Freitag, 7. Juni 2019

Morde an Transsexuellen erschüttern die USA / Belästigt, attackiert, getötet /// 77/5000 Murders of transsexuals shake the US / harassed, attacked, killed /// Los asesinatos de transexuales sacuden a los Estados Unidos / acosan, atacan, matan

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018

Es wird immer schwerer, Hass und Unwahrheiten wie Diskriminierung  zu entgehen
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Belästigt, attackiert, getötet


Nicht nur in den Vereinigten Staaten werden Trans*Personen regelmäßig Opfer von Gewalttaten – bis hin zum Mord.

Es ist Dienstag kurz nach sechs Uhr morgens, als die 24-jährige Keke Collier im Stadtteil Englewood in Chicago auf offener Straße erschossen wird. Die Polizei bezeichnet sie zunächst als männliches Opfer. Colliers Freunde stellen später klar, dass sie sich als Transgender-Frau identifizierte. Sie hat Schusswunden an Brust, Arm und Hand. Sie wird ins Krankenhaus transportiert, wo sie später stirbt. Der Täter ist flüchtig, die Polizei ermittelt.

Keke Collier ist bereits die vierte Trans*Person, die in diesem Jahr in den USA ermordet wurde. Die Bezeichnung Trans*Person umfasst all jene Menschen, die sich ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht, nicht, nicht vollständig oder zeitweise nicht zuordnen können oder wollen – eine Zuordnung erfolgt grundsätzlich über Selbst- und nicht über Fremd­definition.
Insgesamt identifizieren sich etwa 1,4 Millionen Personen als Trans*Menschen in den USA. Und auch wenn ihre Präsenz in der Öffentlichkeit heute zugenommen hat – etwa durch die Schauspielerin Laverne Cox oder die ehemalige Sportlerin Caitlyn Jenner –, sinkt die Gewalt gegen Trans*Personen im Alltag nicht.

Inoffiziellen Listen zufolge, die sich meist auf Berichte lokaler Organisationen stützen, wurden in den USA auch 2016 – je nach Quelle – zwischen 21 und 27 Morde an Trans*Personen gezählt, die offenbar aufgrund ihrer Geschlechteridentität begangen wurden. Meist handelte es sich dabei um Women of Color. Die Fälle, die in diesen Listen genau dokumentiert sind, zeigen nicht selten ein hohes Maß an Aggression, beinhalten Folter oder Verstümmelung. Oft wurden die Opfer schon zuvor regelmäßig belästigt, bedroht oder attackiert.


Fast jede zweite Trans*Person Opfer sexueller Übergriffe


Doch das betrifft nicht nur die USA. Laut den Zahlen des Trans Murder Monitoring Projektes (TMM) wurden 2016 weltweit 295 Trans*Personen aufgrund ihrer Geschlechteridentität ermordet. Die meisten Opfer gab es demnach in Brasilien, Mexiko und den USA – aber auch in Italien und in der Türkei wurden je fünf Trans*Personen getötet.

Viel mehr Trans*Menschen werden freilich im Alltag regelmäßig belästigt. Die bisher größte US-Studie mit 27.000 Trans*Personen stellte 2015 fest, dass 46 Prozent im Jahr zuvor verbal belästigt, 9 Prozent körperlich attackiert und 10 Prozent Opfer sexueller Gewalt wurden. Ganze 47 Prozent gaben an, schon einmal Opfer eines sexuellen Übergriffs geworden zu sein. Von den Befragten waren 15 Prozent ohne Arbeit, ein Drittel lebte in Armut und 40 Prozent hatten schon einen Suizidversuch hinter sich.

Morde an Transsexuellen erschüttern die USA

Trans-Aktivisten in Amerika schlagen Alarm: Allein in den letzten Tagen sind vier weitere Morde an schwarzen Trans-Frauen gemeldet worden.

In den Vereinigten Staaten sind in diesem Jahr bereits mindestens 16 transsexuelle Frauen ermordet worden. Trans-Aktivisten gehen davon aus, dass die meisten Morde wahrscheinlich aus Transphobie begangen worden sind – und dass trotz der wachsenden Sichtbarkeit von Transfrauen wie Schauspielerin Laverne Cox oder Reality-Star Caitlyn Jenner die Übergriffe auf Transsexuelle zunehmen. Die echte Zahl könnte noch höher liegen, da die Polizei bei vielen Morden das falsche Geschlecht bei Transsexuellen angibt.

Erst in den letzten Woche sind vier weitere Fälle bekannt geworden. Alle Opfer waren schwarze Transsexuelle. 

So ist am vergangenen Montag eine 20-jährige Transsexuelle in Detroit erschossen worden. Nach Angaben der Polizei habe sie um kurz nach fünf Uhr morgens im Rotlichtviertel der Stadt einen Wagen verlassen, aus dem schließlich ein Schuss abgegeben wurde. Sie starb später an ihren Verletzungen im Krankenhaus. Die Gegend ist bekannt für transsexuelle Sexarbeiterinnen. Laut einer Freundin der Getöteten sei sie bereits mehrfach angegriffen worden.

Außerdem meldete "Equality Michigan" am Freitag, dass bereits vor einem Monat die Leiche einer 25-Jährigen, die als "genderfluid" bezeichnet wird, nahe Detroit gefunden wurde. Das Opfer sei "brutal ermordet" worden, hieß es.

Im Bundesstaat Arizona war in der Nähe von Phoenix am Dienstag zudem eine 35-jährige Transsexuelle vor ihrer Wohnhausanlage erschossen worden. Laut der Polizei wurde sie von insgesamt vier Schüssen getroffen. Die Beamten schließen ein Hassverbrechen nicht aus. Sie erklärten, dass die Handtasche und das Handy der Frau verschwunden seien.

Am Donnerstag wurde ferner die Leiche einer 20-jährigen Transsexuellen im Bezirk Johnston in North Carolina entdeckt. Sie war verbrannt worden und anschließend auf einer Wiese verscharrt, berichtete der Lokalsender WSOC. Die Polizei verhaftete den 23-jährigen Anführer einer Latino-Gang, der inzwischen wegen Mordes angeklagt wurde. Die Frau war seit Herbst vergangenen Jahres von ihrer Familie als vermisst gemeldet worden.

Trans-Aktivisten fordern Politik zum Handeln auf


"Wir haben eine echte Krise", erklärte Raffi Freedman-Gurspan vom "National Center for Transgender Equality" gegenüber "Al Jazeera America". "Die Bundesstaaten und die Bundesregierung müssen endlich auf die Morde reagieren". 

Die Aktivistin Nell Gaither von der "Trans Pride Initiaitve" beklagte, dass Transsexuellen der Zugang zu Arbeit und zu einer Mietwohnung in vielen Fällen versperrt werde. "Das zwingt viele, sich im Untergrund Arbeit zu suchen, besonders Sexarbeit", so Gaither. Erst wenn die Politik etwas gegen die Diskriminierung von Transpersonen unternehme, könne sich die Lage verbessern.

Vergangenen Monat hatte auch der Mord an einer 66-jährigen Transsexuellen in Fresno viele Kalifornier aufgeschreckt. Außerdem sorgte Anfang August der Mordanschlag auf eine Trans-Frau in Florida für Aufsehen, weil der mutmaßliche Täter erst zwölf Jahre alt war.

Quelltext: http://www.taz.de/!5383706/    https://www.queer.de/detail.php?article_id=24418

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