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Geschrieben
und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2017
Bitte kopiert den Link und Gebt
diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt
vor, einer Minderheit anzugehören!
Hey Du hast es und brauchst es,
deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
doing Him Get donor card!
Ehe für alle
Bastion der Liebe und der Träume
Kaum ist die Ehe für alle da, meckern in entlegenen Ecken des Internets
Menschen über diese überholte Institution. Warum macht man anderen mies, was
man lediglich für sich ablehnt? Antwort: Kränkung.
Lassen sie uns heute über Kränkungen sprechen. Also ich spreche. Sie
nicken begeistert. Alles wie immer. Wenn man ab und zu Fernsehen schaut, sie
wissen schon, Arte, 3Sat wegen der Dokus, wenn man also Dokumentationen über
die Welt sieht, die immer von einem Mann mit getragen tiefer Stimme kommentiert
werden, den man einmal richtig ins Gesäß kneifen möchte, damit er aus seinem
sonoren Tonfall gelangt, dann regen sich beim Betrachter Fernweh und Liebe für
die Menschheit.
Aus welchem Teil der Erde die Dokus auch stammen mögen, immer sind
herzensgute Menschen am Folklore- und Traditionmachen. Sie fischen mit Stangen,
machen Kartoffeldruck und Urban Gardening, sie ergehen sich in Volkstänzen,
Volksfesten, Gärtnern oder sind sonst wie liebevoll mit der Erde unterwegs.
Alles sieht authentisch und putzig aus in den Filmen, die auch hochgradig
authentischen Menschen betonen, dass sich genau der Ort, aus dem sie stammen,
durch seine Lieder auszeichnet. Seine Nahrung, den Wein und die tollen
Familien, die irgendwie wichtig sind. Früher, also vor einiger Zeit, als man
die Welt noch bereiste, schnappte man sich seinen Kulturbeutel und fuhr in
diese einzigartigen Länder, und was man antraf, waren meistens Industriebrachen,
verstopfte Straßen, dreckige Luft, gehetzte Leute.
So, jetzt fällt mir bei aller Anstrengung keine Überleitung zum Thema
Kränkung ein. Ich wollte irgendein Universum auftun, um philosophisch zum Thema
Ehe für alle überzuleiten. Das ist logisch schon möglich, aber genauso sinnlos
wie die Diskussionen die mir unbekannte Menschen in großer Zahl gerade im
Internet führen. Ehe für alle, ja klar. Aber!
Ohne das Feuer einer persönlichen Niederlage regt man sich doch nicht so
auf
Sie kennen dieses Aber, es deutet immer darauf hin, dass irgendjemand
irgendetwas besser weiß. Entweder weil er davon las, oder schlechte Erfahrungen
gemacht hat: "Ich habe nichts gegen Juden, aber - meine Bank hat mir
keinen Kredit bewilligt." Oder: "Ich habe nichts gegen die Ehe für
alle, aber - ist es nicht an der Zeit, die Ehe generell abzuschaffen?" Von
finanzieller Bevorteilung ist die Rede (selbst in Ländern wie der Schweiz, in
denen man als verheirateter Mensch mehr Steuern zahlt) von Spießigkeit und
Verstaubtheit, darauf ein herzliches: WTF! Das Netz scheint voller Ehehasser zu
sein, die in Tausenden Kommentaren die Hölle dieser Vereinbarung beklagen, mit
einer Vehemenz, der eine Kränkung zugrunde liegen muss. (Ich hab den Anschluss
zu den Dokus immer noch nicht.)
Ohne das Feuer einer persönlichen Niederlage regt man sich doch nicht so
auf. Oder macht die Erfindung des Hosenumsäumens genauso wuschig? Der seltsame
Sattel beim Westernreiten, die Angewohnheit einiger, ihren Balkon zu bepflanzen
oder Hamster zu halten? Wenn ein Mensch in der westlichen Welt nicht heiraten
will, kann er es doch einfach für ein schrulliges Hobby von drolligen Leuten
halten und ruhig sein. Einfach mal die Klappe halten. Und die anderen beherzt
heiraten lassen.
Sie sollen sich daran erfreuen, dass sie eine Verpflichtung eingegangen
sind und der Mensch an ihrer Seite jetzt ihre Familie ist. Sie sollen doch
nicht wegen irgendwelcher imaginärer Kinder heiraten (um Menschen zum
ungeschützten Kopulieren zu animieren, wären kostenlose Krippen und
Kindergartenplätze und ein netterer Umgang mit Kindern auch geeigneter als die
Ehe), sondern wegen der furiosen Idee, mit dem Menschen den sie lieben, hundert
Jahre aufzuwachen, gemeinsam im Grab zu liegen und ihn meine Frau oder meinen
Mann nennen zu dürfen. Sehr viele macht eine Ehe glücklich, sie berichten von
einer neuen engen Verbindung und von der Niedlichkeit des Festes, von Kitsch
und Tränen. Und wer seid ihr, notorisch Gekränkte, etwas, das ihr für euch
ablehnt, anderen verbieten zu wollen?
Heiraten ist ein seltsam sinnloser Akt. Eine Bastion der Liebe und der
Träume in einer düsteren Welt. Menschen, die sich mögen, sollten das Recht auf
ihren Traum haben, der niemanden etwas kostet, etwas wegnimmt, der niemandem
schadet und genauso Quatsch ist, wie das meiste, was wir im Verlauf unseres
Lebens so anstellen. Was ich eigentlich sagen wollte, im Hintergrund läuft
gerade eine Dokumentation über ein Familienfest:
Lasst doch alle, die anders sind als ihr, bitte einmal in Ruhe, bitte.
Aktuell haben die Organisationen Global Action for Trans Equality,
Transgender Europe, das Asia Pacific Transgender Network, Iranti, und STP -
Stop Trans Pathologization und andere bei der WHO eingereicht, die Diagnose
"Gender incongruence of childhood" aus dem kommenden ICD zu
streichen.
Klingt erst einmal gut. Ist es das aber?
Schauen wir genauer hin.
Die Transgender-Verbände wollen nicht etwa das Signal setzen, dass es so
etwas wie "Gender Incongruence" nicht gibt und das Konzept der
"Gender-Identität" generell zu überdenken wäre. Das Gegenteil ist der
Fall. Es sollen lediglich Diagnosen gestrichen werden, die eine medzinische
Behandlung einer abweichenden "Gender-Identät" bei Kindern
behandelbar machen.
Im Grunde genommen handelt es sich dabei eher um eine Forderung, die
zeigt, dass die Verbände, die diese Forderung aufstellen, gar nicht anerkennen
wollen, dass es Kinder mit körperlichen Variationen gibt. Sie schreiben dazu:
"'gender diverse' Kinder brauchen keine Hormone oder Operationen.
Anders als trans heranwachsende oder Erwachsene, haben Kinder vor ihrer
Pubertät keinen Bedarf für eine Gender-zuweisende medizinischer Behandlung
ihres Körper. Diese Kinder brauchen weder Hormonblocker um die Pubertät zu
verzögern, weder maskulinisierende oder feminisierende Hormone, weder
Operationen noch irgendeine andere medizinische Behandlung. Sie brauchen nur die
Möglichkeit, ihre Gender-Expression oder ihre Gender-Identifizierung zu
erforschen und auszudrücken. Sie brauchen Hilfe und Informationen dafür, um
diese Dinge zu tun."
Wir fordern erneut dazu auf, anzuerkennen, dass so etwas wie
"Transsexualität" existiert. Es handelt sich nicht um eine
Gender-Identifizierung, sondern um das Wissen um Körper und Geschlecht. So
richtig es sein mag, Diagnosen zu streichen, die auf "Gender
Identität" basieren, so falsch ist es, Kinder, die ein Wissen um ihren Körper
haben, in einer zentralen Fragestellung alleine zu lassen: Eben in ihrem Wissen
um ihren Körper. Wir erachten es als Menschenrechtsverletzung diesen Kindern zu
sagen, ihr zentrales Anliegen sei eine Form des Auslebens sozialer
Geschlechterrollen oder das Ergebnis einer anderweitigen Identifizierung mit
diesem oder jenem sozialen Geschlecht.
Wir erachten es zudem als übergriffig, Kinder in Beratungsprogramme zu
stecken, die womöglich das Ziel verfolgen, Kindern einzureden, dass ihr
körperliches Thema ein Thema der "Gender Identity" sei. Sollten oben
genannte Organisationen dieses Ziel verfolgen, dann sagen wir ihnen: Ihr könnt
mit unserem Widerstand rechnen.
Mitglied von Transgender Europe sind in Deutschland u.a.:
Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. dgti.org
TransInterQueer e.V. transinterqueer.org
TransInterQueer e.V. transinterqueer.org
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