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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018
Es wird immer schwerer, Hass und Unwahrheiten wie Diskriminierung zu entgehen
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Trump verteidigt Trans-Verbot im Militär
Der US-Präsident will keine Transpersonen in den Streitkräften sehen, weil ihre Krankenversicherung zu teuer sei. Dabei gab das Militär zuletzt zehn Mal mehr für Erektionsstörungen aus, als es für Trans-Soldaten einplante.
US-Präsident Donald Trump hat in einem am Mittwochmorgen ausgestrahlten Interview mit dem britischen Frühstücksfernsehen-Moderator Piers Morgan das Trans-Verbot im US-Militär verteidigt. Grund für die Restriktionen seien die Kosten für Hormonbehandlungen.
Der 72-Jährige antwortete während seines Staatsbesuchs in Großbritannien auf eine Frage des Moderators über transsexuelle Soldatinnen und Soldaten in seinem gewohnt stammelnden Stakkato: "Sie nehmen eine riesige Anzahl an Medikamenten [drugs]. Sie müssen das tun, und man darf keine Drogen [drugs] im Militär einnehmen, man nimmt eine Aspirin-Tablette ein", so Trump. "Und die müssen nach der Operation [Medikamente einnehmen], sie haben keine Wahl. Sie müssen es tun. Man müsste Regeln und Vorschriften brechen, um das zu haben."
Als Morgan Trump darauf hinwies, dass die Kosten vergleichsweise "winzig" seien und dass das Militär viel mehr für Viagra und Co. ausgebe, gab sich Trump unwissend und antwortete: "Es ist so, wie es ist. Massive Geldbeträge… Und Leute kommen und fragen nach der Operation." Diese OP würde 200.000 bis 250.000 Dollar kosten (laut dem Philadelphia Center for Transgender Surgery liegen die Ausgaben allerdings weit niedriger). Außerdem sei laut dem Chef des Weißen Hauses die Erholungsphase sehr lang.
In der realen Welt, so berichtete das Branchenblatt "Military Times" im Jahr 2017, veranschlagte das Verteidigungsministerium acht Millionen Dollar für die Gesundheitsfürsorge der geschätzt 7.000 Trans-Soldaten, gab aber gleichzeitig in einem Jahr über 84 Millionen Dollar für Medikamente gegen Erektionsstörungen aus. Insgesamt beträgt das Budget des US-Militärs für Gesundheitsvorsorge mehr als 50 Milliarden Dollar pro Jahr. Der geschätzt Trans-Anteil liegt damit bei 0,016 Prozent.
"Wir brauchen Standards"
Weiter erklärte Trump, er sei zwar "stolz" auf jene Trans-Amerikaner, die für ihr Land gekämpft und Tapferkeitsmedaillen gewonnen hätten. "Aber wir brauchen Standards. Wir haben ein großartiges Militär und ich will, dass es so bleibt. Vielleicht wären [Transpersonen] phänomenal, das wäre wahrscheinlich so, aber nochmal: Es gibt sehr strikte Regeln und Richtlinien über Medikamente, verschreibungspflichtige Medikamente und all diese verschiedenen Sachen."
Donald Trump hatte erst vor wenigen Tagen eine globale Kampagne angekündigt, "um Homosexualität zu entkriminalisieren". LGBTI-Aktivisten hielten die Ankündigung aber für heuchlerisch, da er im Inland alles tue, um die Rechte von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten abzubauen. Neben der Einführung des Trans-Verbots im Militär lockerte oder beseitigte er auch Antidiskriminierungsrichtlinien, etwa in der Bundesverwaltung.
Moderator Morgan und Trump kennen sich persönlich aus der Zeit, als der heutige US-Präsident die Realityshow "The Celebritiy Apprentice" moderierte. Morgan gewann 2008 als Kandidat die erste Staffel der Serie und trat danach immer wieder als Berater Trumps in der Show auf.
Quelltext: https://www.queer.de/detail.php?article_id=33783&fbclid=IwAR3mMnWohAqep5-c1Y24mnO7Uk_VP4osaDTocpIEgBSArm2UGi9tMc8__JU
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