Dienstag, 17. Juli 2018

Es ist nicht lustig, Trump und Putin als schwules Liebespaar darzustellen. Es ist homophob. /// It's not funny to portray Trump and Putin as gay lovers. It is homophobic.


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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018
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Berlin will Rehabilitierungsgesetz für §175-Opfer nachbessern

Ziel ist es insbesondere, dass für Betroffene, die in Folge einer Verurteilung, einer Haftstrafe oder wegen anderer Repressionen unter massiven Spätfolgen leiden, ein sozialer Ausgleich gewährt wird.

Vor 24 Jahren, am 11. Juni 1994, trat § 175 Strafgesetzbuch außer Kraft. Justizsenator Dirk Behrendt hat deshalb am Montag eine Bundesratsinitiative zur Verbesserung der Rehabilitierung, Entschädigung und Versorgung von Personen, die zwischen 1945 und 1994 wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen verfolgt wurden, auf den Weg gebracht. Die Initiative soll zunächst dem Berliner Senat zum Beschluss vorgelegt werden.

Ziel ist es insbesondere, dass für Betroffene, die in Folge einer Verurteilung, einer Haftstrafe oder wegen anderer Repressionen unter massiven Spätfolgen leiden, ein sozialer Ausgleich gewährt wird.

Senator Behrendt: „Das Rehabilitierungsgesetz aus dem letzten Jahr war ein wichtiges Signal an die Opfer, doch es hat in der Praxis Lücken. Beispielsweise bleiben jene Opfer unberücksichtigt, die in Untersuchungshaft saßen und nicht verurteilt wurden. Erinnert sei an dieser Stelle an Wolfgang Lauinger, der mit 99 Jahren vor kurzem verstarb und wegen dieser Regelungslücke nie entschädigt wurde. Wir sind den Opfern dieses Unrechts eine schnelle Hilfe schuldig, denn die Betroffenen sind in einem hohen Alter und sollten ihre Entschädigung noch erleben.“

Kurz vor Weihnachten war Wolfgang Lauinger, Träger des Bundesverdienstkreuzes, in Frankfurt am Main verstorben. Er wurde 99 Jahre alt – damit war er einer der ältesten überlebenden Opfer des „Schwulenparagraphen“ 175. Ausgerechnet er bekam keine Entschädigung für die Verfolgung in der Bundesrepublik, für die er sich jahrzehntelang eingesetzt hatte: Das zuständige Bundesamt für Justiz hatte seinen Antrag abgelehnt. Grund: Er hatte „nur“ in U-Haft gesessen, war nicht rechtskräftig verurteilt worden.


Hört endlich mit euren Schwulenwitzen über Trump und Putin auf!
Es ist nicht lustig, Trump und Putin als schwules Liebespaar darzustellen. Es ist homophob. 

Gestern fand das Gipfeltreffen zwischen US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Staatschef Vladimir Putin im finnischen Helsinki statt. Zuvor wurde sich im Internet über das Zusammentreffen der beiden lustig gemacht – und zwar unter anderem, indem internationale Medien Trump und Putin als schwules Liebespaar darstellten, beziehungsweise den beiden eine Affäre oder zumindest homosexuelle Neigungen andichtete. Den Witz müsste man mir aber bitte nochmal erklären …

Die New York Times Opinion postete gestern, passend zum Zusammentreffen, ein kurzes Zeichentrickvideo aus der fortlaufenden Serie Trump Bites auf Twitter. In der Serie werden ausschließlich Audio-Fetzen verwendet, die tatsächlich vom US-Präsidenten stammen. In diesem Fall trägt der knapp einminütige Clip den TitelTrump and Putin: A Love Story und zeigt den US-Präsidenten zunächst allein zu Hause vorm Spiegel, wie er sich für ein Date fertig macht. Sekunden später klingelt es und Putin steht, oberkörperfrei, vor der Tür, Trumps Herz schlägt schneller und die beiden fahren im Cabrio davon. Im Auto greift Trump nach Putins Hand, das Fahrzeug verwandelt sich plötzlich in ein Einhorn und umgeben von fliegenden Herzchen, Regenbögen und Schmetterlingen tauschen die beiden erst verliebte Blicke und dann wilde Zungenküsse aus.

Ich verstehe den Witz nicht

Was sich anhört wie der Einstieg eines schlechten Softpornos, der kurz nach Mitternacht im Privatfernsehen laufen könnte, ist nur ein Beispiel von vielen, in denen sich über Trump oder Putin lustig gemacht wird, indem man sie als schwul oder unmännlich karikiert. Die US-amerikanische Schauspielerin Bette Midler twitterte Ende Juni: „Trump und Putin treffen sich nächsten Monat in Finland. Das ist zwar ein ganz schön langer Weg für einen Blowjob, aber hey – Putin hat ja das Geld.“ Die Comedian Chelsea Handler macht sich außerdem über Trumps Justizminister Jeff Sessions lustig und mutmaßt auf Twitter: „Jeff Sessions ist definitiv ein Bottom“, also der passive Sexpartner. Und auch die Karikatur des geschminkten Putins vor einer Regenbogenflagge taucht immer mal wieder auf diversen Social-Media-Plattformen auf. Tatsächlich ist dieses Bild in Russland sogar verboten, da sie vermuten lässt, Putin wäre homosexuell. Als wäre das etwas Schlimmes.

Um eins zunächst klarzustellen: Wahrscheinlich gehören sowohl Donald Trump als auch Vladimir Putin zu den Personen, die es wirklich verdient haben, dass man sich über sie lustig macht, öffentlich über sie herzieht und ihre Politik mit Humor hinterfragt, anfechtet, bekämpft – aber kann man das nicht intelligenter machen? Es ist absolut nicht lustig, die beiden als schwules Liebespaar darzustellen. Es ist homophob!
Dass Putin ein Problem mit Homosexualität hat, ist kein Geheimnis: Das Verbot von Homo-Propaganda in Russland spricht Bände. Und auch Trump setzt sich nicht sonderlich für die Stärkung von LGBTQ-Rechten in den USA ein. Noch 2011 sagte er in einem Interview über die Homo-Ehe: „Das ist wie beim Golf. […] Viele Menschen nutzen jetzt diese langen Golfschläger, echt hässlich. Das ist seltsam. Du siehst diese tollen Spieler mit diesen langen Schlägern, weil sie den Ball nicht mehr einlochen können. Und ich hasse es. Ich bin Traditionalist.“ Und vielleicht denken die Menschen, die über das homosexuelle Comic-Paar lachen, dass weder Trump noch Putin sich darüber freuen, in der Öffentlichkeit als schwul dargestellt zu werden – denn sie können Schwule ja offenbar nicht ausstehen.

„schwul“ als Schimpfwort – schon okay?

Das Problem ist allerdings: Homosexualität wird hier benutzt, um andere zu diffamieren, sie in ein schlechtes Licht zu rücken, sie lächerlich zu machen. Man fügt ihnen das Attribut schwul an, um sie weniger männlich darzustellen, sie zu entmannen, um sie zu erniedrigen – und tut dabei so als wäre Homosexualität etwas, das beleidigend für jemanden wäre. Schon auf dem Schulhof werfen sich Heranwachsende gerne Mal „schwul“, „Schwuchtel“, „Tunte“ oder Ähnliches an den Kopf, ganz klar mit dem Ziel, die andere Person zu verletzen. Klar, 10-Jährige wissen vielleicht einfach noch nicht, dass diese Wörter nicht als Beleidigung benutzt werden sollten – aber fragen wir uns mal, warum! Wie sollen sie lernen, dass „schwul“ eben kein Schimpfwort, sondern ein Adjektiv für gleichgeschlechtliche Liebe ist, wenn „schwul“ auf Social Media  selbstverständlich als Erniedrigung verwendet wird?


Ich denke jedenfalls nicht, dass es zur Entstigmatisierung von Homosexuellen beiträgt, wenn man Homosexualität in der Öffentlichkeit dazu nutzt, um sich über andere Menschen – in diesem Fall die beiden Staatsoberhäupter – lustig zu machen. Ich denke auch nicht, dass dieses Verhalten irgendwie dazu beiträgt, dass es zum Beispiel für junge Homosexuelle einfacher wird, sich zu outen, wenn sie sehen, dass die Öffentlichkeit über schwule Pärchen lacht. Ich bin davon überzeugt, dass es deutlich bessere, intelligentere, lustigere Arten gibt, um sich über Trump und Putin lustig zu machen. Lasst euch doch bitte was anderes einfallen – wie zum Beispiel britische Aktivist*innen, die Trump vergangene Woche als oranges Riesenbaby darstellten.






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