Donnerstag, 27. September 2018

Die Schweiz rückt dem LGBTIQ-Diskriminierungsschutz einen Schritt näher /// Deutschland muss Trans- und Homophobie wirksamer bekämpfen


Copyright © 2011-2021 Nikita Noemi Rothenbächer- Alle Rechte vorbehalten!
Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018
Es wird immer schwerer, Hass und Unwahrheiten wie Diskriminierung  zu entgehen. In Zeiten von Fake News, Social Bots und Hate-Speech glauben wir mehr denn je daran, dass Seiten wie https://trans-weib.blogspot.com/eine wichtige Rolle spielen.

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Die Schweiz rückt dem LGBTIQ-Diskriminierungsschutz einen Schritt näher
Deutschland muss Trans- und Homophobie wirksamer bekämpfen

Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität zu diskriminieren soll strafbar werden. Der Nationalrat befürwortete heute Dienstag einen entsprechenden Gesetzesentwurf mit 118 zu 60 Stimmen bei 5 Enthaltungen. Die SVP stimmte dagegen, ebenso einzelne Verteter*innen der FDP. Nun muss der Ständerat über den Gesetzesentwurf befinden.

SP-Nationalrat Mathias Reynard hatte die Erweiterung der Anti-Rassismusstrafnorm 2013 auf die sexuelle Orientierung mit einer parlamentarischen Initiative gefordert. Homophobie sei besonders unter jungen Menschen verbreitet und werde oft kleingeredet. Mit der Anpassung des Strafgesetzbuches setze das Parlament ein Zeichen, dass Homophobie in der Schweiz nicht toleriert werde. BDP-Nationalrat Bernhard Guhl fügte hinzu, dass eine Diskriminierung umso mehr belastend sei, wenn rechtlich nicht gegen sie vorgegangen werden könne

Wie die Nachrichtenagentur sda berichtet, sei die Erweiterung um die Geschlechtsidentität nicht unumstritten gewesen. Geschlechtsidentität sei ein verschwommener Begriff und hänge vom subjektiven Befinden einer einzelnen Person ab, so FDP-Nationalrat Philippe Bauer. Eine Aufnahme in die Anti-Rassismusstrafnorm würde das Strafrecht unvorhersehbar machen.

Auch der Bundesrat unterstützte lediglich die Erweiterung des Diskriminierungsschutzes um die sexuelle Orientierung. Im Schweizerischen Recht sei der Begriff Geschlechtsidentität bisher unbekannt und relativ unbestimmt, sagte Justizministerin Simonetta Sommaruga heute Dienstag. Geschlechtsidentität entspreche einem individuellen und zutiefst intimen Gefühl. Der Nationalrat ging mit seinem Votum also einen Schritt weiter als der Bundesrat und sprach sich nicht nur für einen Schutz von Homo- und Bisexuellen, sondern auch von trans Menschen aus.

Die Schweizer LGBTIQ-Dachverbände zeigen sich in einer Medienmitteilung «hocherfreut» über dieses Ergebnis. Eine Erweiterung der Bestimmung im Strafgesetzbuch würde es dem Schweizer Staat ermöglichen, homo-, bi-, inter- und transphobe Hassverbrechen effizienter zu verfolgen und damit aktiv gegen Diskriminierung einzustehen, schreiben sie. «Der Entscheid des Nationalrates ist seit Langem fällig», sagt auch Audrey Aegerter, Präsidentin InterAction (Association Suisse pour les Intersexes). «Ein angemessener Schutz vor trans-, inter-, bi- und homophoben Hassverbrechen ist dringend nötig.»

«Der nächste nötige Schritt ist die polizeiliche Erfassung von Diskriminierung und Hassrede gegen LGBTIQ», so Anna Rosenwasser, Geschäftsleiterin LOS. «Die Meldestelle für LGBTIQ-phobe Vorfälle, die LGBT-Helpline, erfasst diese bereits partiell, doch ist dieses Angebot bei Weitem kein Ersatz für die notwendige staatliche Erfassung.»

Deutschland muss Trans- und Homophobie wirksamer bekämpfen

Am Dienstag überprüfen die Vereinten Nationen, inwieweit Deutschland den Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (UN-Sozialpakt) umgesetzt hat. Fest steht: Das Thema Kampf gegen Homo- und Transphobie wird zu stiefmütterlich behandelt. Im Parallelbericht des Forums Menschenrechte, zu dem auch der LSVD gehört, wird u. a. gefordert, Deutschland müsse die Verfolgung von Hassverbrechen verbessern.

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) fordert die Entwicklung eines wirksamen Nationalen Aktionsplan gegen Homophobie und Transfeindlichkeit, sowie eine bessere Gesetzgebung zur Ahndung von Hasskriminalität. Diese beiden Forderungen habe der LSVD als Mitgliedsorganisation in den Parallelbericht des „Forum Menschenrechte“ zur Umsetzung des UN-Sozialpakts eingebracht. (Immer werden Schwule und Lesben etwa in Berlin Opfer von homophober Gewalt)

Worten müssen Taten folgen

Henny Engels, Mitglied im Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD), weist daraufhin, dass sich die Bundesregierung im Koalitionsvertrag zu einem konsequenten Einsatz gegen Homosexuellen- und Transfeindlichkeit verpflichtet habe und verspreche, dass alle Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Identität frei und sicher leben können sollen. Diesen Absichtserklärungen müssten nun auch Taten folgen. (Auch beim Schutz queerer Flüchtlinge in deutschen AnkER-Zentrum besteht Nachholbedarf.)

„2017 hat es die letzte Große Koalition verpasst, den Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus ausreichend um die Themenfelder Homosexuellen- und Transfeindlichkeit zu erweitern. Die nun versprochene Weiterführung und Fortentwicklung des Nationalen Aktionsplans bietet die Chance für einen Aktionsplan mit konkreten Maßnahmen, überprüfbaren Zielvorgaben und verbindlichen Selbstverpflichtungen“, so Engels.
Die Hasskriminalitätsgesetzgebung muss nachgebessert werden!

Nachgebessert werden müsse auch die Hasskriminalitätsgesetzgebung. „In den Bestimmungen zur Hasskriminalität im Strafgesetzbuch (§ 46 (2) StGB) müssen ausdrücklich auch homosexuellen- und transfeindliche Motive benannt werden. Das wurde bei der Reform 2015 ignoriert. Doch wenn homosexuellen- und transfeindliche Hasskriminalität nicht ausdrücklich im Gesetz benannt ist, fallen diese Motive in der Praxis der polizeilichen und staatsanwaltlichen Ermittlungen und damit auch bei der Strafzumessung in der Regel unter den Tisch“, kritisierte das LSVD-Mitglied.








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Montag, 24. September 2018

Das ist kein Spleen /// This is not a whim

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Das ist kein Spleen

Viel häufiger als früher wollen Kinder und Jugendliche ihr Geschlecht wechseln. Besonders bei Mädchen steigen die Zahlen rapide. Ist es richtig, schon vor der Pubertät in die körperliche Entwicklung einzugreifen?

Manchmal hört er den Namen noch zufällig, wenn er unterwegs ist. Oder bei einem Freund aus der Basketballmannschaft, dessen Schwester so heißt: Leonie. Früher ist er zusammengezuckt, wenn er die drei Silben hörte: Le-o-nie! Aber das ist vorbei. Heute berührt ihn das nicht mehr. "Ist einfach nur irgendein Name", sagt Mark*.

Dabei hieß er die meiste Zeit seines Lebens selbst so. Bis zu dem Tag, an dem Leonie Grabow vor ihre Schulklasse trat und verkündete: "Ich bin ein Junge und heiße ab heute Mark Grabow." Das war nach den Osterferien 2014. Heute erinnert nichts mehr an Marks altes Leben. Der Junge trägt die Haare an den Seiten raspelkurz, über dem Körper schlackert ein T-Shirt. So wie bei den Basketballern auf den Postern in seinem Zimmer.

Und eigentlich will Mark über die Sache nicht mehr reden. So oft hat er es schon erklärt – den Medizinern, den Psychologen und Gutachtern. Dann erzählt er doch: von den Rollenspielen in der Kita, wo Leonie immer den Vater spielte; von der Angst vor dem Schulschwimmen und von dem Basketballstar Marc Gasol, der ihm die Idee für seinen neuen Namen gab. Das alles berichtet der Junge so ruhig und abgeklärt, als sei es eine Ewigkeit her – und so ein Identitätswechsel das Normalste der Welt.

Das ist es natürlich nicht. Wer aber die Geschichte von Mark hört, wer mit Ärzten, Wissenschaftlern und Eltern spricht, der kommt ins Staunen. Über die von Jahr zu Jahr steigenden Zahlen solcher Fälle, über die Toleranz, die das Thema mittlerweile umgibt. Und über die relativ wenigen Probleme, auf die die Kinder und Jugendlichen stoßen.

Doch ist es verantwortbar, wenn Mediziner immer mehr Jugendliche immer früher mit Sexualhormonen zu einer Geschlechtsumwandlungverhelfen? Ab wann sind junge Menschen alt genug, zu wissen, wer sie wirklich sind? Und was ist der Grund dafür, dass in die Spezialambulanzen seit ein paar Jahren besonders viele Mädchen kommen, die mit ihrem Geschlecht unglücklich sind?

Leonie hat sich "anders" gefühlt, solange Mark zurückdenken kann. Schon in der Kita hielt sie sich an die Jungs: Wurden die Mädchen aufgerufen, blieb sie sitzen. Ein Büchlein mit Fotos und Sprüchen, das Leonie zum Andenken an ihre Zeit im Kindergarten bekam, dokumentiert die frühe Verwandlung: Von Jahr zu Jahr wird Leonies Haarschnitt kürzer und die Kleidung jungenhafter. Auf einem der letzten Bilder trägt das Kind einen Polizeihelm. Da lächelt es das erste Mal.
In der Grundschule gab Leonie sich dann überhaupt nicht mehr mit Mädchen ab. Sie entdeckte erst denFußball, dann das Basketballspielen, ging heimlich aufs andere Klo. Den Mitschülern fiel es kaum auf, die meisten hielten Leonie ohnehin für einen Jungen mit einem etwas seltsamen Namen.

Leonies Mutter tat sich mit der Erkenntnis schwerer. Die Dramen beim Friseur, Leonies Ausraster beim Schuhekaufen, wenn die Verkäuferin ein rotes Paar brachte – Tanja Grabow hielt es lange Zeit für einen Spleen. Doch irgendwann verstand auch sie. Noch gut erinnert sie sich an eine Szene vor dem Fernseher. Ein Fußballspiel war zu Ende, Leonies Lieblingsverein hatte verloren, und das Kind weinte und weinte. "Ein Mädchen, das beim Fußballgucken heult: Das hatte ich noch nie gehört."

Niemand in Deutschland kennt solche Schicksale besser als Bernd Meyenburg. Seit 30 Jahren behandelt der Psychiater an der Frankfurter Universitätsklinik Kinder und Jugendliche, die sich im falschen Körper wähnen. In den achtziger Jahren galt Transsexualität noch als Krankheit. Trat sie bei Minderjährigen auf, hieß es, man müsse die Betroffenen "heilen", indem man sie in ihrem Geburtsgeschlecht bestärke. "Davon spricht heute so gut wie niemand mehr", sagt Meyenburg.

Damals hatte der Psychiater vier oder fünf neue Fälle pro Jahr. Heute kommen genauso viele Kinder und Jugendliche im Monat zum Erstgespräch. Gerade in den vergangenen drei, vier Jahren, so der Arzt, seien die Zahlen kräftig gestiegen. Transsexualismus oder, wie es heute heißt, Transidentität bei Heranwachsenden ist zwar kein Massenphänomen. Es gibt pro Jahr vielleicht ein paar Hundert neue Fälle. Bemerkenswert sind jedoch die Steigerungsraten. Zumal sie nicht nur Bernd Meyenburg in Frankfurt verzeichnet, sondern ebenso seine Kollegen in Hamburg oder München, Amsterdam, London und Toronto. Als sich im September Hormonspezialisten zu einem Kongress in Paris trafen, berichteten sie vom weltweit gleichen Trend. "Wir werden förmlich überrannt", sagt Saskia Fahrenkrug, Psychologin am Uni-Klinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).

Der Zuwachs steht für einen grundlegenden Einstellungswandel. Traditionell waren gerade Heranwachsende auf klar definierte Geschlechterrollen fixiert: Jungen wollten richtige Männer werden, Mädchen richtige Frauen. Wich jemand von den Erwartungen ab, kannten die anderen Jugendlichen wenig Gnade. Inzwischen haben sich die starren Geschlechtsbilder immer weiter aufgelöst.

Heute wagen es viel mehr Jugendliche, sich zu offenbaren und Hilfe in Anspruch zu nehmen

Mittlerweile gehören schwule und lesbische Lebensformen zum modernen Biologieunterricht wie Pille und Präservativ. In den Medien wird die sexuelle Vielfalt geradezu gefeiert. Hübsche Frauen mit Bart gewinnen dort Gesangswettbewerbe, Serienhelden spielen transsexuelle Familienväter (Transparent). Mittlerweile gibt es nicht nur Kinderromane(George) zum Thema, sondern auch Bilderbücher (Teddy Tilly).Rechtskonservative mögen den "Genderwahn auf dem Lehrplan" geißeln, wie sie es zurzeit in Hessen tun. Die Kids haben damit aber wenig Probleme. Während mancher Erwachsener LGBT noch für einen Mobilfunkstandard hält, entziffern sie mühelos den Buchstabensalat als Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender – und ergänzen dabei noch flink ein Q für Queer.

Angesichts dieses Liberalisierungsschubs wagen es heute viel mehr Jugendliche, sich zu offenbaren und Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn sie mit ihrem Geschlecht hadern. Dabei erweisen sich viele von ihnen schon als überaus kundig, sagt Saskia Fahrenkrug. Früher seien die transidenten Jugendlichen nur mit ihrer Verzweiflung in die Sprechstunde gekommen. Heute würden sie zum ersten Termin schon "die Spezialnamen des Hormons mitbringen, das sie für ihre Geschlechtsanpassung bitte sofort haben möchten". Diese Patienten müsse man erst einmal bremsen, so die UKE-Psychologin.

In den vergangenen Jahren hat sich im Internet eine Szene entwickelt mit Foren und YouTube-Filmen. Im Schutz der Anonymität können Transjugendliche hier Gefühle teilen, ihre neue Rolle austesten und Spezialinformationen weitergeben. Viele von ihnen haben dann ihr Coming-outschon hinter sich, wenn sie zur ersten Beratung in der Praxis erscheinen. Vor 20 Jahren hat es das so gut wie nicht gegeben.
Tanja Grabow half ein Film aus dem Netz, Marks Lehrern die neue Identität ihres Sohnes zu erklären. Dabei hatte die Mutter gar nicht damit gerechnet, dass Mark auf der Schule bleiben konnte. Ein Sportgymnasium für Basketball, Leichtathletik und Turnen, so dachte sie, sei nicht der richtige Ort für ein Coming-out. Der Direktor aber wollte von einem Schulwechsel nichts wissen. "Das kriegen wir hin", sagte er. Auch Marks Auftritt vor seiner Klasse war leichter als befürchtet. Eine kurze Ansage, gefolgt von zwei, drei Nachfragen der Mitschüler, dann war die Sache erledigt. Wenn ein Lehrer in der Folgezeit noch einmal Leonie sagte, musste Mark ihn nicht verbessern. Das übernahmen seine Mitschüler.

Schikanen, blöde Sprüche, Mobbing? Weder Mark noch seine Mutter können sich daran erinnern. Der Einzige, der massive Zweifel äußerte, war Marks von der Familie getrennt lebender Vater. Bis vor Gericht musste die Mutter ziehen, um gegen den Vater Marks Vornamenswechsel durchzusetzen. Bis heute will der Vater nicht recht wahrhaben, dass seine Tochter ein Sohn ist. "Ansonsten läuft es bisher aber gut", sagt Tanja Grabow. "Das hat mich selbst gewundert."

Mark ist mitnichten nur ein geglückter Einzelfall. Zwar gibt es weiterhin Unsicherheit bei Lehrern, etwa ob sie auf dem Zeugnis den neuen Namen übernehmen dürfen (ist erlaubt). Mitunter kommt es auch zu Problemen bei der Frage, welche Toilette der Transjugendliche benutzen darf. "Insgesamt aber machen die meisten inzwischen positive Erfahrungen", sagt der Hamburger Hormonspezialist Achim Wüsthof. Als besonders gelungenes Beispiel erzählt er die Geschichte eines Lehrers. Er berichtet seiner Klasse, dass ein Schüler die Klasse verlassen werde, dafür aber eine neue Schülerin komme. "Das Besondere ist: Es handelt sich um denselben Menschen", sagt der Lehrer. Dann stellt er einen Begrüßungskuchen auf das Pult mit dem Wunschnamen des Mädchens.

All das bedeutet freilich nicht, dass junge Menschen wie Mark es leicht haben. Das Gefühl, dass ihr Körper nicht zu ihnen passt, verwirrt und bleibt schmerzhaft. Spätestens wenn die Pubertät naht, wächst das Unbehagen zum Grauen. Plötzlich merken sie es: Was verniedlichend "der kleine Unterschied" genannt wird, teilt in Wirklichkeit die Menschheit. Vor dem Coming-out, als Mark noch Leonie hieß, ging lange Zeit alles gut. Haarschnitt und Hosen sorgten dafür, dass er als Junge durchging. Was aber, wenn unter dem Hemd plötzlich Brüste wachsen?

Auch in der Schule wurde es komplizierter. Anders als in der Grundschule durfte das Kind auf dem Gymnasium beim Schwimmunterricht nicht mehr in Badehose erscheinen, es sollte einen Badeanzug tragen – und schämte sich, als würde es nackt schwimmen. "Da wusste ich, dass jetzt ein Schnitt notwendig war", sagt Tanja Grabow. Sie suchte Hilfe im UKE. Das Behandlungsteam dort entschloss sich, Marks körperliche Entwicklung zur Frau mithilfe von Hormonen anzuhalten.

Ärzte der Freien Universität Amsterdam waren die ersten, die Mitte der neunziger Jahre diese sogenannten Pubertätsblocker einsetzten. Die Hormone funktionieren wie ein Stoppknopf für die körperliche Entwicklung. Sie verhindern das Brustwachstum bei Mädchen und Bartwuchs sowie Stimmbruch bei Jungen – all jene Geschlechtsmerkmale also, die man später nur mit großem operativem Aufwand und niemals ohne bleibende Spuren wieder beseitigen kann. Gleichzeitig sollen die Pubertätsblocker den Heranwachsenden die Chance geben, sich eine Zeit lang in ihrem neuen Geschlecht auszuprobieren – würden sie weggelassen, ginge die Pubertät weiter. Anfangs gab es viel Kritik daran, schon Kindern Hormone zu verabreichen. Mittlerweile hat sich das Dutch protocol in vielen Behandlungszentren durchgesetzt.

Doch nicht in allen. Alexander Korte, Kinderpsychiater an der Münchner Uni-Klinik, verschreibt keine Pubertätsblocker. Transgenderaktivisten dient er deshalb als Feindbild. Kortes These: Nur wer die Pubertät erlebt hat, kann wissen, ob er sich als Mann oder Frau versteht. "Diese Zeit kann so viel ändern", sagt der Mediziner und verweist auf Untersuchungen. Diese zeigen, dass nur eine Minderheit von den Kindern (je nach Studie zwischen 10 und 27 Prozent), die Hilfe bei einem Spezialisten suchen, sich später wirklich als transsexuell erweist.

Lassen sich viele Jugendliche nur einreden, dass sie das falsche Geschlecht haben?

Tatsächlich kommt bei Kindern ein sogenanntes "geschlechtsatypisches Verhalten" nicht ganz selten vor. In den meisten Fällen geht es aber spätestens in der Grundschule zurück. Hält es an, können dahinter auch erste Anzeichen einer späteren Homosexualität stecken. "Behandelt man die Heranwachsenden zu früh, nehmen wir ihnen die Chance, das herauszufinden", sagt Korte. "Das ist dann ein Homosexualitätsverhinderungsprogramm."

Denn in der Praxis folgt dem ersten Behandlungsschritt – der Blockade der Pubertät – ein paar Jahre später so gut wie immer der zweite: die Umwandlung des Körpers mit gegengeschlechtlichen Sexualhormonen. Mark bekommt seit einem halben Jahr Testosteron. Jeden Morgen streicht er sich ein Hormon-Gel auf den Oberarm. Das Testosteron wird seine Stimme tiefer machen und in seinem Gesicht Haare sprießen lassen. Auf der pickligen Stirn sind die ersten Wirkungen des Gels schon zu sehen.
In den offiziellen Leitlinien zur Behandlung steht, dass man frühestens mit 16 Jahren die gegengeschlechtliche Therapie beginnen lassen soll. Doch daran halten sich die meisten Behandler schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Mitunter beginnen sie die hormonelle Prozedur sogar schon mit 13 Jahren, Mark war 14 Jahre alt. Alexander Korte spricht von einer "gefährlichen Einbahnstraße".

Hört man dem Münchner Psychiater länger zu, klingt die Befreiungsgeschichte immer mehr nach einer Verfallsgeschichte. Hinter mancher vermeintlichen Störung der Geschlechtsidentität wittert Korte andere psychische Probleme, verursacht durch prekäre Lebensumstände oder gestörte Beziehungen zu den Eltern. "Besonders schwer erklärbar" findet er die gestiegenen Behandlungszahlen bei Mädchen. Kamen früher meist Jungen im Grundschulalter in die Praxen, sind es heute weit überwiegend Mädchen, viele im Teeniealter. Auch das ist ein weltweites Phänomen; das Journal of Sexual Medicine schrieb kürzlich von einer regelrechten "Umkehrung der Behandlungszahlen", in einigen Zentren liege die Rate bereits bei eins zu vier.

Dass Mädchen im Schnitt später in die Praxen kommen als Jungen, muss nicht verwundern. Ein Junge in Rock oder Kleid fällt eben weit mehr auf als ein Mädchen mit Hosen. Am Ende aber sollten sich die Behandlungszahlen eigentlich angleichen. Tun sie aber bisher nicht. Kommt Transidentität also bei Mädchen von Natur aus häufiger vor? Oder reden sich viele von ihnen nur ein, im falschen Körper zu stecken? Gibt es einen von den Medien verursachten Hype? Ist Trans chic?

Auf diese Fragen hat bislang kein Experte eine rechte Antwort, auch Bernd Meyenburg nicht. Er hält die frühe Behandlung dennoch für absolut richtig. "Auch mir erschien der Ansatz anfangs zu radikal", sagt der Psychiater. "Heute weiß ich, dass wir damit viel Leid verhindern." Er sieht den Leidensdruck seiner jungen Patienten – und er weiß, wie sehr viele erwachsene Transsexuelle, denen ihr altes Geschlecht bis heute ins Gesicht geschrieben steht, ihre jungen Schicksalsgenossen um deren frühe Behandlung beneiden.
Der Hamburger Hormonspezialist Achim Wüsthof sieht es ähnlich: "Das Risiko, die Pubertät abzuwarten, ist viel größer, als sich bei der Diagnose zu irren. Das zeigen mir die Verläufe der vergangenen 15 Jahre." Der Arzt kennt aus seiner Praxis nur eine einzige Betroffene, die sich nach der Geschlechtsangleichung wieder umentschieden hat: vom Mädchen zum Jungen und später zurück zur jungen Frau, doppelte Namensänderung inklusive.

Größere Langzeitstudien, welche die Transjugendlichen später über Jahrzehnte begleiten, fehlen aber bislang. Dafür ist die Methode der frühen Intervention noch zu jung. Auch hat die Wissenschaft noch keine verlässlichen genetischen oder körperlichen Besonderheiten entdeckt, an denen man transsexuelle Menschen erkennen kann. Klar ist immerhin so viel: Je früher die Kinder meinen, dass ihr Körper nicht zu ihrem gefühlten Geschlecht passt, je bestimmter sie nicht nur sagen, dass sie gern ein Junge wären , sondern dass sie ein Junge (oder Mädchen) sind , und je länger sie in ihrer gewünschten Identität leben – desto sicherer ist die Diagnose.

Mark und seine Mutter sind sich ganz sicher. Der Junge hat viele Freunde, in der Schule kommt er gut zurecht. Die offizielle Namensänderung bei den Behörden ist jetzt durch. Wenn er volljährig ist, steht der dritte und definitive Behandlungsschritt an: die endgültige Geschlechtsangleichung durch eine Operation. Darüber will Mark sich aber heute noch keine Gedanken machen. Viel zu weit weg. Wichtiger ist, dass er mit seiner Basketballmannschaft diese Saison aufsteigen könnte. Manchmal reden sie in der Familie eine Woche oder länger gar nicht über die Sache. Tanja Grabow findet das gut: "Man muss daraus ja kein Lebensthema machen."





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Sonntag, 23. September 2018

The bureaucratic discrimination /// Die bürokratische Diskriminierung

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Die bürokratische Diskriminierung
Transsexualität Der Gesetzgeber ist in der gesellschaftlichen und moralischen Pflicht, das TSG dahingehend zu reformieren, um langfristig das argentinische Modell zu adaptieren.

Das Transsexuellen-Gesetz (TSG) regelt in der BRD die Rechte und Pflichten von transsexuellen Menschen, wenn es um Namens- und Personenstandsänderungen als auch operative Angleichungen geht. Dieses Gesetz war jedoch bereits bei Verabschiedung 1981 ein Schritt vorwärts, doch zwei Schritte zurück. So war es beispielsweise in den ersten Jahren noch vorgeschrieben, daß transsexuelle Frauen sich bei einer nicht gewünschten operativen Angleichungen haben müssen sterilisieren lassen, mit der Begründung, da im Falle einer Kindeszeugung die transsexuelle Frau im Sinne der faktischen Rechtsprechung der BRD wieder ein cissexueller Mann sein wird. Diese Unmenschlichkeit wurde zwar gekippt, doch im europäischen und globalen Vergleich sind das TSG und die Rechte für transsexuelle Menschen sehr im Rückstand. 

In Argentinien beispielsweise existiert seit 2012 ein weltweit einzigartiges Gesetz, das transsexuelle und generell queere Menschen von bürokratischen Diskriminierungen vollkommen befreit. Die WHO bezeichnete diese gesellschaftliche Entwicklung als Vorbildfunktion, da die Personen bei dem Wunsch einer Namens- und Personenstandsänderung nicht mit "Hürden wie der Hormontherapie, operativen Angleichung oder psychiatrischen Diagnosen" konfrontiert werden, die sie als "abnormale Menschen" bezeichnen.

In der BRD war bis Juni 2018 die Transsexualität nach ICD-10 eine "Geschlechtsidentitätsstörung" als Unterkapitel der "Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen". Bis zum Jahre 2022 soll diese Bezeichnung nun weltweit fallen und durch den vermeintlich neutralen Begriff "Gender Incongruence" ersetzt werden. Das sind jedoch lediglich Schönheitsoperationen, denn das Problem liegt nicht in der Bezeichnung der Menschen - obgleich ein Weg weg von pathologisierender Diskriminierung ein wichtiger Schritt ist -, sondern in deren Behandlung und der Akzeptanz. Hierzulande ist die externe Feststellung sowohl an kostenpflichtigen, gerichtlichen Stellen als auch psychiatrischen Gutachten geknüpft. Um eine gewisse Neutralität zu wahren sind zwei unabhängige Gutachten verpflichtend, die nun trotz der Streichung als "Geschlechtsidentitätsstörung" den transsexuellen Menschen begutachten, sprich pathologisieren.

Nichts anderes ist die Funktion des Gutachten: es soll sicher stellen, daß der transsexuelle Mensch es "ernst meint", so, als wäre es eine Spielerei, ein fröhliches Wechseln. Diese Urteil liegt allein in den Händen der unabhängigen Psychiater*innen und den örtlichen Amtsgerichten. Das kann auch im schlimmsten Fall bedeuten, daß der transsexuelle Mensch abgewiesen wird, wenn beispielsweise eine Psychiaterin die Identität in frage stellt.

Die Problematik mit den Psychiater*innen ist keine ungefähre, sondern eine betont aktuelle. Psychiater*innen, die sich auf die Transsexualität "spezialisierten", sind nicht unbedingt frei von traditionellen Rollenbildern und verlangen dann manchmal das Abspielen heteronormativer Stereotypen. Extrem plakativ betrachtet kann das dann bedeuten, daß eine transsexuelle Frau, die in ihrer Kindheit nicht mit Puppen spielte, einen eher skeptischen Blick erhalten wird. Der daraus kolportierte, unsichtbare Sexismus wird gesellschaftlich nahezu nicht behandelt oder diskutiert. Die BRD tut es sich schwer, transsexuellen Menschen entgegen zu kommen, dabei gibt es viele Staaten, die mit einem äußerst positiven Beispiel vorangehen, auch in der Europäischen Union, so Dänemark, das 2017 langsam den argentinischen Weg einschlug. Dabei darf trotz der Entwicklung in der WHO, die Transsexualität als Störung abzuerkennen, nicht vergessen werden, daß der transsexuelle Mensch dennoch leiden kann, das jedoch nicht mit einem vermeintlich "störenden Verhalten" konnotiert ist, sondern den jeweiligen gesellschaftlichen Umständen. In dieser Hinsicht ist auch die Schule in der Pflicht, ein sensibles Bewußtsein zu schaffen, welches gleichzeitig auch das geläufige Bild von transsexuellen Menschen entkräften soll.

Die BRD ist in der grundsätzlichen Verpflichtung, allen Menschen ein freies und würdiges Leben zu sichern. Für transsexuelle Menschen betrifft das die Abschaffung der gerichtlichen Hürde und einer radikalen psychiatrischen Reform. 

Es obliegt einzig dem transsexuellen Menschen und seinem selbstbestimmtem Recht, welchem Geschlecht er sich angehörig fühlt, welchen Namen er für sich wünscht und ob er angleichende Maßnahmen in Anspruch nehmen möchte - oder eben nicht. Transsexuelle Menschen werden auf staatlicher Ebene diskriminiert, obwohl sie gesellschaftlich bereits - auch durch mediale Rezeptionen - anerkannt werden. Bei der stets bemühten Unantastbarkeit der Würde ist jegliche Verletzung zu beklagen und zu überwinden. 

Der Gesetzgeber ist in der gesellschaftlichen und moralischen Pflicht, das TSG dahingehend zu reformieren oder abzuschaffen, um langfristig das argentinische Modell zu adaptieren.





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Freitag, 21. September 2018

Katholische Kirche wirbt für Homo-Verbot und die Russische Polizei. Es ist keine Sünde Schwule zusammenzuschlagen!


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Russische Polizei: „Es ist keine Sünde Schwule zusammenzuschlagen“
Die russische Anwältin Anna Plyusnina wollte in Jekaterinburg Gewaltaufrufe und Verunglimpfungen gegen LGBTIQ* im Internet anzeigen. Die Rückmeldung von Behörden und Polizei war ebenso deutlich wie schockierend: Schwule seien keine soziale Gruppe, deshalb sei es auch kein Vergehen, zu Gewalt gegen sie aufzurufen.
Bis zu fünf Jahre Haft sehen die russischen Gesetze für Menschen vor, die im Internet Hass-Postings verbreiten, in denen sie andere aufgrund von „Geschlecht, Hautfarbe, Nationalität, Sprache, Kultur, religiöser Überzeugung oder Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe“ angreifen. Mit Bezug auf den letzten Aspekt wollte LGBTIQ*-Anwältin Anna Plyusnina bei der Polizei in Jekaterinburg Postings anzeigen, in denen User dazu aufriefen „Schwuchteln zu klatschen“ und sie „auszulöschen“,
Von den Reaktionen, die Plyusnina auf ihre Anzeige bekam, war sie so schockiert, dass sie mit ihnen an die Öffentlichkeit ging. In einem Gutachten der örtlichen Behörde habe es geheißen, die angezeigten Postings enthielten zwar „beleidigende, herabsetzende und verunglimpfende“ Sprache und „Diskussionen über gewalttätige Maßnahmen“ gegen Schwule. Es habe aber auch geheißen: „Es ist keine Sünde Schwule zusammenzuschlagen.“ Das wurde Anfang der Woche beim russischen Nachrichtenportal Znak.com berichtet.
Weiterhin habe die Polizei mit Bezug auf das oben genannte Hassrede-Gesetz geäußert, Schwule seien keine soziale Gruppe. Im Telefoninterview mit Radio Free Europe fasste Anna Plyusnina zusammen: „Die Polizei sagt, LGBT-Menschen sind keine soziale Gruppe und aus diesem Grund sei es auch nicht möglich Hass gegen sie zu schüren.“

Schwule in Singapur stehen wegen eines britischen Kolonialgesetzes mit einem Fuß im Gefängnis – Erzbischof William Goh setzt sich dafür ein, dass sich daran nichts ändert.
Der Erzbischof von Singapur hat sich in einem am Dienstag veröffentlichten Hirtenbrief dafür ausgesprochen, das Verbot von gleichgeschlechtlichen Handlungen unter erwachsenen Männern im Stadtstaat beizubehalten. William Goh, der seit 2012 das Bistum in Singapur anführt, warnte davor, dass die Legalisierung von Homosexualität negative Folgen auf die Gesellschaft haben werde. Derzeit stehen laut Paragraf 377a auf homosexuelle Handlungen "in der Öffentlichkeit oder im privaten Bereich" bis zu zwei Jahre Haft.

"Wenn homosexuelle Handlungen als gesellschaftliche Norm akzeptiert werden, wird das schreckliche Konsequenzen auf die Stabilität unserer Familien sowie auf das Wohlergehen unserer Kinder haben und die Risiken für das Allgemeinwohl werden langfristig und unumkehrbar sein", erklärte der Bischof. "Als Oberhirte dieses Erzbistums rufe ich daher alle Katholiken auf, eine verantwortungsbewusste Entscheidung zu treffen und die Abschaffung dieses Gesetzes abzulehnen, um die Zukunft unserer Familien, der Menschheit und der Gesellschaft zu sichern", so Goh. "Wenn wir die schrecklichen Konsequenzen in Ländern betrachten, in denen gleichgeschlechtliche Beziehungen normalisiert wurden, sollten wir nicht diese Fehler wiederholen."
Warnung des Bischofs: Wenn homophobes Gesetz fällt, werden Homo-Gegner verfolgt
Zwar habe er Mitgefühl für homosexuelle Christen, "die Gott aufrichtig lieben", so Goh. Sie sollten mit "Würde und Respekt" behandelt werden. Dennoch sei er für die Beibehaltung von Paragraf 377a, weil die Abschaffung unweigerlich dazu führen werde, dass die Ehe für Schwule und Lesben geöffnet wird. Am Ende würden diejenigen, die sich gegen "gleichgeschlechtliche Beziehungen" aussprechen, staatlich verfolgt werden, so seine Prophezeiung.

Goh verweist in seiner Argumentation auf die Ablehnung einer französischen UN-Initiative durch den Vatikan im Jahr 2008, wonach Todes- und Gefängnisstrafen gegen Homosexuelle weltweit abgeschafft werden sollten. Kurze Zeit später erklärte der Vatikan allerdings nach scharfer Kritik, dass man sich dagegen wende, "Homosexualität als Straftat zu definieren". Auch auf dieses Statement wies Goh hin und erklärte, die Kirche wandle in der Homo-Frage auf einem "schmalen Grad".

Der Paragraf 377a geht noch auf die britischen Kolonialherren zurück, die das Land bis 1963 regierten. In den letzten Jahren gab es bereits mehrfach Debatten über die Abschaffung des archaischen Gesetzes. Zwar wurden zuletzt keine Gefängnisstrafen für Homosexuelle mehr ausgesprochen, das Gesetz wird aber nach wie vor angewandt, um die Sichtbarkeit von Homosexuellen einzuschränken und Diskriminierung zu rechtfertigen.

Die katholische Kirche hat in Ländern, die Homosexuelle verfolgen lassen, keine einheitlich Linie: In Indien kritisierte der Chef der nationalen Bischofskonferenz etwa in der Vergangenheit, dass das inzwischen abgeschaffte Homo-Verbot eine "ungerechtfertigte Diskriminierung" darstelle. Insbesondere in afrikanischen Ländern betreibt die Kirche allerdings Lobby-Arbeit, damit Homosexualität eine Straftat bleibt. So erklärte die katholische Bischofskonferenz von Nigera, dass die 2014 beschlossene verschärfte Verfolgung von Schwulen und Lesben im einwohnerstärksten Land Afrikas ein "richtiger Schritt in die richtige Richtung" sei, um die "Würde des Menschen" zu schützen
In Nigeria steht etwa auf einen gleichgeschlechtlichen Kuss eine Haftstrafe in Höhe von zehn Jahren.


https://www.queer.de/detail.php?article_id=31978

Donnerstag, 20. September 2018

Chiles Parlament nimmt Gesetz über Geschlechteridentität an

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018
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Chiles Parlament nimmt Gesetz über Geschlechteridentität an
Santiago. Die Abgeordnetenkammer in Chile hat mit großer Mehrheit ein Gesetz angenommen, das über 14-jährigen transsexuellen Menschen erlaubt, sich offiziell gemäß ihrer sozialen Geschlechteridentität zu registrieren. Nachdem Senatoren und Abgeordnete das Gesetz beschlossen haben, liegt es dem konservativen Präsidenten Sebastían Piñera zur Unterzeichnung vor. 

Piñera befürwortet die Regelung.

Verbunden mit dem Recht auf Registrierung ist auch das Recht, in allen Bereichen, wie etwa in der Schule oder bei der Arbeit gemäß der Geschlechteridentität behandelt und angeredet zu werden, der sich die betroffene Person zugehörig fühlt. Während für Erwachsene die Änderung des registrierten Geschlechts in einem simplem Amtsgang erledigt werden kann, ist für Minderjährige ein komplexeres Vorgehen notwendig. Der Gesetzesvorschlag hatte ursprünglich auch Kinder berücksichtigt, die jünger als 14 Jahre sind. Der Senat hat diesbezüglich eine Änderung durchgesetzt. Die Nichtregierungsorganisation "Stiftung Gleichberechtigte" (Fundación Iguales), die sich für die Rechte von Kindern mit Transidentität einsetzt, freut sich deswegen zwar über die neue Regelung, betont aber, dass der Staat bei Kindern unter 14 Jahren weiterhin in der Schuld stehe.

Die Befürworter des Gesetzes argumentierten nicht nur unter Bezugnahme auf Menschenrechte und die psychische Integrität der Betroffenen, sondern auch auf ihren Glauben und auf Tugenden, insbesondere im Fall von konservativen Abgeordneten, die für das Gesetz votierten. Auch die Gegner nahmen auf "christliche Werte" Bezug, interpretierten sie hingegen anders: Sie warnten vor "Wertezerfall, Relativismus und Genderideologie". Sie erklärten zudem, sie fühlten sich von der Regierung verraten. Auch am evangelikalen Te Deum vom 16. September, das anlässlich des chilenischen Nationalfeiertags abgehalten wurde, bezeichneten protestierende Gläubige den Präsidenten als Verräter. Bei derselben Feier war vergangenes Jahr die damalige Präsidentin Michelle Bachelet wegen der teilweisen Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs als Mörderin beschimpft worden. Der Sieg der Rechten galt den Evangelikalen damals als Hoffnungsschimmer für die Durchsetzung ihrer Anliegen.

Vertreter der rechtskonservativen Partei Unión Democrática Independiente kommentierten, das Gesetz sei womöglich nicht verfassungskonform, weshalb eine Revision durch das Verfassungsgericht möglich wäre. Dieses hat in den vergangenen Monaten bereits Gesetzesänderungen für unrechtmäßig erklärt, die vom Parlament verabschiedet worden war, und stand dafür heftig in Kritik.

Bereits 2013 hatten die Organización TransDiversidades zusammen mit der Fundación Iguales und der Unterstützung einer Gruppe von Parlamentariern die Vorlage eingereicht. Das Parlament begann schließlich im Jahr 2017 mit den Debatten. Eine Kommission mit Vertretern beider Kammern arbeitete den aktuellen Vorschlag aus. Das Thema Trans-Identitäten wurde in den vergangenen fünf Jahren immer stärker diskutiert, LGBT-Organisationen mobilisierten und informierten mit der Forderung nach Bearbeitung und Annahme des neuen Gesetzes.





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Dienstag, 18. September 2018

Transidentität: Wie Viktoria nach ihrem Zwangsouting ihre Familie verlor

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Transidentität: Wie Viktoria nach ihrem Zwangsouting ihre Familie verlor

Viktoria weiß, wie es sich anfühlt, wegen der eigenen Identität verachtet zu werden. Im Zuge eines Gerichtsverfahrens wird sie als transident geoutet.

Eine große, schlanke Frau mit blonden Haaren in kurzem Jumpsuit und Sandaletten. Viktoria* sitzt in einem Restaurant irgendwo in Rheinland-Pfalz und zieht einige Blicke auf sich. Sie ist transident und steckt mitten in ihrem körperlichen Angleichungsprozess. Das erkennt man zwar erst auf den zweiten oder dritten Blick, viele Menschen reagieren aber immer noch negativ auf ihr Erscheinungsbild.
Viktoria hat für ihr Leben, so wie es jetzt ist, gekämpft und auf dem Weg alles verloren, was ihr einmal wichtig war: Ihre Beziehung, Familie, Freund*innen und ihre Kirchengemeinde. Eines aber kann man ihr nicht nehmen: Ihren tiefen Glauben an Gott und dass doch einmal alles gut für sie werden kann.

Zehn Minuten Mädchensein

Viktorias Leben fühlt sich für sie schon immer etwas anders an. Die heute Mittedreißig-Jährige wächst in einer fundamental christlichen und evangelikalen Gemeinde auf. Schon früh ist ihr klar, dass sie nicht der Junge sein kann, den alle in ihr sehen. Sie besorgt sich heimlich Mädchenkleider und rennt nach dem sonntäglichen Gottesdienst immer besonders schnell nach Hause, um sie zusammen mit dem Lippenstift ihrer Mutter anzuprobieren. Genau zehn Minuten Zeit bleiben ihr für ihr wöchentliches „sie selbst sein“.

Irgendwann wird ihre Mutter durch die rote Farbe im Waschbecken auf das Versteckspiel aufmerksam. Sie redet mit Viktoria über ihr Anderssein. Dass sie lieber Mädchenkleider tragen und lange Haare haben will, kann ihre Mutter nur schwer mit ihrer religiösen Überzeugung vereinbaren. Für die evangelikalen Christ*innen existieren mit Mann und Frau nur die Geschlechter, die sie in der Bibel festgeschrieben stehen. Wenn Viktoria heute über die Einstellung ihrer Mutter spricht, ist ihr ihre große Enttäuschung anzumerken. Trotzdem wirkt sie milde: „Ich hatte sonst eine Kindheit, von der andere träumen. Ich will ihr keinen Vorwurf machen, sie hat dieses starre biblische Denken.“

Als Viktoria älter wird, versucht sie ihr Anderssein zu überspielen. Sie versichert sich und ihrer Mutter immer wieder, das Frausein sei nur ein Hobby. „Meine Mama hat öfter meine weiblichen Kleider im Schrank gefunden und nachts weinend auf meinem Bett gesessen. So habe ich sie dann angetroffen“, erinnert sich Viktoria. Sie wechselt oft ihren Job, immer aus Angst davor, dass jemand ihre geheime Transidentität enttarnen könnte. Sie entdeckt das Modeln für sich, geht zu Shootings sowohl als äußerlicher Mann als auch als die Frau, die sie eigentlich ist.

Auf ihrem Smartphone hat sie einige Bilder gespeichert, sie muss nicht lange danach suchen. Die Fotos, auf denen sie auch äußerlich als Frau zu erkennen ist, zeigt sie mit Stolz: „Du wächst daran, wenn die Leute positiv auf dein Äußeres reagieren“. Wenn sie sich die Bilder mit ihrem männlichen Aussehen anschaut, wird sie nachdenklich: “Ich weiß, dass ich das bin, oder dass ich das einmal war. Es war ein Lebensabschnitt aber ich bin froh, dass dieses Doppelleben jetzt vorbei ist“.

Albtraum Zwangsouting

Viktoria bestellt eine Cola und beobachtet das Treiben auf der Terrasse des Restaurants. Ihre Augen sind tiefblau, sie trägt dezenten Lidschatten und rötlichen Lippenstift.

Als ihre Transidentität an die Öffentlichkeit gelangt, beginnt ihr schlimmster Albtraum. Ihr Outing konnte sie nicht selbst bestimmen, es geschah während eines Gerichtsprozesses. Als ihre letzte Beziehung zu Ende geht, erhebt ihr*ihre Partner*in** Stalkingvorwürfe gegen sie. Im schriftlichen Gerichtsverfahren bringt sie ein, dass sich Viktoria in psychologischer Behandlung befindet. Gemeint sind die verpflichtenden begleitenden Maßnahmen im Zuge ihres beginnenden Angleichungsprozesses, die sie nun offen erklären musste.
Der Großteil ihrer Familie erfährt so zum ersten Mal von ihrer Transidentität. Dabei hätte Viktoria ihnen gerne zu einem späteren Zeitpunkt selbst davon erzählt. Dass ihre frühere Beziehung ihren verletzlichsten Punkt für das Verfahren verwendet, enttäuscht Viktoria heute noch. „Hätte ich keinen transidenten Hintergrund würde mich das gar nicht interessieren, ich weiß, dass ich unschuldig bin und würde das Verfahren soweit es geht ignorieren.“

Der ständige emotionale Druck setzt ihr zu. Weil ein Bekannter in der gleichen Firma angestellt ist wie Viktoria, geht sie nicht mehr zur Arbeit – aus Angst, noch mehr Menschen könnten von dem Prozess und der Transidentität erfahren. Heute lebt sie von Arbeitslosenhilfe. Eine Zwischenlösung, aber das Beste für sie, bis sie ihr Leben wieder neu ordnen kann.

Transidentität: Ein nichtchristliches Leben?

„Das ist Sünde“, „Du kommst in die Hölle“, „Du bist eine Schande für die Familie“. Sätze, wie Stiche in Viktorias Herz. Nachdem sie ihre äußerliche Angleichung beginnt, eine Hormontherapie startet und sich die Barthaare epilieren lässt, kommt der Vorstand ihrer christlich-evangelikalen Gemeinde auf sie zu. Viktoria erklärte ihre Transidentität, worauf sie aus der Gemeinde ausgeschlossen wurde. Als offizielle Begründung heißt es, die seelsorgerischen Probleme seien zu weit fortgeschritten.

Als auch die Gemeindemitglieder und ihr christliches Umfeld nach und nach von ihrer Transidentität erfahren, erreichen sie schlimmsten Anfeindungen aus der Kirche. Dem Ort, von dem sie eigentlich Nächstenliebe und Unterstützung gewohnt war. Viktoria solle sich von den Kindern in der Gemeinde fernhalten. Auch heute noch haben die Erwachsenen Angst davor, ihr vermeintlich sündiges Verhalten könnte auf ihre Kinder abfärben, erzählt sie.

Auch Rückhalt von ihrer Familie blieb aus. Vor einem Jahr stirbt Viktorias Vater und das Verhältnis zu ihrer Mutter verschlechtert sich. Sie will nicht, dass ihr „Sohn“ sie in Frauenkleidung und Make-up im Gesicht besucht. „Als Hobby wäre es für sie in Ordnung gewesen. Dass es Bestandteil meiner Identität ist, kann sie nicht akzeptieren“, sagt Viktoria. Als ihr jüngerer Brüder sie bei einem Familienessen fragt, wann sie endlich mit dem „Schwachsinn“ aufhöre, wird es ihr endgültig zu viel. Sie bricht den Kontakt ab.

Wenn sie davon erzählt, muss sie kurz innehalten, kann die Tränen nur schwer zurückhalten. Es geht ihr nahe, dass ihre eigene Mutter sie verleugnet. Aber Viktoria hat sich entschieden, sie will endlich die sein, die sie wirklich ist: „Ich habe ein Leben lang für andere gelebt und mich aufgeopfert. Jetzt denke ich an mich. Genau das wird mir jetzt zum Vorwurf gemacht. Aber ich ziehe das durch und es geht mir besser damit!“ Dass der Druck der Familie nun wegfällt, sieht sie auch als eine Art der Erleichterung.

Transidentität in der Bibel?

Viktoria hadert nicht mehr mit ihrem Schicksal. Die Kraft findet sie in der Community und vor allem in ihrem Glauben. Damit hat sie sich lange auseinandergesetzt: „Auf der einen Seite will ich ein christliches Leben führen, auf der anderen Seite nicht ausgegrenzt werden.“ Vor einigen Jahren hatte sie an einer evangelikalen Schule Theologie studiert, wollte sich anpassen und ihre Transidentität vergessen. Aber sie beginnt, den Bibeltext zu hinterfragen: „Ich nehme die Bibel ernst, aber ich verstehe sie bildlich und nicht so gesetzlich“, sagt sie heute. Der Versuch, die eigene Identität zu verdrängen, hat sie näher zu sich selbst gebracht. „Es hat mir bestätigt, dass man seine Identität nicht verleugnen kann.“
Mit ihrer Geschichte will sie Menschen wachrütteln und aufklären. Viktoria wünscht sich, dass Leute öfter einfach offen nachfragen würden. Dafür engagiert sie sich in der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. (dgti) und veranstaltet Workshops an Schulen. Um das Bewusstsein nachhaltig zu verändern, will sie bei den Jüngsten ansetzen: „Wenn ich meine Coming-out-Geschichte erzähle, brechen die Kinder auch manchmal in Tränen aus“. Sie begleitet Jugendliche bei ihren eigenen Outings und erlebt, wie wichtig der Rückhalt in einem unterstützenden Umfeld ist. Dass sie in ihrem eigenen christlichen Umfeld wohl niemals Erfolg mit ihren Aufklärungsversuchen haben wird, macht sie traurig: „Man fühlt sich ohnmächtig.“ Und trotzdem: „Vielleicht ist die Arbeit, die ich mit anderen Kindern mache, eine Art Ausgleich dazu.“

Offenheit statt Vorurteile

Dass sich auch rechtlich einiges in unserer Gesellschaft verändern muss, steht für Viktoria fest. Für sie wäre es besonders wichtig, Zwangsoutings im Alltag zu vermeiden. Hilfreich dabei ist der sogenannte Ergänzungsausweis der dgti. Transidente Menschen können vor ihrer offiziellen Namensänderung einen zweiten Ausweis beantragen und damit Dokumente wie Bank- und Versichertenkarten auf ihren neuen Namen umschreiben lassen. Die beiden unabhängigen Gutachten von Psycholog*innen, die es für eine offizielle Namensänderung braucht, seien für viele einfach zu teuer. Bis zu 1.500 Euro müsse man dafür ausgeben. Auch dass Transidentität oft mit kriminellen oder pädophilen Handlungen in Verbindung gebracht wird, will sie nicht akzeptieren: „Es ist keine Krankheit, keine Sexualität, kein Fetisch und kein Verbrechen, sondern wie ich bin!“

Viktoria hätte sich gerne schrittweise, selbstbestimmt und zu einem späteren Zeitpunkt geoutet. In dem Gerichtsverfahren mit ihrer früheren Beziehung hat der Richter nun einen sogenannten Vergleich vorgeschlagen. Darin soll festgelegt werden, dass sich beide Seiten nicht mehr über die sexuellen Neigungen des jeweils anderen äußern dürfen. Für Viktoria ein weiterer Schlag ins Gesicht. Wieder wird ihr Trans-Sein zu einer Sexualität gemacht. Auch deshalb kämpft sie weiter für die Rechte ihrer Community. Ihr Ziel ist es, irgendwann einmal ein Vorbild für andere in ihrer Situation zu sein. Heute ist sie im Reinen mit sich selbst und stolz auf das, was sie erreicht hat. Ihr Whatsapp-Status lautet für alle sichtbar: „One day people that didn’t believe in you will tell everyone how they met you“. Viktoria scheint auf dem besten Weg dorthin.
* Viktoria, der Name wurde von der Redaktion geändert.

**Ihr ist es wichtig, dass Transidentität nicht mit der sexuellen Orientierung verwechselt wird. Das Geschlecht ihres*ihrer Partner*in ist daher in diesem Artikel irrelevant.





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Montag, 17. September 2018

Immer mehr Transgender bereuen ihre Geschlechtsumwandlung. Die Stimmen dieser Menschen werden aber nicht gehört, weil Untersuchungen zu diesem Thema gestoppt werden, denn die Ergebnisse könnten "möglicherweise politisch inkorrekt" sein.

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Psychische Probleme nach OP: Wachsende Zahl von Transgendern bereut Geschlechtsumwandlung
Immer mehr Transgender bereuen ihre Geschlechtsumwandlung. Die Stimmen dieser Menschen werden aber nicht gehört, weil Untersuchungen zu diesem Thema gestoppt werden, denn die Ergebnisse könnten "möglicherweise politisch inkorrekt" sein.

Immer mehr Transgender bereuen ihre Geschlechtsumwandlung. Nach den Operationen leiden sie unter Depressionen und haben Selbstmordgedanken. Dies sagte der Genital-Rekonstruktionschirurg Miroslav Djordjevic der britischen Zeitung „The Telegraph“ Anfang des Monats.

Djordjevic ist der weltweit führende Chirurg für Geschlechtsumwandlungen an der Urologischen und Chirurgischen Klinik in Belgrad und New Yorks Mount Sinai Hospital.

Er ist seit rund 20 Jahren in diesem Feld tätig und führt etwa 100 Operationen im Jahr durch. In den letzten fünf Jahren kamen 15 Patienten zu ihm, die ihre Geschlechtsumwandlung wieder rückgängig machen wollten.
„Es kann ein wahres Desaster sein, eine solche Geschichte zu hören“, meint Djordjevic. Es gebe zwei Gründe, warum diese Menschen die Operation bereuten: eine unzureichende Recherche über das Thema und eine fehlende psychiatrische Evaluation und Beratung vor der Operation, so der Arzt.

Untersuchungen über Reue nach Geschlechtsumwandlung werden gestoppt

Zum anderen gäbe es nicht genug Untersuchungen zu diesem Thema, sodass Menschen, die ihre OPs bereuen, nicht gehört werden. Ende September wurde eine solche Untersuchung an der Bath Spa University abgewiesen, weil das Thema „möglicherweise politisch inkorrekt“ sei.
James Caspian, ein Psychiater, der mit Transgender-Personen arbeitet, hatte die Untersuchung vorgeschlagen. In seinen ersten Ergebnisse hieß es, dass eine wachsende Zahl junger Menschen, vor allem junger Frauen, ihre Geschlechtsumwandlung bereuten.

Das Ethikkomitee der Universität lehnt die Untersuchung ab, weil sie negative Schlagzeilen machen und zur Kritik seitens der „mächtigen Transgender-Lobby“ führen könnte, so die Erklärung laut „The Telegraph“.

Psychiatrische Beratung, Hormonevaluation und Hormontherapie müssen vor OP Pflicht sein

Djordjevic richtet sich nach ethischen Standards, damit seine Patienten die OP nicht bereuen. Vor jeder Operation verlangt er, dass sich Transgender-Menschen mindestens einer einjährigen psychiatrischen Beratung unterziehen und dann eine Hormonevaluation und Hormontherapie machen. Sollte das fehlen, würde es nach der Operation zu negativen Folgen führen.

Djordjevics 15 Patienten hätten die Operation bei einem anderen Arzt durchgeführt. Vor der Operation habe es keine Beratung gegeben, sie wurden nur gebeten, das Geld für die OP im Voraus zu bezahlen.
„Ich hörte Geschichten von Menschen, bei denen bei der Arztvisite nur geprüft wurde, ob sie das Geld zum Zahlen haben“, so Djordjevic. „Das muss aufhören. Als Gesellschaft müssen wir strenge Regeln aufstellen: Niemand, der solche OPs durchführt, nur um Geld zu verdienen, darf die Erlaubnis haben, sie durchzuführen“.

Patienten für Geschlechtsumwandlungen werden immer jünger

Ein anderes Problem ist, dass seine Patienten immer jünger werden, erklärt Djordjevic. Als er mit seiner Arbeit begann, waren seine Geschlechtsumwandlungs-Patienten durchschnittlich um die 45 Jahre alt.
Heute beträgt das Durchschnittsalter der Patienten 21 Jahre. Auch werde gefordert, dass solche OPs sogar für Minderjährige erlaubt werden sollten. Für jüngere Patienten gelten höhere psychologische Risiken, meint der Arzt.

„Es ist mehr, als eine OP; es geht um Menschenrechte. Ich könnte solche Menschen nicht als Patienten aufnehmen, weil ich darüber besorgt sein würde, was mit ihrer Psyche passiert“, so Djordjevic.

Geschlechtsumwandlung wird nur positiv bewertet – keine wissenschaftlichen Nachweise, dass diese OP klinisch wirksam sei

Auch gebe es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass eine Geschlechtsumwandlung das Leben von Transgender-Menschen verbessern würde. Viele von ihnen seien nach der OP weiterhin verzweifelt und hätten Selbstmordgedanken, berichtete „The Guardian“ bereits 2004.

Das Forschungsinstitut der Universität Birmingham überprüfte für „The Guardian“ über 100 internationale medizinische Untersuchungen über Transgender-Menschen, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen haben. Es gebe keine wissenschaftlichen Nachweise, dass diese OP klinisch wirksam sei.
„Es gibt eine große Unsicherheit darüber, ob es gut oder schlecht ist, das Geschlecht eines anderen zu ändern. Zwar wird zweifelsohne sehr sorgfältig darauf geachtet, dass die entsprechenden Patienten einer Geschlechtsumwandlung unterzogen werden, aber es gibt immer noch eine große Zahl von Menschen, die die Operation haben, aber traumatisiert bleiben – oft so weit, dass sie Selbstmord begehen“, meinte der Direktor des Forschungsinstitut, Chris Hyde.

Viele Transgender-Untersuchungen seien schlecht konzipiert, so das Ergebnis des Forschungsinstituts. Dadurch würden die Ergebnisse verzerrt und es werde dadurch suggeriert, dass Geschlechtsumwandlungen vorteilhaft seien.

„Das Fazit ist, dass es zwar klar ist, dass einige Menschen sich nach der Geschlechtsumwandlung wohl fühlen, es wird in den vorhandenen Untersuchungen aber nicht ausreichend gezeigt, wie viele Patienten sich schlecht fühlen, und wenn, dann wie schlecht“, so Hyde weiter.

Studie: Geschlechtsumwandlungen bei Jugendlichen und Kindern führen zu psychischen Problemen

Eine umfassende Studie der John Hopkins Universität in Maryland stellte im letzten Jahr fest, dass Transgender-Personen und andere sexuelle Minderheiten im Vergleich zur Gesamtbevölkerung öfter an Depressionen leiden, häufiger Angstzustände haben, drogensüchtiger seien und zudem öfter Selbstmord begehen.

Dabei konnte laut der Studie nicht bewiesen werden, dass der Grund, warum nicht-Heterosexuelle und Transgender vermehrt unter psychischen Problemen leiden, an der Diskriminierung und sozialer Stigmatisierung liege.

Viel häufiger führe sexueller Missbrauch in der Kindheit dazu, dass Menschen transsexuell werden und psychische Probleme entwickeln.

Außerdem sei die sexuelle Orientierung fließend und ändere sich im Laufe des Erwachsenwerdens. Deswegen könne es ebenfalls zu psychischen Problemen führen, wenn Hormontherapien oder Geschlechtsumwandlungen bei Jugendlichen und Kindern vorgenommen werden, heißt es in der Studie.

Selbstmordgedanken und -Versuche bei Transgendern 22 Mal höher als bei Gesamtbevölkerung

In einer anderen Studie, die in der Peer-Review-Zeitschrift „Transgender Health“ veröffentlicht, kamen Forscher zu dem Ergebnis, dass Transgender-Menschen bis zu 22 Mal häufiger Selbstmordgedanken oder Selbstmordversuche haben, als Personen, die ihre biologischen Geschlechter akzeptieren. Die EPOCH TIMES berichtete.

Für diese Studie wurden Forschungsarbeiten zum Thema Transgender und Suizidalität gesammelt, darunter 22 Studien, die über einen Zeitraum von 19 Jahren veröffentlicht wurden. Dabei kam das Forscherteam zu dem Schluss, dass Transgender im Vergleich zu anderen Menschen ganz anderes denken.

Basierend auf den Daten seien Transgender-Menschen in der Regel sehr unglücklich mit ihrem Leben, sie würden häufig unter psychischen Erkrankungen leiden und dringend einer professionellen psychologischen Betreuung bedürfen. 





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Das Menschliche

Die Kirchen, schweigen nicht aus Scharmützel über Missbrauch, nein haben Angst um die Glaubwürdigkeit!

Von oben gesehen sind wir alle Zwerge und von unten alle Riesen.... Wir müssen die horizontale Vision, die solidarische Vision zurückgewi...