Freitag, 10. August 2018

Donald Trump, ein großer Dealmaker? Dem US-Präsidenten fehlten dafür entscheidende Eigenschaften. Die Homophobie ist nicht genug US-Präsident Donald Trump tritt mit Wladimir Putin in Helsinki vor die Presse! Arnold Schwarzenegger wirft Trump Landesverrat vor! /// Donald Trump, a big dealmaker? The US president lacked crucial qualities for this. Homophobia is not enough US President Donald Trump joins the press with Vladimir Putin in Helsinki! Arnold Schwarzenegger accuses Trump of treason!

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018

Es wird immer schwerer, Hass und Unwahrheiten wie Diskriminierung  zu entgehen. In Zeiten von Fake News, Social Bots und Hate-Speech glauben wir mehr denn je daran, dass Seiten wie https://trans-weib.blogspot.com/eine wichtige Rolle spielen.

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Ein neuer Verteilungskampf hat begonnen – in den USA genauso wie im Rest der Welt. Und die urbane Linke? Kümmert sich immer noch lieber um Gendersternchen als um die Probleme der Deklassierten.

Am Ende einer langen Allee in Gloucester, Virginia, wohnt ein pausbäckiger junger Mann namens Gavin Grimm, der all jene Bruchlinien auf sich vereint, die das Amerika von heute durchziehen. Gloucester ist ein malerisches Örtchen, wo jeder jeden kennt und auf der Veranda der meisten Holzhäuser ein Schaukelstuhl steht. Grimm trägt eine Basecap, einen Oberlippenflaum und sagt mit kieksender Stimme: "Seit ich mich erinnern kann, hatte ich ein Problem mit meinem Körper und Geschlecht." Bis in die Pubertät galt er als Mädchen, aber er fühlte sich schon immer in einen falschen Körper hineingeboren. Am Morgen seines 15. Geburtstags eröffnete Grimm seinen Eltern, dass er als Mann leben und eine Geschlechtsumwandlung durchlaufen wolle.

Die Probleme folgten alsbald. Bei einer Schulversammlung forderten wütende Eltern seiner Mitschüler, Grimm dürfe auf keinen Fall die Jungstoilette benutzen. Aber auf die Mädchentoilette passte er auch nicht mehr. In Restaurants wurde er angefeindet. In seinem Postfach gingen Mails ein, die ihm den Tod wünschten.
In Gloucester, Virginia, wo Grimm aufwuchs, ist Amerika sehr gläubig und sehr konservativ. In der Kirche grüßten die Menschen Grimms Eltern nicht mehr, der Pfarrer schimpfte in seinen Sonntagspredigten über fehlgeleitete Transgender-Menschen, denen die Hölle drohe. "Wenn du als Christ aufwächst und feststellst, dass du anders bist, ist das das Schlimmste, was dir passieren kann", sagt Grimm. "Du passt plötzlich nicht mehr ins Weltbild."

Er klagte gegen die Schulverwaltung wegenDiskriminierung, sein Fall ging bis hinauf zum Obersten Gerichtshof, die Republikaner schäumten, TrumpsRegierung schaltete sich ein. Gavin Grimm ist mittlerweile zu einem nationalen Symbol für den Kampf um die Anerkennung der Rechte von Minderheiten geworden. Und er ist zu einem Symbol dafür geworden, wie schwer sich ein Teil Amerikas mit dem Wandel tradierter Normen tut.

Einerseits sind die westlichen Gesellschaften, allen voran die USA, so divers und weltoffen wie nie zuvor. Im Sommer 2015 legalisierte der Oberste Gerichtshof die Homoehe. Mit Harriet Tubman, der Vorkämpferin gegen Sklaverei, wird wohl demnächst zum ersten Mal in der Geschichte der US-Notenbank eine afroamerikanische Frau auf einem Dollarschein verewigt. Wir leben in einem Zeitalter, in dem auf den ersten schwarzen US-Präsidenten erstmals eine Frau im Amt hätte folgen können.
Zugleich aber sind im Westen politische Bewegungen auf dem Vormarsch, die so autoritär und ausgrenzend agieren, wie seit Langem keine Politiker mehr aufgetreten sind. Man könnte auch sagen, dass es eine weltweite Bewegung gegen Diversität gibt. Wie passt das zusammen?

Bei Gavin Grimms Wunsch, anders zu sein, geht es nur vordergründig um die Frage, wer in welches Toilettenbecken pinkeln darf. Ausgetragen wird ein Kulturkampf um die Zukunft einer Nation, deren Werte George Washington 1789 bei seinem Amtsantritt als erster Präsident der Vereinigten Staaten als gottgegeben bezeichnete. Mit diesem Kulturkampf verbunden ist die Zukunft eines Herrschaftsmodells, das die vergangenen dreieinhalb Jahrhunderte höchst effizient funktioniert hat: der Dominanz der weißen, christlich geprägten Mehrheitsgesellschaft, zu der noch immer gut zwei Drittel aller Amerikanerinnen und Amerikaner zählen.

Donald Trump ist der Herold eines großen Teils dieser weißen Mehrheit, die wie nie zuvor seit Beginn der Landnahme Amerikas im 17. Jahrhundert in Bedrängnis geraten ist und die gegen einen aus ihrer Sicht allzu liberalen Zeitgeist um den Erhalt ihrer Privilegien ringt.
Wirft man einen Blick auf die Umfragen, so spiegeln sie diese Auseinandersetzung wider. Im Mai dieses Jahres stimmten 48 Prozent der befragten weißen Arbeiterinnen und Arbeiter laut des Public Religion Research Institute der folgenden Aussage zu: "Die Lebenssituation hat sich so sehr verändert, dass ich mich oft wie ein Fremder in meinem eigenen Land fühle."

Einer Umfrage von Wall Street Journal und NBCzufolge, die nach der Diversität der USA geforscht hatten, fühlen sich nur weniger als ein Drittel der Republikaner mit den gesellschaftlichen Veränderungen wohl, 
welche die USA "more diverse" gemacht haben. Diese republikanischen Wähler, sagt Mike Allen, einer der wichtigsten Politikbeobachter Washingtons, seien es, die "eine Mauer wollen, kein warmes Willkommen" für Migranten.

Und es stimmt ja: Über Jahrhunderte galten Hautfarbe und Religion als Chiffre für die soziale Stellung in der amerikanischen Gesellschaft. Wer weiß war und christlich, der hatte viele Vorteile. Gregg Popovich, der ebenso weiße wie weise Basketballtrainer des NBA-Teams San Antonio Spurs, beschreibt diesen Unterschied so: "Es ist, als ob du den 100-Meter-Lauf an der 50-Meter-Marke beginnen darfst. Du bekommst den Vorsprung nur deshalb, weil du als Weißer geboren bist. Du genießt Vorteile, die systemisch, kulturell und psychologisch sind und über Hunderte von Jahren zementiert wurden."

Und zugleich stimmt es ebenso, dass dieser Vorsprung dabei ist zusammenzuschmelzen. Wie spürbar der Einfluss der weißen Leitkultur relativiert worden ist, ließ sich im Januar 2014 beobachten, als Coca-Cola während des Super Bowl einen Werbespot schaltete, der den SongAmerica the Beautiful in sieben Weltsprachen inszenierte. Das Unternehmen setzte dazu Bilder von weißen Cowboys, verschleierten Frauen und einem homosexuellen, ethnisch gemischten Paar in Szene. Was folgte, war ein Vorgeschmack auf jene tiefe Spaltung des Landes, die den Wahlkampf 2016 kennzeichnete: Ein Teil der Bevölkerung feierte den Konzern für seine moderne Weltoffenheit. Ein anderer geißelte das Unternehmen lautstark dafür, amerikanische Werte verraten zu haben. Im Internet ging ein Shitstorm über Coca-Cola nieder.
Das Beispiel zeigt, wie sichtbar der kulturelle Einfluss des weißen Amerika erodiert. Dies lässt sich auch demografisch belegen. Die beiden am schnellsten wachsenden amerikanischen Bevölkerungsgruppen sind die Hispanics, die rund 18 Prozent der US-Bevölkerung stellen, sowie die Afroamerikaner, die rund 13 Prozent ausmachen.

Was die gesellschaftlichen Eliten betrifft, ist dieser Prozess des Wandels bereits weit fortgeschritten. Zum ersten Mal in ihrer 380-jährigen Geschichte hat die Universität Harvard in diesem Semester mehr Vertreter von Minderheiten als weiße Studentinnen und Studenten immatrikuliert: 50,8 Prozent aller Studienanfänger haben einen nichtweißen Hintergrund.

Um im Bild des Basketball-Coaches Gregg Popovich zu bleiben: Anders als früher ist das Rennen um gesellschaftlichen Erfolg trotz des Vorsprungs für Weiße kein Selbstläufer mehr. Die Konkurrenz um die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Schlüsselpositionen ist unerbittlich geworden, und oft sind Asiaten oder andere Minderheiten die besser qualifizierten, härter arbeitenden Wettbewerber. In Gregg Popovichs Basketballteam spielen in dieser Saison zwar zwei Franzosen, ein Australier, ein Argentinier, ein Lette und ein Spanier – aber nur noch ein weißer US-Boy.

Trumps Vordenker Steve Bannon hat auf den Punkt gebracht, worin aus seiner Sicht die Gefahr besteht: Wenn bald zwei Drittel oder drei Viertel der Vorstandsvorsitzenden im Silicon Valley aus Südostasien stammten, argumentierte Bannon 2015 in einem Gespräch mit Trump, habe Amerika ein fundamentales Problem. Denn ein Land, so Bannon, sei "mehr als seine Wirtschaft", nämlich etwas Größeres, das durch etwas zusammengehalten werde, was man mit dem Begriff der "Leitkultur" umschreiben kann. Als Trump einwandte, Amerika müsse seine "talentiertesten Studenten" im Land behalten, stimmte Bannon ihm nicht zu. Ein CEO mit asiatischen Vorfahren kann in den USA geboren sein, die Leitkultur, die Bannon vorschwebt, verkörpert er noch lange nicht.

Trumps Erfolg allein auf den Kampf der Weißen um ihre Privilegien zu reduzieren würde der disruptiven Kraft nicht gerecht, die er entfesselt hat. Denn zu den spezifischen amerikanischen Gründen ist noch eine weitere, internationale Komponente hinzugekommen, die in abgeschwächter Form auch in Deutschland, Frankreich oder Großbritannien zu beobachten ist: Mit der Globalisierung findet eine Ausdifferenzierung der westlichen Gesellschaften statt, bei der Gewinner und Verlierer neu sortiert werden.
Zu den Gewinnern der Ökonomie des 21. Jahrhunderts zählt eine transnationale Elite, die sich in Singapur ebenso zu Hause fühlt wie in San Francisco, sich mit Uber fortbewegt, mit Paypal bezahlt und bestens auf die Herausforderungen der Digitalisierung vorbereitet ist.
Auf der anderen Seite produziert der entgrenzte Kapitalismus im Westen Verlierer, die weder über die Qualifikation für die digitalen Wertschöpfungsprozesse noch über das kulturelle Kapital der globalisierten Eliten verfügen.

Diese transnationalen Verlierer stammen in den Vereinigten Staaten überwiegend aus den bisherigen Mittel- und Unterschichten. Sie sind Opfer von zwei gleichzeitigen Prozessen: Einerseits verlassen Fabriken und damit Arbeitsplätze die USA in Richtung der Niedriglohnländer. Auf der anderen Seite strömt eine große Zahl von Einwanderern ins Land, die bereit sind, ihre Arbeitskraft deutlich billiger anzubieten als etwa ein weißer Arbeiter in Iowa oder Pennsylvania. So entsteht eine grenzüberschreitende doppelte Konkurrenz, der nicht nur die Arbeiter selbst, sondern auch ihre nationalen Interessenvertretungen wie etwa Gewerkschaften oder lokale Politiker weitgehend machtlos gegenüberstehen.
In Zahlen ausgedrückt: Seit der Jahrtausendwende ist der gesellschaftliche Reichtum der USA zwar signifikant angestiegen, die Börsen jagen ein Allzeithoch nach dem anderen. Aber zugleich ist das durchschnittliche Jahreseinkommen eines US-Haushaltes seit der Jahrtausendwende um etwa 5.000 auf rund 52.000 Dollar gesunken. Der Kapitalismus macht sein Aufstiegsversprechen im Westen für immer weniger Menschen wahr.

Aus den Trümmern der ehedem national ausgerichteten Ökonomien ist eine neue, überwiegend weiße Mittelschicht in den Gesellschaften des Westens erwachsen, die sich als abgehängt empfindet. Der Soziologe Andreas Reckwitz diagnostiziert eine "kulturelle Entwertung und Kränkungserfahrung" und eine "Defensive der alten Mittelklasse", die in der Konkurrenz mit der neuen kosmopolitischen Avantgarde "meint, nicht mehr mithalten zu können".

So wächst eine neue Klasse der Abgehängten heran, deren Lebensgefühl von Ohnmacht geprägt ist. Dies ist das Potenzial, das Trump sowie europäische Rechtspopulisten wie Marine Le Pen oder Viktor Orbán mobilisieren. Sie adressieren die Angst vor dem kulturellen und ökonomischen Abstieg und nutzen sie als Brennstoff für die Prozesse der Aus- und Abgrenzung.
Denn die perfide Logik dieser Politik besteht ja darin, nicht etwa eine gerechtere Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums oder höhere Löhne zu fordern, sondern Staaten und einzelne gesellschaftliche Gruppen gegeneinander auszuspielen. Auf diese Weise wandeln die Rechtspopulisten Angst und Ohnmacht in Wut, sie entfesseln die Emotionen ihrer Anhänger, in deren Augen endlich jemand das ausspricht, was sie schon lange empfinden.

Die politische Medizin ist also eine genau gegenteilige von Diversität: Es ist eine Therapie der Abschottung. Trump betreibt eine dichotomische Identitätspolitik von rechts des "wir gegen die". Sein Weltbild erinnert in vielerlei Hinsicht an die heile weiße Welt der industriellen Moderne in den fünfziger Jahren, als die Frauen Pettycoat trugen und die Männer in breiten Straßenkreuzern mit funkelnden Stoßstangen spazieren fuhren. Dieses Amerika will Trump wieder groß machen, um den Preis der Abgrenzung gegen andere Einflüsse. Sein Amerika beruht auf Division, nicht auf Diversität.

Die Linke, die einst die "internationale Solidarität" beschwor, hat bis heute keine überzeugende Antwort auf diese Herausforderungen des globalen Kapitalismus und die Neuordnung der westlichen Gesellschaften gefunden. Seit den Massenprotesten gegen die Tagung der Welthandelsorganisation in Seattle 1999 haben linke Bewegungen zwar die transnationalen Gremien, in denen die Globalisierung organisiert wird, zum Feindbild erklärt, zuletzt beim G20-Gipfel in Hamburg. Aber im Alltag hat sich eine Identitätspolitik von links etabliert, die sich mehr auf Kultur und Selbstverwirklichung konzentriert.

Im Mittelpunkt dieser Politik steht die Befreiung des Individuums von den Rastern, in die eine Gesellschaft ihre Bürger einzuteilen neigt – also Geschlecht, Herkunft, Klassenzugehörigkeit oder Hautfarbe. Dahinter verbirgt sich das Ziel, die angestaubten Traditionen des Westens, die noch immer allzu oft chauvinistisch und sexistisch geprägt sind, zu entrümpeln. Erwachsen ist daraus indes eine Programmatik, die auf immer neue, voneinander abgegrenzte Submilieus zielt.

Wenig zeigt dies so anschaulich wie die Debatte um sexuelle Identität, die in den Vereinigten Staaten eines der Themen des Wahlkampfs gewesen ist. Gleich einem Flussdelta haben sich die gesellschaftlichen Identitätsbestimmungen immer weiter verzweigt. Aus Mann und Frau ist eine Vielzahl von Identitäten geworden, weit über das hinaus, was Gavin Grimm bewegt und was das Bundesverfassungsgericht mit dem dritten Geschlecht beschrieben hat.

Die klassische gewachsene Begrifflichkeit von LGBT, die lesbisch, schwul, bi- und transsexuell definitorisch umfasst, reicht heute zur Erfassung sexueller Ausprägung längst nicht mehr aus. Erst kam ein Q für Queer hinzu, dann ein I für intersexuell, was für Körper mit männlichen wie weiblichen Merkmalen steht, schließlich ein A für Alliierte. Und weil der Buchstabensalat selbst für Wohlmeinende schier unaussprechlich geworden ist, ist heute die Rede von LGBTQ*, womit immerhin eine Lösung für die Zukunft gefunden ist, weil sich unter dem Sternchen eine weitere Aufsplitterung in Kategorien wie sapiosexuell oder pangender buchstabenneutral subsummieren lässt. Dieses sogenannte Gendersternchen hat eine steile Karriere hinter sich und längst Einzug in den Mainstream gefunden, einige Zeitungen wie die tazsind dazu übergegangen, nicht mehr von Leserinnen und Lesern zu sprechen, sondern von Leser*innen.
Für andere Männer und Frauen haben progressive Sexualwissenschaftler dagegen die Kategorie "Cisgender" erfunden, ein Begriff, der nicht nur das Zusammenfallen von biologischem Geschlecht und gefühlter Geschlechtsidentität bezeichnen soll, sondern ausdrücklich eine vermeintliche oder tatsächliche Heteronormativität kritisieren will. Kein Zufall, dass "Cisgender"-Menschen in dieser Diskussion ein Hauch des Gestrigen umweht.

In den USA konnte man in den vergangenen Jahren den Eindruck gewinnen, dass die urbanen, akademischen Justemilieus an der Ost- und Westküste solche definitorischen Fragen mit einer flammenden Inbrunst verfolgen, die wenig Raum für anderes ließ. Der Diskurs trägt Züge einer moralischen Übersäuerung.

Das politische Problem besteht dabei nicht in der Frage der Vielfalt der Geschlechter und Sexualitäten, dazu hat das Bundesverfassungsgericht in seinem Grundsatzurteil Wegweisendes ausgeführt. Problematisch ist der gefühlte Absolutismus dieses Politikansatzes, der die berechtigten politischen Anliegen der einen Gruppe gegen die einer anderen ausspielt und sie in Konkurrenz zueinander stellt. Die US-amerikanische Linke hat weit weniger leidenschaftlich für die überwiegend weißen Arbeiterinnen und Arbeiter in Wisconsin gekämpft, deren Fabriken von der Schließung bedroht waren, oder für die schwarzen Familien in Flint, Michigan, die unter giftigem Trinkwasser litten, weil die Stadt den Wasseranbieter gewechselt hatte.
Das Durchsetzen des Gendersternchens hat das gesellschaftliche Bewusstsein verändert und viel für einzelne Submilieus erreicht. Aber es hat auch jene Teile der Bevölkerung zurückgelassen, die sich nicht den betreffenden Milieus zurechnen und doch Tag für Tag ebenso hart für ihren Lebensunterhalt kämpfen müssen.

Mit welchem wohligen Schauer der Arroganz die urbane Linke auf die Hinterwäldler schaut, zeigte im US-Wahlkampf Hillary Clintons Begriff des basket of deplorables, eines kläglichen Haufens. Die linke Identitätspolitik der vergangenen Dekade ist eine Metropolendiskussion, und sie ist eine Elitendiskussion, die bislang so, wie sie geführt wird, wichtige Teile der Gesellschaft ausschließt. Was als Idee der Inklusion begann, hat, gewollt oder ungewollt, auch zu einer politischen Exklusion geführt. Die Linke trägt damit auf ihre Weise zu der voranschreitenden Zersplitterung der Gesellschaft in immer weiter fragmentierte soziale Gruppen bei, die wenig oder keinen Bezug mehr zueinander finden.

Der Politikwissenschaftler Mark Lilla, Professor an der Columbia University in New York, hält diese politische Selbstreduktion der Trump-Gegner sogar für wahlentscheidend. In den vergangenen Jahren seien "Amerikas Liberale in eine Art moralische Panik über Fragen ethnischer, geschlechtlicher und sexueller Identität verfallen, die liberale Botschaften überlagert hat", schreibt Lilla. Er plädiert stattdessen für eine Rückbesinnung auf den Universalismus Franklin D. Roosevelts, der Werte wie Menschenrechte, Redefreiheit oder Religionsfreiheit in den Mittelpunkt stellt.

Diversität ist eine Stärke, wenn sie zu einer Akzeptanz der Vielfalt in der Gemeinschaft führt. Sie wird zu einer Schwäche, wenn sie zu einer Zersplitterung in einzelne sich abgrenzende Identitäten und zu einer gesellschaftlichen Spaltung beiträgt. Oder, um Trumps Berater Steve Bannon zu zitieren: "Wenn die Linke sich auf Identitäts- und Anti-Rassismus-Politik fokussiert, wir uns dagegen auf Wirtschaftsnationalismus konzentrieren, können wir die Demokraten zerstören."
Ein Jahr nach Trumps Wahl hoffen noch immer viele Menschen darauf, dass Amerika sich endlich dieses furchtbaren Präsidenten entledigt, so wie man einen quälenden Albtraum mit dem Aufwachen abschüttelt. Wenig spricht dafür, dass dies so kommt.

Trump ist als Sachwalter ebenjener weißen Mehrheit gewählt worden, von der ihm viele nicht trotz, sondern gerade wegen seiner Brutalität und Radikalität ihre Stimme gegeben haben. Und er liefert ja das, was seine Anhänger sich von ihm erwarten. In Trumps Amerika werden Muslime aus diversen Ländern an der Einreise gehindert, die Zahl der Immigranten aus Südamerika ist allein durch die Ankündigung einer Mauer und gnadenloser Abschiebungen um rund ein Drittel gesunken. Wer als homosexuelles Paar beim Bäcker eine Hochzeitstorte ordert, kann nicht sicher sein, ob er auch bedient wird, weil evangelikale Bäcker sich in ihrem religiösen Gefühl verletzt fühlen und dabei Trumps Segen haben. Gerade erst hat die US-Regierung der ihr unterstellten Gesundheitsbehörde verboten, Begriffe wie "Transgender" oder "Diversität" weiterhin zu verwenden. Trump ist der Präsident, der die gesellschaftlichen Errungenschaften der Diversität systematisch zurückdreht.

Anfang September ermittelten das Wall Street Journal und NBC, dass 98 Prozent der republikanischen Anhänger, die bereits in den Vorwahlen für Trump gestimmt hatten, ihn noch immer unterstützen. Rund ein Drittel der Amerikanerinnen und Amerikaner stehen nahezu bedingungslos hinter ihm. Dies sind die Zahlen, die für ihn wirklich wichtig sind, nicht die wöchentlichen Zustimmungswerte, die in den USA flüchtiger sind als der Schnee auf der Kuppel des Kapitols.

Nur ein einziges Mal in den ersten zehn Monaten der Trumpschen Regentschaft sind größere Erosionsprozesse unter seinen Anhängern sichtbar geworden: als der Präsident einen Kompromiss mit den Demokraten über die Zukunft jugendlicher Migranten, der sogenanntenDreamers, aushandeln wollte. In diesem Augenblick begannen seine Anhänger, die roten Hüte mit der Aufschrift "Make America great again"zu verbrennen. Für den Kern seiner Fans kann der Präsident gar nicht hart genug sein. Er kann nur zu weich sein.

Ein erster Schritt auf dem Weg zu einer politischen Antwort darauf wäre das Eingeständnis, dass der Erfolg der Rechtspopulisten ein Aufstand ist: ein Aufstand eines Teils der Bevölkerung, der dagegen kämpft, seine Vormachtstellung zu verlieren, und der auf den global ausgeweiteten Verteilungskampf mit neuen Frontlinien reagiert. Nichts spricht dafür, dass dieser Verteilungskampf absehbar dem Ende entgegengeht, im Gegenteil: Er hat gerade erst begonnen.

Gavin Grimm, der Transgender-Student aus Virginia, versteht sich als Teil dieser Auseinandersetzung. Seine Klage wurde vom Obersten Gerichtshof an die unteren Instanzen zurücküberwiesen, er weiß noch immer nicht, in welches Urinal er pinkeln darf. Auf der anderen Seite wurde soeben die erste offen auftretende Transgender-Abgeordnete in das Regionalparlament von Virginia gewählt.
Grimm nimmt es als ein Zeichen, dass der Kampf noch nicht entschieden ist.







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Привет, да, эти события ужасны, с сожалением с нашей стороны!
Нарушения прав человека, многие не знают, что это значит!
К сожалению, эти инциденты в последнее время стали все больше и больше по всему миру!

Что мы можем сделать объективно на международном уровне?

В настоящее время только солидарность с жертвами!

В тех случаях, когда несправедливость становится законом, сопротивление требует приветствия от https://trans-weib.blogspot.com/

Bonjour, oui ces événements sont terribles, avec des regrets de notre côté!
Violations des droits de l'homme, beaucoup ne savent pas ce que cela signifie!
Malheureusement, ces incidents sont devenus de plus en plus nombreux dans le monde ces derniers temps!

Que pouvons-nous faire objectivement à l'international?

Actuellement, seule solidarité avec les victimes!
Lorsque l'injustice devient loi, la résistance est demandée par https://trans-weib.blogspot.com/

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