Mittwoch, 6. März 2013

„Nirgends findet man so viel ›Angst vor der eigenen Courage‹ wie dort, wo sich Menschen zu der inneren Überzeugung durchgerungen haben, dass die herrschende Sexualeinstellung einer objektiven Nachprüfung bedarf.“



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Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2013 

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„Nirgends findet man so viel ›Angst vor der eigenen Courage‹ wie dort, wo sich Menschen zu der inneren Überzeugung durchgerungen haben, dass die herrschende Sexualeinstellung einer objektiven Nachprüfung bedarf.“

„Zusammenfassend kann das Wissen um das eigene Geschlecht, ob in Einklang oder nicht mit anderen Geschlechtsmerkmalen, als ‚weitaus weniger Frage der Wahl und viel mehr als eine biologische Frage‘ verstanden werden

. Die wissenschaftlichen Belege stützen das Paradigma, das Transsexualismus stark mit der neuronalen Entwicklung des Gehirns zusammenhängt.  
Es ist eindeutig, dass Transsexualität nicht allein durch eine konsequente Sozialisation als Mann oder Frau vom Kleinkindalter an‘ behoben werden kann und nicht auf psychologische oder psychiatrische Behandlungen alleine anspricht.

Es ist anerkannt, dass das Gehirn während der Fötal Entwicklung potentiell auf die strukturbildenden Einflüsse von Geschlechtshormonen ansprechen kann Transsexualität ist angeboren. Dies sehen wir auch daran, dass Transsexualität in allen Kulturen dieser Erde vorkommt, in jedem Land und auf jeder noch so kleinen Insel.

Transsexualität gab es schon immer, schon seit es Menschen gibt. Sie ist folglich kulturell unabhängig.
Außerdem kann man transsexuelles Verhalten (wir können es ja nur aus der Beobachterperspektive feststellen) auch im Tierreich beobachten.

Wie wir oben gesehen haben, hat eine Kombination aus genetischen und hormonellen Faktoren Einwirkung auf die Gestaltung der Genitalien, Gonaden und des Gehirns, die sich alle unabhängig voneinander „geschlechtlich” entwickeln können. Dabei entwickelt sich auch das Wissen um das eigene Geschlecht unabhängig vom genitalen Erscheinungsbild oder der Erziehung.

"Ich stimme ihnen zu: Das Gehirn bestimmt das Geschlecht. Dies ist auch die Grundlage für die Operation (den Körper an die Identität des Gehirns anzupassen)"
(Professor Dr. Dick F. Swaab, Amsterdam)

Bei transsexuellen Menschen scheinen vor allem genetische und hormonelle Einflüsse für eine Entwicklung verantwortlich zu sein, die vor allem die Genitalien (Gonaden) und das Gehirn (den BSTc und evtl. weitere Bereiche) in unterschiedliche „geschlechtliche” Richtungen entwickeln lässt .Die zu dieser Entwicklung führenden Ereignisketten variieren wahrscheinlich von Mensch zu Mensch, so dass man aller Voraussicht nach keinen einzelnen „Grund” oder keine einzelne Ereigniskette für die Entstehung von Transsexualität allgemein wird bestimmen können.

Verschiedene genetische und hormonelle Einflüsse, die einzeln oder zusammen wirken können, sind wahrscheinlich an der Entstehung von Transsexualität beteiligt.
Das Wissen um das eigene Geschlecht – und somit Geschlecht an sich - hat nichts mit der Sozialisation oder der Erziehung eines Menschen zu tun. Das Wissen über das eigene Geschlecht ist keine psychische Störung, es ist angeboren.

"Sie SIND Ihr Gehirn! Wir HABEN nicht ein Gehirn, wir SIND ein Gehirn: Alles, was unsere Identität ausmacht, ist in unserem Gehirn.

Mit einem anderen Gehirn wären wir ein anderer Mensch.
Es ist eine wissenschaftliche Tatsache, dass das biologische Geschlecht eines Menschen nicht gleichzusetzen ist mit der Anwesenheit oder dem Fehlen eines Penis.
Ebenso wenig kann Geschlecht hundertprozentig an xx-Chromosomen oder xy-Chromosomen abgelesen werden. Was es in der biologischen Wahrheit nicht gibt, sind "Mann" und "Frau" im binären genitalen-chromosonalen-Verständnis!

Jeder Mensch hat ein eindeutiges Wissen über sein Geschlecht. Es ist Teil seiner Persönlichkeit und seiner Würde. Einem Menschen sein Wissen über sein Geschlecht, und damit sein Geschlecht an sich, abzusprechen oder es in Frage zu stellen, bedeutet, einem Menschen seine Würde zu nehmen und seine Persönlichkeit in Frage zu stellen.

Das medizinische und psychologische Verständnis von „Geschlecht“ muss sich dem Stand der Wissenschaft anpassen. Es muss sich nachhaltig die gesellschaftliche Haltung zum Thema geschlechtliche Variationen und Ausdrucksformen ändern.

"[e]very man & woman is hermaphrodite" (Charles Darwin)
Auf Deutsch: jeder Mann & jede Frau ist Hermaphrodit:

„Hirschfeld (1905151) zitiert beispielsweise aus Charles Darwins The variation of animals and plants under domestication (London 1868, deutsch 1873152): »Wir sehen, daß in vielen, wahrscheinlich in allen Fällen die sekundären Charaktere jedes Geschlechts schlafend oder latent in dem entgegengesetzten Geschlecht ruhen, bereit, sich unter eigentümlichen Zuständen zu entwickeln.
Auch Milton Diamond ist der Ansicht, dass es sich bei Transsexualität um eine Form von Intersexualität handeln muss: „Ich behaupte, dass Transsexualität eine Form der Intersexualität ist. Ich komme zu diesem Schluss aufgrund meiner eigenen klinischen Erfahrungen, meiner eigenen experimentellen Forschung und dem Wissen über die Forschungsergebnisse von anderen.“ (Diamond, 1994)

Studien und medizinische Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Reduzierung von Geschlecht auf ein einziges oder wenige biologische Merkmale nicht möglich ist, da es biologisch nicht nur eine einzige Geschlechtlichkeit gibt, bzw. die Variationen von möglicher Geschlechtlichkeit nicht begrenzt sind.

Das Problem der geschlechtlichen Zuordnungen, insbesondere im Zusammenhang mit so genannten „geschlechtlichen Abweichungen“, ist daher ein gesellschaftliches und kein medizinisches: Medizinisch eindeutige geschlechtliche Zuordnungen sind auch trotz gesellschaftlicher Normvorstellungen über Geschlecht niemals möglich.

In Gesellschaften, deren Geschlechterbild nur eine Dimension zwischen Mann und Frau kennt, sind geschlechtliche Fremdzuordnungen häufig. So wird beispielsweise in Deutschland eine transsexuelle Frau immer noch häufig als „biologisch als Junge geboren” oder ein transsexueller Mann als „biologisch als Frau geboren” bezeichnet, obwohl es in der Biologie dieses als absolut behauptete Geschlecht als entweder –oder – Prinzip, und gleichzeitig reduziert auf eine geschlechtliche Ebene, nicht gibt.

„In Wahrheit sind wir alle intersexuell, wir leben in der unterbrochenen Unendlichkeit, aufgespannt zwischen MANN und FRAU. […] Es gibt keine spezielle Kombination der Chromosomen oder Gene, welche unmissverständlich (eindeutig) einen „echten“ Mann oder Frau definieren.“
(Gerald N. Callahan, 2009155)
Das „biologische” Geschlecht wird häufig auf das Vorhandensein von Spermien und Eizellen reduziert und andere geschlechtliche Ebenen ausgeklammert, oder als weniger wichtig erachtet. Die Aktion Transsexualität und Menschenrecht e.V. teilt diese Vorstellung nicht.

Das „biologische Geschlecht”, und das ist mittlerweile durch zahlreiche Studien belegt, ist eher als Kombination verschiedener „Geschlechtlichkeiten”, bzw. Faktoren anzusehen.
Dort, wo es von außen vermeintlich bestimmt wird, ist es eine willkürliche Festlegung, die sich wissenschaftlich nicht begründen lässt.

Nachdem Magnus Hirschfeld diese berühmte Formel aufgestellt hatte, wurde ihm bewusst, dass auch diese nur eine begrenzte Menge geschlechtlicher Kombinationen berücksichtigt und so schrieb er 1926:

"Die Zahl der denkbaren und tatsächlichen Sexualtypen ist unendlich"! J. Edgar Bauer dazu:
„Magnus Hirschfelds Zwischenstufenlehre stellt eine Meta-Theorie der Geschlechterdifferenz dar, deren Kernaussage darin besteht, dass es im strengen Sinne weder Männer noch Frauen gibt, sondern nur Menschen, die ausnahmslos »intersexuelle Varianten« konstituieren. So präzisiert Hirschfeld in seinem Hauptwerk Geschlechtskunde auf Grund dreißigjähriger Forschung bearbeitet, dass das »absolute« Weib und der »absolute« Mann »nur Grenzwerte, theoretische Aufstellungen« sind, »denn in Wirklichkeit hat man bei jedem Mann wenn auch noch so geringfügige Anzeichen seiner Abstammung vom Weibe, bei jedem Weibe entsprechende Reste männlicher Herkunft nachweisen können.« Die Grenzwerte »Mann« und »Weib« kommen bei jedem einzelnen Menschen nur in einem jeweils individuellen und somit unwiederholbaren Mischungsverhältnis [...] vor.

[Deshalb] muss davon ausgegangen werden, dass die Zahl der Geschlechter mit der Zahl der sexuierten Individuen identisch ist.“
„Sehr streng wissenschaftlich genommen, dürfte man in diesem Sinne gar nicht von Mann und Weib sprechen, sondern nur von Menschen, die größtenteils männlich oder größtenteils weiblich sind.”

Die Zuordnung zu einem Geschlecht, die nach der Geburt anhand äußerlicher Merkmale stattfindet, kann falsch sein.

Es gehört zur Würde eines jeden Menschen in seinen Aussagen über sich selbst ernst genommen zu werden und in seinem geäußerten Wissen über sich selbst nicht angezweifelt zu werden. Alles andere wäre eine demütigende und erniedrigende Bevormundung, spräche einem Menschen ab, die Wahrheit über sich selbst zu äußern.

Einem Menschen sein Wissen über sein Geschlecht abzusprechen oder es in Frage zu stellen, bedeutet, einem Menschen seine Würde zu nehmen und seine Persönlichkeit in Frage zu stellen. Dazu hat niemand das Recht.

„Und warum sollten wir nicht den verbalen Erklärungen transsexueller [Menschen] in Bezug auf ihre Identität weniger Glaubwürdigkeit schenken, als den Aussagen über die sexuelle Orientierung?” (Milton Diamond)

ATME e.V.
Aktion Transsexualität und Menschenrecht

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