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Rothenbächer 2012
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Transsexualität
"Viele Leute machen einen klaren und manchmal sehr
lautstarken Unterschied zwischen Intersexualität und Transsexualität. Der
meiste Widerstand gegen die Verknüpfung dieser beiden Konzepte oder Kategorien
kommt von von den intersexuellen Menschen, die annehmen ihre eigene Situation
würde in den Augen der Öffentlichkeit durch diese Verknüpfung herabgewürdigt
werden. Das ist bedauerlich. Beide geschlechtliche Minderheiten werden in der
Gesellschaft stigmatisiert und ich denke, sie sollten nicht nur eher Verbündete
in ihrem Kampf gegen Diskriminierung sein, sondern auch daran denken, dass sie
Dinge gemeinsam haben. Ich behaupte, dass Transsexualität eine Form der
Intersexualität ist. Ich schließe das aus meiner eigenen klinischen Erfahrung,
meiner eigenen experimentelle Forschung und meinem Wissen über die Forschung
von anderen. Ich akzeptiere, dass meine Gedanken zu diesem Thema die Ansicht
einer Minderheit unter den Kollegen sowie Kolleginnen und Wissenschaftlern ist.
Ich glaube, dass Transsexuelle genauso intersexuell in ihren
Gehirnen sind wie andere das vielleicht mehr offensichtlich so in ihren
Gonaden, Genitalien, ihrem hormonellen Charakter, ihren Rezeptoren,
enzymatischen oder chromosomalen Konstitution sind."
"Das Problem ist sehr tief verwurzelt in den Zellen des
Körpers. Ourwardly, haben Sie viele der Geschlechtsmerkmale des Mannes. Sie
wurden bei der Geburt zu einem Jungen erklärt und Sie sind so sehr unglücklich
geworden, in der Gestalt eines Mannes . Aber innerlich, ist es durchaus
möglich, dass Sie eine Frau sind. Ihre Körperchemie und alle Ihre Körperzellen,
einschließlich Ihrer Gehirnzellen, sind evtl. weiblich."
(Dr. Christian Hamburger zu Christine Jorgensen, 1950)
Definition
Als transsexuell bezeichnet man Menschen, die ihr rechtliches
Geschlecht ändern wollen, weil sie wissen, dass sie diesem nicht angehören,
bzw. Menschen deren genitales Geschlecht, auf Grund dessen sie bei der Geburt
eingeordnet wurden, nicht ihrem eigentlichen Geschlecht entspricht.
Das Wort „Transsexualität“ wird abgeleitet von dem Wort
„Transsexualismus“, das Magnus Hirschfeld zum ersten mal 1923 verwendete. Es
setzt sich zusammen aus den Wörtern „trans = entgegengesetzt“[1] und „sexualis
= geschlechtlich“.
Entstehung
"Sie SIND Ihr Gehirn!" (Manfred Spitzer,
Hirnforscher)
Transsexualität ist angeboren. Dies sehen wir daran, dass
Transsexualität in allen Kulturen dieser Erde vorkommt, in jedem Land und auf
jeder noch so kleinen Insel. Transsexualität gab es schon immer, schon seit es
Menschen gibt. Außerdem kann man transsexuelles Verhalten (wir können es ja nur
aus der Beobachterperspektive sagen) auch im Tierreich beobachten.
Bei psychischen Störungen, wie den Persönlichkeitsstörungen,
ist dies nicht der Fall. Ihre Häufigkeit zeigt klare Unterschiede in verschiedenen
Kulturen, manche "Persönlichkeitsstörungen" gibt es in manchen
Kulturen überhaupt nicht.
Zusätzlich gibt es sehr viele Forschungen zur
Transsexualität, deren Ergebnisse alle zu folgender Aussage passen:
Transsexualität ist angeboren. Mehr noch: Das Gehirngeschlecht entspricht nicht
dem gonadalen Geschlecht, oder einfacher ausgedrückt: Transsexuelle Frauen zum
Beispiel, sind Frauen mit einem weiblichen Gehirn und männlichen Gonaden (=
Hoden). Wobei bereits hier klar wird, dass die Begriffe „männlich“ und
„weiblich“ hier etwas schwierig zu gebrauchen sind.
Pathologisierung (ICD und DSM)
In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts erfanden (vor
allem psychoanalytisch orientierte) einflussreiche Psychologen und Psychiater
das Wort „Geschlechtsidentitätsstörung (GIS)“. Die Erfindung dieses Begriffes
basierte nicht auf wissenschaftlichen Daten, dennoch setzte er sich durch und
steht z.B. im DSM-IV, dem Diagnostischen und statistischen Manual der
psychischen Störungen (Ausgabe IV). Der Begriff „Transsexualismus“ wurde
gestrichen. Man wollte statt dessen nun den Begriff
„Geschlechtsidentitätsstörung“ (GIS) verwenden. Sprach das ICD noch von einem
„Zwang“ dem „Gegengeschlecht an zu gehören“, so wurde daraus im DSM unter GIS
ein „Wunsch“.
Transsexualismus wurde 1977 in den ICD (internationale
Klassifikation der Krankheiten) und 1980 in den DSM als psychische Störung
aufgenommen, obwohl es dafür keinerlei wissenschaftliche Grundlagen gab. Eine
transsexuellenfeindliche Ideologie unter Ärzten und Therapeuten reichte damals
als Begründung – und reicht bis heute, um Transsexualität als psychische
Störung zu klassifizieren.
90 Jahre wissenschaftliche Forschung, angefangen bei Magnus
Hirschfeld, werden vorallem von Psychoanalytikern bis heute ignoriert oder
umgedeutet, da man mit Transsexualität, mit dem Leid transsexueller Menschen,
viel Geld verdienen kann. Ein Psychotherapeut verdient etwa 80 bis 100 Euro die
Stunde an einem nicht therapierbaren transsexuellen Menschen, und etwa 500 Euro
die Stunde für ein Gutachten. Menschen für psychisch gestört zu erklären, die
nicht therapierbar sind und einem deshalb lange treu bleiben scheint sich zu
lohnen – noch dazu, wenn man die Psychotherapie zur Voraussetzung erklärt,
damit ein transsexueller Mensch irgendwelche medizinischen Leistungen erhält.
Eine "Geschlechtsidentitätsstörung" sei, so steht
es bis heute im DSM, eine Verhaltensabweichung von der anhand der Genitalien
abzulesenden Norm-Geschlechtsrolle. Dieses "genderatypische"
Verhalten sei laut Psychoanalyse therapierbar, wenn man nur früh genug
eingreife. So macht man leider auch und gerade deswegen nicht vor Kindern halt.
Für sie gibt es die Diagnose „Geschlechtsidentitätsstörung (GIS) im Kindes- und
Jugendalter“, die dann vergeben wird, wenn ein Kind mit dem
"falschen" Spielzeug spielt, oder sich die "falschen"
Spielfreunde sucht. Umpolungstherapien, also der Versuch Kinder zur Erfüllung
der ursprünglich zugewiesenen Geschlechterrolle zu zwingen, werden von
zahlreichen sogenannten "Sexualwissenschaftlern" in Deutschland immer
noch propagiert.
Hinter der Diagnose „Geschlechtsidentitätsstörung (GIS) im
Kindes- und Jugendalter“ steckt die Vorstellung, man könne homosexuelle und
transsexuelle Kinder (beide bekommen die Diagnose GIS) heilen[2]. Studien mit
Kindern, die eine GIS diagnostiziert bekamen, zeigen, dass die Diagnose GIS
kaum etwas mit Transsexualität zu tun hat (nur 5 bis 7% der Kinder wiesen
tatsächlich etwas wie „Transsexualität“ auf). Mehrheitlich werden schwule Jungs
therapiert (50 bis 70%). Doch, trotz Studien, wird auch dies offiziell in
Deutschland geleugnet.
Anmerkungen
[1] Dass Magnus Hirschfeld das Wort „trans“ im Sinne von
„entgegengesetzt“ verwendete, sorgt bis heute für Verwirrung. So basiert das
häufigste Missverständnis der Bedeutung des Wortes „Transsexualismus“ in der
„falschen“ (= nicht im Sinne des Schöpfers) Übersetzung des Wortes „trans“. Wir
kennen vor allen Wörter, wie Transport, translation (engl.), Transamericana,
Transit, etc., wo es meist die Bedeutung „von … nach ...“ hat. Die zweite
häufige Fehlübersetzung betrifft das Wort „sexualismus“ mit „Geschlecht“. Doch
das lateinische Wort für „Geschlecht“ ist „sex“, nicht „sexualis“. „Sexualis“
ist Neu-Latein und bedeutet „geschlechtlich“.
So ist die häufigste Fehlübersetzung von Transsexualismus,
dass sich ein Mensch „Von weiblich (männlich) nach männlich (weiblich) sein
Geschlecht wechsle“. Doch so war die Bedeutung nie gemeint. Transsexualismus in
der Bedeutung von „entgegengesetzt geschlechtlich“ beschrieb einen Ist-Zustand,
eine Beobachtung von Magnus Hirschfeld. So ist das Wort „Transsexualismus“ in
seiner ursprünglichen Bedeutung nicht diskriminierend. Es wird wohl kaum jemand
ernsthaft behaupten können, dass transsexuelle Menschen nichts „entgegengesetzt
Geschlechtliches“ haben.
Vergleiche hierzu: Transvestitismus = „trans -
entgegegesetzt“ + „vestare - sich kleiden“.
[2] Eine wichtige Rolle spielt hier der Psychoanalytiker
Kenneth Zucker. Vergleiche dazu:
http://www.tsroadmap.com/info/kenneth-zucker.html
http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=90247842
http://ai.eecs.umich.edu/people/conway/TS/News/Drop%20the%20Barbie.htm
[3] Zhou,
Jiang-Ning, Michel A. Hofman, Louis J. G. Gooren, Dick F. Swaab: "A sex
difference in the human brain and its relation to transsexuality". Nature
378, 68 - 70 (02 November 1995); doi:10.1038/378068a0
Leider verwenden auch Zhou et al eine etwas transphobe
Sprache, die ich abgemildert habe, ohne den Sinn zu verändern.
[4] Zitiert
nach: Rudacile, Deborah: The Riddle of Gender. Pantheon, NY, 2005, S. 7.
Übersetzung: "Das Problem ist tief in den Zellen deines Körpers zu suchen.
Dein sichtbarer nach außen gewendeter Körper hat viele
Geschlechtscharakteristiken eines Mannes. Bei der Geburt wurdest du deshalb zu
einem Jungen erklärt und du bist so unglücklich in dem männlichen Gewand
aufgewachsen. Aber es ist gut möglich, dass du innerlich eine Frau bist. Die
chemische Eigenschaft deines Körpers und deine ganzen Körperzellen,
eingeschlossen deiner Gehirnzellen, sind wahrscheinlich weiblich."
[5]
Diamond, M. Intersexuality,
http://www.hawaii.edu/PCSS/biblio/articles/2010to2014/2010-intersexuality.html,
8.12.2011.
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