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Geschrieben
und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2016
Bitte kopiert den Link und Gebt
diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt
vor, einer Minderheit anzugehören!
Hey Du hast es und brauchst es,
deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
doing Him Get donor card!
Biological
sex is not easy to divide in two variants - "female" versus
"male".
"The assumption that there are two sexes is too simple"!
Biologisches Geschlecht sei nicht einfach in
zwei Varianten – „weiblich“ versus „männlich“ aufzuteilen.
„Die
Annahme, es gebe zwei Geschlechter, ist zu simpel“!
Die Wissenschaftszeitschrift „Nature“ – sie gehört zu den
anerkanntesten in der Disziplin Biologie – veröffentlichte unlängst einen
Übersichtsartikel, der gesellschaftliche Gewissheiten auf den Kopf stellt.
Biologisches Geschlecht sei nicht einfach in zwei Varianten –
„weiblich“ versus „männlich“ aufzuteilen. „Die Annahme, es gebe zwei
Geschlechter, ist zu simpel“, erläutert Claire Ainsworth im Artikel „Sex
redefined“. Sie fasst damit den Forschungsstand der Biologie zusammen, der von
einem größeren Spektrum geschlechtlicher Entwicklungsmöglichkeiten ausgeht.
Frau, Mann, Schwuler, Lesbe, Transsexueller, Crossdresser
... und doch nur zwei Geschlechter? Die Indianer Nordamerikas kannten bis zu
sechs.
We'wha vom Stamm der Zuni war eine
"Berdache", ein Indianer in Frauenkleidern. Er sprach Englisch und
wurde von der Washingtoner Gesellschaft im ausgehenden 19. Jahrhundert als
gebildete Indianerin hofiert, bis die Wahrheit ans Licht kam. In kein polares
Konzept gezwängt, dürfen Menschen ihr Geschlecht der Zwischentöne ohne Diskriminierung
ausleben.
Das dritte Geschlecht
erhebt die Stimme
Pakistan ist eines von sieben Ländern, die ein „drittes
Geschlecht“ anerkennen. Doch Transsexuelle haben es oft schwer in dem
konservativen Land. Viele finden keine Jobs und müssen so als Prostituierte
arbeiten.
Drittes
Geschlecht in Indien
Transgender gesetzlich anerkannt
In Indien können sich Menschen künftig
offiziell als transgender ausweisen. Transgender-Gemeinschaften sollen wie auch
niedere Kasten staatliche Hilfen erhalten.
Indiens Oberstes Gericht hat am Dienstag erstmals explizit
eine dritte Geschlechtskategorie anerkannt. Alle Menschen, die sich als
Transgender definieren, sollen dies künftig in offiziellen Dokumenten angeben
können. Bislang musste sich, wer sich weder als Mann noch als Frau fühlte, für
eine der beiden Kategorien entscheiden.
„Die Anerkennung der Transgender als drittes Geschlecht ist
keine soziale oder medizinische Frage, sondern eine der Menschenrechte“,
erklärte der Vorsitzende Richter K. S. Radhakrishnan bei der Urteilsverkündung.
Transgender seien auch Bürger Indiens und müssten deshalb die gleichen Rechte
erhalten. Sie hätten Anspruch auf Quoten und Sozialprogramme, wie es sie für
niedere Kasten und andere benachteiligte Minderheiten gebe, erklärte das
Gericht.
Die Entscheidung widerspricht auf den ersten Blick einem
Urteil desselben Gerichts vom Dezember 2013. Damals erklärten die Richter
Homosexualität wieder für illegal, nachdem ein niederes Gericht in Delhi
gleichgeschlechtlichen Sexualverkehr erstmals 2009 legalisiert hatte. Nur das
Parlament könne dies tun, lautete das Berufungsurteil.
Jetzt erklärten die Richter, die Anerkennung von Transgender
gelte nicht für Schwule, Lesben und Bisexuelle. Doch lassen sich die Kategorien
überhaupt alle klar voneinander trennen oder sind die Grenzen nicht zum Teil
fließend, wie der Begriff queer zu berücksichtigen versucht? Die in Indien als
Hijra bezeichneten Personen, die neben Transgender auch Transsexuelle, Eunuchen
und Transvestiten einschließt, wird auf bis zu 4 Millionen geschätzt.
Geduldet,
aber diskriminiert
Das jetzige Urteil geht auf eine Klage von Hijras um die
Schauspielerin und Aktivistin Laxmi Narayan Tripathi von 2012 zurück. „Heute
bin ich zum ersten Mal stolz, eine Inderin zu sein“, erklärte sie nach dem
Urteil.
Es ist in der Tat für das moralisch konservative Indien ein
großer Fortschritt. Dabei hatte die Wahlkommission schon bei der Registrierung
2009 wie für die jetzt laufende Parlamentswahl die Möglichkeit angeboten, beim
Geschlecht statt „männlich“ oder „weiblich“ die Kategorie „anderes“ anzugeben.
Das machten 28.000 Personen.
Hijras sind fast ausschließlich Personen, die bei der Geburt
männliche Geschlechtsmerkmale hatten, zum Teil kastriert sind und sämtlich
Frauenkleider und weibliche Frisuren tragen. Hijras sind geduldet, werden aber
diskriminiert.
Schon altindische Texte erwähnten ein
drittes Geschlecht. Hijra leben in eigenen Gemeinschaften um eine Meisterin
(Guru) und sind öffentlich präsent. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt meist
durch Tanz, Segnungen und Prostitution. Hijra wurden in Nepal schon 2007 und in
Pakistan 2011 als drittes Geschlecht anerkannt.
Quelltext: http://www.taz.de/!5044201/
Thailands
Ladyboys
Oft
bezeichnet als die bessere Frau
Das
Verständnis von 3 verschiedenen Geschlechtern existiert schon seit dem Altertum
in Thailand. Erschaffungssagen erzählen von einem Mann und einer Frau welche 3 Kinderhatten:
Einen Jungen, ein Mädchen und ein drittesGeschlecht.
Dieses dritte Geschlecht wird nicht nur in Thailand allgemein als Ladyboy verstanden und bezeichnet. "Kathoey" ist auf thailändisch die richtige Bezeichnung. Das Wort Kathoey ist Slang und bezeichnet einen Mann der ein Leben als Frau führt. Es bezeichnet jemanden der ab und zu Frauenkleidung trägt oder sich sogar durch eine vollständige Operation im Genitalbereich zum anderen Geschlecht transformieren lassen hat. Ein Kathoey nimmt oft bereits während der Pubertät weibliche Hormone zu sich um somit die Entwicklung männlicher, geschlechtsspezifischer Merkmale zu stoppen.
Die Entscheidung zu diesem Schritt wird also häufig früh gefällt und akzeptiert. Viele unterstreichen diese Wandlung bereits frühzeitig durch Brustimplantate. Wer es sich leisten kann unterzieht sich später sogar einer Totaloperation. Thailand gilt als führend im Bereich der Geschlechtsumwandlung.
Hier wird dann unterschieden zwischen Pre-Op (der Wunsch zur Operation ist vorhanden) und Post-Op (die Operation wurde durchgeführt).
Im Glauben Thailand ist verwurzelt, dass diese "Frauenzweiter Klasse" in Ihrem vorherigen Leben Männer waren und Affären mit Frauen hatten. Das Leben als Kathoey ist somit die Strafe dafür. Offizielle Schätzungen gehen davon aus, dass es allein in Thailand ca. 200.000 Kathoeys gibt. Warum es in Thailand so unverhältnismäßig viele gibt ist nicht bekannt.
Thailand ist ein Buddhistisches Land in dem Toleranz ein wichtiger Bestandteil ist und dieses dritte Geschlecht offiziell als Teil der Gesellschaft anerkannt wird. Allerdings, hinter der Fassade gibt es immer noch Benachteiligungen und auf der Suche nach einer Arbeit bei der sie akzeptiert werden, enden viele als Darsteller im Kabarett (welches eindeutig die bessere Alternative ist) oder als Ladyboy Sexdarsteller oder als Prostituierte. Thailands Ladyboys sind in der ganzen Welt berühmt.
Travestie-Shows werden in Thailand in riesigen Kabaretts abgehalten. Diese großen, modernen Theater sind weltbekannt für den Stil, die Kostüme und die allgemeine Atmosphäre.
Dieses dritte Geschlecht wird nicht nur in Thailand allgemein als Ladyboy verstanden und bezeichnet. "Kathoey" ist auf thailändisch die richtige Bezeichnung. Das Wort Kathoey ist Slang und bezeichnet einen Mann der ein Leben als Frau führt. Es bezeichnet jemanden der ab und zu Frauenkleidung trägt oder sich sogar durch eine vollständige Operation im Genitalbereich zum anderen Geschlecht transformieren lassen hat. Ein Kathoey nimmt oft bereits während der Pubertät weibliche Hormone zu sich um somit die Entwicklung männlicher, geschlechtsspezifischer Merkmale zu stoppen.
Die Entscheidung zu diesem Schritt wird also häufig früh gefällt und akzeptiert. Viele unterstreichen diese Wandlung bereits frühzeitig durch Brustimplantate. Wer es sich leisten kann unterzieht sich später sogar einer Totaloperation. Thailand gilt als führend im Bereich der Geschlechtsumwandlung.
Hier wird dann unterschieden zwischen Pre-Op (der Wunsch zur Operation ist vorhanden) und Post-Op (die Operation wurde durchgeführt).
Im Glauben Thailand ist verwurzelt, dass diese "Frauenzweiter Klasse" in Ihrem vorherigen Leben Männer waren und Affären mit Frauen hatten. Das Leben als Kathoey ist somit die Strafe dafür. Offizielle Schätzungen gehen davon aus, dass es allein in Thailand ca. 200.000 Kathoeys gibt. Warum es in Thailand so unverhältnismäßig viele gibt ist nicht bekannt.
Thailand ist ein Buddhistisches Land in dem Toleranz ein wichtiger Bestandteil ist und dieses dritte Geschlecht offiziell als Teil der Gesellschaft anerkannt wird. Allerdings, hinter der Fassade gibt es immer noch Benachteiligungen und auf der Suche nach einer Arbeit bei der sie akzeptiert werden, enden viele als Darsteller im Kabarett (welches eindeutig die bessere Alternative ist) oder als Ladyboy Sexdarsteller oder als Prostituierte. Thailands Ladyboys sind in der ganzen Welt berühmt.
Travestie-Shows werden in Thailand in riesigen Kabaretts abgehalten. Diese großen, modernen Theater sind weltbekannt für den Stil, die Kostüme und die allgemeine Atmosphäre.
Zum
Verständnis
Kathoey: Thailändische Bezeichnung für
einen transsexuellen Mann (weibliche Dominanz)
Ladyboy: Umgangssprachlich verwendet ohne Unterscheidung zwischen Pre- / Post-OP
Bangkok ist
ein Schmelztiegel unterschiedlicher Menschen und Nationalitäten. Es gibt keine
eigentliche City. Möchten Sie eintauchen in die schillernde Welt der Ladyboys
und Bars? Dann schauen Sie doch mal im Bezirk Sukhumvit in das "Nana
Entertainment Plaza". Nicht so hektisch wie der Bereich Patpong und übersichtlicher
als der Bereich Soi Cowboy.
Bei der
Durchsicht unserer Logfiles haben wir festgestellt, dass ein erhebliches, ernst
gemeintes Interesse an diesem Thema zu bestehen scheint.
Die
Auswahl der verwendeten Suchwortkombinationen lassen diesen Schluss zu. Aus
diesem Grunde haben wir uns entschieden, einige weiterführende Links zum Thema
zu publizieren.
Das Thema MzF-Transsexualismus bzw. FzM-Transsexualismus ist für viele Betroffene immer noch ein Problem. Auch wenn inzwischen in manchen Ländern vereinzelt eine liberalere Behandlung dieser Thematik anzutreffen ist. Was in Thailand vom Touristen wahrgenommen wird ist oft nur eine Scheinwelt. Aufgebaut aus einem Zwang heraus, der durch die allgemeine Akzeptanz nicht beseitigt wird. Denn in Thailand bleibt ein Mann auch nach einer erfolgreichen und vollständigen Geschlechtsangleichung laut Ausweis ein Mann. Somit stellt eine gewollte Heirat in Thailand zwischen, laut den Papieren gleichgeschlechtlichen Personen, ein unüberwindbares Problem dar.
Dies ist einer der vielen Gründe, warum viele Thais nach einemPartner aus einem westlichen Land suchen. Es ist für den gewöhnlichen Menschen vermutlich nicht ansatzweise zu verstehen, was in einem Transgender emotional vorgehen mag - aber es gibt etliche positive Fälle zu berichten von Menschen, denen es gelungen ist, Ihr Geschlecht zu wechseln und z.B. in Deutschland ein Leben als liebevolle Ehefrau an der Seite eines Mannes leben zu können.
In China werden inzwischen Transitionen ohne viel Aufheben zugelassen. Die Frauen erhalten sogar neue Papiere und können somit auch einen Mann heiraten. Der Anteil ist aber, gemessen an der Gesamtbevölkerung sehr gering.
In Japan wiederum, wo viel Wert auf Konformität gelegt wird, ist eine Geschlechtsangleichung mit erheblichen Widerständen versehen. Aber auch hier gibt es einige Frauen, die es z.B. mit einer Operation in Thailand geschafft haben und nun versuchen, in Japan "zu überleben".
Das Thema MzF-Transsexualismus bzw. FzM-Transsexualismus ist für viele Betroffene immer noch ein Problem. Auch wenn inzwischen in manchen Ländern vereinzelt eine liberalere Behandlung dieser Thematik anzutreffen ist. Was in Thailand vom Touristen wahrgenommen wird ist oft nur eine Scheinwelt. Aufgebaut aus einem Zwang heraus, der durch die allgemeine Akzeptanz nicht beseitigt wird. Denn in Thailand bleibt ein Mann auch nach einer erfolgreichen und vollständigen Geschlechtsangleichung laut Ausweis ein Mann. Somit stellt eine gewollte Heirat in Thailand zwischen, laut den Papieren gleichgeschlechtlichen Personen, ein unüberwindbares Problem dar.
Dies ist einer der vielen Gründe, warum viele Thais nach einemPartner aus einem westlichen Land suchen. Es ist für den gewöhnlichen Menschen vermutlich nicht ansatzweise zu verstehen, was in einem Transgender emotional vorgehen mag - aber es gibt etliche positive Fälle zu berichten von Menschen, denen es gelungen ist, Ihr Geschlecht zu wechseln und z.B. in Deutschland ein Leben als liebevolle Ehefrau an der Seite eines Mannes leben zu können.
In China werden inzwischen Transitionen ohne viel Aufheben zugelassen. Die Frauen erhalten sogar neue Papiere und können somit auch einen Mann heiraten. Der Anteil ist aber, gemessen an der Gesamtbevölkerung sehr gering.
In Japan wiederum, wo viel Wert auf Konformität gelegt wird, ist eine Geschlechtsangleichung mit erheblichen Widerständen versehen. Aber auch hier gibt es einige Frauen, die es z.B. mit einer Operation in Thailand geschafft haben und nun versuchen, in Japan "zu überleben".
Quelltext: http://www.thaiangels.de/seite/ladyboys.htm
Thailands drittes Geschlecht
Ob komplett umoperiert oder nur weiblich gekleidet, in
Thailand werden Transsexuelle schlicht als "Ladyboys" bezeichnet. Sie
sind ein fester Bestandteil der thailändischen Gesellschaft - nicht nur im
Nachtleben.
Transsexuelle
sind in Thailand so zahlreich, dass die plastischen Chirurgen auf diesem
Fachgebiet seit langem Weltruf genießen. Seit ihrem dreizehnten Lebensjahr
nimmt "Golf", ein 21jähriger Thai, Hormone, die ihm weibliche Formen
verleihen. Ihre Semesterferien will der Ladyboy nun dazu nutzen, gänzlich zur
Frau zu werden. Die OP findet in Bangkok statt.
Der deutsche
Joerg Szwalkiewicz, ehemaliger Kriminaloberkommissar, lebt seit zehn Jahren in
Thailand. Er liebt Ladyboys und macht daraus keinen Hehl. Dass seine Freundin
Linda einen Penis hat und anschaffen geht, stört ihn nicht.
Ein komplett
anderes Leben führt Tanya. Sie arbeitet in leitender Position bei einem großen
japanischen Luxus-Kosmetikhersteller. In einem der Luxushotels der Stadt
veranstaltet Tanja für Bangkoks High Society eine Modenschau. Die 30-Jährige
ist Karrierefrau und der lebende Beweis dafür, dass Thais als Transsexuelle
auch jenseits des Rotlichts ihren Lebensunterhalt verdienen können.
Timmy ist ein
Katoey - so werden in Thailand Transsexuelle genannt. Sie sind nicht nur im
Rotlichtmilieu erfolgreich
Das dritte Geschlecht
Quelle:
http://www.berliner-zeitung.de/15562976 ©2017
BANGKOK. Die Füße mit den blutrot lackierten
Zehennägel stecken in verspielten, rosafarbenen Hausschlappen. Die langen,
schlanken Beine ragen aus knappen Shorts mit Blumenmustern. Der kräftige
Oberkörper mit den vollen Brüsten steckt in einem eng anliegenden Pulli. Das
Gesicht ist sorgfältig geschminkt. "Außer meinem warmen Herzen", sagt
Timmy, und fährt sich mit den sorgfältig manikürten Händen samt langen,
falschen Fingernägeln durch ihr schulterlanges schwarzes Haar, "ist bei
mir alles Schwindel".Selbst der Vorname Nantacha, der in ihrem Pass steht,
ist neu. "Ich habe ihn ändern lassen", sagt die 31-Jährige, die alle
Timmy nennen. Nantacha bedeutet "nettes Mädchen" und steht gleich
neben der Geschlechtsbezeichnung "männlich". Denn Timmy ist ein
Ladyboy, auf Thai ein Katoey - was soviel heißt wie "jemand, der immer
Frauenkleider trägt". Sie gehört damit zu den Leuten, die in Thailands
Gesellschaft neben Männern und Frauen als "drittes Geschlecht"
betrachtet werden. Katoeys gelten als "zweite Art" von Frauen.Auf
einem Karton neben dem Fernseher stehen die Trophäen, die Timmy schon so ergattert
hat. Darunter ist ein Bild, auf dem Kronprinzessin Sirindhorn ihr das
Abschlusszeugnis in Massenkommunikation der Thammarsat-Universität zeigt - die
einzige Aufnahme der letzten Jahre, auf der Timmy mit Männerfrisur zu sehen
ist. "Bei einer königlichen Zeremonie darf ich keine Frauenkleider
tragen", erklärt sie. Dann präsentiert sie stolz gläserne Statuen -
Preise, die sie bei Schönheitswettbewerben gewonnen hat. Am liebsten ist ihr
die Siegertrophäe als "Miss Congeniality", als charmanteste
Teilnehmerin beim alljährlichen Katoey-Ball "Miss ACDC" in
Bangkok.Das Preisgeld in Höhe von 25 000 Baht - etwa 500 Euro - war
Startkapital für ein neues Leben: Timmy nutzte die Summe, um sich in einem
Bangkoker Krankenhaus für insgesamt 45 000 Baht (900 Euro) zwei Silicon-Gel-Brüste
einpflanzen zu lassen. "Ich wollte mich als Frau fühlen, wenn ich mit
einem Mann ins Bett gehe", sagt sie und streichelt ihrem 22-jährigen
Freund Mark über das Tattoo auf dem kräftigen Oberarm, wo der Name
"Timmy" eingraviert ist.Ihr Vater, ein kleiner Reisbauer aus Sisaket
im Nordosten Thailands, brauchte eine Weile, bis er bereit war, sich mit dem
Ladyboy offen auf der Straße zu zeigen. "Ich bin als Junge
weggegangen", erzählt Timmy, "und als Frau zurückgekehrt". Der
Vater macht mittlerweile gute Miene - es bleibt ihm kaum anderes übrig.
"Wir sind tolerant und regen uns nicht auf", sagt die wohlhabende
67-jährige Suppatra Kitiyakara, Großmutter von sechs Enkeln, in Bangkok über
die Mentalität der Thailänder. Und fügt hinzu: "Aber insgeheim sagen wir
uns innerhalb der Familie: ein Glück, dass uns das erspart bleibt."Timmys
Verhältnis zu ihrer Familie profitiert sicher davon, dass sie den Vater und
ihre ältere Schwester, eine alleinstehende Mutter von zwei Kindern, mit
monatlich 100 Euro von ihren 1 000 Euro Monatseinkommen als freischaffende
Visagistin in der Werbe-und Filmbranche versorgt. Der Job lässt Timmy Zeit, um
nebenher an ihrem Masterabschluss an der Universität zu arbeiten. Thema:
"Der Einfluss der Katoeys in Thailands Fernsehbranche".Es war ein
weiter Weg seit jenem Tag, als Timmy sich im Fußballklub ihres Heimatdorfes
Prügel einfing, nachdem sie sich offen zu ihrer Liebe zu einem Spielkameraden
bekannt hatte. "Ich habe hart für mein Leben gekämpft", sagt sie,
"und ich bin stolz und glücklich: Ich haben meinen Freund, ein Auto und
meine Familie." Symbole bürgerlichen Wohlstands, die jeder Thailänder
anstrebt.Schicke SubkulturWährend die staatliche Fluggesellschaft Thai Airways
sich noch weigert, Katoeys als Flugbegleiterinnen einzusetzen, gehört ein
"Ladyboy" inzwischen zur Stammbesatzung der Billigfluglinie "Air
Asia". Katoeys finden nicht nur in der Mode- und Werbebranche einen Job.
Viele arbeiten in Friseursalons, in Call Centern und als Verkäuferinnen in
Boutiquen und Kaufhäusern. "Ich glaube, die Medien haben dazu beigetragen,
dass wir mehr und mehr akzeptiert werden", sagt Timmy, "wir werden
fast immer als gute Leute dargestellt, die niemandem etwas tun."Es ist der
Stolz einer Subkultur, die in ganz Südostasien, besonders aber in Thailand
schick geworden ist. In der "Morgue Bar", dem
"Leichenschauhaus" in der Nähe des Aor Tor Kor Markts, weitab von
Bangkoks Rotlichtvierteln und Touristengegenden, drängen sich Abend für Abend
Frauen, Paare und Männer, um die Katoeys zu sehen, die ab Mitternacht grell geschminkt,
in flammend roten Kleidern, mit tiefen Ausschnitten und einem Überfluss an
Federboas über die silberne Bühne wirbeln.Sony BMG gründete im November die
Pop-Gruppe "Venus Flytrap" - Venus Fliegenfalle. Die Truppe mit dem
Namen der fleischfressenden Pflanze steht mit dem Song "Cause I am your
Lady" (Weil ich deine Frau bin) auf den Hitlisten. "50 Prozent aller
thailändischen Männer sind schwul", versucht "Bobo", einer der
fünf Katoeys der Gruppe, den Erfolg zu erklären. Bobo - Künstlername
"Hot" für "Heiß" - ist der einzige in der Ladyboy-Group, zu
der noch "Posh" (Nobel), "Cool" (Kühl), "Sweet"
(Süß) und "Naughty" (Ungezogen) gehören, der noch einen Penis hat.200
Katoeys hatten sich bei Sony BMG zu dem Wettbewerb gemeldet, bei dem es um die
Besetzung für "Venus Flytrap" ging. Wie viele Ladyboys es in Thailand
gibt, weiß niemand. Zumal so mancher ein "Tut" ist - jemand, der sich
nicht entscheiden kann und die Büstenhalter lieber mit Papiertüchern als mit
Silicon-Brüsten füllt. Und nicht jeder Katoey ist so erfolgreich im Leben wie
die Stars von Venus Flytrap. "Aber niemand hat Probleme, sich über Wasser
zu halten", sagt Timmy. "Wer nicht anders kann, geht in die
Prostitution. Wer Brüste und einen Penis hat, kann da richtig gutes Geld machen."Billig
ist das Leben als Katoey nicht. Zum teuren Hang zu verspielter, mädchenhafter
Mode kommen die Ausgaben für Cremes und Pillen. "Wir Katoeys kennen seit
Generationen die Kniffe und die Medizin, die uns zu Schönheiten macht",
sagt Timmy stolz. Sie schluckt täglich die Anti-Baby-Pille. Durch die Hormone
werde die Haut sanft und weiblich und die Muskelkonturen der Gliedmaßen
weicher, sagt sie. Nach totalen Geschlechtsumwandlungen sind noch mehr
Mittelchen nötig. "Ich würde das nur tun, wenn ich auch schwanger werden
könnte", sagt Timmy, "die Geschlechtsumwandlung bringt eine Menge
Probleme: Verlust von Kurzzeitgedächtnis, Hormonveränderungen und
dergleichen."Doch nicht jeder findet sich ab mit dem Gefühl, eine Frau
sein zu wollen und ein Leben als Hermaphrodit zu führen. Das bekannteste
Beispiel ist Thailands ehemals erfolgreichster Kickboxer Nong Toom. Der Mann,
der in 22 Faustkämpfen für blutige Nasen sorgte, küsste die Verlierer. 1999
unterzog er sich einer Geschlechtsumwandlung. Vor drei Jahren trat Nang Toom dann
in "Beautiful Boxer" auf, der Verfilmung des Lebens des Kickboxers,
der ein Ladyboy wurde. Auf die Frage, in welcher Rolle der gläubige Buddhist
nach dem Tod wiedergeboren werden wolle, hält Nang Toom eine überraschende
Antwort bereit: "Als Mann - mit dem Herzen eines Mannes, das dem Körper
eines Mannes entspricht."------------------------------Toleranz und
IndifferenzHomosexualität ist im Buddhismus ein komplexes Thema. Sie wird nicht
grundsätzlich verurteilt, aber auch nicht begrüßt. Eher herrscht Indifferenz
dem Thema gegenüber. Da der Buddhismus als Ordensreligion entstanden war,
machte das Zölibat Sex als solchen fraglich und nicht den
gleichgeschlechtlichen allein.Mit Toleranz und einer neutralen Haltung wird
heutzutage in buddhistischen Ländern der Sexualität, egal welcher Präferenz,
begegnet. Gläubige Buddhisten setzen sich nicht mit der Frage nach
"richtig" und "falsch" auseinander, kaum je wird anderen
gesagt, wie sie sich verhalten sollen. Buddha ermutigte die Menschen, in ihr
Inneres zu sehen, für sich selbst eine Wahrheit zu finden und danach ihr Leben
auszurichten.Allen Ginsberg, der US-amerikanische Schriftsteller, bekam von
seinem buddhistischen Lehrer, dem tibetischen Meditationslehrer Chögyam
Trungpa, auf die Frage nach dessen Einschätzung der Homosexualität die Antwort:
"Es geht zwischen Menschen nicht um die Form ihres Körpers, sondern um die
Form ihrer Beziehung."
– Quelle:
http://www.berliner-zeitung.de/15562976 ©2017
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