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Nikita Noemi Rothenbächer 2015
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vor, einer Minderheit anzugehören!
Nach der Wahl in Irland
für das Recht auf Ehe für Homosexuelle, ein aufgewühltes Deutschland, oder
Angst vor der Blamage
Die Ablehnung der Homosexualität im Christentum beruht auf
der Verurteilung homosexueller Praktiken im 3. Buch Mose und einigen weiteren
Textstellen.
Die römisch-katholische Kirche und die orthodoxe Kirche
berufen sich auf die Verurteilung von homosexuellen Handlungen in der Bibel und
stigmatisieren Homosexualität als Sünde.
Die Amerikanerin Virginia Prince hat den Begriff Transgender in den
siebziger Jahren als Selbstdefinition gewählt - für all jene, die nicht in dem
Geschlecht leben können oder wollen, welchem sie bei ihrer Geburt zugeordnet
wurden.
Wir von http://trans-weib.blogspot.de/
denken jeder Mensch, der seine Sinne einigermaßen beieinander hat, fordert
Gleichberechtigung und ein Recht für alle. Wenn gegengeschlechtliche Personen
heiraten dürfen, müssen selbstverständlich gleichgeschlechtliche Paare auch
heiraten dürfen - ansonsten wäre die Ehe generell abzuschaffen.
Der ethisch-demokratische Maßstab für eine Staatsform, eine
Institution - wie eine Religionsgemeinschaft - oder eine Gesellschaft ist der
Umgang mit homosexuellen Frauen und Männern - es bewährt sich jedes Mal, den
Wert einer Gesellschaft mit diesem Maßstab zu messen.
Auch in Deutschland ist Gewalt gegen Homosexuelle und
Transgender-Personen ein Tabuthema.
Man muss
nicht viel Recherchieren bzw. suchen aber um einige Wichtige auf zu führen, allein
in St. Georg wurden 2006 12 Mal Homosexuelle von Muslimen brutal
zusammengeschlagen. Bei einer Studie zum Thema Homosexualität unter Muslimen
kam der blanke Hass von Muslimen gegen Homosexuelle zum Vorschein.
In der islamischen Türkei werden Transsexuelle nicht als Menschen
wahrgenommen.
1997 starb die Transsexuelle Gamze durch 16 Messerstiche in
den Rücken, 1998 die Transsexuelle Nilüfer durch die Folgen einer
Vergewaltigung, 2000 wurde die Transsexuelle Seher in ihrem Auto ermordet, 2003
starb die Transsexuelle Aydan in ihrer Wohnung durch Messerstiche in den
Rücken, 2004 wurde die Transsexuelle Serpil in ihrer Wohnung ermordet und
danach auf einer Müllkippe gefunden, 2005 wurde die Transsexuelle Sitem zuhause
mit einer Wäscheleine erwürgt, im selben Jahr starb die Transsexuelle Cibali an
den Folgen einer Vergewaltigung, 2006 wurde die Transsexuelle Nese auf der
Straße ermordet, auch die Transsexuelle Dilek Ince wurde 2006 ermordet, sie
starb in einem Krankenhaus in Ankara, nachdem sie von 8 Schüssen aus einem
Gewehr in den Kopf getroffen worden war. Sofern es in der Türkei überhaupt zu
Anklagen kommt, folgt postwendend der Freispruch.
Auch in Ländern wie Chile (85 Prozent sind Christen) und
Brasilien (89 Prozent sind Christen) sind Morde an Transsexuellen
Kavaliersdelikte.
In Brasilien wird alle 36 Stunden ein Schwuler, eine Lesbe
oder ein Transgender ermordet.
In Los Angeles wurde einer Transsexuellen auf offener Straße
die Kehle aufgeschnitten, als sie auf dem Asphalt verblutete, wurde sie von
Täter und Passanten ausgelacht.
Als ich in Chicago war, saß ich unten an der Hotelbar und
erfuhr nebenbei durch die Nachrichten des dort ständig laufenden Fernsehers,
dass in der Stadt letzte Nacht vier Transgender, die einen Fashion-Shop haben,
von Afroamerikanern abgestochen wurden, zwei waren tot. Die afroamerikanische
Gang wurde nicht gefasst. Ich glaube aber nicht, dass es diese
Chicago-Lokalnachrichten über Illinois hinaus geschafft haben.
Verschwinden in der Masse von Frauen und Männern, einfach in
der Gesellschaft.
Es gibt Transgender, die mit Hilfe von Operationen und
Hormontherapie ihr Geschlecht vollständig wechseln und anschließend in der
Masse von Männern und Frauen verschwinden wollen.
Es gibt jene, die zwar im anderen Geschlecht leben, ihren
Körper aber nicht antasten wollen. Anderen sind zwei Geschlechter zu wenig -
sie verweigern eine Antwort auf die Frage "männlich" oder
"weiblich" und hassen die Entscheidung, welche Toilettentür sie heute
wählen sollen. Und es gibt jene, die nur sporadisch die Kleider des anderen
Geschlechts tragen.
Einige Erfahrungen teilen jedoch alle Transgender:
Aggressive Sprüche auf der Straße bis hin zu Gewalt, Diskriminierung am
Arbeitsplatz, auf Ämtern, bei Versicherungen oder beim Arzt, Gesetze, die sie
in ihrer Selbstbestimmung einschränken.
Transgender sind Menschen, die sich nicht mit ihrer
geschlechtlichen Zuweisung als "männlich" oder "weiblich"
identifizieren können, oder deren Erleben ihrer selbst nicht den erwarteten
Normen entspricht. Dies schließt explizit auch intersexuelle Menschen ein, die
mit ihrer Geschlechtszuweisung Probleme haben.
Transgender ist eine Variante geschlechtlicher Identität,
die vielfach noch mit einem Tabu behaftet ist. Menschen, die das sichere Gefühl
haben, einem anderen als dem zugewiesenen Geschlecht anzugehören, stoßen oft noch
auf Unverständnis, Unbehagen und Ablehnung.
Daneben kursieren reißerisch und voyeuristisch aufgeladene
Phantasiebilder über Transgender, die mit der Lebensrealität von Transfrauen
und Transmännern wenig zu tun haben. In den vergangenen Jahren haben sich viele
Transgender von den ihnen zugeschriebenen Klischees emanzipiert. Der Rest der
Gesellschaft ist ihnen nicht oder nur teilweise auf diesem Wege gefolgt. Trotz
gewisser rechtlicher Fortschritte werden Transgender in vielen Bereichen
weiterhin diskriminiert.
Transgender kämpfen seit vielen Jahren mit zunehmendem
Erfolg gegen diese Diskriminierung und für die Anerkennung ihrer
Geschlechtsidentität. Vieles mussten sie sich erst vor Gericht erstreiten, zum
Beispiel das Recht, nach der Vornamensänderung auch entsprechend als Herr oder
Frau angesprochen zu werden oder qualifizierende Zeugnisse rückwirkend ändern
zu lassen.
Die soziale Anerkennung wird Transgendern aber oft noch
vorenthalten.
Geschlecht allein als „biologisch gegeben" zu
betrachten, greift zu kurz. Geschlechterrollen, gesellschaftliche
Zuschreibungen und Leitbilder für Mann oder Frau sind historisch gesehen stetig
im Fluss. Es findet ein ständiger Diskurs über Geschlechterrollen statt. Daran
gilt es sich offensiv zu beteiligen, mit dem Ziel, die Akzeptanz von
Transgender zu erreichen.
Es geht darum, Transgender als eine der vielen Möglichkeiten
menschlicher Existenz zu begreifen, also nicht als Störung oder Abweichung,
sondern als einen Teil menschlicher Normalität.
Wir von http://trans-weib.blogspot.de/
bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit
Mit freundlichen Grüßen
Nikita Noemi
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