HONDURAS: Nach Gerichtsurteil
- LGBTI+ Feindlichkeiten müssen
statistisch erfasst werden
Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte hat Honduras dazu verurteilt, Hassverbrechen gegen queere Menschen künftig zu untersuchen und statistisch zu erfassen. In einem weiteren Urteil wurde das Land zudem angewiesen, dass es trans Menschen die Möglichkeit geben muss, ihr Geschlecht, sowie ihren Namen in den offiziellen Dokumenten anzupassen.
Eine offizielle Statistik gibt es nicht, doch laut der lokalen LGBTI+ Organisation Las Cattrachas wurden in Honduras allein seit 2009 rund 300 queere Menschen ermordet. Mit Bezug auf die Bevölkerungszahl gehört das Land für LGBTI+ somit zu den gefährlichsten der Welt.
Nachdem Vicky Hernandez, eine trans Frau und Prostituierte, im Jahr 2009 von Sicherheitskräften erschossen wurde, hat die Organisation den Fall vor Gericht gezogen. Damals gab es nach einem Militärputsch politische Unruhen und der Staat hat deshalb eine Ausgangssperre verhängt. Nach dem Tod von Hernandez warf die Familie den Ermittlungsbehörden vor, dass weder gerichtsmedizinische, nach andere Untersuchungen in diesem Fall vorgenommen wurden. Nun hat der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte, kurz IACHR, schliesslich den Staat für den Tod der 26-Jährigen verantwortlich gemacht.
Die Richter veröffentlichten nun mit dem Urteil eine ganze Reihe von Massnahmen, welche die Regierung in Honduras nun umzusetzen hat. So muss das Land der Familie von Hernandez eine Entschädigung zahlen, trans Personen muss es zudem künftig ermöglicht werden, ihr Geschlecht und ihren Namen in den offiziellen Dokumenten anzupassen, und Hassverbrechen gegen LGBTI+ müssen fortan aufgeklärt und statistisch erfasst werden.
Der IACHR mit Sitz in San José in Costa Rica hat zwar die Möglichkeit bindende Urteile zu fällen, doch hat er keine Macht, auch deren Durchsetzung zu erzwingen. Nun liegt es unter anderem am Parlament des Landes, dass etwa die Rechtssprechung für trans Menschen entsprechend angepasst wird, damit sie ihr Geschlecht und ihren Namen in den offiziellen Dokumenten anpassen können.
Die Regierung von Honduras hat bislang noch nicht auf das Urteil reagiert, auch nicht darauf, welche Schritte man einleiten wird um die angeordneten Massnahmen umzusetzen.
The Inter-American Court of Human Rights has condemned Honduras to investigate and statistically record hate crimes against queer people in the future.
In a further ruling, the country was also instructed that it must give trans people the opportunity to change their gender and their names in the official documents.
There are no official statistics, but according to the local LGBTI + organization Las Cattrachas, around 300 queer people have been murdered in Honduras since 2009 alone. In terms of population, the country is one of the most dangerous in the world for LGBTI + people.
After Vicky Hernandez, a trans woman and prostitute, was shot dead by security forces in 2009, the organization took the case to court. At that time there was political unrest after a military coup and the state has therefore imposed a curfew. After Hernandez's death, the family accused the investigative authorities of the fact that no forensic medical examinations were carried out after other investigations into the case. Now the Inter-American Court of Human Rights, IACHR for short, has finally made the state responsible for the death of the 26-year-old.
With the judgment, the judges have now published a whole series of measures that the government in Honduras now has to implement. For example, the country must pay compensation to the von Hernandez family, trans people must also be able to change their gender and name in the official documents in future, and hate crimes against LGBTI + must henceforth be investigated and statistically recorded.
The IACHR, based in San José in Costa Rica, has the ability to make binding judgments, but it has no power to enforce them. Now, among other things, it is up to the country's parliament to adapt the case law for trans people accordingly so that they can adapt their gender and name in the official documents.
The government of Honduras has not yet reacted to the judgment, nor to what steps will be taken to implement the measures ordered.
Quelltext: https://gay.ch/news/honduras-nach-gerichtsurteil-lgbti-feindlichkeiten-muessen-statistisch-erfasst-werden?fbclid=IwAR03fu_jtpqRubSlrzMVj_mvT-ZJEkRuYuzitlZTpvLSyFbeESYziTu0ov4
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