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Transgender Europe: Presseerklärung:
„Trans Murder Monitoring-Projekt"!
Transgender Europe: Presseerklärung 16. November 2011
Transgender Europes „Trans Murder Monitoring“-Projekt verzeichnet 221 Morde an Trans*-Menschen in den letzten 12 Monaten
Insgesamt wurde seit Januar 2008 von 755 Morden an Trans*-Menschen berichtet
Am 20. November 2011 wird der 13. Internationale Transgender Day of Remembrance abgehalten: Seit 1999 findet der Transgender Day of Remembrance (TDOR), an welchem sich an die Mordopfer erinnert wird, jedes Jahr im November statt. Der TDOR stärkt das öffentliche Bewusstsein über Hassverbrechen gegen Trans*-Menschen, bietet Raum für öffentliche Trauer und ehrt das Leben jener Trans*-Menschen, die sonst möglicherweise in Vergessenheit geraten würden. Er begann damals in den USA und wird heute in vielen Teilen der Welt abgehalten. Bis heute fand der TDOR in mehr als 180 Städten in über 20 Ländern in Nordamerika, Europa, Asien, Afrika und Ozeanien statt.
Leider gibt es dieses Jahr 221 Trans*-Menschen als Neueinträge in der Liste derer, deren Andenken wir bewahren, die wir ehren und um die wir trauern, wie ein Update der vorläufigen Resultate des „Trans Murder Monitoring“-Projekts von Transgender Europe offenbart.
http://www.transrespect-transphobia.org/en_US/tvt-project/tmm-results.htm
Das „Trans Murder Monitoring“-Projekt (TMM) begann im April 2009 und überwacht, sammelt und analysiert systematisch Berichte von Morden an Trans*-Menschen weltweit. Updates der vorläufigen Resultate, die erstmals im Juli 2009 präsentiert wurden, werden drei bis vier Mal jährlich in Form von Tabellen, Namenslisten und Karten auf der Website des „Transrespect versus Transphobia Worldwide“-Projekts veröffentlicht:
http://www.transrespect-transphobia.org/en_US/tvt-project/tmm-results/tdor2011.htm
Im Vergleich mit den TDOR-Updates der letzten Jahre (162 berichtete Mordfälle 2009, 179 berichtete Mordfälle 2010) beobachten wir nun eine wesentliche Zunahme, was auf das extreme Gewaltniveau hindeutet, dem sich viele Trans*-Menschen weiterhin ausgesetzt sehen. Diese Zunahme könnte jedoch auch ein Ergebnis der intensiveren Zusammenarbeit und des erhöhten Datenaustauschs des TvT-Projekts mit Trans*- und LGBT-Organisationen sein, die Morde an LGBT- bzw. Trans*-Menschen auf lokaler und nationaler Ebene dokumentieren, z. B. Grupo Gay de Bahia (Brasilien), Observatorio Ciudadano Trans (Cali, Kolumbien), Pembe Hayat (Türkei) oder TVMEX - Travestis Mexico.
Das Update zeigt Berichte von ermordeten Trans*-Menschen in 26 Ländern in den letzten 12 Monaten. Die Mehrheit der Berichte stammt aus Brasilien (97), Mexiko (23), Kolumbien (19) und Venezuela (14), danach Argentinien (9), Honduras (9) und die USA (9). In Asien gab es die meisten berichteten Fälle in Pakistan (6) und den Philippinen (5), in Europa war es die Türkei (5).
Wie in den Vorjahren kamen die meisten berichteten Fälle aus Mittel- und Südamerika, die 80% der weltweit berichteten Morde an Trans*-Menschen seit Januar 2008 in sich versammeln. 2008 wurde in Mittel- und Südamerika von 96 Morden in 13 Ländern berichtet, 2009 waren es 165 Morde in 16 Ländern, 2010 waren es 174 Morde in 13 Ländern. 2011 gab es bisher 188 Morde in 15 mittel- und südamerikanischen Ländern. Die stärkste Zunahme von Berichten findet sich ebenfalls in Mittel- und Südamerika, z. B. in Brasilien (2008: 57, 2009: 69, 2010: 101, Januar bis November 2011: 97) und Mexiko (2008: 4, 2009: 10, 2010: 12, Januar bis November 2011: 23). Die Daten zeigen auch eine alarmierende Zunahme an berichteten Morden in der Türkei in den Vorjahren (2008: 2, 2009: 5, 2010: 6, Januar bis November 2011: 5).
Insgesamt zeigen die vorläufigen Resultate 755 Berichte von Morden an Trans*-Menschen in 51 Ländern seit Januar 2008.
Transgender Europes „Trans Murder Monitoring“-Projekt verzeichnet 221 Morde an Trans*-Menschen in den letzten 12 Monaten
Insgesamt wurde seit Januar 2008 von 755 Morden an Trans*-Menschen berichtet
Am 20. November 2011 wird der 13. Internationale Transgender Day of Remembrance abgehalten: Seit 1999 findet der Transgender Day of Remembrance (TDOR), an welchem sich an die Mordopfer erinnert wird, jedes Jahr im November statt. Der TDOR stärkt das öffentliche Bewusstsein über Hassverbrechen gegen Trans*-Menschen, bietet Raum für öffentliche Trauer und ehrt das Leben jener Trans*-Menschen, die sonst möglicherweise in Vergessenheit geraten würden. Er begann damals in den USA und wird heute in vielen Teilen der Welt abgehalten. Bis heute fand der TDOR in mehr als 180 Städten in über 20 Ländern in Nordamerika, Europa, Asien, Afrika und Ozeanien statt.
Leider gibt es dieses Jahr 221 Trans*-Menschen als Neueinträge in der Liste derer, deren Andenken wir bewahren, die wir ehren und um die wir trauern, wie ein Update der vorläufigen Resultate des „Trans Murder Monitoring“-Projekts von Transgender Europe offenbart.
http://www.transrespect-transphobia.org/en_US/tvt-project/tmm-results.htm
Das „Trans Murder Monitoring“-Projekt (TMM) begann im April 2009 und überwacht, sammelt und analysiert systematisch Berichte von Morden an Trans*-Menschen weltweit. Updates der vorläufigen Resultate, die erstmals im Juli 2009 präsentiert wurden, werden drei bis vier Mal jährlich in Form von Tabellen, Namenslisten und Karten auf der Website des „Transrespect versus Transphobia Worldwide“-Projekts veröffentlicht:
http://www.transrespect-transphobia.org/en_US/tvt-project/tmm-results/tdor2011.htm
Im Vergleich mit den TDOR-Updates der letzten Jahre (162 berichtete Mordfälle 2009, 179 berichtete Mordfälle 2010) beobachten wir nun eine wesentliche Zunahme, was auf das extreme Gewaltniveau hindeutet, dem sich viele Trans*-Menschen weiterhin ausgesetzt sehen. Diese Zunahme könnte jedoch auch ein Ergebnis der intensiveren Zusammenarbeit und des erhöhten Datenaustauschs des TvT-Projekts mit Trans*- und LGBT-Organisationen sein, die Morde an LGBT- bzw. Trans*-Menschen auf lokaler und nationaler Ebene dokumentieren, z. B. Grupo Gay de Bahia (Brasilien), Observatorio Ciudadano Trans (Cali, Kolumbien), Pembe Hayat (Türkei) oder TVMEX - Travestis Mexico.
Das Update zeigt Berichte von ermordeten Trans*-Menschen in 26 Ländern in den letzten 12 Monaten. Die Mehrheit der Berichte stammt aus Brasilien (97), Mexiko (23), Kolumbien (19) und Venezuela (14), danach Argentinien (9), Honduras (9) und die USA (9). In Asien gab es die meisten berichteten Fälle in Pakistan (6) und den Philippinen (5), in Europa war es die Türkei (5).
Wie in den Vorjahren kamen die meisten berichteten Fälle aus Mittel- und Südamerika, die 80% der weltweit berichteten Morde an Trans*-Menschen seit Januar 2008 in sich versammeln. 2008 wurde in Mittel- und Südamerika von 96 Morden in 13 Ländern berichtet, 2009 waren es 165 Morde in 16 Ländern, 2010 waren es 174 Morde in 13 Ländern. 2011 gab es bisher 188 Morde in 15 mittel- und südamerikanischen Ländern. Die stärkste Zunahme von Berichten findet sich ebenfalls in Mittel- und Südamerika, z. B. in Brasilien (2008: 57, 2009: 69, 2010: 101, Januar bis November 2011: 97) und Mexiko (2008: 4, 2009: 10, 2010: 12, Januar bis November 2011: 23). Die Daten zeigen auch eine alarmierende Zunahme an berichteten Morden in der Türkei in den Vorjahren (2008: 2, 2009: 5, 2010: 6, Januar bis November 2011: 5).
Insgesamt zeigen die vorläufigen Resultate 755 Berichte von Morden an Trans*-Menschen in 51 Ländern seit Januar 2008.
Das neue Update zeigt, dass 57 Berichte von Morden an Trans*-Menschen in den letzten 47 Monaten aus Asien stammten (2008: 11, 2009: 14, 2010: 17, Januar bis November 2011: 15), 48 aus Nordamerika (2008: Kanada: 1, USA: 17, 2009: USA: 13, 2010: USA: 8, Januar bis November 2011: USA: 9), 45 in Europa (2008: 11, 2009: 17, 2010: 9, Januar bis November 2011: 8) und 4 in Ozeanien (2008: 3, 2009: 1) sowie 2 in Afrika (2008: 1, 2009: 1).
Das TDOR-Update mit den vorläufigen Resultaten zeigt auch, dass es in 10 europäischen Staaten seit Januar 2008 insgesamt 45 Berichtsfälle von Morden an Trans*-Menschen gab (Albanien: 1, Deutschland: 2, Großbritannien: 3, Italien: 14, Polen: 1, Portugal: 1, Russland: 1, Serbien: 1, Spanien: 3 und die Türkei: 18). In Asien gab es seit Januar 2008 insgesamt 57 berichtete Mordfälle an Trans*-Menschen in 12 Ländern (Aserbaidschan: 2, China: 6, Indien: 8, Indonesien: 4, Irak: 3, Iran: 1, Malaysia: 6, Pakistan: 12, Philippinen: 11, Republik Korea: 1, Singapur: 1 und Thailand: 2). In Ozeanien wurden seit 2008 insgesamt 4 Morde berichtet (Australien: 1, Fidschi: 1, Neukaledonien: 1 und Neuseeland: 1) und in Afrika 2 (Südafrika: 1, Algerien: 1).
Doch wir wissen, dass selbst diese Zahlen nur einen Bruchteil der wirklichen Zahlen darstellen; die Wahrheit ist weit schlimmer.
Das sind nur die berichteten Fälle, die bei Internetrecherchen gefunden werden konnten. In den meisten Ländern werden keine systematischen Daten zu ermordeten Trans*-Menschen erhoben, und es ist unmöglich, die Zahl der nicht berichteten Fälle zu schätzen. Ein weiteres Ergebnis dieser Updates ist: Während Brasilien wegen der erhöhten Zahl an Mordfällen besondere Aufmerksamkeit bekommen hat, sind die Fallzahlen in anderen süd- und mittelamerikanischen Ländern wie Venezuela, Honduras und ganz besonders Guatemala gleichermaßen schlimm oder sogar noch sehr viel besorgniserregender angesichts der viel kleineren Bevölkerungszahlen in jenen Ländern.
Während die Dokumentation von Morden an Trans*-Menschen unabdingbar ist, um das schockierende Ausmaß an Menschenrechtsverletzungen gegen Trans*-Menschen weltweit zu demonstrieren, besteht auch Bedarf nach eingehenden Recherchen über verschiedene Aspekte in Bezug auf die Menschenrechtssituation von Trans*-Menschen. Daher hat Transgender Europe das „Trans Murder Monitoring“-Projekt innerhalb des „Transrespect versus Transphobia Worldwide“-Forschungsprojekts (TvT) entwickelt. TvT ist ein vergleichendes, fortlaufendes, quantitativ-qualitatives Forschungsprojekt, welches einen Überblick über die Menschenrechtssituation von Trans*-Menschen in verschiedenen Teilen der Welt bietet und nützliche Daten und Werkzeuge für die Interessensvertretung von Trans*-Menschen für internationale Institutionen, Menschenrechtsorganisationen, die Trans*-Bewegung und die breite Öffentlichkeit bereitstellt. Ein Forschungsteam von Transgender Europe koordiniert das Projekt, welches von den Open Society Foundations, der ARCUS-Stiftung und teilweise von der Heinrich Boell Stiftung gefördert wird. Das TvT-Forschungsteam wird von einem Beirat aus 20 internationalen LGBT-, Trans*- und Menschenrechtsaktivisten sowie Akademikern aus Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika, Europa, Nordamerika und Ozeanien unterstützt. Darüber hinaus kooperiert das Team mit 15 Partnerorganisationen in jenen sechs Weltregionen. Nachdem die Untersuchung der gesellschaftlichen und rechtlichen Situation von Trans*-Menschen in über 50 Ländern in allen sechs Weltregionen abgeschlossen wurde, startet das im November 2011 Forschungsteam des TvT-Projektes zusammen mit 7 Partnerorganisationen aus Afrika, Asien, Osteuropa, Ozeanien und Südamerika eine neue Untersuchung in Form einer Peer-Forschung über die Erfahrungen von Trans*-Menschen bezüglich Transrespekt und Transphobie.
Das TDOR-Update mit den vorläufigen Resultaten zeigt auch, dass es in 10 europäischen Staaten seit Januar 2008 insgesamt 45 Berichtsfälle von Morden an Trans*-Menschen gab (Albanien: 1, Deutschland: 2, Großbritannien: 3, Italien: 14, Polen: 1, Portugal: 1, Russland: 1, Serbien: 1, Spanien: 3 und die Türkei: 18). In Asien gab es seit Januar 2008 insgesamt 57 berichtete Mordfälle an Trans*-Menschen in 12 Ländern (Aserbaidschan: 2, China: 6, Indien: 8, Indonesien: 4, Irak: 3, Iran: 1, Malaysia: 6, Pakistan: 12, Philippinen: 11, Republik Korea: 1, Singapur: 1 und Thailand: 2). In Ozeanien wurden seit 2008 insgesamt 4 Morde berichtet (Australien: 1, Fidschi: 1, Neukaledonien: 1 und Neuseeland: 1) und in Afrika 2 (Südafrika: 1, Algerien: 1).
Doch wir wissen, dass selbst diese Zahlen nur einen Bruchteil der wirklichen Zahlen darstellen; die Wahrheit ist weit schlimmer.
Das sind nur die berichteten Fälle, die bei Internetrecherchen gefunden werden konnten. In den meisten Ländern werden keine systematischen Daten zu ermordeten Trans*-Menschen erhoben, und es ist unmöglich, die Zahl der nicht berichteten Fälle zu schätzen. Ein weiteres Ergebnis dieser Updates ist: Während Brasilien wegen der erhöhten Zahl an Mordfällen besondere Aufmerksamkeit bekommen hat, sind die Fallzahlen in anderen süd- und mittelamerikanischen Ländern wie Venezuela, Honduras und ganz besonders Guatemala gleichermaßen schlimm oder sogar noch sehr viel besorgniserregender angesichts der viel kleineren Bevölkerungszahlen in jenen Ländern.
Während die Dokumentation von Morden an Trans*-Menschen unabdingbar ist, um das schockierende Ausmaß an Menschenrechtsverletzungen gegen Trans*-Menschen weltweit zu demonstrieren, besteht auch Bedarf nach eingehenden Recherchen über verschiedene Aspekte in Bezug auf die Menschenrechtssituation von Trans*-Menschen. Daher hat Transgender Europe das „Trans Murder Monitoring“-Projekt innerhalb des „Transrespect versus Transphobia Worldwide“-Forschungsprojekts (TvT) entwickelt. TvT ist ein vergleichendes, fortlaufendes, quantitativ-qualitatives Forschungsprojekt, welches einen Überblick über die Menschenrechtssituation von Trans*-Menschen in verschiedenen Teilen der Welt bietet und nützliche Daten und Werkzeuge für die Interessensvertretung von Trans*-Menschen für internationale Institutionen, Menschenrechtsorganisationen, die Trans*-Bewegung und die breite Öffentlichkeit bereitstellt. Ein Forschungsteam von Transgender Europe koordiniert das Projekt, welches von den Open Society Foundations, der ARCUS-Stiftung und teilweise von der Heinrich Boell Stiftung gefördert wird. Das TvT-Forschungsteam wird von einem Beirat aus 20 internationalen LGBT-, Trans*- und Menschenrechtsaktivisten sowie Akademikern aus Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika, Europa, Nordamerika und Ozeanien unterstützt. Darüber hinaus kooperiert das Team mit 15 Partnerorganisationen in jenen sechs Weltregionen. Nachdem die Untersuchung der gesellschaftlichen und rechtlichen Situation von Trans*-Menschen in über 50 Ländern in allen sechs Weltregionen abgeschlossen wurde, startet das im November 2011 Forschungsteam des TvT-Projektes zusammen mit 7 Partnerorganisationen aus Afrika, Asien, Osteuropa, Ozeanien und Südamerika eine neue Untersuchung in Form einer Peer-Forschung über die Erfahrungen von Trans*-Menschen bezüglich Transrespekt und Transphobie.
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