Dienstag, 10. Juli 2012

„Minderheit“ ist so wie so eine Schlechte Bezeichnung für die Vielfalt der menschlichen Existenz.


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„Minderheit“ ist so wie so eine Schlechte Bezeichnung für die Vielfalt der menschlichen Existenz.

Von Nikita Noemi Rothenbächer 2012

Wenn man einmal begriffen hat dass die Vielfalt ein Muss ist und erst durch sie eine Weiterentwicklung überhaupt möglich ist, steht man dem gegenüber viel offener gegenüber.

Unser Gehirn scheint immer noch zu klein zu sein oder zu kompliziert um es richtig zu benutzen.
Nämlich Angst Unwissenheit Beschränktheit und die Unfähigkeit sich selber und die Umstände zu reflektieren und zu erklären.

Jedoch aus der Geschichte heraus kann man vieles lernen, auch in der heutigen sehr schnell lebigen Zeit! Aus diesem Grund bin ich der Auffassung, das wenn wir mehr aus der Vergangenheit wissen, wissen wir mehr über uns selbst!

Das Phänomen „Transsexualität bzw. Transidentität“ ist keine Erscheinung unserer modernen Gesellschaft. Im Gegenteil, sie war zu allen Zeiten und in verschiedenen Kulturen mehr oder weniger relevant.

Schon in der Antike sind uns Menschen, welche die Geschlechterrolle wechselten bekannt!
Die Geschlechtsumwandlung jetzt Geschlechtsangleichung galt zu der Zeit als ein Mysterium, dem Respekt und Hochachtung entgegengebracht wurde.

In der griechischen Mythologie wird zum Beispiel von dem blinden „Seher Teiresias“ erzählt, der sich als junger Mann wie durch ein Wunder in eine Frau verwandelte und später wieder in einen Mann!
So machte er die sexuellen Erfahrungen des Mannes und der Frau, was ihm zu hohen Ansehen verhalf!
(Haeberle,  E.J.:  Transsexualität.  In:  B.  Kamprad  und  W.  Schiffels  (Hrsg.):  Im  falschen  Körper.  Alles  über  Transsexualität. Zürich 1991. S. 1216.)

Auch der Mythos über die Geburt der Göttin Aphrodite  weist auf einen transsexuellen Hintergrund hin:nach den Schriften Hesoids um 700 v. Christus  wurde  Uranus  (Gott  des  Himmels)  zum  Tyrann, der  Gaia  (Göttin  der  Erde)  und  ihre  gemeinsamen  Kinder  umbringen  wollte. Gaia schuf  eine Sichel  mit  welcher  ihr  Sohn  Kronos  seinen Vater entmannte und die abgeschnittenen Geschlechtsteile ins Meer warf.
Aus diesem  Meer entstieg Aphrodite in vollkommener Weiblichkeit. (Stalla 2006: 14)

Im  römischen  Reich  änderte  sich  der  Umgang  mit  transgender  Individuen.  In  Kunst  und  Philosophie  verherrlichte  man  das  Prinzip,  dass  Menschen  die  bei  ihrer  Geburt  von  der  traditionellen Geschlechterteilung in Mädchen und Jungen abwichen, ein fatales Omen wären.
Diese sogenannten „monstra“ wurden daraufhin in einem Reinigungszeremoniell getötet.  In der abendländischen Kultur galt es als oberste Priorität die zwei traditionellen Geschlechter  aufrechtzuhalten.

Auf  der  Grundlage,  dass  sich  das  Geschlecht  eines  Menschen  aus  der  körperlichen Erscheinung bzw. aus den Genitalien ermitteln ließe, wurde im 6.Jhd. ein Gesetz  erlassen  das  im  Falle  einer  genitalen  Uneindeutigkeit  bei  der  Geburt  eine  Zuordnung  nach  überwiegenden Merkmalen beschloss.

Diese Vorgehensweise führte allerdings auch nicht immer zu eindeutigen Entscheidungen.
So wurde  im  Mittelalter  eine  weitere  Lösung  erarbeitet:  sollte  ein  Kind  mit  nicht  eindeutigem  Geschlecht geboren werden darf der Vater bei der Taufe ein vorläufiges Geschlecht festlegen.
Im  heiratsfähigen  Alter  darf  die  betroffene  Person  sich  dann  selber  für  ein  Geschlecht  entscheiden.  In  einem  „promissorischen  Eid“  musste  sich  die  Person  zu  dem  gewählten  Geschlecht bekennen und dem anderen abschwören. Ein Bruch dieses Eides wurde bis ins 17.  Jhd.  als  Sodomie  mit  dem  Tode  bestraft.  (Stalle  2006:15)    Was  die  Begrifflichkeit  anbelangt wurde  allerdings  lange  nicht  zwischen  Transvestitismus,  Transsexualität,  Hermaphroditismus  oder Homosexualität unterschieden. 

Diese  Prozedur  wurde  im  18.  Jhd.  Von  der  Vorstellung  abgelöst  es  gäbe  nur  ein  wahres  Geschlecht  das  herauszufinden  war  und  das  war  entweder  männlich  oder  weiblich.
Das  Phänomen  des  Hermaphroditismus  wurde  nun  als  „PseudoHermaphroditismus  in  das  System  der  zwei  Geschlechter  eingeteilt.
Unterteilt  wurde  dabei  in  Zwitter  männlichen  Geschlechts  und  weiblichen  Geschlechts.  Diese  Kategorisierung  brachte  aber  auch  nicht  die  gewünschte Genauigkeit, worauf ein drittes Geschlecht eingeführt, das der Zwitter.

Durch das  immer  noch  bestehende  Problem  einer  genauen  juristischmedizinischen  Bestimmbarkeit  folgte das Bürgerliche Gesetzbuch in Deutschland von 1900 der medizinischen Erkenntnis, dass  es keine Hermaphroditen gäbe. Das Geschlecht der Zwitter wurde wieder abgeschafft und das  Schema der zwei Geschlechter wurde weitergeführt.

In einem anderen Bericht schrieb ich “Nach dem ersten Weltkrieg besser gesagt vor dem zweiten Weltkrieg wurde die uns allen bekannte „Zwei Geschlechtlichkeit“ als Absolutes eingeführt, durch „Hitler“ all dieses was nicht diesem Idealbild endsprach wurde in die Gaskammer geschickt!

Bis  ins  heutige  21.  Jhd.    konnte  trotz  Fortentwicklung  in  der  Medizin  keine  Lösung  des  Problems gefunden werden.  
Nicht  in  allen  Kulturen  wird  von  dem  Bestehen  von  zwei  natürlichen  Geschlechtern  ausgegangen.

Aus  indianischen  Überlieferungen  kann  man  schließen,  dass  transsexuelle  Stammesmitglieder  existiert  haben.  Unter  anderem  ist  von  We´wha  die  Rede,  einem  der  größten und stärksten Männer eines Stammes im Südwesten von Nordamerika, der von 1849 1896 gelebt hat.
Trotz biologisch eindeutiger Merkmale zog er es vor sich als Frau zu kleiden  und  zu  leben.  Als  Knabe  wurde  er  in  den  religiösen  Männerbund  aufgenommen,  als  Erwachsener trug er Frauenkleider, webte und töpferte.

Berichte aus dem Jahr 1540 erzählen von dem Stamm der Yuma in Anicanda in dem es immer  vier  sog.  Weibmänner  gab.  Starb  einer  dieser  Weibmänner  musste  die  erste  Frau,  die  einen  Jungen  gebar,  ihren  Sohn  abgeben.

Er  wurde  daraufhin  als  Frau  aufgezogen,  trug  Frauenkleider, verrichtete Frauenarbeit und durfte nur mit Männern verkehren  aus  Indien  sind  zum  Beispiel  auch  die  Eunuchen  bekannt.
Junge  Männer  lassen  sich  ihre  Genitalien  entfernen,  legen  ihre  bisherige  Geschlechterrolle  ab  und  nehmen  daraufhin  eine  Art mythisches drittes Geschlecht an.

Ihnen werden übermenschliche Fähigkeiten nachgesagt  wodurch sie in weiten Teilen Indiens verehrt und gefürchtet werden.  Aus  den  verschiedenen  Überlieferungen  lassen  sich  ganz  unterschiedliche  Formen  des  Geschlechtswechsels erkennen.

Die wesentlichen Veränderungen umfassen eine Übernahme  der  gesellschaftlichen  Rolle  des  jeweils  anderen  Geschlechts,  z.B.  das  Tragen  der  gegengeschlechtlichen  Kleidung,  die  Veränderung  der  Stimmhöhe  und  Gangart  und  die  Übernahme traditionell gegengeschlechtlicher Arbeiten.

Wenn man all dieses nun Weis, dann ist das  Phänomen „Transsexualität bzw. Transidentität“ keine Erscheinung unserer modernen Gesellschaft.

Ich hoffe ich konnte etwas Klarheit darüber geben, denn das Wissen ist die beste Waffe gegen das Gefühl einer „Minderheit“ an zu gehören!

Selbstfindung ist etwas sehr schweres, denn nur wenn ich selbst weis wer ich bin, kann ich bereit sein andere kennen zu lernen!

Mit freundlichen Grüßen

Nikita Noemi Rothenbächer 2012


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