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Hier die Zitatsammlung der Sexologen, beginnend mit dem 19. Jahrhundert:
Wenn ehrlich bitte ich die Leser, sich nicht Aufzuregen, es wäre eine sinnlose Aufregung!
Überarbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012
Psychiater Richard von Krafft-Ebing, 1886 in "Psychopathia sexualis"
"Die stärksten Formen des totalen Transvestitismus (Anm. früher das Wort für Transsexualität) finden wir bei denen, die nicht nur ihr künstliches, sondern auch ihr natürliches Kleid, ihre Körperoberfläche andersgeschlechtlich umgestalten möchten. (...) Den höchsten Grad dieser körpertransvestitischen Zwangszustände beobachten wir bei denen, die eine mehr oder weniger vollständige Umwandlung ihrer Genitalien anstreben, vorallem also ihre Geschlechtsteile nach ihrer Seele formen wollen. Voran steht bei transvestitischen Frauen die Beseitigung der Menstruation durch Entfernung der Eierstöcke, bei transvestitischen Männern die Kastration. Diese Fälle sind viel häufiger, als man früher auch nur im entferntesten ahnte."
Magnus Hirschfeld, 1923
a) Wieviel hat sich seit Ende des 19. Jahrhunderts in der Sichtweise über Transsexualität geändert?
b) hat sich etwas geändert (wenn doch immer noch der Körper als geschlechtsbestimmend angesehen wird)?
Kommentar:
Ist es nicht beschämend für die "Sexperten", wenn über 100 Jahre später immer noch der Fehler gemacht wird, Transsexuellen ihr Wissen über ihr geschlechtliches Selbst abzusprechen und daraus eine Identitätsstörung zu basteln, die es eigentlich nicht gibt ("Geschlechtsidentitätsstörung")?
"Ihre seelische Verfaßtheit ist kein 'Irrtum' der Natur, sondern ein 'Kunstwerk' des Menschen."
Volkmar Sigusch in "Geschlechtswechsel", 1995
Warum soll Transsexualität ein "Kunstwerk" des Menschen sein? Ist es, da von Sigusch mit dem Atrribut "künstlich" belegt, wider-natürlich wenn eine Frau mit Penis geboren wird oder ein Mann mit Vagina?
"So wichtig wie das transsexuelle Thema für das Individuum ist, so sind wir dagegen jemanden zu einem "Es" zu reduzieren. Nach kompletter chirurgischer Behandlung, sprechen wir nur noch von "Frauen" und "Männern" und orientieren uns dabei daran, welcher Geschlechtsrolle sich die Testperson selbst zuordnet."
Friedemann Pfäfflin, Astrid Junge: "Geschlechtsumwandlung. Abhandlungen zur Transsexualität."
a) warum wird einem transsexuellen Menschen erst nach einer medizinisch-körperlichen Prozedur zugebilligt "Frau" oder "Mann" zu sein?
b) Wird der Körper als geschlechtsbestimmender angesehen, als die Psyche (obwohl die Sexologen eigentlich das Gegenteil wollten)?
c) Warum gibt es dann überhaupt Transsexuelle, wenn dies stimmen sollte?
d) Ist das nicht ein Widerspruch?
"Viele haben gar keinen Zugang zu ihrem eigenen Leiden, zu ihrer oft sehr ausgeprägten Depressivität und/oder Aggressivität, weil diese ganz in der Abwehr der transsexuellen Phantasie gebunden sind und alle Konflikte nur dem "falschen Körper" attribuiert werden"
Friedemann Pfäfflin, 1997
a) warum bezeichnet Pfäfflin Transsexualität als "Phantasie"?
b) Streitet Pfäfflin ab, daß es tatsächlich Menschen gibt, die im "falschen Körper" geboren wurden?
c) Wird der Körper als geschlechtsbestimmender angesehen, als das "psychsiche Geschlecht"?
d) Welche geschlechtliche "Beschaffenheit" hat die Psyche, wenn sie aus einem Gehirn stammt, welches "weiblicher" ist als "männlich" (bzw. umgekehrt)?
"Es besteht heute Konsens darüber, dass ein persistierendes transsexuelles Verlangen das Resultat sequenzieller, in verschiedenen Abschnitten der psychosexuellen Entwicklung gelegener, eventuell kumulativ wirksam werdender Einflussfaktoren ist."
"Praktisch bedeutet das, dass auch aus der weitgehend sicheren Diagnose Transsexualität nicht ohne weiteres somatische Maßnahmen sowie deren Umfang und Zeitpunkt abzuleiten sind."
"Vor dem Hintergrund des bisher Gesagten sind die operativen Eingriffe an den äußeren Geschlechtsmerkmalen als Vorraussetzung für die Personenstandsänderung problematisch geworden bzw. aus wissenschaftlicher Sicht nicht mehr haltbar."
Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung, Zeitschrift für Sexualforschung, Sept. 2001
a) Warum wird immer noch vesucht Transsexualität über äussere Faktoren zu erklären?
b) Warum ignoriert die DGfS die Tatsache, daß es längst bewiesen ist, daß sich ein menschliches Gehirn bereits im Embryonalstadium geschlechtlich entwickelt (und mitunter auch anders als die Genitalien bzw. scheinbarem Chromosomensatz)?
c) Warum bestimmt die DGfS darüber, was Konsens zu sein hat, obwohl es durchaus Humangenetiker, Psychologen, Frauenärzte und Neurowissenschaftler gibt, die nicht die Ansichten der DGfS teilen?
d) Will die DGfS geschlechtsangleichende Operationen verhindern, weil sie davon ausgeht, daß es sich bei Transsexualität um ein psychisches Phänomen handelt ("Geschlechtsidentitätsstörung")?
Kommentar:
Transsexuelle Menschen sind einer der Gruppierungen, denen per bisheriger medizinischer Sichtweise das "Selbstbewusstsein" zur "Identitätsstörung" gemacht werden soll. Obwohl Menschenrecht etwas ist, was schon per Grundgesetz an keine Bedingung geknüpft werden kann, wird als Bedingung für medizinische Massnahmen, von Transsexuellen verlangt, sich Selbst zu verleugnen. Es ist Zeit diese Ungleichbehandlung vor dem Gesetz zu ändern.
"Zwar kann man die Klage, "im falschen Körper geboren" zu sein, als Stereotyp abtun, doch bringt diese volkstümliche Ausdrucksweise das Körperkriterium einer tiefgreifenden Geschlechtsidentitätsstörung ganz gut zum Ausdruck."
"Diese Patienten erleben das Bemühen des Spezialisten, verstehen zu wollen, warum sie transsexuell geworden sind, als Bedrohung."
"Mir ist es offen gesagt, bisher nicht gelungen, zu einem wirklich allgemeingültigen psychodynamischen Verständnis der Transsexualität zu kommen, obwohl ich mich bei jedem einzelnen Patienten intensiv darum bemühe, sein So-Geworden-Seins und seine individuelle Geschichte zu verstehen."
"Die Chancen, daß die Patienten eigenverantwortlich Wege (Optionen) finden, ohne Operation auszukommen vergrößern sich."
Wilhelm F. Preuss, Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf
a) Warum spricht F. Preuss davon, daß Transsexuelle erst transsexuell "geworden" sind bzw. von einem "So-Geworden-Sein"?
b) Nimmt F. Preuss wahr, daß es sich bei der "volkstümlichen Ausdrucksweise" möglicherweise um den Kern der Sache handelt, nämlich einer körperlichen Abweichung vom gehirnbestimmten Geburtsgeschlecht?
c) Ist das Ziel der Psychologie Operationen zu verhindern, wenn ja, warum (das kann nur bedeuten, daß der Satz mit dem "falschen Körper" nicht als das betrachtet wird, was er bedeutet)?
d) Wie können "Experten" Experten sein, wenn sie kein allgemeingültiges Verständnis über Transsexualität besitzen (und damit z.B. allgemeingültige Definitionskriterien entwickeln, wie sie sich im ICD-Katalog wiederfinden?)
Kommentar:
Begeht die Psychologie den selben Fehler wie noch in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts, als man glaubte man könne homosexuell "werden"?
"Der Transsexualismus ist ein solches Neogeschlecht. Es war früher nicht vorstellbar, daß Menschen operativ ihr Geschlecht ändern."
Volkmar Sigusch, Die Welt-Interview Anfang 2006
a) Definiert Sigusch den Geschelcht über den Körper?
b) Hat der Operateur die Macht Geschlecht "zu machen", wenn denn eigentlich das Gehirn, der Sitz des Bewusstseins, auch ein Geburtsgeschlecht haben kann?
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