Copyright © 2011-2021 Nikita Noemi Rothenbächer- Alle
Rechte vorbehalten!
Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2013
Bitte kopiert den Link und gebt diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt vor, einer Minderheit anzugehören!
„Nirgends findet man so
viel ›Angst vor der eigenen Courage‹ wie dort, wo sich Menschen zu der inneren
Überzeugung durchgerungen haben, dass die herrschende Sexualeinstellung einer
objektiven Nachprüfung bedarf.“
„Zusammenfassend kann das Wissen um das eigene Geschlecht,
ob in Einklang oder nicht mit anderen Geschlechtsmerkmalen, als ‚weitaus
weniger Frage der Wahl und viel mehr als eine biologische Frage‘ verstanden
werden
. Die wissenschaftlichen Belege stützen das Paradigma, das Transsexualismus
stark mit der neuronalen Entwicklung des Gehirns zusammenhängt.
Es ist eindeutig, dass Transsexualität nicht allein durch
eine konsequente Sozialisation als Mann oder Frau vom Kleinkindalter an‘
behoben werden kann und nicht auf psychologische oder psychiatrische
Behandlungen alleine anspricht.
Es ist anerkannt, dass das Gehirn während der Fötal
Entwicklung potentiell auf die strukturbildenden Einflüsse von Geschlechtshormonen
ansprechen kann Transsexualität ist angeboren. Dies sehen wir auch daran, dass
Transsexualität in allen Kulturen dieser Erde vorkommt, in jedem Land und auf
jeder noch so kleinen Insel.
Transsexualität gab es schon immer, schon seit es Menschen
gibt. Sie ist folglich kulturell unabhängig.
Außerdem kann man transsexuelles Verhalten (wir können es ja
nur aus der Beobachterperspektive feststellen) auch im Tierreich beobachten.
Wie wir oben gesehen haben, hat eine Kombination aus
genetischen und hormonellen Faktoren Einwirkung auf die Gestaltung der
Genitalien, Gonaden und des Gehirns, die sich alle unabhängig voneinander
„geschlechtlich” entwickeln können. Dabei entwickelt sich auch das Wissen um
das eigene Geschlecht unabhängig vom genitalen Erscheinungsbild oder der
Erziehung.
"Ich stimme ihnen zu: Das Gehirn bestimmt das
Geschlecht. Dies ist auch die Grundlage für die Operation (den Körper an die
Identität des Gehirns anzupassen)"
(Professor Dr. Dick F. Swaab, Amsterdam)
Bei transsexuellen Menschen scheinen vor allem genetische
und hormonelle Einflüsse für eine Entwicklung verantwortlich zu sein, die vor
allem die Genitalien (Gonaden) und das Gehirn (den BSTc und evtl. weitere
Bereiche) in unterschiedliche „geschlechtliche” Richtungen entwickeln lässt .Die
zu dieser Entwicklung führenden Ereignisketten variieren wahrscheinlich von
Mensch zu Mensch, so dass man aller Voraussicht nach keinen einzelnen „Grund”
oder keine einzelne Ereigniskette für die Entstehung von Transsexualität
allgemein wird bestimmen können.
Verschiedene genetische und hormonelle Einflüsse, die
einzeln oder zusammen wirken können, sind wahrscheinlich an der Entstehung von Transsexualität
beteiligt.
Das Wissen um das eigene Geschlecht – und somit Geschlecht
an sich - hat nichts mit der Sozialisation oder der Erziehung eines Menschen zu
tun. Das Wissen über das eigene Geschlecht ist keine psychische Störung, es ist
angeboren.
"Sie SIND Ihr Gehirn! Wir HABEN nicht ein Gehirn, wir
SIND ein Gehirn: Alles, was unsere Identität ausmacht, ist in unserem Gehirn.
Mit einem anderen Gehirn wären wir ein anderer Mensch.
Es ist eine wissenschaftliche Tatsache, dass das biologische
Geschlecht eines Menschen nicht gleichzusetzen ist mit der Anwesenheit oder dem
Fehlen eines Penis.
Ebenso wenig kann Geschlecht hundertprozentig an
xx-Chromosomen oder xy-Chromosomen abgelesen werden. Was es in der biologischen
Wahrheit nicht gibt, sind "Mann" und "Frau" im binären
genitalen-chromosonalen-Verständnis!
Jeder Mensch hat ein eindeutiges Wissen über sein Geschlecht. Es ist
Teil seiner Persönlichkeit und seiner Würde. Einem Menschen sein Wissen über
sein Geschlecht, und damit sein Geschlecht an sich, abzusprechen oder es in
Frage zu stellen, bedeutet, einem Menschen seine Würde zu nehmen und seine
Persönlichkeit in Frage zu stellen.
Das medizinische und psychologische Verständnis von
„Geschlecht“ muss sich dem Stand der Wissenschaft anpassen. Es muss sich
nachhaltig die gesellschaftliche Haltung zum Thema geschlechtliche Variationen
und Ausdrucksformen ändern.
"[e]very
man & woman is hermaphrodite" (Charles Darwin)
Auf Deutsch: jeder Mann & jede Frau ist Hermaphrodit:
„Hirschfeld (1905151) zitiert beispielsweise aus Charles
Darwins The variation of animals and plants under domestication (London 1868,
deutsch 1873152): »Wir sehen, daß in vielen, wahrscheinlich in allen Fällen die
sekundären Charaktere jedes Geschlechts schlafend oder latent in dem entgegengesetzten
Geschlecht ruhen, bereit, sich unter eigentümlichen Zuständen zu entwickeln.
Auch Milton Diamond ist der Ansicht, dass es sich bei
Transsexualität um eine Form von Intersexualität handeln muss: „Ich behaupte,
dass Transsexualität eine Form der Intersexualität ist. Ich komme zu diesem
Schluss aufgrund meiner eigenen klinischen Erfahrungen, meiner eigenen experimentellen
Forschung und dem Wissen über die Forschungsergebnisse von anderen.“ (Diamond,
1994)
Studien und medizinische Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte
zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Reduzierung von Geschlecht auf ein
einziges oder wenige biologische Merkmale nicht möglich ist, da es biologisch
nicht nur eine einzige Geschlechtlichkeit gibt, bzw. die Variationen von
möglicher Geschlechtlichkeit nicht begrenzt sind.
Das Problem der geschlechtlichen Zuordnungen, insbesondere
im Zusammenhang mit so genannten „geschlechtlichen Abweichungen“, ist daher ein
gesellschaftliches und kein medizinisches: Medizinisch eindeutige
geschlechtliche Zuordnungen sind auch trotz gesellschaftlicher Normvorstellungen
über Geschlecht niemals möglich.
In Gesellschaften, deren Geschlechterbild nur eine Dimension
zwischen Mann und Frau kennt, sind geschlechtliche Fremdzuordnungen häufig. So
wird beispielsweise in Deutschland eine transsexuelle Frau immer noch häufig
als „biologisch als Junge geboren” oder ein transsexueller Mann als „biologisch
als Frau geboren” bezeichnet, obwohl es in der Biologie dieses als absolut
behauptete Geschlecht als entweder –oder – Prinzip, und gleichzeitig reduziert
auf eine geschlechtliche Ebene, nicht gibt.
„In Wahrheit sind wir alle intersexuell, wir leben in der
unterbrochenen Unendlichkeit, aufgespannt zwischen MANN und FRAU. […] Es gibt
keine spezielle Kombination der Chromosomen oder Gene, welche
unmissverständlich (eindeutig) einen „echten“ Mann oder Frau definieren.“
(Gerald N. Callahan, 2009155)
Das „biologische” Geschlecht wird häufig auf das
Vorhandensein von Spermien und Eizellen reduziert und andere geschlechtliche
Ebenen ausgeklammert, oder als weniger wichtig erachtet. Die Aktion
Transsexualität und Menschenrecht e.V. teilt diese Vorstellung nicht.
Das „biologische Geschlecht”, und das ist mittlerweile durch
zahlreiche Studien belegt, ist eher als Kombination verschiedener „Geschlechtlichkeiten”,
bzw. Faktoren anzusehen.
Dort, wo es von außen vermeintlich bestimmt wird, ist es
eine willkürliche Festlegung, die sich wissenschaftlich nicht begründen lässt.
Nachdem Magnus Hirschfeld diese berühmte Formel aufgestellt hatte,
wurde ihm bewusst, dass auch diese nur eine begrenzte Menge geschlechtlicher
Kombinationen berücksichtigt und so schrieb er 1926:
"Die Zahl der denkbaren und tatsächlichen Sexualtypen ist
unendlich"! J. Edgar Bauer dazu:
„Magnus Hirschfelds Zwischenstufenlehre stellt eine Meta-Theorie der
Geschlechterdifferenz dar, deren Kernaussage darin besteht, dass es im strengen
Sinne weder Männer noch Frauen gibt, sondern nur Menschen, die ausnahmslos
»intersexuelle Varianten« konstituieren. So präzisiert Hirschfeld in seinem
Hauptwerk Geschlechtskunde auf Grund dreißigjähriger Forschung bearbeitet, dass
das »absolute« Weib und der »absolute« Mann »nur Grenzwerte, theoretische
Aufstellungen« sind, »denn in Wirklichkeit hat man bei jedem Mann wenn auch
noch so geringfügige Anzeichen seiner Abstammung vom Weibe, bei jedem Weibe
entsprechende Reste männlicher Herkunft nachweisen können.« Die Grenzwerte
»Mann« und »Weib« kommen bei jedem einzelnen Menschen nur in einem jeweils
individuellen und somit unwiederholbaren Mischungsverhältnis [...] vor.
[Deshalb] muss davon ausgegangen werden, dass die Zahl der
Geschlechter mit der Zahl der sexuierten Individuen identisch ist.“
„Sehr streng wissenschaftlich genommen, dürfte man in diesem
Sinne gar nicht von Mann und Weib sprechen, sondern nur von Menschen, die
größtenteils männlich oder größtenteils weiblich sind.”
Die Zuordnung zu einem Geschlecht, die nach der Geburt anhand
äußerlicher Merkmale stattfindet, kann falsch sein.
Es gehört zur Würde eines jeden Menschen in seinen Aussagen
über sich selbst ernst genommen zu werden und in seinem geäußerten Wissen über
sich selbst nicht angezweifelt zu werden. Alles andere wäre eine demütigende
und erniedrigende Bevormundung, spräche einem Menschen ab, die Wahrheit über sich
selbst zu äußern.
Einem Menschen sein Wissen über sein
Geschlecht abzusprechen oder es in Frage zu stellen, bedeutet, einem Menschen
seine Würde zu nehmen und seine Persönlichkeit in Frage zu stellen. Dazu hat
niemand das Recht.
„Und warum sollten wir nicht den verbalen Erklärungen
transsexueller [Menschen] in Bezug auf ihre Identität weniger Glaubwürdigkeit
schenken, als den Aussagen über die sexuelle Orientierung?” (Milton Diamond)
ATME e.V.
Aktion Transsexualität und Menschenrecht
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen