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Noemi Rothenbächer- Alle Rechte vorbehalten!
„Minderheit“ ist so wie so eine Schlechte Bezeichnung für die Vielfalt der menschlichen Existenz.
Von Nikita Noemi Rothenbächer 2012
Unser Gehirn scheint
immer noch zu klein zu sein oder zu kompliziert um es richtig zu benutzen.
Nämlich Angst
Unwissenheit Beschränktheit und die Unfähigkeit sich selber und die Umstände zu
reflektieren und zu erklären.
Jedoch aus der
Geschichte heraus kann man vieles lernen, auch in der heutigen sehr schnell lebigen
Zeit! Aus diesem Grund bin ich der Auffassung, das wenn wir mehr aus der
Vergangenheit wissen, wissen wir mehr über uns selbst!
Das Phänomen „Transsexualität
bzw. Transidentität“ ist keine Erscheinung unserer modernen Gesellschaft. Im
Gegenteil, sie war zu allen Zeiten und in verschiedenen Kulturen mehr oder
weniger relevant.
Schon in der Antike sind
uns Menschen, welche die Geschlechterrolle wechselten bekannt!
Die Geschlechtsumwandlung
jetzt Geschlechtsangleichung galt zu der Zeit als ein Mysterium, dem Respekt
und Hochachtung entgegengebracht wurde.
In der griechischen Mythologie
wird zum Beispiel von dem blinden „Seher Teiresias“ erzählt, der sich als
junger Mann wie durch ein Wunder in eine Frau verwandelte und später wieder in
einen Mann!
So machte er die
sexuellen Erfahrungen des Mannes und der Frau, was ihm zu hohen Ansehen verhalf!
(Haeberle, E.J.: Transsexualität.
In: B. Kamprad und W. Schiffels
(Hrsg.): Im falschen Körper. Alles über
Transsexualität. Zürich 1991. S. 12‐16.)
Auch der Mythos über die Geburt der Göttin Aphrodite
weist auf einen transsexuellen Hintergrund hin:nach den Schriften Hesoids um 700 v. Christus
wurde Uranus (Gott des Himmels) zum Tyrann,
der Gaia (Göttin der Erde) und ihre
gemeinsamen Kinder umbringen wollte. Gaia schuf
eine Sichel mit welcher ihr Sohn
Kronos
seinen Vater entmannte und die abgeschnittenen Geschlechtsteile ins Meer warf.
Aus diesem
Meer entstieg Aphrodite in vollkommener Weiblichkeit. (Stalla 2006: 14)
Im römischen
Reich änderte sich
der Umgang mit
transgender Individuen. In
Kunst und Philosophie
verherrlichte man das
Prinzip, dass Menschen
die bei ihrer
Geburt von der
traditionellen Geschlechterteilung in Mädchen und Jungen abwichen, ein
fatales Omen wären.
Diese sogenannten
„monstra“ wurden daraufhin in einem Reinigungszeremoniell getötet. In der abendländischen Kultur galt es als
oberste Priorität die zwei traditionellen Geschlechter aufrechtzuhalten.
Auf der
Grundlage, dass sich
das Geschlecht eines
Menschen aus der
körperlichen Erscheinung bzw. aus den Genitalien ermitteln ließe, wurde
im 6.Jhd. ein Gesetz erlassen das
im Falle einer
genitalen Uneindeutigkeit bei
der Geburt eine Zuordnung
nach überwiegenden Merkmalen
beschloss.
Diese Vorgehensweise
führte allerdings auch nicht immer zu eindeutigen Entscheidungen.
So wurde im
Mittelalter eine weitere
Lösung erarbeitet: sollte
ein Kind mit
nicht eindeutigem Geschlecht geboren werden darf der Vater bei
der Taufe ein vorläufiges Geschlecht festlegen.
Im heiratsfähigen Alter
darf die betroffene
Person sich dann
selber für ein
Geschlecht entscheiden. In
einem „promissorischen Eid“
musste sich die Person zu
dem gewählten Geschlecht bekennen und dem anderen
abschwören. Ein Bruch dieses Eides wurde bis ins 17. Jhd.
als Sodomie mit
dem Tode bestraft.
(Stalle 2006:15) Was
die Begrifflichkeit anbelangt wurde allerdings
lange nicht zwischen Transvestitismus, Transsexualität, Hermaphroditismus oder Homosexualität unterschieden.
Diese Prozedur
wurde im 18.
Jhd. Von der
Vorstellung abgelöst es
gäbe nur ein
wahres Geschlecht das
herauszufinden war und
das war entweder
männlich oder weiblich.
Das Phänomen
des Hermaphroditismus wurde
nun als „Pseudo‐Hermaphroditismus“ in
das System der
zwei Geschlechter eingeteilt.
Unterteilt wurde
dabei in Zwitter
männlichen
Geschlechts und weiblichen Geschlechts.
Diese Kategorisierung brachte
aber auch nicht
die gewünschte Genauigkeit,
worauf ein drittes Geschlecht eingeführt, das der Zwitter.
Durch das immer
noch bestehende Problem
einer genauen juristisch‐medizinischen Bestimmbarkeit folgte das Bürgerliche Gesetzbuch in
Deutschland von 1900 der medizinischen Erkenntnis, dass es keine Hermaphroditen gäbe. Das Geschlecht
der Zwitter wurde wieder abgeschafft und das
Schema der zwei Geschlechter wurde weitergeführt.
In einem anderen Bericht
schrieb ich “Nach dem ersten
Weltkrieg besser gesagt vor dem zweiten Weltkrieg wurde die uns allen bekannte „Zwei
Geschlechtlichkeit“ als Absolutes eingeführt, durch „Hitler“ all dieses was
nicht diesem Idealbild endsprach wurde in die Gaskammer geschickt!
Bis ins
heutige 21. Jhd.
konnte trotz Fortentwicklung in
der Medizin keine
Lösung des Problems gefunden werden.
Nicht in
allen Kulturen wird
von dem Bestehen
von zwei natürlichen
Geschlechtern ausgegangen.
Aus indianischen
Überlieferungen kann man
schließen, dass transsexuelle
Stammesmitglieder existiert haben.
Unter anderem ist
von We´wha die
Rede, einem der
größten und stärksten Männer eines Stammes im Südwesten von Nordamerika,
der von 1849‐ 1896 gelebt
hat.
Trotz biologisch
eindeutiger Merkmale zog er es vor sich als Frau zu kleiden und
zu leben. Als
Knabe wurde er
in den religiösen
Männerbund aufgenommen, als
Erwachsener trug er Frauenkleider, webte und töpferte.
Berichte aus dem Jahr
1540 erzählen von dem Stamm der Yuma in Anicanda in dem es immer vier
sog. Weibmänner gab.
Starb einer dieser
Weibmänner musste die
erste Frau, die
einen Jungen gebar,
ihren Sohn abgeben.
Er wurde
daraufhin als Frau
aufgezogen, trug Frauenkleider, verrichtete Frauenarbeit und
durfte nur mit Männern verkehren aus Indien
sind zum Beispiel
auch die Eunuchen
bekannt.
Junge Männer
lassen sich ihre
Genitalien entfernen, legen
ihre bisherige Geschlechterrolle ab
und nehmen daraufhin eine
Art mythisches drittes Geschlecht an.
Ihnen werden
übermenschliche Fähigkeiten nachgesagt
wodurch sie in weiten Teilen Indiens verehrt und gefürchtet werden. Aus
den verschiedenen Überlieferungen lassen
sich ganz unterschiedliche Formen
des Geschlechtswechsels erkennen.
Die wesentlichen
Veränderungen umfassen eine Übernahme der gesellschaftlichen Rolle
des jeweils anderen
Geschlechts, z.B. das
Tragen der gegengeschlechtlichen Kleidung,
die Veränderung der
Stimmhöhe und Gangart
und die Übernahme traditionell gegengeschlechtlicher
Arbeiten.
Wenn man all dieses nun
Weis, dann ist das Phänomen „Transsexualität
bzw. Transidentität“ keine Erscheinung unserer modernen Gesellschaft.
Ich hoffe ich konnte
etwas Klarheit darüber geben, denn das Wissen ist die beste Waffe gegen das
Gefühl einer „Minderheit“ an zu gehören!
Selbstfindung ist etwas
sehr schweres, denn nur wenn ich selbst weis wer ich bin, kann ich bereit sein
andere kennen zu lernen!
Mit freundlichen Grüßen
Nikita Noemi
Rothenbächer 2012
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