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Geschlechtsumwandlung
Mann zu Frau
Was ist eine
Geschlechtsumwandlung (Mann zu Frau)?
Eingriffe
zur Geschlechtsumwandlung heißen in der korrekten Sprache
geschlechtsangleichende Operationen (GAOP). Sie kommen in Frage, wenn sich eine
Person mit dem gegebenen biologischen Geschlecht nicht identifizieren kann. Bei
Erfüllung gewisser Voraussetzungen sind die Maßnahmen vom Mann zur Frau und
umgekehrt möglich. Zu den Operationen vom Mann zur Frau gehören unter anderem
die Penisentfernung und Bildung einer Vagina (Scheide) sowie der Brustaufbau.
Weitere Eingriffe sind möglich. Auch erfolgt eine Behandlung mit Hormonen,
damit sich einige Geschlechtsmerkmale verändern.
Wann wird
eine Geschlechtsumwandlung vom Mann zur Frau durchgeführt?
Vor einer
geschlechtsangleichenden Operation stehen weitreichende Überlegungen. Die
Maßnahmen können später nicht wieder rückgängig gemacht werden. Die
geschlechtsangleichenden Maßnahmen kommen in Betracht, wenn die
Geschlechtsidentität nicht zum eigenen Körper passt. Ein Mensch, der sich als
Frau empfindet, muss in dem gegebenen Körper eines Mannes zurechtkommen. Liegt
der Zustand schon seit langer Zeit vor, so ist die Geschlechtsumwandlung nach
genauer Überprüfung des Sachverhalts möglich.
In diesem
Rahmen gibt es mehrere Bezeichnungen, die die Verhältnisse beschreiben.
Intersexualität bedeutet, dass anhand der körperlichen Ausprägung kein
eindeutiges Geschlecht festgelegt werden kann. Es zeigen sich weibliche und
männliche Merkmale. Die Betroffenen werden im Volksmund Zwitter oder
Hermaphroditen genannt. Dagegen heißt Transsexualität, dass eine Person sich
dem ursprünglichen (eindeutigen) Geschlecht nicht zugehörig fühlt, sondern dem
anderen Geschlecht. Betroffene möchten dieses ausgelebte Geschlecht auch
körperlich haben. Des Weiteren gibt es den Ausdruck Transgender, der eher
allgemein gehalten ist und für Menschen steht, die ihre Geschlechterrolle nicht
oder nur mit großen Abstrichen akzeptieren.
Eingriffe
zur Geschlechtsangleichung in der Richtung vom Mann zur Frau sind also bei
intersexuellen Menschen sowie bei Transfrauen (Mann-zu-Frau-Transsexuellen)
möglich.
Die
Funktionsweise
Die
geschlechtsangleichende Operation besteht aus Vorgehensweisen, mit denen die
Geschlechtsmerkmale und -organe an das gewünschte Geschlecht (in diesem Falle
weiblich) angepasst werden. Nicht nur das Aussehen, sondern auch die Funktion
soll möglichst genau nachgeahmt werden. Die genitalangleichende Operation an
sich findet an den Geschlechtsorganen statt. Weitere Eingriffe und
Behandlungsmethoden dienen dazu, bestimmte Körpermerkmale an das Zielgeschlecht
anzugleichen. So erfolgt eine Hormonbehandlung, mit der unter anderem eine
Vergrößerung der Brustwarzen, eine Verminderung der Körperhaare und in gewissem
Maße eine Umverteilung von Körpergewebe erreicht werden kann.
Da die
Chromosomen (das Erbgut) sich nicht verändert, kann eigentlich nicht von einer
Geschlechtsumwandlung gesprochen werden, sondern nur von einer
Geschlechtsangleichung.
Nicht in
allen Fällen ist ein (biologisch) voll entwickelter Mann, sondern eine
intersexuelle Person betroffen. Dann finden nur bestimmte Maßnahmen und
Eingriffe statt.
Zu den
Operationen, die die Geschlechtsangleichung vom Mann zur Frau beinhaltet,
gehören:
Entfernung
von Hoden und Penis sowie Bildung von Schamlippen, Scheide und Klitoris. Dabei
wird die Eichel des ursprünglich als Penis vorliegenden Körperteils verwendet,
um von nun an als Klitoris zu dienen. Dieser Eingriff ist die eigentliche
genitalangleichende Operation.
Brustaufbau.
Weitere
Eingriffe, die selten vorgenommen werden, wie beispielsweise die Veränderung
der Stimme durch Maßnahmen am Kehlkopf oder die Verkleinerung des Kehlkopfes
(bei auffälligem Adamsapfel).
Nicht alle
Transfrauen unterziehen sich den ganzen Operationen. Viele möchten aber die
Genitalien angepasst und die Brust vergrößert haben.
Welche
Untersuchungen werden vor der Geschlechtsangleichung durchgeführt?
Bereits
lange vor der Operation haben viele Betroffene schon etliche Termine bei Ärzten
und auch Psychologen hinter sich. Von großer Bedeutung sind Gespräche mit den
Therapeuten. In diesem Rahmen erfolgt die Erstellung eines Gutachtens. Der Arzt
sollte die Wünsche der Patientin berücksichtigen. Nicht nur Gespräche, sondern
auch körperliche Untersuchungen müssen durchgeführt werden. Zur Vorbereitung
einer Operation geschehen einige weitere Untersuchungsmaßnahmen wie z. B.
Blutdruckmessung, EKG (Elektrokardiogramm) und Blutuntersuchung.
Was müssen
Patientinnen vor dem Eingriff beachten?
Patientinnen
benötigen in aller Regel ein Gutachten, bevor ein Arzt einen der Eingriffe
durchführt. Die Krankenversicherungen können nur zum Teil und unter bestimmten
Bedingungen die Kosten der Behandlungen übernehmen. Die Patientin sollte sich
vorher genau informieren. Einige Medikamente wie z. B. Blutverdünner (darunter
ASS) dürfen eine gewisse Zeit vor der Behandlung nicht mehr eingenommen werden.
Dies legt der Operateur fest. Zur Sicherheit wird meist eine Darmreinigung vor
der Operation durchgeführt. Dazu muss die Patientin eine bestimmte Menge
Spülflüssigkeit trinken.
Wie läuft
eine geschlechtsangleichende Operation (Mann zu Frau) ab?
Zu den
geschlechtsangleichenden Operationen gehören im Wesentlichen zwei Eingriffe.
Einige Betroffenen lassen nicht beide Operationen durchführen, manchmal werden
weitere Eingriffe zur Geschlechtsangleichung vorgenommen.
In einer
Operation werden die männlichen Genitalien weggenommen und weibliche Genitalien
geformt. Das geschieht in einer Vollnarkose. Bei der gängigen Operation wird
ein Teil der Eichel freipräpariert, behält aber die Verbindung mit Nerven und
Blutgefäßen. Die Eichel wird an die Stelle gesetzt, an der sie nun als Klitoris
dient. Die Harnröhre wird gekürzt. Die Penisschwellkörper und die Hoden werden
entfernt. Die Haut des Penis wird nach innen gestülpt und bildet nun die
Scheide. Die Schamlippen entstehen aus dem Hodensack. Die einzelnen
Operationsschritte sind zum Teil auch auf anderen Wegen erreichbar.
Die andere
Operation, die häufig erfolgt, ist die Brustvergrößerung. Die Behandlung mit
Hormonen führt schon zu einem Wachstum des Busens. Oftmals ist für Betroffene
die Veränderung nicht zufriedenstellend, so dass sie sich für eine operative
Vergrößerung entscheiden. Auch die Brustoperation erfolgt normalerweise in
einer Vollnarkose. Die Haut an der Brust wird an bestimmten Stellen
eingeschnitten und eine Aushöhlung gebildet. Dort hinein wird ein
Silikon-Implantat gesetzt. Sitzt es an der richtigen Stelle, werden die Wunden
vernäht.
Einige
Transfrauen entschließen sich zu einem Eingriff, mit dem die tiefe Stimme
„weiblicher" gemacht wird (Stimmlifting). Das geschieht durch Straffung
oder Kürzung der Stimmbänder. Ergänzende Operationsmaßnahmen zur
Geschlechtsumwandlung können Eingriffe sein, mit denen die Form des Gesichtes
verändert wird. Das können je nach der Ausgangslage z. B. eine Verdickung der
Wangenknochen oder eine Verkleinerung von Nase und Kinn sein. Ein zu großer Kehlkopf
(Adamsapfel) kann ebenfalls verkleinert werden. Auch die Körperformen können
nachmodelliert werden.
In einigen
Fällen müssen später weitere korrigierende Operationen im Genitalbereich
vorgenommen werden.
Welche
Komplikationen können auftreten?
Bei allen
Operationen kann es zu Problemen wie Blutung und Nachblutung, Blutergüssen,
Infektionen, Wundheilungsstörung und Narbenbildung kommen. Gefühlsstörungen
können aus der Operation resultieren. Es lässt sich nicht vollständig
ausschließen, dass Gewebe abstirbt. Eine Inkontinenz (Unvermögen, den Harn zu
halten) kann theoretisch nicht komplett ausgeschlossen werden. Ein ästhetisches
Wunschergebnis kann bei den Eingriffen nicht garantiert werden. Der Eingriff an
den Genitalien kann nicht rückgängig gemacht werden.
Verhaltenshinweise
nach der Operation
Hinweise zum
Verhalten nach den Eingriffen gibt der Arzt. Sie sind abhängig vom jeweiligen
Eingriff. Die Termine für Nachuntersuchungen sollten ebenso eingehalten werden
wie die regelmäßige Einnahme von Medikamenten.
Erfolgsaussichten
der geschlechtsangleichenden Operation Mann zu Frau
Das äußere
Genitale kann heutzutage meist zufriedenstellend nachempfunden werden. Nur das
Scheidensekret kann nicht gebildet werden. Da die inneren Geschlechtsorgane
fehlen, ist selbstverständlich keine Schwangerschaft möglich. Wird die Klitoris
aus der Peniseichel gebildet, so kann häufig ein Orgasmus erreicht werden.
Viele Transfrauen sind nach der Operation zufrieden und haben an Lebensqualität
gewonnen. In einigen Fällen bereuen Patientinnen aber auch den Eingriff.
Mögliche
Behandlungsalternativen
Nicht alle
Transgender-Frauen lassen die Operationen durchführen. Die Hormonbehandlung
kann auch ohne die Eingriffe vorgenommen werden. Die Stimme kann in Ansätzen
auch durch Logopädie und Training verändert werden.
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