Donnerstag, 4. Juni 2015

Nach der Wahl in Irland für das Recht auf Ehe für Homosexuelle, ein aufgewühltes Deutschland, oder Angst vor der Blamage

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2015

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Nach der Wahl in Irland für das Recht auf Ehe für Homosexuelle, ein aufgewühltes Deutschland, oder Angst vor der Blamage

Die Ablehnung der Homosexualität im Christentum beruht auf der Verurteilung homosexueller Praktiken im 3. Buch Mose und einigen weiteren Textstellen.

Die römisch-katholische Kirche und die orthodoxe Kirche berufen sich auf die Verurteilung von homosexuellen Handlungen in der Bibel und stigmatisieren Homosexualität als Sünde.

Die Amerikanerin Virginia Prince hat den Begriff Transgender in den siebziger Jahren als Selbstdefinition gewählt - für all jene, die nicht in dem Geschlecht leben können oder wollen, welchem sie bei ihrer Geburt zugeordnet wurden.

Wir von http://trans-weib.blogspot.de/ denken jeder Mensch, der seine Sinne einigermaßen beieinander hat, fordert Gleichberechtigung und ein Recht für alle. Wenn gegengeschlechtliche Personen heiraten dürfen, müssen selbstverständlich gleichgeschlechtliche Paare auch heiraten dürfen - ansonsten wäre die Ehe generell abzuschaffen.

Der ethisch-demokratische Maßstab für eine Staatsform, eine Institution - wie eine Religionsgemeinschaft - oder eine Gesellschaft ist der Umgang mit homosexuellen Frauen und Männern - es bewährt sich jedes Mal, den Wert einer Gesellschaft mit diesem Maßstab zu messen.

Auch in Deutschland ist Gewalt gegen Homosexuelle und Transgender-Personen ein Tabuthema.

Man muss nicht viel Recherchieren bzw. suchen aber um einige Wichtige auf zu führen, allein in St. Georg wurden 2006 12 Mal Homosexuelle von Muslimen brutal zusammengeschlagen. Bei einer Studie zum Thema Homosexualität unter Muslimen kam der blanke Hass von Muslimen gegen Homosexuelle zum Vorschein.

In der islamischen Türkei werden Transsexuelle nicht als Menschen wahrgenommen.

1997 starb die Transsexuelle Gamze durch 16 Messerstiche in den Rücken, 1998 die Transsexuelle Nilüfer durch die Folgen einer Vergewaltigung, 2000 wurde die Transsexuelle Seher in ihrem Auto ermordet, 2003 starb die Transsexuelle Aydan in ihrer Wohnung durch Messerstiche in den Rücken, 2004 wurde die Transsexuelle Serpil in ihrer Wohnung ermordet und danach auf einer Müllkippe gefunden, 2005 wurde die Transsexuelle Sitem zuhause mit einer Wäscheleine erwürgt, im selben Jahr starb die Transsexuelle Cibali an den Folgen einer Vergewaltigung, 2006 wurde die Transsexuelle Nese auf der Straße ermordet, auch die Transsexuelle Dilek Ince wurde 2006 ermordet, sie starb in einem Krankenhaus in Ankara, nachdem sie von 8 Schüssen aus einem Gewehr in den Kopf getroffen worden war. Sofern es in der Türkei überhaupt zu Anklagen kommt, folgt postwendend der Freispruch.

Auch in Ländern wie Chile (85 Prozent sind Christen) und Brasilien (89 Prozent sind Christen) sind Morde an Transsexuellen Kavaliersdelikte.

In Brasilien wird alle 36 Stunden ein Schwuler, eine Lesbe oder ein Transgender ermordet.

In Los Angeles wurde einer Transsexuellen auf offener Straße die Kehle aufgeschnitten, als sie auf dem Asphalt verblutete, wurde sie von Täter und Passanten ausgelacht.

Als ich in Chicago war, saß ich unten an der Hotelbar und erfuhr nebenbei durch die Nachrichten des dort ständig laufenden Fernsehers, dass in der Stadt letzte Nacht vier Transgender, die einen Fashion-Shop haben, von Afroamerikanern abgestochen wurden, zwei waren tot. Die afroamerikanische Gang wurde nicht gefasst. Ich glaube aber nicht, dass es diese Chicago-Lokalnachrichten über Illinois hinaus geschafft haben.
Verschwinden in der Masse von Frauen und Männern, einfach in der Gesellschaft.

Es gibt Transgender, die mit Hilfe von Operationen und Hormontherapie ihr Geschlecht vollständig wechseln und anschließend in der Masse von Männern und Frauen verschwinden wollen.
Es gibt jene, die zwar im anderen Geschlecht leben, ihren Körper aber nicht antasten wollen. Anderen sind zwei Geschlechter zu wenig - sie verweigern eine Antwort auf die Frage "männlich" oder "weiblich" und hassen die Entscheidung, welche Toilettentür sie heute wählen sollen. Und es gibt jene, die nur sporadisch die Kleider des anderen Geschlechts tragen.

Einige Erfahrungen teilen jedoch alle Transgender: Aggressive Sprüche auf der Straße bis hin zu Gewalt, Diskriminierung am Arbeitsplatz, auf Ämtern, bei Versicherungen oder beim Arzt, Gesetze, die sie in ihrer Selbstbestimmung einschränken.

Transgender sind Menschen, die sich nicht mit ihrer geschlechtlichen Zuweisung als "männlich" oder "weiblich" identifizieren können, oder deren Erleben ihrer selbst nicht den erwarteten Normen entspricht. Dies schließt explizit auch intersexuelle Menschen ein, die mit ihrer Geschlechtszuweisung Probleme haben.
Transgender ist eine Variante geschlechtlicher Identität, die vielfach noch mit einem Tabu behaftet ist. Menschen, die das sichere Gefühl haben, einem anderen als dem zugewiesenen Geschlecht anzugehören, stoßen oft noch auf Unverständnis, Unbehagen und Ablehnung.

Daneben kursieren reißerisch und voyeuristisch aufgeladene Phantasiebilder über Transgender, die mit der Lebensrealität von Transfrauen und Transmännern wenig zu tun haben. In den vergangenen Jahren haben sich viele Transgender von den ihnen zugeschriebenen Klischees emanzipiert. Der Rest der Gesellschaft ist ihnen nicht oder nur teilweise auf diesem Wege gefolgt. Trotz gewisser rechtlicher Fortschritte werden Transgender in vielen Bereichen weiterhin diskriminiert. 

Transgender kämpfen seit vielen Jahren mit zunehmendem Erfolg gegen diese Diskriminierung und für die Anerkennung ihrer Geschlechtsidentität. Vieles mussten sie sich erst vor Gericht erstreiten, zum Beispiel das Recht, nach der Vornamensänderung auch entsprechend als Herr oder Frau angesprochen zu werden oder qualifizierende Zeugnisse rückwirkend ändern zu lassen.

Die soziale Anerkennung wird Transgendern aber oft noch vorenthalten.

Geschlecht allein als „biologisch gegeben" zu betrachten, greift zu kurz. Geschlechterrollen, gesellschaftliche Zuschreibungen und Leitbilder für Mann oder Frau sind historisch gesehen stetig im Fluss. Es findet ein ständiger Diskurs über Geschlechterrollen statt. Daran gilt es sich offensiv zu beteiligen, mit dem Ziel, die Akzeptanz von Transgender zu erreichen.

Es geht darum, Transgender als eine der vielen Möglichkeiten menschlicher Existenz zu begreifen, also nicht als Störung oder Abweichung, sondern als einen Teil menschlicher Normalität.

Wir von http://trans-weib.blogspot.de/ bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit
Mit freundlichen Grüßen
Nikita Noemi 

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