Donnerstag, 8. November 2012

Transidentität ist ein anderer Begriff für Transsexualität.



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Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012

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Transidentität ist ein anderer Begriff für Transsexualität. 

Lieben Leser meine Damen und Herren

Zeit einer Woche läuft auf RTL 2 die Sendereihe Transgender auf dem Weg zum wahren Geschlecht!

Lobenswert das zum ersten Mal eine Sendereihe gemacht wurde, man kann Sie lieben aber auch Hassen.

Kritik an dieser erscheint mir Angebracht das es wiederum die Medien sind, welche den Inhalt bestimmen. Die unterschiedlichen Protagonisten kann und muss man, ein Lob aussprechen für den gezeigten Mut so offen über Ihre Probleme zu reden!

Jedoch ist alles sehr subjektiv, eine wirkliche Aufklärung findet im wahren Sinne des Wortes nicht statt!

Die wissenschaftliche Debatte zum Thema Geschlecht ist so lebendig wie kaum eine andere. In einigen Punkten besteht jedoch Übereinstimmung: Soziologisch betrachtet ist Geschlecht eine anerkannte Strukturkategorie. Demnach bestimmt unsere Geschlechtszugehörigkeit unsere gesellschaftliche Positionierung und welche Möglichkeiten wir haben. Eng damit verknüpft ist die sozialpsychologische Ebene, wonach Geschlecht einen zentralen Teil unserer Identität ausmacht. Durch die Zuweisung "weiblich" oder "männlich" bei der Geburt hat Geschlecht schon sehr früh einen großen Einfluss auf die Identitätsentwicklung. Schließlich können wir feststellen, dass Geschlecht einen biologischen und einen sozialen Aspekt hat.

Geschlecht und Gender


In der englischen Sprache wurde schon immer zwischen biologischem Geschlecht (Sex) und grammatischem Geschlecht (Gender) unterschieden. Die Sexualwissenschaftler John Money und John Hampson adaptierten diese Begriffe im Kontext der medizinisch-psychiatrischen Diskussion um Transsexualität (1950er-Jahre). Mit Gender bezeichneten sie die Geschlechtsidentität und mit Sex das biologische Geschlecht. In den 1970er-Jahren wurde diese Unterscheidung von der Neuen Frauenbewegung aufgegriffen. Die Unterscheidung von Sex und Gender argumentiert die Trennung von biologischem Geschlecht und sozialen Zuschreibungen. Aussagen wie "Frauen sind technisch unbegabt und Männer können von Natur aus nicht bügeln" wird damit jede Argumentationsgrundlage entzogen.


Ist biologisch alles eindeutig?

Wir könnten meinen, dass beim biologischen Geschlecht (Sex) alles eindeutig sei. Die biologische Forschung und die Medizin bieten schon seit den frühen 1970er-Jahren andere Antworten an: Die visuelle Geschlechtsidentifikation bei der Geburt ist nicht die einzige Möglichkeit, das biologische Geschlecht zu bestimmen. Vielmehr können wir Chromosomen, das Keimdrüsen- oder Gonadengeschlecht oder die Hormone untersuchen. Bei diesen Untersuchungen zeigt sich, dass eine streng biologische und zugleich eindeutige Geschlechtsdefinition nicht existiert. Daher können wir Geschlecht nicht als zwei entgegengesetzte und einander ausschließende Kategorien denken. Es geht darum, (auch) biologisches Geschlecht als Kontinuum zu verstehen.

Wie entsteht Gender?


Eine aus unserer Sicht für die Erwachsenenbildung bedeutsame Herangehensweise bietet der so genannte ethnomethodologische Konstruktivismus an. Danach sind alle alltäglichen Handlungen durch Gender geprägt. Wir leben Gender in unseren Handlungen und Interaktionen. Durch gegenseitige Bestätigungen oder Abwertungen beeinflussen wir einander in unseren Genderinszenierungen. Demnach stellt Gender ein Konglomerat von Verhaltenserwartungen und Verhaltensentsprechungen dar. Der Prozess der Genderinszenierung wird in der Ethnologie auch als "Doing Gender" bezeichnet. Geschlecht ist somit nicht etwas, was wir haben, sondern etwas, das wir tun

Ob eine Frau tatsächlich wie eine Frau fühlt oder doch wie ein Mann, entscheidet sich höchstwahrscheinlich schon im Mutterleib. Schon in den ersten Wochen der Schwangerschaft werden die Weichen für die Gehirnentwicklung festgelegt. Der kurzfristige Einfluss von männlichen Sexualhormonen könnte dann das Gehirn eines weiblichen Embryos "vermännlichen". Ein männliches Gehirn in einem weiblichen Körper könnte das Phänomen "Frau-zu-Mann-Transsexualität" erklären. Es ist jedoch heute nur in Ausnahmefällen möglich, mit Sicherheit nachzuweisen, welchen Konzentrationen von Sexualhormonen ein Mensch im Mutterleib ausgesetzt war. Das gilt beispielsweise für bestimmte Stoffwechselerkrankungen, die sich nach der Geburt bestimmen lassen. Selbst wenn solche Mädchen noch als Säuglinge mit weiblichen Hormonen behandelt werden, verhalten sie sich später wie Jungs. Sie spielen lieber mit Jungs, kleiden sich wie ein Junge und gehen manchmal sogar in die Umkleidekabine für Jungs. Genauso verhalten sich fast alle Frau-zu-Mann-Transsexuellen in ihrer Jugend. Vielleicht haben also tatsächlich männliche Hormone schon im Mutterleib die Weichen in Richtung Transsexualität gestellt.

Ein männliches Gehirn in einem weiblichen Körper könnte erklären, warum manche Frauen wie ein Mann fühlen

Ein rätselhaftes Syndrom kommt bei Frau-zu-Mann-Transsexuellen häufiger vor
Dafür spricht auch die Beobachtung, dass das sogenannte polyzystische Ovarial-Syndrom bei Frau-zu-Mann-Transsexuellen überraschend häufig auftritt. Bei diesem Syndrom sind die Eierstöcke der betroffenen Frauen von vielen Zysten durchsetzt. Das liegt daran, dass die Eier, sich nicht wie sonst üblich beim Eisprung lösen. Eine Studie von Kieler Sexualmedizinern konnte das polyzystische Ovarialsyndrom bei 50 Prozent der untersuchten Frau-zu-Mann-Transsexuellen nachweisen. Bei anderen Frauen kommt es nur in fünf Prozent der Fälle vor. Die Entstehung dieses Syndroms führen Experten heute – genau wie die Frau-zu-Mann-Transsexualität – ebenfalls auf den Einfluss männlicher Hormone im Mutterleib zurück. Außerdem könnte ein weiteres Symptom des polyzystischen Ovarialsyndroms die Entstehung von Transsexualität begünstigen. Die betroffenen Frauen haben nämlich auch im Erwachsenenalter einen erhöhten Testosteronspiegel. Dieses männliche Sexualhormon könnte dazu beitragen, dass manche Menschen wie ein Mann fühlen und denken, obwohl sie einen weiblichen Körper haben.

Das polyzystische Ovarialsyndrom kommt bei der Hälfte der Frau-zu-Mann-Transsexuellen vor!

Frau-zu-Mann-Transsexuelle haben schon vor der Hormonbehandlung einen "unweiblichen" Körper
Eine erhöhte Konzentration von männlichen Sexualhormonen könnte auch erklären, warum Frau-zu-Mann-Transsexuelle eher männliche Körperproportionen aufweisen. In einer Studie haben Kieler Sexualmediziner eine Reihe von Frau-zu-Mann-Transsexuellen vermessen und dabei festgestellt, dass ihr Taille nicht so schlank, ihre Schultern breiter und ihre Hüften schmaler sind als bei anderen Frauen.
Frau-zu-Mann-Transsexuelle weisen schon vor der Hormonbehandlung eher "unweibliche" Körperproportionen auf.

Die Familiensituation trägt ebenfalls zur Entstehung von Transsexualität bei.

Die Wirkung von männlichen Hormonen kann viele Symptome der Frau-zu-Mann-Transsexualität erklären. Allerdings müssen höchstwahrscheinlich noch andere Faktoren hinzukommen, damit eine Frau wie ein Mann fühlt. Schließlich gibt es etliche Frauen, die ebenfalls einen erhöhten Spiegel männlicher Sexualhormone aufweisen oder sogar schon im Mutterleib männlichen Hormonen ausgesetzt waren und trotzdem wie eine ganz normale Frau fühlen. Damit es tatsächlich zu einer Frau-zu-Mann-Transsexualität kommt, müssen noch andere Einflüsse hinzukommen. Experten haben nach solchen Faktoren in der Familiensituation von Transsexuellen gesucht und dabei sind ihnen einige Besonderheiten aufgefallen. Beispielsweise haben sich die Mütter von Frau-zu-Mann-Transsexuellen oft einen Jungen gewünscht. Die jungenhaften Verhaltensweisen ihrer Tochter würden eine solche Mutter eher fördern und positiv verstärken. Außerdem fehlt in den Familien von Frau-zu-Mann-Transsexuellen überdurchschnittlich häufig der Vater. Die Töchter neigen dann dazu, den Vater zu idealisieren und versuchen vielleicht gerade deswegen, sich typisch männlich zu verhalten.
Frau-zu-Mann-Transsexuelle neigen in ihrer Kindheit dazu, den abwesenden Vater zu idealisieren!

Das Gehirn von Frau-zu-Mann-Transsexuellen verhält sich männlich

Es gibt vermutlich noch eine Vielzahl von bis jetzt unbekannten Faktoren, die die Entstehung von Frau-zu-Mann-Transsexualität begünstigen. Noch bleiben bei diesem Phänomen viele Rätsel ungelöst. Sicher wissen Experten im Moment nur eins: Das Gehirn von Transsexuellen verhält sich entsprechend ihrem gefühlten Geschlecht. In Tests im Kernspintomographen schneiden Frauen, die wie Männer fühlen, genauso ab wie nicht-transsexuelle Männer in der Kontrollgruppe. Dabei ist es völlig egal, ob dieser Test das räumliche Vorstellungsvermögen überprüft oder die sexuelle Erregbarkeit. Wie es dazu kommt, können Wissenschaftler allerdings immer noch nicht vollständig erklären. Das liegt aber nicht nur daran, dass es sich um ein schwieriges wissenschaftliches Problem handelt. Experten, die in diesem Feld arbeiten, beklagen immer wieder, wie schwierig es ist, Forschungsgelder für Studien zum Thema Transsexualität zu bekommen. Dabei haben viele Transsexuelle, wie Balian Buschbaum, ein großes Interesse daran, zu verstehen, was mit ihnen los ist.

Bei Tests im Kernspintomo-graphen zeigen Frau-zu-Mann-Transsexuelle dieselben Aktivierungsmuster, wie Männer!

Studien und medizinische Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Reduktion von Geschlecht auf ein einziges oder wenige Merkmale nicht möglich ist, da es biologisch nicht nur eine einzige Geschlechtlichkeit gibt. Das Problem der geschlechtlichen Zuordnungen, insbesondere im Zusammenhang mit geschlechtlichen Abweichungen, ist daher ein gesellschaftliches und kein medizinisches: Medizinisch eindeutige geschlechtliche Zuordnungen sind auch trotz gesellschaftlicher Normvorstellungen über Geschlecht niemals möglich.


Transidentität ist ein anderer Begriff für Transsexualität.  Beide haben nichts mit der sexuellen Orientierung (z.B. Hetero-/Homosexualität) zu tun.


Aufgrund von Unwissen in der Gesellschaft sind Transidente mit vielen Vorurteilen konfrontiert.  Oft beginnen die Probleme in der Kindheit, z.B. wenn kleine Jungs von den Eltern in den Kleidern ihrer Schwester erwischt werden oder kleine Mädchen ihre Kleider zerschneiden.  Betroffenen könnte viel Leid erspart werden, wenn Transidentität schon in diesem Alter erkannt würde.  Weil jedoch bei der Geburt eine Zuweisung des Identitätsgeschlechts zum körperlichen Geschlecht geschieht und daraus ein starker Anpassungsdruck entsteht, finden viele Transidente erst spät den Weg zur Selbstverständlichkeit ihrer Geschlechtsidentität.

Leider kommt es immer wieder vor, dass Transidente sich das Leben nehmen, weil sie dem inneren und äußeren Druck nicht mehr standhalten und nicht den Mut aufbringen, in ihrem Identitätsgeschlecht zu leben.  Schaffen sie es jedoch, sich in Familie und Freundeskreis zu offenbaren, dann bringt der weitere Weg fast immer große Erleichterung.

Die Ursachen für Transidentität sind unklar.

 Einigkeit unter den Spezialisten besteht immerhin darüber, dass man nur den Körper der Seele so weit wie möglich angleichen kann, aber nicht umgekehrt - auch wenn dies bis in die 1970er Jahre noch leidvoll versucht wurde.  Um einem häufigen Missverständnis entgegenzuwirken:  Dieser Wechsel des körperlichen Geschlechts geschieht nicht freiwillig;  es ist nichts, wofür man sich entscheiden kann.


Transidentität lässt sich weder an-erziehen noch weg-therapieren!


Es ist jedoch notwendig, sich einem spezialisierten Psychotherapeuten anzuvertrauen.  Dieser kann der betroffenen Person dann Wege und Möglichkeiten zeigen, mit ihrer Transidentität zu leben, und gegebenenfalls medizinische Schritte einleiten.  Darunter fällt die Einnahme gegengeschlechtlicher Hormone, aber auch Bartepilation (bei Mann-zu-Frau) bzw. Brustamputation (bei Frau-zu-Mann) und die Genital-angleichende Operation.  Die Änderung von Vornamen und Personenstand sowie deren Offenbarungsverbot sind in Deutschland vom Transsexuellengesetz (TSG) geregelt.

Laut WHO ist Transsexualität eine Geschlechtsidentitätsstörung und damit eine Krankheit. Die Ursachen sind nicht bekannt, man geht aber davon aus, daß es keine psychische Störung ist. Es gibt Studien, die annehmen, daß es ein hormonelles Ungleichgewicht in der Embryonalentwicklung gab. Transsexualität ist definitiv keine Einbildung!

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