Donnerstag, 4. Oktober 2012

Entwicklung der Geschlechtsidentität



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Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012

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Entwicklung der Geschlechtsidentität
Transsexualismus wird als eine pathologische Form der Geschlechtsidentität bezeichnet, wobei einige Experten und Expertinnen die Transsexualität vermehrt als eine normale Variante der Geschlechtsidentität verstehen. Unter der Geschlechtsidentität verstehen Psychologen die Geschlechterrolle, dem sich eine Person zugehörig fühlt. Meistens stimmt die Geschlechtsidentität mit dem biologischen Geschlecht überein. Bei Transsexuellen ist diese Übereinstimmung nicht vorhanden. Um das Phänomen Transsexualismus besser verstehen zu können, ist es deshalb hilfreich zu wissen, wie sich die Geschlechtsidentität einer nicht transsexuellen Person entwickelt. Die Entwicklung der Geschlechtsidentität beginnt kurz nach der Geburt und endet erst mit dem Tod.

Null bis zwei Jahre

Zwischen dem dritten und dem sech
sten Lebensmonat entwickeln die Säuglinge die Fähigkeit, die
Stimmen von Männern und Frauen zu unterscheiden. Bereits 10 bis 14 Monate alte Säuglinge
betrachten Kinder des eigenen Geschlechts bedeutend länger als Kinder des anderen Geschlechts. Dabei schauen sie jedoch nicht auf Genitalien, sondern auf Merkmale wie Haarlänge
und die Kleidung. Obwohl Kinder im Alter von zwei Jahren Gegenstände und Verhaltensweisen
eindeutig Frauen oder Männer zuordnen können, sind sie nicht in der Lage, sich selbst einem Geschlecht zuzuordnen. Dies gelingt relativ spät und zwar mit zweieinhalb bis drei Jahren.

Drei bis sechs Jahre

Kinder in diesem Alter erkennen allmählich, dass sich ihr biologisches Geschlecht nicht verändert, wenn sie es sich wünschen oder sich geschlechtsuntypisch verhalten. Die Kinder übernehmen die von der Gesellschaft vorgegebenen Geschlechterstereotype und  –rollen und verstehen sie als absolut gültige Naturgesetze. Dadurch bevorzugen Drei- bis Sechsjährige Spielsachen und Spielaktivitäten, die ihrem Geschlecht angemessen sind. Mit diesem Wissen wird verständlich, weshalb geschlechtshomogene Gruppen stark an Bedeutung gewinnen.

Sieben bis elf Jahre

Dadurch, dass sich die kognitiven Fähigkeiten weiterentwickelt haben, besitzen Siebenjährige ein volles Verständnis der Geschlechtskonstanz. Die bislang starren Geschlechterstereotypen werden allmählich flexibler, da erkannt wird, dass es neben Geschlechtsunterschiede auch Gemeinsamkeiten gibt und dass auch innerhalb eines Geschlechtes Merkmale variieren. Auf Grund dieser flexibleren Geschlechterstereotypen werden vermehrt geschlechtsuntypische Aktivitäten akzeptiert. Trotz dieser Flexibilisierung bleiben die hohe Tendenz zur Geschlechtersegregation und das negative Bewerten von Kindern mit geschlechtsabweichenden Verhalten.

In der Adoleszenz

Die Beschäftigung mit sich selbst und der eigenen Identität rückt in der Adoleszenz stark in den Vordergrund. Jugendliche beschäftigen sich mit folgenden Themen:
• Akzeptanz des eigenen Körpers
• Die sexuelle Orientierung wird aufgebaut.
• Neuartige Beziehungen zu Gleichaltrigen werden aufgenommen.
• Die Geschlechtsrollen werden hinterfragt.
• Die Vorbereitung auf familiäre und berufliche Rollen
Die physischen Geschlechtsunterschiede werden nun markanter. Die Geschlechtsunterschiede bei der Berufswahl und bei sonstigen Unterschieden entsprechen weitgehend den gesellschaftlichen vorgegebenen Geschlechtsrollen. Das Interesse des Jugendlichen für das andere Geschlecht sorgt dafür, dass die Segregation der Geschlechter allmählich gebrochen wird. Zur Auswahl der Freunde werden andere Merkmale als die Geschlechterzugehörigkeit hinzugezogen.

Im Erwachsenenalter

Drei neue Entwicklungsaufgaben müssen bewältigt werden:
• Dauerhafte Partnerschaften werden eingegangen.
• Die Berufsrolle muss ausgefüllt werden.
• Elterliche Pflichten müssen übernommen werden.
Die Verhaltenstendenzen, die in der Kindheit und in der Adoleszenz erlernt wurden, müssen den neuen Anforderungen angepasst werden. Die von der heterosexistischen Gesellschaft vorgegebenen Geschlechtsrollen schränken den Verhaltensspielraum von Frauen und Männern weit stärker ein als in der Kindheit. In der zweiten Lebenshälfte werden die Geschlechtsunterschiede jedoch geringer.

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