit der Bezeichnung „drittes Geschlecht“ gemeint ist: Alle, die in ein Geschlecht hineingeboren werden, später aber durch Operation, Kleidung oder Make-up die äußerlichen Merkmale des anderen Geschlechts angenommen haben oder die schlicht das Leben des anderen Geschlechts führen, gelten von nun an als „drittes Geschlecht“ - mit allen Rechten. Hijras sind von nun an berechtigt, sich an Schulen und Universitäten einzuschreiben.

Eine landesweite Aufklärungskampagne

Sie haben Anspruch auf die staatlichen Wohlfahrtsprogramme, sind Teil des Gesundheitssystems und dürfen auch an allen anderen Unterstützungsmaßnahmen der Regierung für „sozial und wirtschaftlich rückständige Minderheiten“ teilnehmen. Mit Hilfe fester Quoten sollen Hijras bei Anstellungen im öffentlichen Dienst und der Vergabe von Studienplätzen künftig sogar bevorzugt werden. Zudem soll sich das Gesundheitssystem mit ihren speziellen medizinischen Besonderheiten vertraut machen. Und eine landesweite Aufklärungskampagne soll das Stigma aus der Welt schaffen, das Hijras seit vielen Jahren umgibt.

Das alles sei wünschenswert, sagt Nundy. Doch weiß die Richterin um die Begrenztheit solcher Richtlinien. „Ein Gesetz kann lediglich ein erster Schritt sein“, meint die 38 Jahre alte Juristin. Bereits 2009 hatte die indische Regierung Transgender ein kleines Stück Anerkennung zugestanden. Damals wurde ihnen erlaubt, auf den Stimmzetteln neben „männlich“ und „weiblich“ auch das Feld „anderes“ anzukreuzen.

Gleichgeschlechtlicher Sex ist in Indien verboten
Doch bei den Parlamentswahlen, die bis Mitte Mai in mehreren Phasen abgehalten wurden, hatten sich von den rund drei Millionen Hijras in Indien lediglich 26.000 als „drittes Geschlecht“ registrieren lassen. Zudem weißt Nundy auf Mängel in der Entscheidung des Obersten Gerichts hin: Die Richter haben in ihrem Urteil explizit festgehalten, dass die neue Geschlechtskategorie nur für Hijras gelte, nicht aber für Schwule, Lesben oder Bisexuelle. In Indien ist dies eine wichtige Einschränkung.

Denn Paragraph 377 des indischen Strafgesetzbuches beschreibt homosexuelle Liebe als „Geschlechtsverkehr gegen die Ordnung der Natur“. Gleichgeschlechtlicher Sex ist in Indien daher verboten und kann mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden. Der Paragraph stammt aus der britischen Kolonialzeit, doch erst vor wenigen Monaten hat das Oberste Gericht in Delhi besagten Paragraph für rechtens erklärt. „Hier haben wir ein riesiges Problem, dass ebenfalls dringend gelöst werden muss“, sagt Nundy. Die Juristin hofft jedoch, dass von dem Hijra-Urteil eine positive Wirkung ausgehen könnte. „Aus meiner Sicht hat das aktuelle Urteil das Potential, den Paragraphen 377 zu zerstören.“

„Das wird nicht genügen“

Derweil ist Sanjanas beste Freundin Bebo in den Zeenat-Club gekommen. Sie beide haben eine ähnliche Geschichte erlebt, beide wurden wegen ihres Geschlechts von ihren Familien als Schande beschimpft und verstoßen. Seit sich Sanjana und Flora vor einigen Jahren in Delhi kennengelernt haben, sind sie wie ein Herz und eine Seele, bei fast allen Themen haben sie eine ähnliche Meinung. Doch wenn sie über das aktuelle Urteil und dessen Auswirkungen auf ihr eigenes Leben sprechen, blicken sie unterschiedlich in die Zukunft: Während Sanjana tanzend das Urteil des Obersten Gerichtshofs feiert, sitzt Flora nachdenklich auf einem Plastikstuhl in der Ecke. „Sanjana tanzt und tanzt. Doch das wird nicht genügen.“

Flora glaubt nicht, dass ein richterliches Urteil ausreicht, um die Situation der Hijras in Indien nachhaltig zu verändern. „Ein Richterspruch kann nicht das beenden, was wir täglich auf den Straßen Delhis erleben. Die Diskriminierung wird so schnell nicht vorbeigehen.“ Richter seien zwar mächtig und Gesetze sehr wichtig, doch gesellschaftliche Akzeptanz könne nicht verordnet werden, sie muss von den Menschen in der Gesellschaft kommen. „Solange uns die eigenen Eltern verstoßen, wie sollen uns da fremde Menschen akzeptieren?“


Transsexualität im Kindesalter

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Transsexualität im Kindesalter
Wer wollte das rosa Einhorn?
Der kleine Alexander wollte schon im Kindergarten lieber Alexandra sein. Nun wünscht sich die Elfjährige eine Hormonbehandlung. Das Jugendamt ist dagegen.

Mädchen- und Pferdebücher? Alex liest Harry Potter - ziemlich geschlechterneutral.  Bild: privat
"Hallo, ich bin Alex*." Das Mädchen, das lächelnd die Tür zu einer hübschen Altbauwohnung irgendwo in Berlin öffnet, hat lange blonde Haare, trägt enge Jeans und eine Bluse. Das soll ein Junge sein? Dieses liebliche elfjährige Wesen, das bereitwillig sein rosa Zimmer präsentiert, mit den weißen Möbeln und dem rosa Einhorn auf dem Bett?
Nein, nichts weist auf einen Jungen hin. Und doch ist Alex Geschlecht zum Kampffeld geworden. Alex ist transsexuell. Ein Mädchen mit den Geschlechtsmerkmalen eines Jungen. Und deshalb droht dem Kind jetzt die geschlossene Psychiatrie. Das Jugendamt möchte es einweisen.
Seit wann sie denn denke, dass sie ein Mädchen ist? Alex sieht einem in die Augen und fragt zurück: "Seit wann wussten Sie denn, dass Sie ein Mädchen sind? Schon immer!" Für Alex ist die Lage klar. Als sie noch kurze Haare hatte, steckte sie sich einen Haarreif darauf, an dem zwei Wollzöpfe befestigt waren. Ihre Mutter, Anna Kaminski*, hatte damit kein Problem.
Nach dem Kindergarten habe Alexander das Geschlecht offiziell gewechselt und sei als Alexandra in die Grundschule gegangen. Sie wurde so akzeptiert, beteuern Mutter und Kind. Alex sei ein normales, fröhliches Mädchen.

Ein fröhliches Mädchen

Aber das finden nicht alle gut. Der Vater sprach das Kind weiterhin als Alexander an. Er zog seinem Sohn Jungensachen an, und wenn Alex weinte und sich wehrte, dann, so erzählt es die Mutter, wurde er grob.
Versucht man Alexander das Jungenleben schmackhaft zu machen, oder lässt man Alexandra als Mädchen weiterleben? Über diesen Konflikt haben sich die Eltern getrennt. Die Gesundheitsfürsorge für Alex haben sie dem Jugendamt übertragen. Der Vater kämpft mit aller Kraft gegen das Verhalten des Kindes an. Die Mutter möchte Alex den Willen lassen.
Aber nun kommt Alex in die Pubertät. Ihr Körper entwickelt sich zu dem eines Mannes. Ein Mann will sie nicht werden. Lieber sterben. Alex möchte mit Östrogenen behandelt werden, damit sie sich weiblich entwickelt. Das will der Vater verhindern. Er belagert das Jugendamt, schreibt 170 Seiten über seine angeblich gestörte Frau, die dem Kind nur einrede, ein Mädchen sein zu wollen. All dies erzählt seine Frau, der Vater selbst reagiert nicht auf Anfragen.

Was er nicht schreibt, was aber seine Exfrau erzählt, ist, dass auch in seiner Herkunftsfamilie schon einmal Transsexualität vorkam. Sie wurde, wie damals üblich, versteckt und unterdrückt. Dem Sohn wolle er so etwas "ersparen", meint Anna Kaminski. Deshalb kämpfe er so verzweifelt und stelle doch damit erst eine Situation her, die sein Kind extrem belaste.

Wie umgehen mit transsexuellen Kindern? Nicht nur Alex Eltern sind gespalten, auch die Fachwelt ist uneins. Kinder, die sich ins andere Geschlecht wünschen, sind gar nicht so selten. In der Pubertät verschwindet oftmals der Wunsch, dem anderen Geschlecht anzugehören. Stattdessen bildet sich oft eine homosexuelle Identität.

Darauf weist etwa Klaus Beier hin, Sexualmediziner an der Berliner Charité. "Wenn wir Kriterien hätten, die uns sicher sagen könnten, dass eine Geschlechtsidentitätsproblematik im Kindesalter später in eine Transsexualität übergeht, wäre die Gabe von pubertätsblockierenden Medikamenten verantwortbar", sagt Mediziner Beier. "Diese Kriterien haben wir aber nicht, sodass stets der denkbare Fall zugrunde gelegt werden muss, dass sich das Unbehagen im biologischen Geschlecht im Laufe der weiteren Entwicklung verlieren könnte."

Gegen die Natur?

Es gebe nämlich zum Beispiel auch eine von den Eltern induzierte Störung der Geschlechtsidentität, wenn etwa die Mutter selbst eine gestörte Beziehung zu Männern habe und ihren Sohn in die weibliche Rolle dränge. Hat Alex Mutter, diese sehr normal und fröhlich wirkende Frau, das Zimmer rosa gestrichen und das Einhorn gekauft - gegen die Natur des Kindes? Schwer vorstellbar. Aber ihr Exmann ist davon überzeugt, dass die Mutter das Problem ist und das Kind ohne sie zum Jungen würde.
Es gibt auch andere Haltungen zur frühen Transsexualität als die von Klaus Beier. Eine niederländische Studie, für die die Entwicklung von Kindern mit einer sogenannten Geschlechtsidentitätsstörung verfolgt wurde, weist darauf hin, dass sich biologische Jungen, die besonders hartnäckig behaupteten, sie seien Mädchen, später auch zu Transsexuellen entwickelten. Die späteren Homosexuellen hatten eher geäußert, es sei ihr Wunsch, ein Mädchen zu sein. Aber leider seien sie Jungs. Die Niederländer trauen sich eine Unterscheidung zu und fangen in für sie eindeutigen Fällen schon in der Pubertät mit der Hormonbehandlung an.

Auch in der Schweiz traut man sich zu, Kinder in der Vorpubertät zu diagnostizieren und dann auch zu behandeln. "Ich würde das Kind eine Weile begleiten", so Professor Udo Rauchfleisch von der Universität Basel, ein anerkannter Experte und Gutachter für Transsexuelle. Mindestens ein halbes Jahr lang müsse er das Kind wöchentlich sehen - dann könne er eine Diagnose stellen. "Wenn es eine Transsexualität ist, dann würde man auch bald mit der Hormonbehandlung beginnen", so Rauchfleisch.
"Es ist natürlich eine ungeheure Erleichterung, wenn das Kind sich dann gemäß dem gewünschten Geschlecht entwickelt". Mit Östrogenen behandelte Kinder etwa würden keinen Stimmbruch bekommen und keine breiten Schultern, stattdessen einen Busen. Sie würden als Erwachsene wie eine Frau aussehen und nicht wie ein verkleideter Mann.

Alex wurde nie neutral begutachtet. Vor sechs Jahren sollte sie zu Tests in ein großes Berliner Krankenhaus: "Die haben mir erzählt, ich würde als Mädchen später unglücklich. Da wollte ich nicht mehr mitmachen," sagt sie.

Rollenklischees der Ärzte

Sie brach die Tests ab. Über die Rollenklischees der Ärzte wundert sie sich: "Die stellten mich vor ein Regal: links rosa Prinzessinnen, rechts Autos. Ich soll entscheiden, womit ich spielen will, das ist doch lächerlich. Ich habe dann ein Puzzle gemacht." An solchen Erzählungen merkt man erst, wie absurd es ist, dem Kind ein Rollenverhalten zuzuweisen, das anderswo geschlechterbewusste ErzieherInnen gerade zu relativieren versuchen.

Auch Alex spielt nicht pausenlos mit Puppen. Fußball aber auch nicht. Ihre Hobbys sind Breakdance, Schwimmen und Lesen. Und was liest sie? Mädchen- und Pferdebücher? Alex liest Harry Potter - ziemlich geschlechtsneutral.

Man möchte gern mit einer neutralen Instanz sprechen. Aber die Lehrerin lehnt ab, zu heikel sei der Fall. Im Jugendamt wird erst mal ermittelt. Ist die Mutter das Problem? Warum gibt es dann keine professionelle Einschätzung ihrer Psyche? Oder setzt nicht vielleicht der Vater die Institutionen unter Druck, die einfach keinen weiteren Ärger mit ihm riskieren möchten?
Der Chefarzt etwa sprach bei der abgebrochenen Untersuchung vor sechs Jahren lange mit dem Vater und dann eine Stunde lang mit der Mutter. Alex selbst bekam er gar nicht zu Gesicht. Dennoch stand die Diagnose: Die Mutter habe dem Kind die Transsexualität eingeredet. Anna Kaminski suchte eine Therapeutin auf. Hat sie eine psychische Störung, von der sie gar nichts ahnt? Die Therapeutin konnte nichts dergleichen feststellen.

Nie gründlich untersucht

Aber vor allem wurde Alex bis heute nicht gründlich untersucht. Schon gar nicht über längere Zeit, wie es Rauchfleisch für nötig hält. Dabei wäre ein Bericht oder ein fundiertes Gutachten nun so wichtig: Denn im Jugendamt, das jahrelang ruhig war, ist eine neue Pflegerin für Alex eingesetzt worden. Und die glaubt dem Vater und schafft Fakten: Das Kind sei suizidgefährdet und müsse in die geschlossene Psychiatrie. Hormone solle es keinesfalls bekommen.

Sondern die Pubertät erleben, in der Hoffnung, dass es danach doch als Mann leben wolle. Dazu solle es therapiert werden: Angebote für eine "männliche" Rollenentwicklung würden gemacht. Fußball und Autos. Die "weiblichen" Wünsche ignoriert. Später soll Alex in eine Pflegefamilie. Hauptsache, weg von der Mutter.
"Das ist absurd. Man nimmt doch ein Kind nicht aus der gewohnten Umgebung", sagt Professor Rauchfleisch. Und wenn man es nun quasi umerziehen wolle, dann würde sich das Kind eher verstellen - und todunglücklich: "Das hat nichts mit Therapie zu tun. Eine Therapie begleitet einen Menschen bei der Selbstfindung, sie redet einem nichts ein oder aus. Wenn das Kind wirklich transsexuell ist, dann fügt eine solche ,Therapie' dem Kind Schaden zu."

Doch obwohl es keinerlei Gutachten gibt, setzte das Jugendamt die Zwangseinweisung vor dem Amtsgericht durch. Anna Kaminski, völlig entsetzt von diesem Urteil, ging in die nächste Instanz, der Fall liegt nun beim Kammergericht. Aber das Jugendamt will die Einweisung jetzt. Per einstweilige Verfügung. Jeden Tag können sie nun vor der Tür stehen. Und ein fröhliches, aufgeschlossenes Mädchen ohne ein einziges Gutachten in die Psychiatrie bringen.


Transsexualität in der UdSSR: die Geständnisse von bahnbrechenden Geschlechtsumwandlung

Copyright © 2011-2021 Nikita Noemi Rothenbächer- Alle Rechte vorbehalten!
Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2014
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Transsexualität in der UdSSR: die Geständnisse von bahnbrechenden Geschlechtsumwandlung


Sowjet Chirurg, Autor des ersten Umwandlung in der Welt des Sex erfolgreich, spricht über seine berühmteste Rede. Unternehmen im Jahr 1968, wurde es geheim über 20 Jahre gehalten.

Im Jahr 1972, ein sowjetischer Arzt führt eine beispiellose Leistung, Durchführung zum ersten Mal in der Geschichte der Geschlechtsangleichungen Art weiblichen zu männlichen. Und sowjetischen Ideologie ist jedoch die Ursache, seinen Erfolg wurde geheim gehalten Jahre.
Im Winter 1968 kam eine elegante Frau mit braunen Haaren in das Büro des Chirurgen Viktor Kalnberz, Direktor des Instituts für Traumatologie und Orthopädie der Sowjetrepublik Lettland. "Ich weiß, dass Sie versuchen, mir meine Meinung zu ändern, aber es ist eine verlorene Sache. Ich bin davon überzeugt, dass die Natur einen Fehler gemacht, indem sie mir eine Frau. Und ich bitte Sie, diese Fehler zu korrigieren ", sagte sie.
Im November 1972 wurde die Patientin das Krankenhaus verlassen in ihrem neuen männlichen Körper und mit neuen Dokumenten. Es war der erste erfolgreiche Geschlechtsangleichungen Fall, nicht nur in der Sowjetunion, sondern für die ganze Welt: Die vier früheren Operationen haben in der Schaffung von Hermaphroditen geführt. Doch statt der Herrlichkeit war es der Entrüstung hat M.Kalnberz bekannt. Der Arzt fast seinen Job verloren und kaum vermieden Gefängnis. Die SRS war nicht der einzige Bereich, er Pionierarbeit geleistet.

Der Arzt hat eine solche Penisimplantat, das Hunderte von sowjetischen Menschen leiden an Impotenz geholfen hat, erfunden. Aber die meisten Ärzte sahen ein düsteres Bild von der Sexualwissenschaft, als "unwürdig" Wissenschaft. Wie für die Geschlechtsumwandlung, es ist absolut nicht in die Sowjetideologie entsprachen.
Nach M.Kalnberz, weiß er fast nichts über das Leben seiner Patienten nach der Operation, nicht einmal seinen neuen Namen. Vor dem Verfahren, genannt Inna. "Er hatte Angst vor Skandal. Deshalb, wenn mit neuen Papieren konfrontiert, fragte ich ihn mir nicht zu sagen den neuen Namen oder die Adresse. Ich weiß nicht einmal, seine Telefonnummer. Das einzige, was ich ihn fragte, war, mich von Zeit zu Zeit an um mir seinen Gesundheitszustand zu informieren. Das letzte Mal, als ich seine Stimme hörte, war es dort für mehr als fünf Jahre. Er war dann fast 70 Jahren ", sagt der Arzt.
Inna war etwas weniger als dreißig Jahre alt, als sie zum ersten Mal zu diesem Arzt ging. Ingenieur vielversprechende Talente und einzige Tochter ihrer Eltern, war es eine schöne und geliebte Frau.
Bedienung oder Selbstmord
Inna M.Kalnberz zuerst von Mail. Sie schrieb: "Seit meiner Kindheit, ganz sicher, ein Junge zu sein war ich. Ich Neigungen und rein männliche Wünsche, die ich nach und nach von der Gesellschaft isoliert und nahm mir die Möglichkeit, Kinder zu haben und eine Familie gründen ... Im Alter von 12, fühlte ich mich für erste Liebe, und es war Liebe für eine weibliche Person. Dieses Gefühl wurde mit brutaler Deutlichkeit, dass meine Situation war hoffnungslos (...) Ich habe keine und kann nicht jede Hoffnung, dass eines Tages jemand zu befreien mich von der Notwendigkeit, für immer in einer Maske leben, haben gezeigt, Kleidung, die mich krank machen, das Gefühl peinlich mich noch bei meinen Verwandten. Ich bin jetzt dreißig. (...) Und selbst wenn eines Tages ein Wunder hat mich Attraktion für Männer fühlen, ist es jetzt für mich unmöglich, mein Leben wieder aufzubauen, Lerngewohnheiten und Aktivitäten von Frauen, die ich fast nicht wissen. Anstatt etwas zu tun, ist es besser, Selbstmord zu begehen. "
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Zu diesem Zeitpunkt war bereits Inna drei Selbstmordversuche für eine Frau gemacht, vor allem wegen der unerwiderten Liebe. Viktor Kalnberz war ihre einzige Hoffnung: ein renommierter Arzt in der Zeit hat er mehrere Operationen durchgeführt Umwandlung, die Korrektur der Zwitter Sex und startete ein Hilfsprogramm für Männer, die ihre Geschlechtsorgane verloren haben aufgrund einer Verletzung.
Das Geheimnis des "neugeborenen Menschen"
Dennoch scheiterte Inna sofort zur Operation. "Ich sympathisierte mit ihr, aber ihr Schicksal hängt nicht allein von mir ab. Wir haben die Beratung Endokrinologe, Sexualforscher, Frauenarzt, Psychiater. Sie alle kamen zu dem Schluss, dass die übliche Behandlung konnte das Problem nicht lösen. Schließlich war es der Gesundheitsminister der Republik Lettland, um die Transaktion zu autorisieren. Er stimmte zu, weigerte sich aber, jede Art von Papier zu unterschreiben ", sagt M.Kalnberz.
Warten auf Genehmigung wurde der Chirurg versuchen, Informationen über sexuelle Umwandlung Operationen außerhalb der UdSSR durchgeführt zu sammeln. Er erfuhr, dass ausländische Fachkräfte durchgeführt vier Verfahren dieser Art (der letzte wurde in der Republik Tschechoslowakei statt), aber sie waren nicht wirklich abgeschlossen medizinischer Sicht: Patienten wirksam geworden Intersexuelle.
Der 17. September 1970 unterzog sich Inna die erste Operation. Modernen Chirurgie kann die Änderungen sofort zu beenden, aber zu der Zeit war es nicht möglich, und die Transformation der jungen Frau wurde in mehreren Stufen durchgeführt. Nach M.Kalnberz Er war sehr gestresst während der Behandlung, vor allem, weil er Angst, etwas von der Natur gegeben verändern sollte, sondern auch, weil es sehr schwierig war, um unerwünschte Aufmerksamkeit zu vermeiden.
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Von den ersten Verfahren, dem "neugeborenen Menschen" wollte seinen maskulinen Auftritt unterstreichen. "Er trug immer Hosen und nahm die Gewohnheit, zu der Garage, er hat sogar Freunde mit den Fahrern des Krankenhauses. Er liebte Fluchen, Rauchen und Trinken mit anderen Männern ", sagt M.Kalnberz.
Alle Verfahren werden im Jahr 1972 abgeschlossen ist, verlassen die Klinik Inna in Riga als Mensch. Er arbeitete sein ganzes Leben lang als Ingenieur und war zweimal verheiratet. Allerdings fuhr er fort, sein Geheimnis zu bewahren, auch seine Frauen: seine Narben zu erklären, erzählte er ihnen, dass er einen Unfall gehabt hatte.
Wie für M.Kalnberz er litt Verfolgung für seine Arbeit. Eine Sonderkommission wurde nach Riga geschickt, um den Arzt zu bewerten. M.Kalnberz könnte seine Karriere und auch seine Freiheit verloren haben, aber er schaffte es, die Beamten, dass der Betrieb war eigentlich zu überzeugen. Dann musste er nach Moskau für ein Publikum mit dem Minister für Gesundheitswesen der UdSSR zu gehen. Nach dem Treffen wurde er sich dafür, "verstümmelt" seinen Patienten gestellt. Die Operation ist für die Öffentlichkeit 20 Jahre später enthüllt.
M.Kalnberz hat seine Karriere bis zum Alter von 80 Jahren fortgesetzt. Neben Andrologie und sexuelle Umwandlung, nahm der Arzt Pflege von anderen Bereichen, so dass Dutzende von Interventionen beispiellose, aber der Fall von Inna bleibt seiner berühmtesten feat.
M.Kalnberz jedoch der Auffassung, dass die Menschen heute sind zu sorglos Einstellung zu Geschlechtsumwandlung. "Die gegenwärtige Situation, dieser Mangel an Kontrolle wirklich erschreckt mich: kaum gefühlt haben zum gleichen Geschlecht angezogen, die Menschen gehen zu einem Arzt, der bereit ist, für Geld zu machen ist. Aber es gibt immer noch Leute, die dieses Verfahren benötigen. Ich erkannte, fünf Operationen Geschlechtsumwandlung in meiner Karriere, und ich bin überzeugt, dass es wichtig für meine Patienten ", sagt er.

Erlöst durch Hormone

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Erlöst durch Hormone

Ein Mann möchte eine Frau sein. Jahrzehntelang nagt dieser Zwiespalt an ihm, bis er sich dazu entschließt, sein Geschlecht zu ändern. Als er endlich die dazu nötigen Hormone nimmt, geht alles sehr schnell.
Fast 46 Jahre lang lebte Johanna Schrenk* im falschen Körper. Mit einem kräftigen Jungskörper raufte sie sich früher auf dem Pausenhof, später zeugte sie drei Kinder mit ihm. Aber der Körper passte nicht zu ihr. Denn Johanna, die damals noch Christoph hieß, fühlte sich: wie eine Frau. "Ich versuchte klarzukommen mit dem, was die Natur vorgegeben hatte", erinnert sich Schrenk heute. Mit 24 lernte Christoph eine Frau kennen, sie kamen sich näher, heirateten, bekamen drei Kinder. Eine Zeit lang ging das gut. Er war jetzt Vater und Ehemann, das war die Realität, mit der er sich Tag für Tag zu arrangieren versuchte.

Als Christoph Schrenk im Alter von 32 Jahren zum ersten Mal von einer geschlechtsangleichenden Operation liest, kommt die Vergangenheit wieder hoch. Doch nun ist da etwas, das schwerer wiegt: die Verantwortung gegenüber der Familie. Die Kinder sind damals erst wenige Jahre alt. Womöglich, denkt er, würden seine Frau und die Kinder bleibende Schäden davontragen, wenn der Ehemann und Vater sich plötzlich in eine Frau und zweite Mutter verwandelte.

Erst 14 Jahre später, im Jahr 2002, Schrenk ist inzwischen 46 Jahre alt, wird der innere Leidensdruck so stark, dass er Hilfe sucht. "Ich habe eine Psychotherapie gemacht, fast ein Jahr lang, und habe mich vor meiner Familie geoutet." Die Angehörigen sind sprachlos. Und entsetzt. "Später unterstützten sie mich, so gut sie konnten." Aber erst einmal ist Schrenk weitgehend auf sich allein gestellt.

Nach der Psychotherapie besucht Christoph Schrenk an der Universitätsfrauenklinik Wien eine Sprechstunde für transidente Personen. So nennen Mediziner Menschen, deren gefühlte Geschlechtsidentität nicht mit dem Geschlecht ihres Körpers übereinstimmt. Er bringt alle Voraussetzungen mit, die nötig sind für eine Hormontherapie, die sein Geschlecht umwandeln soll: eine psychiatrische Diagnosestellung, eine entsprechende Psychotherapie. "Zusätzlich muss durch umfassende Untersuchungen geprüft werden, ob der Patient geeignet ist für eine Hormontherapie", sagt Ulrike Kaufmann, Ärztin mit dem Schwerpunkt endokrinologische Gynäkologie, die heute die Transidenten-Sprechstunde am Universitätsklinikum Wien leitet. Christoph Schrenk besteht auch diesen Test.

Im August 2003 beginnt er mit seiner Hormontherapie. Er nimmt täglich sogenannte Antiandrogene, die die Wirkung seiner männlichen Geschlechtshormone hemmen – allen voran Testosteron. Zusätzlich bekommt er weibliche Hormone. Er lässt sich regelmäßig untersuchen. Eine der Hauptnebenwirkungen von Östrogenen können Blutgerinnsel sein, die in die Lunge wandern und dort Gefäße verschließen. Sie treten selten auf, können aber lebensgefährlich sein.
Schon nach zwei Wochen spürt Christoph Schrenk, wie das Hormon beginnt, seinen Körper zu verändern. Er wird zur Sie. Die Brustwarzen werden empfindlich, die für Östrogen sensiblen Zellen sprechen an, die Brust fängt an zu wachsen. Bald beginnt das Fett in seinem Körper vom Bauch in die Hüften zu wandern. Die Haut wird feiner, die Behaarung am Oberkörper und an den Beinen geht zurück, bis nur noch ein Flaum aus zarten Härchen bleibt. "Es war, als würde ich eine zweite Pubertät durchmachen", erzählt Schrenk.

Die hormonellen Veränderungen haben auch Auswirkungen auf die Psyche. "Ich dachte immer, das wäre ein Klischee, aber ich wurde tatsächlich emotionaler, habe häufiger geweint", sagt Schrenk. Nicht bei allen, aber zumindest bei Schrenk verändert sich auch die sexuelle Orientierung.
Manche Dinge aber vermag die Hormontherapie nicht zu leisten. Der Bart im Gesicht wächst zwar langsamer, aber das einmal gewachsene Haar muss entfernt werden; Schrenk lässt es weglasern. Auch der Stimmbruch kann nicht mehr rückgängig gemacht werden; Schrenk nimmt Sprechunterricht, um die weibliche Betonung zu erlernen.

Das Ergebnis ist verblüffend: Wenn Johanna Schrenk heute spricht, hat sie zwar eine für eine Frau verhältnismäßig tiefe Stimme, aber man denkt gar nicht daran, dass diese Person einmal einen Stimmbruch hatte. Auch ihr Äußeres ändert sich drastisch: Christoph Schrenk auf einem Foto – kurze braune Haare, männliches Gesicht. Johanna Schrenk – lange braune Haare, weibliche Züge. Eine Folge der Hormontherapie: Sie hat Schrenk so gründlich verwandelt, dass neue Bekanntschaften gar nicht auf die Idee kommen, dass diese Frau einmal ein Mann war. Damit es so bleibt, trägt Johanna Schrenk Tag für Tag ein östrogenhaltiges Gel auf die Haut auf. Bis zum Ende ihres Lebens wird sie das tun müssen, denn sie hat keine Eierstöcke, in denen der weibliche Körper das Östrogen vorwiegend produziert.

Warum manche Menschen eine sexuelle Identität spüren, die von ihrem tatsächlichen Körpergeschlecht abweicht, darüber rätseln Wissenschaftler. Eine Hypothese weist den Hormonen eine tragende Rolle zu: So könnten Geschlechtshormone bereits im Mutterleib die sexuelle Differenzierung des Gehirns und damit die später empfundene Identität prägen. Ein hormonelles Ungleichgewicht führt womöglich dazu, dass diese mit der tatsächlich ausgebildeten Sexualität nicht übereinstimmt.

Um ihren Körper endgültig an die empfundene Identität anzupassen, hat sich Schrenk wie die meisten Mann-zu-Frau-Transsexuellen nach einem Jahr auch zu einer Operation entschieden. Das Ergebnis: ein weibliches Genital mit Schamlippen, Klitoris und Vagina. Schrenk sagt, sie könne heute sexuelle Höhepunkte erleben: "Die Erregungsphase dauert länger, aber wenn ich dann erregt bin, hält das auch nach dem Orgasmus noch länger an."

In den vergangenen Jahren haben Chirurgen zunehmend Erfahrungen mit geschlechtsangleichenden Operationen sammeln können, denn offenbar finden immer mehr Menschen den Mut, sich mit ihrem Missverhältnis zwischen gefühlter Identität und Körper behandeln zu lassen.

Bei Ulrike Kaufmann haben sich im vergangenen Jahr 100 Menschen vorgestellt, fast doppelt so viele wie noch einige Jahre zuvor. Offenbar wird die Geschlechtsumwandlung durch die Thematisierung in Medien und im Internet langsam enttabuisiert. "Man sollte das Phänomen der Transidentität nicht als Krankheit sehen, sondern als eine Art Normvariante der Natur", sagt Kaufmann. Laut Studien hat ein Mann unter 12.000 das Gefühl, eigentlich eine Frau zu sein; eine Frau unter 30.000 hat das Gefühl, ein Mann zu sein. Kaufmann sagt: "Diejenigen, die sich wegen zu großem Leidensdruck medizinische Hilfe suchen, können zahlreichen Studien zufolge ihre Lebensqualität deutlich verbessern."

So war es auch bei Johanna Schrenk. Ihre Ehefrau ist zwar ausgezogen, weil sie nicht lesbisch ist, doch Schrenk hat mit ihr und den Kindern ein freundschaftliches Verhältnis. Johanna Schrenk selbst aber weiß, dass es die richtige Entscheidung war, das Geschlecht angleichen zu lassen: "Es ist eine Befreiung, ich habe das Gefühl, ich lebe endlich mein richtiges Leben."
Neues Geschlecht, neuer Job
Monika Strub wurde biologisch als Mann geboren. Mit ihrer Geschlechtsanpassung wechselte sie auch ihren Beruf. Doch als Frau suchte sie lange nach einer neuen Arbeit.
Ein bisschen Horst steckt in Monika Strub immer noch. Das merkt man schnell, wenn man sich mit der 36-Jährigen unterhält. Dann erzählt die junge Frau aus dem Badischen mit tiefer Stimme und aus freien
Stücken, warum sie es seit Jahren so schwer hat im Berufsleben: weil sie heute ein anderes Geschlecht hat. Monika Strub wurde als Mann geboren. Äußerlich ist ihr das nicht mehr anzusehen. Strub hat verschiedene Eingriffe einer Geschlechtsangleichung hinter sich. Nur ihre tiefe Stimme klingt noch männlich. Sie hat sich die Stimmbänder bislang nicht operieren lassen. "Ich dachte, ich versuche es erst einmal mit Singen zu Hause", sagt sie. Eine höhere Stimmlage lasse sich nämlich auch erlernen, aber das dauere seine Zeit.

Trotzdem hat Strub es schwer, einen Job zu finden. Zuletzt war sie in einem Vorstellungsgespräch bei einer Zeitarbeitsfirma gescheitert. "Glauben Sie nicht, dass es Probleme gibt?", hatte der Arbeitgeber sie gefragt. Es war nicht die fachliche Qualifikation, an der er zweifelte. Monika Strub glaubt, sie habe den Job nicht bekommen, weil ihr Gegenüber kein Verständnis für ihre geschlechtliche Identität hatte. "Viele Arbeitgeber sind damit überfordert", sagt sie.
Transgeschlechtliche Menschen werden in Deutschland sehr häufig diskriminiert , insbesondere im Berufsleben. Das stellt auch eine Studie im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle (ADS) des Bundes fest. Wer nicht in seinem biologischen Geschlecht leben möchte oder ohne eindeutiges biologisches Geschlecht geboren wurde, hat es schwer. So vielfältig wie die geschlechtliche Identität, so vielfältig sind auch die Begriffe. Um die Vielfältigkeit widerzuspiegeln, spricht die ADS-Studie von Trans*Personen .

Sie teilen das Schicksal anderer gesellschaftlicher Minderheiten – mit einem großen Unterschied: Schwule und Lesben etwa haben durch jahrelange Aufklärungsarbeit ein hohes Maß an Akzeptanz erreicht. In manchen Branchen können sie mittlerweile sogar Karriere machen und angesehene Politiker werden oder Fernsehmoderatorin zur Primetime. Transen, wie es oft falsch und abfällig über transgeschlechtliche Menschen heißt, erwarten die Leute allenfalls beim Christopher Street Day oder in freizügigen Berliner Techno-Clubs – aber nicht nebenan im Büro. "Die Aufklärung über Trans-Menschen in der Gesellschaft hinkt völlig hinterher", sagt Jannik Franzen.

Franzen hat mit seinem Forscherkollege Arn Sauer die Studie im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes erstellt. Sie stützt sich auf Daten aus diversen internationalen Untersuchungen: Danach sind bis zu 54 Prozent der Trans-Personen arbeitslos. Und wer einen Job hat, kommt über ein prekäres Beschäftigungsverhältnis meist nicht hinaus. Viele Trans-Menschen sind für ihre Tätigkeit überqualifiziert, Karriere machen die wenigsten. Stattdessen gibt es große Berührungsängste seitens Vorgesetzter und Kollegen, Mobbing und gar Gewalt sind keine Seltenheit. Der Fall des Microsoft-Managers Michael Wallent, der nach einer Geschlechtsumwandlung zur weiblichen Megan Wallent den Top-Posten im Konzern noch festigte, gehört zu den Ausnahmen.

Monika Strub begann 2007 mit ihrer Geschlechtsangleichung. Damals machte sie eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Als Horst Strub hatte sie in der metallverarbeitenden Industrie gearbeitet. "Ich habe mich dann aber neu orientiert, wollte etwas mit Menschen machen", sagt die 36-Jährige. Doch die Suche nach Arbeit sei ein "Spießrutenlauf" gewesen. Wegen ihrer Transidentität bekam sie auf Bewerbungen Absagen, lange Zeit war Strub arbeitslos. Im Frühjahr versuchte sie es sogar als Politikerin und bewarb sich für die Linken um ein Mandat im baden-württembergischen Landtag. Die Partei blieb aber unter der Fünf-Prozent-Hürde. "Ich habe mich dann zwischenzeitlich selbständig gemacht und Brötchen ausgefahren", erzählt sie.
Das noch relativ junge Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) von 2006 schreibt eigentlich vor, dass Menschen nicht wegen ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Identität benachteiligt werden dürfen. Wer sich medizinisch-operativ angleichen lässt, kann seine gelebte Identität dann im Personenstandsregister festschreiben lassen. Viele Trans-Menschen aber wollen oder können sich gar nicht einem der beiden Geschlechter zuordnen.
Im Beruf werden solche Identitätskompromisse schwierig: Dort zwingen Arbeitgeber Trans-Menschen nicht selten, entweder als Frau oder als Mann aufzutreten. Da kann schon die Frage, welche Toilette der Trans-Mitarbeiter benutzt, zur Eskalation führen. Dabei sind für viele Betroffene schon Formulierungen wie "früher ein Mann" oder "heute eine Frau" eine Diskriminierung, da diese Formulierung ihre neue Identität nicht respektiert. Es gibt eben nicht nur schwarz und weiß, männlich oder weiblich. Doch in der Medizin werde eine Geschlechtsidentität, die nicht dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht entspricht beziehungsweise sich nicht als Frau oder Mann einordnen lässt, immer noch als "psychische Störung" angesehen, kritisiert Studienautor Franzen.

Wie viele Trans-Menschen in Deutschland leben, ist schwer zu sagen. Laut der erwähnten Studie gehen Schätzungen von 7.000 bis 100.000 Personen aus. Es könnte jedoch sein, dass die Zahl viel höher liegt. Denn unklar sind die Abgrenzungen zwischen Menschen, die ohne eindeutiges Geschlecht geboren wurden, Menschen, die sich im falschen Geschlecht fühlen und Menschen, die sich in ihrem biologischen Geschlecht zwar generell wohl fühlen, aber dennoch hin und wieder entlang von Geschlechtergrenzen wandeln. Hinzu kommen Unterschiede bei der sexuellen Orientierung. Schließlich ist nicht jede transgeschlechtliche Person automatisch gleich lesbisch oder schwul. Auch muss jemand, der sein Geschlecht ändert, nicht automatisch die sexuelle Orientierung ändern. Microsoft-Managerin Megan Wallent beispielsweise ist nach wie vor glücklich mit ihrer Ehefrau verheiratet.

Aufklärungsprogramme werden jedoch vor allem von queer lebenden Menschen vorangetrieben.

So bietet der Verein TransInterQueer in Berlin-Kreuzberg Workshops an, die Arbeitgeber für das Thema Trans-und Intersexualität sensibilisieren sollen. Einige Vertreter von Behörden, sozialen Einrichtungen und Unternehmen waren schon da. Auch eine bundesweite Tagung beschäftigte sich mit dem Berufsalltag transgeschlechtlicher Menschen. Im Ergebnisprotokoll des Workshops werden die Probleme aufgelistet: Falsche Anreden oder die Weigerung von Vorgesetzten, das richtige Pronomen zu verwenden. Kein firmeninterner Ansprechpartner für Fragen der Gleichstellung. Pathologisierung. Und schließlich offenes Lästern und Mobbing.

"Man entwickelt mit der Zeit ein dickes Fell", erzählt auch Monika Strub aus ihrem Alltag. Die Leute seien eben noch immer zu "altmodisch", um so etwas wie Transsexualität zu verstehen. Um das zu ändern, engagiert sich die 36-Jährige weiter außerparlamentarisch: auf Infoständen ihrer Partei in der Fußgängerzone oder auf CSD-Paraden. Und neulich klappte es dann plötzlich auch mit einem Job. Seit kurzem
arbeitet Monika Strub in einem Altenpflegeheim in Freiburg im Breisgau – das Vorstellungsgespräch sei überraschend gut gelaufen, sagt sie. Der Arbeitgeber habe sich überhaupt nicht für ihre sexuelle Identität  interessiert.

Es gibt einen guten Grund warum wir sagen, dass transsexuelle Frauen, Frauen SIND und sich nicht "wie" Frauen "fühlen".

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                        In Zusammenarbeit mit der Antidiskriminierungsstelle des Bundes
 Es gibt einen guten Grund warum wir sagen, dass transsexuelle Frauen,  Frauen SIND und sich nicht "wie" Frauen "fühlen". 

Ein bisschen Wissenschaft für zwischendurch. Es gibt einen guten Grund warum wir sagen, dass transsexuelle Frauen,  Frauen SIND und sich nicht "wie" Frauen "fühlen". Das hat neben der emanzipatorischen Haltung, die wir damit zum Ausdruck bringen, vor allem mit Realität zu tun:


Nicht gerade Rocket Science

« Ich bin ein Vollzeit-Freiberufler Kinder zu teilen, wenn sie zusammenarbeiten, Schimpansen nicht »
Ein Gen hält Mickey Minnie aus Wendepunkt in
An der Oberfläche scheint es, als wenn unsere Identität als Mann oder Frau ist im Mutterleib festgelegt. Die Entscheidung scheint endgültig - ein genetischer Schalter Flicks auf beiden Einstellungen und rastet für den Rest unseres Lebens.

Dieses Bild ist falsch ordentlich. Zwei aktuelle Studien an Mäusen haben gezeigt, dass der Schalter nicht gesperrt ist - und DMRT1 FOXL2 - es ist unter konstanter Spannung von zwei rivalisierenden Gene statt. Es ist ein Schlepper des Krieges kämpften um sexuelle Schicksal, das auf unser Leben lang geht. Nehmen der Kämpfer, und seine Gegner zieht den Schalter in die andere Einstellung. Eierstöcke können in Hoden und umgekehrt, auch bei Erwachsenen zu verwandeln,.

Standardmäßig entwickeln Säugetier-Embryonen als Frauen. Eine Struktur namens Genitalleiste gibt schließlich Anlass zu den Eierstöcken. Es ist die Anwesenheit des Gens SRY, dass der Embryo nach unten männlichen Route lenkt. SRY sitzt auf dem Y-Chromosom und Sätze aus einer Kette von aktivierten Genen, die das Genitalleiste in Hoden statt verwandeln. Mit SRY, erhalten Sie eine männliche; ohne sie, ein Weibchen.

Aber vor zwei Jahren, Henriette Uhlenhaut vom European Molecular Biology Laboratory zeigten, dass diese entscheidenden Moment ist nicht permanent . Sie fand, dass ein Gen namens FOXL2 hält Männlichkeit in der Bucht, lange nachdem die Genitalleiste hat sich in den Eierstöcken umgewandelt. Durch das Löschen, drehte Uhlenhaut die Eierstöcke von weiblichen Mäusen in Hoden. Sie keine Spermien produzieren, aber sie sah aus wie Zellen Hodenzellen, hatten sie die gleiche Portfolio von aktiven Genen, und sie Testosteron produziert.

Nun, Clinton Matson von der Universität von Minnesota hat festgestellt, dass ein Gen namens DMRT1 fungiert als FOXL2 Spiegel Pendant, Unterdrückung Weiblichkeit in männlichen Mäusen.

In der Tat, DMRT1 und FOXL2 verdrängen sich gegenseitig. Weder an die Macht kommen kann, während der andere ist stark - das ist, warum Sex so scheint stabil zu sein. Matson zerstreut diese Illusion durch Entfernen DMRT1 sowohl in embryonalen und adulten Mäusen.

Als er Mäuse gezüchtet, die DMRT1 fehlte, würde Männchen als Weibchen. Ihre Gonaden Rippen beginnen, in Hoden-Transformation, aber sie werden schließlich von der Feminisierung FOXL2 fallen. Auch wenn Matson gelöscht DMRT1 in erwachsenen Mäusen, wurde entlassen und begann FOXL2 Einschalten Eierstock Gene. Innerhalb eines Monats hatten die Hodenzellen in Eierstock diejenigen neu programmiert worden. Diese Zellen produziert Östrogen, und überschwemmte die Nager 'Blutbahnen mit diesem Hormon; Unterdessen fiel der Testosteronspiegel.

Sie können dies deutlich auf dem Foto oben sehen. Das Hauptbild ist ein Schnitt durch das Organ, das normalerweise die Hoden, in einer männlichen Maus, die DMRT1 fehlt wäre. Der Einschub ist eine ähnliche Scheibe durch die Eierstöcke eines normalen weiblichen Maus. Beide haben zwei Arten von Zellen in den Eierstöcken gefunden - Granulosazellen (rund und magenta) und Thecazellen (lang und Magenta, umgeben von Grün). Die Magenta-Farbe zeigt das Vorhandensein von FOXL2.

Mathias Treier, der Uhlenhaut die FOXL2 Studie führte, begrüßt die neue Studie. "Als wir versuchten, unsere Papier, das die Eierstöcke kann umprogrammiert werden Hoden veröffentlichen, wurden wir kämpfen einen harten Kampf gegen eine alte Dogma, dass Säugetier-Geschlechtsbestimmung ist endgültig", sagt er. "Es ist erfreulich für uns zu sehen, dass auch umgekehrt möglich ist."

DMRT1 und FOXL2 sind nicht die einzigen Gene bei der Einrichtung und Pflege von unseren männlichen oder weiblichen Identitäten beteiligt. Beide aktivieren und unter einen Schwarm von anderen maskulinisierenden und Feminisierung Gene. Aber es ist von Uhlenhaut und Matson Experimente, die dieses Duo spielt eine zentrale Rolle in der genetischen Kampf der Geschlechter klar.

Natürlich wurden diese Studien an Mäusen durchgeführt, aber es gibt allen Grund zu glauben, dass derselbe Antagonismus tobt in den Menschen. Für einen Start, sowohl DMRT1 und FOXL2 haben sehr ähnliche Gegenstücke in einem breiten Spektrum von Arten, und sie sind alle in Geschlechtsbestimmung beteiligt. Hühner und Medaka Fisch mit Schweigen Versionen DMRT1 werden als Weibchen, auch wenn sie genetisch männlich.

Beide Gene sind auch in der humangenetischen Erkrankungen beteiligt. Menschen, die fehlerhaften Kopien FOXL2 erben kann eine seltene Krankheit namens entwickeln BPES , die oft zu Unfruchtbarkeit führt, weil die Eierstöcke nicht richtig entwickeln. Auf der anderen Seite können Menschen, ohne Kopien DMRT1 geboren werden, entwickeln Swyer Syndrom . Selbst wenn sie ein Y-Chromosom haben, ihre Hoden nie richtig entwickeln und sie als normale Mädchen, komplett mit Gebärmutter und Vagina geboren sind. Aber sie wissen nicht ordnungsgemäße Eierstöcke haben entweder und als solche, sie nicht durch die Pubertät gehen - das ist, was in der Regel verursacht die fehlende Gene.

Verstehen, wie das Geschlecht bestimmt könnte uns helfen, besser zu verstehen und zu entwickeln, diese Störungen Behandlungen für sie. "Beide Ergebnisse haben enorme Auswirkungen auf Reproduktionsbiologie. Vielleicht müssen wir in einer neuen Weise zu Fortpflanzungsstörungen zu suchen ", sagt Treier. Es könnte sogar zu ändern, wie Ärzte durchführen Geschlechtsumwandlung Therapien, ebnet den Weg für genetische Ansätze, anstatt mehrere schmerzhafte Operationen.

Referenz: Matson, Murphy, Sarver, Griswold, Bardwell & Zarkower. 2011 DMRT1 verhindert weiblichen Umprogrammierung in der postnatalen Säugetier Hoden. Natur http://dx.doi.org/10.1038/nature10239

New Yorks erste Feuerwehr-Transe Sie löscht mit dem Schlauch

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New Yorks erste Feuerwehr-Transe
Sie löscht mit dem Schlauch
NEW YORK (USA) - Über 10'000 Mann stark ist die New Yorker Feuerwehr. Brooke Guinan (27) ist eine von 40 Frauen – und die erste transsexuelle Feuerwehrmännin des Big Apple.
Brooke Guinan (27) hat sich mit elf Jahren geoutet. Damals sagte sie ihren Eltern, dass sie schwul ist.
Erst Jahre später merkte sie, dass «dieses Label gar nicht passt». Denn äusserlich unverkennbar ein Mann, fühlte sich Brooke schon immer als Frau. «Damals wusste ich einfach noch nicht, dass ich transsexuell bin», sagt sie in «The Telegraph».
«Feuerwehrmänner sind hetero»
Doch jetzt weiss sie es – und steht öffentlich dazu. Sie ist das Gesicht einer Kampagne, die seit Ende September vor allem im Internet hohe Wellen schlägt. Vor einem pinken Hintergrund steht die stolze Brooke, ihr blondes Haar fällt über die Schultern und über ihren Feuerwehrgurt. Auf ihrem T-Shirt steht «So Trans – So What».
Der Feuerwehrhelm auf ihrem Kopf ist mehr als ein Accessoire – Brooke ist die erste Transsexuelle im New Yorker Feuerwehrtrupp, der über 10'000 Mann – und 40 Frauen – zählt.
«Ich bin 1.80 Meter gross und ziemlich breit. Ich schaffe den Job», sagt sie. Das Feuerwehr-Gen wurde ihr in die Wiege gelegt, bereits ihr Vater und ihr Grossvater kämpften gegen die Falmmen.
«Ich habe nie damit gerechnet, in die Fusstapfen meines Vaters zu treten. Feuerwehrmänner stellt man sich gross, kräftig und hetero vor. Ich dachte, das sei für mich unerreichbar.»
«Ich wollte mich umbringen»
Doch das war es nicht. Bereits vor sechs Jahren kam sie zur Feuerwehr, die ersten anderthalb Jahre noch als Mann. Während ihrer «Veränderung» habe das Fire Department sie stets unterstützt. «Sie waren alle wundervoll und haben mich akzeptiert», sagt Brooke.
Sie ist glücklich, in ihrem Job und auch privat – seit zwei Jahren ist sie in einer festen Beziehung mit einem Mann. Aber es gab auch schwierige Zeiten für die 27-Jährige. «Während mehrerer Jahre litt ich unter Depressionen und dachte immer wieder daran, mich umzubringen.»
Am 20. November ist der jährliche Transgender-Gedächtnistag, der denjenigen Transsexuellen gedenkt, die wegen ihrer sexuellen Orientierung getötet wurden. Allein in den vergangenen sechs Jahren gab es laut «The Telegraph» in 62 Ländern 1612 solcher Morde.
Mit dem Gang an die Öffentlichkeit will Brooke auch dafür sorgen, dass diese erschrecken hohe Zahl kleiner wird.

In WC-Schüssel
US-Soldat tötet philippinische Transe
MANILA (PHILIPPINEN) - Auf den Philippinen soll ein US-Soldat eine Transsexuelle (†26) brutal ermordet haben. Der Tatverdächtige wurde von einem US-Kriegsschiff in das Hauptquartier der philippinischen Armee nach Manila verlegt.
Es ist der Morgen des 12. Oktobers, als die Leiche der 26-jährigen Philippina Jennifer Laude in Olangapo entdeckt wird.
Die Transsexuelle liegt im Badezimmer eines Billig-Hotels auf dem Boden, ihr Hals ist von Würgemalen gezeichnet, ihr Kopf hängt noch immer in der WC-Schüssel, in der sie in der Nacht zuvor ertränkt wurde.
Wutanfall wegen Transsexualität?
Die Polizei geht von einem grausamen Verbrechen aus. Hauptverdächtiger ist der US-Marineinfanterist Joseph Scott Pemberton. Der Soldat hatte an Militärmanövern mit der philippinischen Armee im Süden des Landes teilgenommen und war mit drei Kollegen im Ausgang.
«Wir gingen für ‹Boom Boom› ins Hotel», zitiert der lokale TV-Sender GMA Network einen der Begleiter.
Über das Mordmotiv ist noch nichts bekannt. Gil Domingo, Chefinspektor der Polizei in Olangapo, spekuliert: «Sie sah völlig weiblich aus», sagt er über die Tote. Dann habe Pemberton vielleicht plötzlich festgestellt, dass Jennifer – zumindest teilweise – noch immer Jeffrey war und sei ausgerastet.
Per Heli weg vom Kriegsschiff
Heute sei der Soldat mit einem Helikopter zum Camp Aguinaldo gebracht worden, wo er vom philippinischen und US-Militär gemeinsam überwacht werde, teilt der philippinische General Gregorio Catapang mit. Präsident Benigno Aquino sagt, die Massnahme sei zum Schutz der Rechte des Opfers und des Verdächtigen ergriffen worden.
Bislang wurde der mutmassliche Täter an Bord des US-Kriegsschiffes «Peleliu» festgehalten, was auf scharfe Kritik stiess. Viele fürchteten, er könnte der philippinischen Justiz entkommen; gestern war er nicht zu einer Anhörung beim Staatsanwalt erschienen.
Kriselts zwischen Washington und Manila?
Der Fall hat die Debatte über die US-Militärpräsenz auf den Philippinen wiederbelebt. Bis 1992 unterhielten die USA Militärbasen in dem südostasiatischen Land, doch dann beschloss der philippinische Senat, den Vertrag mit den USA nicht mehr zu erneuern.
Im vergangenen März hatten beide Staaten aber eine neue Vereinbarung unterzeichnet, die im Rahmen gemeinsamer Militärübungen wieder eine stärkere Präsenz ermöglicht. Die US-Soldaten unterstehen zwar der philippinischen Justiz; sie müssen von den US-Streitkräften aber nicht ausgeliefert werden.
Zahlte Benzema für Sex mit Transe?
In einer belgischen Zeitung erzählt eine transsexuelle Prostituierte, sie habe Karim Benzema (25) zweimal getroffen.
Die belgische Zeitung «Sud Info» lässt die vermeintliche Bombe platzen. Der Ball rollt weiter – die spanische Sportzeitung «Mundo Deportivo» und andere Medien greifen den Fall auf. Was ist passiert?
Die transsexuelle belgische Prostituierte Victoria Dorval berichtet «Sud Info» von Liebestreffen mit Karim Benzema. Victoria (sie hiess bis vor fünf Jahren Johnny) sagt, dass ihr der Real-Star für zwei Nächte 8'000 Euro bezahlt haben soll.
Dorval: «Wir haben uns in Paris getroffen. Er wollte mich kennenlernen. Er hat mir zuerst 2'000 Euro angeboten. Dann trafen wir uns noch einmal und ich wollte 6'000 Euro. Auch die hat er gezahlt.»
Die Zeitung zitiert die Prostituierte weiter: «Er wusste, dass ich eine Sex-OP hatte, und er sagte, dass es ihm egal sei und es ihm sogar mehr gefalle so.»
Benzema streitet alles kategorisch ab
Der französische Stürmer wurde schon mal in eine Affäre verwickelt. Mit Franck Ribéry war Benzema in den Skandal um die damals noch minderjährige Prostituierte Zahia Dehar (21) involviert. (sau)


Kay Ones Transe liebt jetzt einen Fussball-Profi
Rapper Kay One wollte sie nicht haben. Jetzt hat sich die Transsexuelle Sasa eben in Profi-Kicker Stefano Celozzi verliebt. Doch auch hier stehen die Sterne auf ein Happy End eher schlecht...
Sie ist 1,72 Meter gross, wiegt 58 Kilo und hat BH-Grösse 85D! So weit, so schön, dachte sich auch schon Rapper Kay One (30) in seiner TV-Kuppelshow «Prinzessin gesucht». Doch statt der grossen Liebe kam die peinliche Enthüllung: Kandidatin Sasa (23) ist gar keine Frau. Die arbeitslose Brünette ist transsexuell!
Für den deutschen Rapper ein No-Go! Er schmiss Sasa nach zwei Tagen aus seiner Show. Mehr Spass mit der Brünette hat hingegen Fussballer Stefano Celozzi (25). Ob Kinobesuche oder gemütliche Abendessen – der Aussenverteidiger (VFL Bochum) und die Transsexuelle wurden in den letzten Wochen verdächtig oft miteinander gesichtet.
Der Grund: Sasa schwebt auf Wolke sieben! «Ich habe mich in ihn verliebt!», schwärmt sie in «Bild». Besser noch – Sasa und der Kicker sollen sogar schon intim miteinander gewesen sein. «Es ist alles sehr schön. Wir waren auch schon intim!»
Der Profi-Kicker hingegen sieht die «Beziehung» der beiden nüchtern. «Sie ist eine gute Freundin. Ich schätze sie sehr. Ich finde toll, was sie gemacht hat. Ich weiss nicht, wie es in Zukunft weitergeht, aber ’ne Beziehung gibt es im Moment auf gar keinen Fall.»
Einen Fan haben die zwei schon jetzt: Rapper Kay One! Der meint auf seine ganz eigene Art: «Ich wünsche den Jungs viel Spass! Für mich ist das nix…» Wo die Liebe eben hinfällt!

«Sie wollten eine Frau mit Penis!»
Es ging nur um den Schniedel! Rapper Kay One hätte eigentlich eine andere Transe am TV daten sollen, sagt eine Teilnehmer der «RTL 2»-Kuppelshow. Doch ihr habe ein entscheidendes Detail gefehlt.
Transen-Streit um Kay One (30)! Der Rüpel-Rapper datet in seiner neuen TV-Kuppelshow «Prinzessin gesucht», die übernächsten Montag auf RTL 2 startet, zwei Tage lang eine Transe - ohne es zu merken. Denn Sasa (23) hat bereits zehn OPs hinter sich gebracht. Gesicht, Stimme und Busen sind vollends Frau. Nur untenrum hat sie noch nichts machen lassen - der Penis ist noch da. Als Kay One das Extra in unter Sasas Rock bemerkte, schickte er sie sofort nach Hause. Bei den TV-Machern aber sorgte der Schniedel angeblich für einen Freudentanz. Sie sollen die operierte Brünette nur deswegen engagiert haben, behauptet sie!
Edona ist durch und durch Frau
Das zumindest behauptet nun eine zweite Transe, Edona James (26). Gegenüber der «Bild» entrüstet sie sich: «Eigentlich sollte ich die Prinzessin von Kay One spielen! Die Produktionsfirma wollte mich unbedingt für die Show! Und dann wurde ich fallen gelassen. Frechheit!» Grund für die Absage soll ausgerechnet der Penis gewesen sein. Die dralle Blondine ist mittlerweile vollends Frau. Auch untenrum. «Das war den TV-Machern wohl zu wenig. Sie wollten eine Frau mit Penis», glaubt sie zu wissen. Ob Frau oder nicht, das ist ein echter Zickenkrieg!

Kay One fällt auf eine Transe rein
Rüpel-Rapper Kay One will bei «Prinzessin gesucht» die grosse Liebe finden. Dabei ging er einer TV-Transe auf den Leim.
Er teilt so gerne aus. Zum Beispiel gegen Beatrice Egli (26) oder Ex-«DSDS»-Jurykollegin Marianne Rosenberg (59). Doch diesmal musste Rapper Kay One (30) selbst einstecken. Fast, jedenfalls. In seiner neuen TV-Kuppelshow auf RTL2 sucht der Rüpel-Single ab übernächstem Montag die grosse Liebe.
Zehn Beauty-OPs machten sie (fast) zur Frau
Elf Damen reisten für Kay in eine Luxusvilla nach Mallorca. So jedenfalls stand es im Drehbuch. Was der Musiker nicht wusste: Unter den elf Bewerberinnen waren nur zehn Frauen. Kandidatin Sasa (23) sieht zwar aus wie eine potenzielle Herzdame, hat aber mehr in der Hose, als dem Musiker lieb war. Die arbeitslose Brünette ist transsexuell - und das merkte Kay One erst nach zwei Tagen! Sasa setzt alles daran, möglichst weiblich auszusehen. Zehn Beauty-OPs hat sie bereits hinter sich. Das Gesicht wurde aufgepolstert, im Busen liegt Silikon, sogar die Stimme hat sie höher machen lassen. Jetzt sieht sie aus wie eine richtige Frau. Aber eben nicht überall. Der Schniedel ist noch dran!
«Er war schon immer scharf auf Kay»
Eine Freundin erklärt gegenüber der «Bild»: «Nur wenige Männer merken, dass Sasa ein Junge ist. Er ist ein Meister der Täuschung. Für die Show hat er sich beworben, weil er schon immer scharf auf Kay war.» Nach zwei Tagen flog der Schwindel auf, der Rapper schickte Sasa nach Hause. Er sagt: «Ich war selbst schockiert. Aber kein Mensch wird mit Röntgenaugen geboren.


Das Menschliche

Die Kirchen, schweigen nicht aus Scharmützel über Missbrauch, nein haben Angst um die Glaubwürdigkeit!

Von oben gesehen sind wir alle Zwerge und von unten alle Riesen.... Wir müssen die horizontale Vision, die solidarische Vision zurückgewi...