Freitag, 10. August 2018

Berufsschülerin beklagt Mobbing nach Geschlechtsumwandlung


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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018
Es wird immer schwerer, Hass und Unwahrheiten wie Diskriminierung  zu entgehen. In Zeiten von Fake News, Social Bots und Hate-Speech glauben wir mehr denn je daran, dass Seiten wie https://trans-weib.blogspot.com/eine wichtige Rolle spielen.

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Hey Du hast es und brauchst es, deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch? Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache Ihn Dir den Organspende Ausweis!

Hey you have it and need it, so donating blood, because it is missing in the world!
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Bonjour, oui ces événements sont terribles, avec des regrets de notre côté!Violations des droits de l'homme, beaucoup ne savent pas ce que cela signifie!Malheureusement, ces incidents sont devenus de plus en plus nombreux dans le monde ces derniers temps! Que pouvons-nous faire objectivement à l'international? Actuellement, seule solidarité avec les victimes!Lorsque l'injustice devient loi, la résistance est demandée par https://trans-weib.blogspot.com/


Berufsschülerin beklagt Mobbing nach Geschlechtsumwandlung
DARMSTADT - Seit zwei Jahren ist Colleen Jordan (24) offiziell eine Frau. Der amtlichen Anerkennung ihres weiblichen Geschlechts waren die vorgeschriebenen psychologischen Gespräche und eine jahrelange körperliche Angleichung durch Hormone und Operationen vorausgegangen. Ihre Eltern haben sich damit abgefunden, dass sie sich im falschen Körper geboren fühlte.
Schon im Alter von sechs Jahren wusste Colleen Jordan, dass sie eigentlich ein Mädchen war. Heute betont die transsexuelle Berufsschülerin ihre Weiblichkeit mit Make-up, falschen Wimpern, lila Nägeln und modischen Kleidern. In ihren E-Mails nennt sie sich Miss, um ja keine Zweifel über ihr Geschlecht aufkommen zu lassen.
Colleen Jordan wirkt selbstbewusst und kann gut reden. Einige Mitschüler haben ein Problem damit, dass sie nicht biologisch als Frau zur Welt kam. "Ich werde viel ausgegrenzt", sagt sie. Die Anfeindungen, die sie als Mobbing bezeichnet und die sich über ein Jahr hinzogen, lassen sich in drei Kategorien einteilen: nonverbale Aktionen (Ausspucken, körperlicher Abstand zu ihr), verbale Angriffe, die sich auf ihre Geschlechtsumwandlung und ihr Gewicht beziehen, vor allem aber mediales Stalking: die Verbreitung alter Facebook-Fotos, die ihr heute "super-peinlich" sind.
Colleen Jordan sagt: "Mobbing macht krank. Ich bekam Depressionen und Angststörungen und fühlte mich jeden Tag furchtbar." Jetzt setzt sie sich im Internet mit einem Youtube-Video zur Wehr und rät ähnlich Betroffenen, diskriminierende Beleidigungen aufzuschreiben und anzuzeigen. "Nichts rechtfertigt Mobbing. Nichts. Diese Menschen wollen von sich ablenken. Ich werde alles den Lehrern melden." Den Haupt-Mobber hat sie angezeigt, daraufhin bekam sie eine Drohbotschaft: "Du hast Krieg mit der Klasse angezettelt".
Die 24-Jährige macht eine kaufmännische Vollzeitausbildung an der Friedrich-List-Schule und möchte die Fachhochschulreife erreichen. Die Schule hat 2200 Schüler, von denen 350 bis 400 Vollzeitunterricht bekommen. Konflikte werden hier nicht unter den Teppich gekehrt. "Wir haben eines der umfangreichsten Beratungsteams von fast allen Berufsschulen Hessens", erklärt Schulleiter Norbert Leist.
Dem Team gehören zwölf Personen an, darunter Vertrauenslehrer, eine Mobbing-Beauftragte und eine Vertrauensperson für sexualisierte Gewalt. Mit einem Workshop über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt (dem Schlau-Projekt von Vielbunt) wurde die Klasse für das Thema Geschlechter-Identität sensibilisiert. Lehrer dürfen bei diesem Workshop, der auch anderen Klassen angeboten wird, nicht anwesend sein, bekommen aber ein Feedback.
Was kann ein solcher Workshop bewirken? Lehrerin Stefanie Quasigroch meint, dass im Anschluss an das Aufklärungsprojekt spärlicher mit diskriminierenden Schimpfworten umgegangen wird. Allerdings gebe es Schüler mit einer so fest-
gefahrenen Meinung, dass man sie damit kaum erreichen könne. "Wir müssen das ganze Jahr an dem Thema dranbleiben", heißt die Konsequenz von Quasigroch.
Der für den EDV-Unterricht zuständige Lehrer Daniel Stöcklein bedauert, dass die mediale Welle in den Schulklassen nicht zu stoppen ist. Er bot Colleen Jordan an, ihr beim Löschen der Webseiten zu helfen, die sie heute bitter bereut. Sie habe seine Hilfe aber nicht in Anspruch genommen. Auf mediale Sicherheit wird im Unterricht zwar hingewiesen, aber die Überzeugungsarbeit der Lehrer vermag kaum etwas gegen die Attraktivität von Social-Media-Plattformen auszurichten.
Während des Unterrichts wurden Handys, auf denen sich Schüler untereinander Bilder oder Texte über Colleen Jordan schickten, eingezogen. Was aber in den Pausen geschieht, entzieht sich der Kenntnis der Lehrer. Mit jenen Schülern, von denen sich die Vierundzwanzigjährige gemobbt fühlte, wurden Gespräche geführt. Einer bekam eine Abmahnung ("Missbilligung" seines Fehlverhaltens) ins Haus, worauf er sich - nach Ansicht der Klassenlehrerin glaubhaft - entschuldigte.
Wie soll es jetzt weitergehen? Nach Rücksprache mit Colleen Jordan wurde sie in die Parallelklasse versetzt - eine Entscheidung, die schon vor den Sommerferien gefallen ist. Die Lehrer wollen sicherstellen, dass alle Beteiligten in Ruhe ihre Ausbildung zu Ende bringen können. Colleen Jordan hat immerhin noch ein Jahr Schule vor sich.




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