Freitag, 25. Oktober 2013

Geschlecht - eine Frage der Gesellschaft

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2013


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Geschlecht - eine Frage der Gesellschaft

In der Gesellschaft erwartet man von Männern und Frauen ein spezifisches Verhalten. Was als typisch männlich oder weiblich gilt, ist also oft Ausdruck der gesellschaftlichen Rollenverteilung.

Unter der Geschlechterrolle versteht man Verhaltensweisen, die in der jeweiligen Gesellschaft oder Kultur als charakteristisch für das männliche oder weibliche Geschlecht gelten. Außerdem benutzt man die biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau zur Zuweisung von unterschiedlichen Rollen. Dabei begnügt sich die Gesellschaft jedoch nicht mit den natürlichen Geschlechtsunterschieden, sondern nimmt auch soziale und kulturelle Unterschiede vor. Für Frauen bedeutet dies beispielsweise, dass sie sich auch feminin verhalten müssen, während Männer möglichst maskulin wirken sollen.

Zahlreiche Soziologen und Psychologen vertreten die Ansicht, dass die Verhaltensweisen, die als typisch männlich oder weiblich gelten, nicht durchweg naturgegeben sind, sondern vielmehr auf der Kultur und den Traditionen der jeweiligen Gesellschaft beruhen. So üben Männer und Frauen bereits so lange eine bestimmte Rollenverteilung aus, dass sie diese mittlerweile als wesensgemäß ansehen. Die Rollenverteilung der Geschlechter kann jedoch durchaus unterschiedlich sein. So gibt es Kulturen, in denen Frauen das vorherrschende Geschlecht sind und sogar körperlich schwere Aufgaben übernehmen, während die Männer sich um gefühlvolle Dinge kümmern.

In der Geschichte der Menschheit hat sich vor allem die patriarchalische Gesellschaftsnorm bei der Verteilung der Geschlechterrollen durchgesetzt. Im westlichen Kulturkreis wird diese Norm jedoch immer mehr in Frage gestellt, wodurch es bereits zu verschiedenen Veränderungen kam. Zu den Kritikpunkten an der traditionellen Rollenverteilung der Geschlechter gehört vor allem die Behauptung, dass die strikte Trennung der Geschlechterrollen naturgegeben sei. So gilt der Mann in einer patriarchalischen Gesellschaft als Ernährer und Oberhaupt der Familie, der stets rational, stark und sexuell aktiv zu sein hat. Dagegen sieht man die Frau als emotional, schwach, sexuell passiv und abhängig vom Mann an. Darüber hinaus ist sie für den familiären Teil der Familie zuständig.

Durch die politischen und sozialen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts kam es jedoch zu starken Veränderungen bei der Rollenverteilung der Geschlechter. Vor allem bei Frauen führte dies zu einer liberaleren Auslegung der Geschlechtsrolle. Frauen, die heutzutage ein naturwissenschaftliches Studium anstreben, erhalten dafür meist Akzeptanz und Verständnis. Probleme gibt es jedoch nach wie vor für Männer, die im Gegenzug die Rolle des Hausmanns ausüben, während ihre Frau den Part der Ernährerin übernimmt. So stoßen diese nicht nur bei vielen Männern, sondern auch bei zahlreichen Frauen auf Ablehnung.


Das Leben als Transgender

Junges Mädchen liegt traurig mit verweinten Augen auf dem Boden

Transgender-Personen verspüren das Bedürfnis ein Geschlecht anzunehmen, dass eigentlich nicht ihrem Körper entspricht. Man unterscheidet zwischen Transfrauen und Transmännern. Während Transfrauen Männer sind, die das weibliche Geschlecht annehmen, handelt es sich bei Transmännern um Frauen, die zum männlichen Geschlecht wechseln. Manche Transgender-Personen ziehen es jedoch vor, keiner Kategorie zugeordnet zu werden und bestehen auf die allgemeine Bezeichnung Transgender. Nicht zu den Transgendern gerechnet werden normalerweise Intersexuelle, die sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale aufweisen.

Für viele Transgender beginnt ihre sexuelle Identität erst mit dem Prozess der Selbsterkenntnis. So ahnen manche bereits recht früh, dass sie lieber im anderen Geschlecht leben würden. In den meisten Fällen verspüren die Transgender-Personen jedoch erst ab der Pubertät den Wunsch, ein anderes Geschlecht zu haben. Manchmal dauert der Selbstfindungsprozess auch bis ins höhere Erwachsenenalter. Das innere Coming-Out als Transgender ist für viele Betroffene nicht leicht. Oft versuchen sie ihre Gefühle zu ignorieren oder kämpfen dagegen an, indem sie möglichst „normal“ wirken wollen, um nicht aufzufallen. Manche der Betroffenen hoffen durch Heirat und die Gründung einer Familie dem passenden Rollenbild zu entsprechen. In vielen Fällen führt dies mit der Zeit jedoch zu erheblichen inneren Konflikten. Kommt es schließlich zu dem befreienden Eingeständnis, dass man eine Transgender-Person ist, hat dies oft große Probleme mit dem Partner, der Familie oder den Freunden zur Folge. Die meisten Transgender benötigen viel Zeit, bis sie sich darüber klar werden, was sie sind. Während einige als Crossdresser leben, schlagen andere den transsexuellen Weg ein.

Oftmals wird angenommen, dass vor allem sexuelle Motive ausschlaggebend für ein Leben als Transgender sind. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Zwar gibt es durchaus Transgender-Personen, die im anderen Geschlecht ihre sexuellen Phantasien verwirklichen, genauso gibt es aber auch Transgender, für die Sexualität nur von untergeordneter Bedeutung ist und die sogar Jahrelang ohne sexuelle Kontakte leben. Für viele Transgender-Personen ist es zudem schwierig, einen Partner zu finden, der keine Vorurteile oder Berührungsängste hat. Dabei wünschen sich Transgender für ihr Leben dasselbe wie die meisten anderen Menschen auch: Partnerschaft, Liebe, Freundschaft, eine Familie, einen Arbeitsplatz sowie eine faire Behandlung.


Gefühl und GeschlechtGen für Transsexualität

Neben sozialen Faktoren spielt auch das Erbgut eine Rolle, wenn Männer sich als Frauen fühlen, berichten australische Forscher.
Mitunter denken Eltern, sie könnten es ihren Söhnen ausreden, wenn diese sich sehnlich wünschen, ein Mädchen zu sein.
Doch Sexualwissenschaftler vermuten längst, dass neben sozialen auch biologische Faktoren eine Rolle spielen, wenn kleine Jungen gerne die Unterwäsche ihrer Mutter anziehen, wenn sie in der Pubertät mit Neid auf die wachsenden Brüste der Mädchen blicken und wenn sie sich schließlich - oft nach einem langen Leidensweg - als Erwachsene für eine Umoperation zur Frau entscheiden.
Nun präsentieren Wissenschaftler aus Australien erstmals handfeste genetische Ursachen für Mann-zu-Frau-Transsexualität.
Die Forscher vom Prince Henry's Institute of Medical Research untersuchten die Gene von 112 weiblichen Transsexuellen, die als Mann geboren worden waren, sowie die von 258 gewöhnlichen Männern. In dieser bisher größten genetischen Studie zum Thema fanden sie heraus, dass die Transsexuellen häufig ein übermäßig langes Gen für den Androgenrezeptor besitzen - für ein Molekül also, das im Körper die Wirkung des männlichen Sexualhormons Testosteron vermittelt.

Ein langes Gen ist weniger tüchtig als ein kurzes. "Im Mutterleib könnten die Kinder daher weniger Testosteron ausgesetzt gewesen sein", vermuten die Forscher um Vincent Harley in der Fachzeitschrift Biological Psychiatry: Das Gehirn sei deshalb während der Fötal-Entwicklung feminisiert worden.
Dieser Interpretation stimmt auch Bernd Meyenburg von der Universität Frankfurt zu. Sie decke sich mit bisherigen Vermutungen. Der Experte für Transsexualität warnt allerdings davor, gleich zu Hormonkur und Skalpell zu greifen, sobald der Wunsch nach einer Geschlechtsumwandlung auftritt. Hintergrund seien auch nicht immer die Gene.

Wenn Jungen sich mit Mädchen identifizieren, liege das oft daran, dass ihre Mutter "emotional abwesend" sei - weil sie an Depressionen leidet zum Beispiel. "Die Transsexualität ist dann ein Ausdruck des Wunsches, die Nähe zur Mutter wiederherzustellen", sagt Meyenburg.


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