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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2013
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Geschlechtsangleichende
Operation
Die
Abkürzung „GaOP“ steht für „Geschlechtsangleichende Operation“. Dieser Terminus
bezeichnet eine Operation, bei der die Genitalien an das Wunschgeschlecht
angepasst werden. Hier unterscheidet man natürlicherweise zwischen Mann-zu-Frau
(MzF) und Frau-zu-Mann (FzM). Bei MzF wird aus dem Penis und dem Hodensack eine
Scheide, Schamlippen, Klitoris und Schamhügel gebildet. Bei FzM, der etwas
komplizierteren Operation, wird ein Penis (Phalloplastik) und ein Hodensack
(aus den großen Schamlippen) gebildet. Dazu kommt das Entfernen der Brüste,
wobei bei MzF sich die Brüste durch Hormone bilden bzw. durch Silikoneinlagen
ein Brustaufbau gebildet wird.
Mittlerweile
kann die GaOP als i-Tüpfelchen angesehen werden, weil der Gesetzgeber nicht
mehr zwingend vorschreibt, dass die GaOP für die Personenstandsänderung
vorgeschrieben ist. Man kann also sagen, dass der chirurgische Part den
allerletzten, quasi „handwerklichen”, Schritt auf dem Weg zu einer
Geschlechtsangleichung darstellen kann. Diesen Schritt sollte man sich sehr gut
überlegen, weil er nicht mehr rückgängig gemacht werden kann und trotz gewisser
Routine ein großer Eingriff ist. Es kann immer noch bei ca. 15-25% der Fälle zu
heftigen Komplikationen bis hin zur Berufsunfähigkeit kommen. Aber der
Leidensweg, im falschen Körper zu stecken, ist meistens stärker als die Angst
vor der Operation und so ist die Anzahl der Operationen in den letzten Jahren
gestiegen. Zirka 50% der transidenten Personen entscheiden sich zu einer
geschlechtsangleichenden Operation.
Begleitet
wird der Weg zur Operation in der Regel von einem Therapeuten und die
Kostenübernahme der Krankenkasse wird durch den „Medizinischen Dienst der
Krankenkasse“ (MdK) entschieden, der u.a. die (i.d.R. zur
Personenstandsänderung erstellten) Gutachten zu Rate zieht.
Mann-zu-Frau
GaOPs werden zurzeit unter anderem in den Städten München, Berlin/Potsdam,
Köln, Hamburg, Krefeld und Essen durchgeführt. Bei Frau-zu-Mann GaOPs sieht es
da ein wenig magerer aus. Diese werden zurzeit nur in München, Berlin/Potsdam
und Hamburg durchgeführt. Die Erklärung hierfür liegt in der wesentlich
komplizierteren, anspruchsvolleren und
aufwendigeren Operation.
Folgende Richtwerte
liegen bei MzF-GaOP vor:
Operationsdauer 3-8 Stunden (FzM: 7-9 Stunden)
Krankenhausaufenthalt 2-5 Wochen
Arbeitsunfähig
(Insgesamt) 5-12 Wochen
Die Zahlen
variieren sehr stark und sind abhängig von der Methode und der Heilung. Eine
Altersbegrenzung gibt es quasi nicht, sondern die Operation ist abhängig von
dem jeweiligen Gesundheitszustand. Die jüngste Patientin war 22 Jahre und die
älteste Patientin war 71 Jahre alt.
Chirurgische Technik
(MzF):
Orchidektomie
(Entfernung der Hoden)
plastische
Konstruktion einer Neovagina/Vaginoid mit einer Insellappenplastik
plastische
Konstruktion einer sensiblen Neoklitoris aus dem empfindlichsten Teil der
Eichel
plastische
Konstruktion von Schamlippen aus dem Hodensack
Verkürzung
der Harnröhre
Schwellkörperentfernung
plastische
Konstruktion eines Schamhügels
Chirurgische Technik
(FzM):
Mastektomie
(Brustentfernung)
Hysterektomie
(Gebärmutterentfernung)
Ovarektomie
(Eierstockentfernung)
Kolpektomie
(Entfernung der Scheide)
mikrochirurgische
Gewinnung eines sog. Vorderarmlappens, der Nerven und Blutgefässe enthält, zur
Bildung eines Penoids
Konstruktion
eines Penoids einschließlich einer Neo-Urethra (Bildung einer neuen Harnröhre)
sowie des plastischen Aufbaus einer Eichel (Glansplastik)
Verlängerung
der weiblichen Harnröhre mit den kleinen Schamlippen
Transposition
des Penoids vom linken Vorderarm in die pubische Region und mikrochirurgische
Verbindung der Arterien (Schlagadern) und Venen (Blutadern) an die
Oberschenkelarterie und die oberflächlichen Oberschenkelvenen. Gleichzeitige
Anastomose (Verbindung der inguinalen (Leisten) Nerven mit den Penoidnerven,
Verbindung der verlängerten Harnröhre mit der Neo-Urethra)
Bedeckung
des Hebedefektes am Vorderarm mit einem Vollhautlappen, der entweder aus der
Leistenregion oder aber von der überschüssigen Haut der Brust gewonnen wird.
Erhalt der
Klitoris (Kitzler) an der Basis des Penoids, nachdem lediglich die bedeckende
Oberhaut entfernt worden ist, damit wird gewährleistet, dass eine
Orgasmusfähigkeit bestehen bleibt.
Vorbereitung
der großen Schamlippen zur späteren Aufnahme künstlicher Hoden.
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