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Geschlechtshormone
Geschlechtshormone, Sexualhormone, alle Hormone, die die Entwicklung und Funktion der Geschlechtsdrüsen und Geschlechtsorgane bestimmen und steuern und für die Ausbildung der Geschlechtsmerkmale beim Menschen und den Wirbeltieren verantwortlich sind. Im engeren Sinn versteht man unter den Geschlechtshormonen nur die Keimdrüsenhormone; diese gehören chemisch zu den Steroiden und werden in männliche (Androgene) und weibliche (Östrogene und Gestagene) unterteilt. Im weiteren Sinn werden auch die aus Glykoproteinen bestehenden gonadotropen Hormone (Gonadotropine) zu den Geschlechtshormonen gezählt. Androgene: Androgene sind Hormone, die v. a. im Hoden, weiterhin in der Nebennierenrinde und in geringen Mengen im Eierstock gebildet werden; Hauptvertreter sind Testosteron und Androstendion, weitere Vertreter das Androsteron, ein typischer Metabolit der Androgene mit noch erheblicher androgener Wirksamkeit, und das nur schwach wirksame Adrenosteron. Die Androgene werden bereits in der frühen Embryonalperiode gebildet; ihr Vorhandensein bewirkt die Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane und sekundären Geschlechtsmerkmale des Mannes, den typisch männlichen Körperbau, die Reifung der Samenzellen, den Geschlechtstrieb u. a. Neben der sexualspezifischen Wirkung haben sie einen Eiweiß aufbauenden (anabolen) Effekt, beeinflussen das Knochenwachstum u. a.
Östrogene: Östrogene werden v. a. in den Graaf-Follikeln und im Gelbkörper, in der Plazenta und in geringerem Umfang auch in der Nebennierenrinde und im Hoden gebildet; Hauptvertreter sind Östron, Östradiol und Östriol. Sie beeinflussen das Wachstum der weiblichen Geschlechtsorgane und sind für die Ausbildung sekundärer Geschlechtsmerkmale der Frau und den weiblichen Körperbau (Fetteinlagerung) verantwortlich. Zusammen mit den Gestagenen bewirken sie die zyklischen Veränderungen an den weiblichen Geschlechtsorganen, den Aufbau und die Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut (Menstruation) und die Vorbereitung der Gebärmutter auf die Einnistung des befruchteten Eies. Daneben wirken sie auf den Stoffwechsel, den Knochenbau, die Blutgerinnung u. a.Gestagene: Die Gestagene werden v. a. im jeweiligen Gelbkörper des Eierstocks (Gelbkörperhormone, Corpus-luteum-Hormone) und in der Plazenta, in geringerem Umfang auch in der Nebenniere gebildet; Hauptvertreter ist das Progesteron. Sie beeinflussen die weiblichen Geschlechtsorgane durch Zusammenwirken mit den Östrogenen und haben spezielle Funktionen bei der Einnistung des befruchteten Eies sowie bei der Erhaltung der Schwangerschaft.
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