Sonntag, 1. Juli 2012

"Homophobie ist heilbar" Der offene Brief

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 "Homophobie ist heilbar"

Überarbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012
Sehr geehrter Herr Funk,

leider musste ich feststellen, dass Sie sich als mein Wahlkreisabgeordneter bei der heutigen Abstimmung im Bundestag zweimal namentlich zu einer Fortführung der Diskriminierung von Schwulen und Lesben in Deutschland - also auch zu meiner fortdauernden rechtlichen Benachteiligung - bekannt haben. Das bedaure ich zutiefst.

Natürlich habe ich mir die Frage gestellt: Warum tun Sie das?

Ist es Ihre Liebe zum Grundgesetz? Aber warum hören Sie dann nicht auf dessen höchste Hüter, die Bundesverfassungsrichter, die schon 2002 festgestellt haben, dass man andere Lebensformen nicht benachteiligen muss, nur um seinem Ansinnen nachzukommen, Ehe und Familie besonders zu schützen?

Vielleicht liegt es ja an ihrer Verwurzelung im Christentum. Aber warum wissen Sie dann nicht, dass von Jesus Christus keine Silbe zu Homosexualität überliefert ist? Das Spärliche zum Thema kann man bei den Leviten lesen, dem 3. Buch Mose, das auch Männern das Rasieren verbietet, den Genuss von Schweinefleisch und den Besitz von Sklavinnen auf Mädchen aus Nachbarvölkern beschränkt. Ich habe Fotos von Ihnen gesehen. Sie tragen keinen Bart, man sieht Sie auf saarländischen Schwenkbratenfesten feiern. Ich hoffe, die blonde Sklavin neben Ihnen stammt wenigstens aus der Pfalz.
Vielleicht liegt es auch an der römisch-katholischen Spielart dieser Religion, der Sie ja angehören. Aber dann habe ich mir ihr Abstimmungsverhalten im Bundestag angesehen und mir gesagt: Der Mann lehnt jede Bürgschaft für Griechenland und Portugal ab. Würde sich so jemand, so lange er lebt, je dem Diktat eines südeuropäischen Staatsoberhaupts beugen?

Bleiben die Traditionen! Mein Vater hat bis zu seinem Tod bedauert, dass Frauen seit 1962 ein eigenes Konto eröffnen dürfen. Das Wahlrecht für die Bezieher staatlicher Transferleistungen und der Anstieg der öffentlichen Defizite gehen seit 1919 unübersehbar Hand in Hand. Andererseits: Sie sind fast ein Jahrzehnt jünger als ich. Und schon in meiner Generation hatte man für Leute, die im Stechschritt über die Dorfkirmes marschieren, nur ein Wort übrig: Freak!

Und so einer sind Sie sicher nicht. So bleibt am Ende der Gedankenkette nur eines, das Sie zu ihrem Verhalten getrieben haben kann: Sie sind offensichtlich homophob! Oder um es in ihren eigenen Worten zu formulieren, die Sie zur Verteidigung des Familienbilds der Mainzer Erklärung ihrer Partei benutzt haben: Sie gehen frei ihrer homophoben Neigung nach und haben sie heute mal wieder nach Herzenslust ausgelebt. So haben Sie über Homosexualität gesprochen. Im Ernst: Wer die bestehenden rechtlichen Benachteiligungen, Alltagsdiskriminierungen, Selbstmordraten unter homosexuellen Jugendlichen in diesem Land mit einer solchen Wortwahl vom Tisch wischt, hat offensichtlich ein ernsthaftes persönliches Problem mit dem Thema und ist ungeeignet, die nicht-heterosexuellen Menschen seines Wahlkreises adäquat zu vertreten.

Aber es gibt Hoffnung, Herr Funk! Homophobie, wie alle Angststörungen, ist heilbar. Sie sollten deshalb an eine Therapie denken, denn aus Angst wird leicht Hass! Und beides darf kein Grund sein, Millionen von Menschen um ihre Rechte zu bringen, ob schwarz, jüdisch, lesbisch oder schwul. Da sind wir uns doch einig, oder? Falls Sie Hilfe beim Abbau ihrer Vorurteile und Ängste gegenüber Schwulen, Lesben, Trans- und Intersexuellen brauchen, und es sieht ganz danach aus, ich stehe Ihnen gerne mit meinem Rat zur Seite.

Mit freundlichen Grüßen
Dirk Ludigs

Dirk Ludigs arbeitet zurzeit als freier Journalist u.a. für verschiedene TV-Formate und das Reisemagazin "Merian". Zuvor war er Nachrichtenleiter des Senders TIMM und Chefredakteur verschiedener bundesweiter Magazine ("Front", "Du & Ich"). Der Absolvent der Henri-Nannen-Schule arbeitete als Redakteur bei der Fernsehsendung "liebe sünde" (ProSieben) und lebte von 1996 bis 2001 als freier TV-Produzent in Los Angeles. Er ist darüber hinaus auch Bestseller-Autor von Ratgebern, darunter "Ran an den Mann".


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