Donnerstag, 10. Oktober 2013

Geschlechtsangleichende Operation sowohl für Mann wie Frau!

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2013


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Geschlechtsangleichende Operation

Die Abkürzung „GaOP“ steht für „Geschlechtsangleichende Operation“. Dieser Terminus bezeichnet eine Operation, bei der die Genitalien an das Wunschgeschlecht angepasst werden. Hier unterscheidet man natürlicherweise zwischen Mann-zu-Frau (MzF) und Frau-zu-Mann (FzM). Bei MzF wird aus dem Penis und dem Hodensack eine Scheide, Schamlippen, Klitoris und Schamhügel gebildet. Bei FzM, der etwas komplizierteren Operation, wird ein Penis (Phalloplastik) und ein Hodensack (aus den großen Schamlippen) gebildet. Dazu kommt das Entfernen der Brüste, wobei bei MzF sich die Brüste durch Hormone bilden bzw. durch Silikoneinlagen ein Brustaufbau gebildet wird.

Mittlerweile kann die GaOP als i-Tüpfelchen angesehen werden, weil der Gesetzgeber nicht mehr zwingend vorschreibt, dass die GaOP für die Personenstandsänderung vorgeschrieben ist. Man kann also sagen, dass der chirurgische Part den allerletzten, quasi „handwerklichen”, Schritt auf dem Weg zu einer Geschlechtsangleichung darstellen kann. Diesen Schritt sollte man sich sehr gut überlegen, weil er nicht mehr rückgängig gemacht werden kann und trotz gewisser Routine ein großer Eingriff ist. Es kann immer noch bei ca. 15-25% der Fälle zu heftigen Komplikationen bis hin zur Berufsunfähigkeit kommen. Aber der Leidensweg, im falschen Körper zu stecken, ist meistens stärker als die Angst vor der Operation und so ist die Anzahl der Operationen in den letzten Jahren gestiegen. Zirka 50% der transidenten Personen entscheiden sich zu einer geschlechtsangleichenden Operation.

Begleitet wird der Weg zur Operation in der Regel von einem Therapeuten und die Kostenübernahme der Krankenkasse wird durch den „Medizinischen Dienst der Krankenkasse“ (MdK) entschieden, der u.a. die (i.d.R. zur Personenstandsänderung erstellten) Gutachten zu Rate zieht.

Mann-zu-Frau GaOPs werden zurzeit unter anderem in den Städten München, Berlin/Potsdam, Köln, Hamburg, Krefeld und Essen durchgeführt. Bei Frau-zu-Mann GaOPs sieht es da ein wenig magerer aus. Diese werden zurzeit nur in München, Berlin/Potsdam und Hamburg durchgeführt. Die Erklärung hierfür liegt in der wesentlich komplizierteren,  anspruchsvolleren und aufwendigeren Operation.

Folgende Richtwerte liegen bei MzF-GaOP vor:

Operationsdauer        3-8 Stunden (FzM: 7-9 Stunden)
Krankenhausaufenthalt          2-5 Wochen
Arbeitsunfähig (Insgesamt)   5-12 Wochen
Die Zahlen variieren sehr stark und sind abhängig von der Methode und der Heilung. Eine Altersbegrenzung gibt es quasi nicht, sondern die Operation ist abhängig von dem jeweiligen Gesundheitszustand. Die jüngste Patientin war 22 Jahre und die älteste Patientin war 71 Jahre alt.

Chirurgische Technik (MzF):

Orchidektomie (Entfernung der Hoden)
plastische Konstruktion einer Neovagina/Vaginoid mit einer Insellappenplastik
plastische Konstruktion einer sensiblen Neoklitoris aus dem empfindlichsten Teil der Eichel
plastische Konstruktion von Schamlippen aus dem Hodensack
Verkürzung der Harnröhre
Schwellkörperentfernung
plastische Konstruktion eines Schamhügels

Chirurgische Technik (FzM):

Mastektomie (Brustentfernung)
Hysterektomie (Gebärmutterentfernung)
Ovarektomie (Eierstockentfernung)
Kolpektomie (Entfernung der Scheide)
mikrochirurgische Gewinnung eines sog. Vorderarmlappens, der Nerven und Blutgefässe enthält, zur Bildung eines Penoids
Konstruktion eines Penoids einschließlich einer Neo-Urethra (Bildung einer neuen Harnröhre) sowie des plastischen Aufbaus einer Eichel (Glansplastik)
Verlängerung der weiblichen Harnröhre mit den kleinen Schamlippen
Transposition des Penoids vom linken Vorderarm in die pubische Region und mikrochirurgische Verbindung der Arterien (Schlagadern) und Venen (Blutadern) an die Oberschenkelarterie und die oberflächlichen Oberschenkelvenen. Gleichzeitige Anastomose (Verbindung der inguinalen (Leisten) Nerven mit den Penoidnerven, Verbindung der verlängerten Harnröhre mit der Neo-Urethra)
Bedeckung des Hebedefektes am Vorderarm mit einem Vollhautlappen, der entweder aus der Leistenregion oder aber von der überschüssigen Haut der Brust gewonnen wird.
Erhalt der Klitoris (Kitzler) an der Basis des Penoids, nachdem lediglich die bedeckende Oberhaut entfernt worden ist, damit wird gewährleistet, dass eine Orgasmusfähigkeit bestehen bleibt.
Vorbereitung der großen Schamlippen zur späteren Aufnahme künstlicher Hoden.

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