Montag, 23. Juli 2012

Eine der wenigen Studien:Partnerschaft und Sexualität von Frau-zu-Mann transsexuellen Männern

Bearbeitet und Überarbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012


Eine der wenigen Studien:Partnerschaft und Sexualität von Frau-zu-Mann transsexuellen Männern

Medizinische Studien belegen mittlerweile: Transsexualität (auch Transidentität) ist die schwerste Form der Geschlechtsidentitätsstörungen. Sie betrifft gleichermaßen Frauen sowie Männer. Es handelt sich um ein gravierendes Störungsbild mit Krankheitswert. Aus diesem Grund werden die Behandlungskosten von den Krankenkassen übernommen. Wird die Diagnose gestellt, sollen rechtzeitige Behandlungen wie Begleit-Psychotherapie, unterstützende Gesprächstherapie, lebenslange Gabe von Hormonen (Östrogene oder Testosteron) und notwendige Geschlechtsangleichende Operationen den schlimmeren Spätfolgen, wie psychische Störungen,körperliche Schäden, Selbstverletzungen, Magersucht/Bulimie bis zum Selbstmord vorbeugen und verhindern.

Wir sind nicht wenige! Circa jeder 2500ste Mensch wird Trans geboren!

Nur keiner bemerkt uns. Bekannt und auffallend sind nur die Transfrauen (Mann zu Frau), die als Prostituierte arbeiten, um überleben zu können.
Die „bürgerlichen“ Transfrauen haben es besonders schwer, da sie trotz Östrogenen, angleichenden Operationen und anderen Maßnahmen oft das Pech haben, dass der ehemals männliche große Körperbau nicht sehr weiblich wird, die tiefen Stimmen nicht viel heller werden und die Bekämpfung des Bartwuchses zur lebenslangen Aufgabe wird. Je jünger sie sind, desto bessere Chancen haben sie.
Die Transmänner (Frau zu Mann) allerdings haben in der Gesellschaft gute Chancen, schon während der Angleichung nicht mehr aufzufallen. Durch Stimmbruch, Haarwuchs, allerdings auch Haarausfall der Kopfhaare und extreme körperliche Veränderungen durch Fettverlagerung und Muskelaufbau gliedern sie sich schnell wieder in die Gesellschaft ein.

Viele Betroffene merken schon im Kindesalter mit ca.3 Jahren, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Bei ihnen ist, im Vergleich zu anderen Kindern, etwas anders. Sie sind oft in einem Zwiespalt zwischen Mädchen und junge. Später in der Jugend, wenn die körperlichen Veränderungen eintreten, wird es vielen zur Qual. Sie leben in einem Körper der nicht ihrer Identität, ihrem Gefühl, ihrem Denken und Verhalten entsprechen. Bei den Mädchen sind es eventuell die burschikosen Mädchen und bei den Jungen die schüchternen und feinfühligen Jungen. Oft passen sich diese Menschen im Laufe ihres Lebens immer wieder der Gesellschaft und Ihren Erwartungen an. Wenn sich die Sexualität entwickelt wird es besonders schwierig. Der Körper ist falsch, also wird Sexualität extrem schwierig, denn viele können es nicht ertragen überhaupt an dem gehassten Körper berührt zu werden.

Auch die Definition der sexuellen Ausrichtung in schwul, lesbisch, bi oder hetero ist nahezu unmöglich. So sind beispielsweise schwule Transmänner vorher als Frau für die Gesellschaft Hetero, hetero Transmänner sind vorher als Frau lesbisch. Weil man aber mit seinem Körper nicht klar kommt, wird es immer schwierig, erfüllte körperliche Sexualität zu erleben. Es sei denn, man fiendet einen Menschen der einen so nimmt und liebt wie man eben ist. Das heißt, transsexuelle Menschen sind sehr oft in ihrem Leben sehr einsam.
Steht die erlebte Geschlechtsidentität und Geschlechtszugehörigkeit im Widerspruch zum biologischen Geschlecht, wird dies als Transsexualismus bezeichnet.
Es wird zwischen Frau-zu-Mann (FM) und Mann-zu-Frau (MF) Transsexualismus unterschieden. Entsprechend können Frau-zu-Mann transsexuelle Menschen als Männer respektive Mann-zu-Frau transsexuelle Menschen als Frauen bezeichnet werden.

Vor über fünfzig Jahren, 1956, ermöglichte die I. Zivilkammer des Zürcher Obergerichts mit einem wegweisenden Gerichtsentscheid die Eheschließung transsexueller Menschen für die Zeit nach Geschlechtsangleichung und Personenstandsänderung. Obwohl Partnerschaften transsexueller Menschen in der internationalen Forschung kaum je größere Beachtung fanden, entwickelte sich in der Folge in der Sprechstunde für Transsexualismus an der Psychiatrischen Poliklinik des Universitätsspitals Zürich ein wissenschaftliches und klinisches Interesse für Ehen transsexueller Menschen, so dass inzwischen eine langjährige Erfahrung in der Untersuchung dieser Thematik besteht.

Bei 20 transsexuellen Menschen, die in den Jahren 1952 – 1979 bis zur Personenstandsänderung an unserer Klinik begleitet wurden, waren im Jahr 1980, nach Geschlechtsangleichung, fast die Hälfte (46%) der Männer und über ein Viertel (29%) der Frauen verheiratet [1]. 2002 führten wir eine weitere katamnestischen Untersuchung mit 33 transsexuellen Menschen durch: Bei Erstkontakt in der Psychiatrischen Poliklinik gaben knapp ein Viertel (24%) und in der katamnestischen Untersuchung nach Abschluss der Behandlung (Katamnesedauer 53–121 Monate) über die Hälfte (52%) an, in einer stabilen Beziehung zu leben [2].

Studer et al. [1] untersuchten die transsexuellen Ehen vertieft unter Berücksichtigung der praktischen Ehegestaltung, Rollenverteilung und sexueller Kontakte. Es fand sich ein Streben nach traditionellen Ehen mit konventionellem Lebensstil. Alltagskonflikte wurden häufig konstruktiv gelöst. In der Rollenverteilung war ein „Übermass an geschlechtstypischer Art und Weise“ beobachtbar. Dies sei, als ob sich die Partner „immer wieder bestätigen müssten, dass sie wirklich Mann und Frau sind“. Die Paare berichteten über regelmässige und für beide Seiten befriedigende sexuelle Aktivitäten. Vor der sexuellen Befriedigung stünde jedoch emotionale Geborgenheit und Zuneigung. So hielten Studer et al. vor fast dreissig Jahren fest, dass die Ehebeziehungen von transsexuellen Menschen als unauffällig und gewöhnlich zu beschreiben seien. 

In Übereinstimmung mit Studer’s Resultaten [1] wurden in den wenigen internationalen Studien, die sich mit dem Thema Partnerschaften transsexueller Menschen auseinander gesetzt haben, folgende Ergebnisse für Partnerschaften von FM-Männern berichtet: Allgemein gelten die Partnerschaften als stabil [3].
Aufgrund der zumeist heterosexuell erlebten sexuellen Orientierung der Männer werden Partnerschaften überwiegend mit Frauen eingegangen, welche in den meisten Fällen erlebt und biologisch gesehen heterosexuell sind [3-6]. Von besonderer Wichtigkeit für die Stabilität der Partnerschaft scheint eine gegenseitige Anerkennung zu sein und auch ein besonderes Einfühlungsvermögen der Männer in ihre Partnerinnen [7].

Das Berühren der weiblichen Geschlechtsmerkmale der Männer wird oft vermieden [7], und die gemeinsame Überzeugung, Idee oder Täuschung, dass die Männer tatsächlich dem biologisch männlichen Geschlecht angehören, scheint für eine gut funktionierende Beziehung entscheidend zu sein [8, 9].
Zusammengefasst und bestätigend finden sich diese Befunde auch in folgenden Arbeiten zum Thema [10, 11]Vor dem Hintergrund einer modernen, pluralistischen Gesellschaft und der Zunehmenden Akzeptanz alternativer Beziehungsformen (Konkubinat, Lebenspartnerschaft, eingetragene Partnerschaft) scheint es uns wichtig, nicht nur Ehen, sondern auch nicht eheliche Partnerschaften transsexueller Menschen zu untersuchen. In der vorliegenden Studie haben wir uns aus diesem Grund eingehend mit den Partnerschaften von FM-Männern beschäftigt. 

5Ziel der vorliegenden Studie ist es, ein vertieftes Verständnis für individuelle Aspekte von Partnerschaften dieser Männer und ihrer Partnerinnen zu entwickeln und die Ergebnisse mit denen früherer Studien zu transsexuellen Ehen und Partnerschaften zu vergleichen.
 
Methoden

Stichprobe

Die Studienteilnehmer wurden über die Sprechstunde für Transsexualismus der Psychiatrischen Poliklinik des Universitätsspitals Zürich rekrutiert. Um eine möglichst hohe Homogenität der Stichprobe zu erzielen, wurden nur Frau-zu-Mann-transsexuelle Menschen mit bestehenden Partnerschaften eingeschlossen, zudem musste die Beziehung zum Zeitpunkt des Interviews mindestens 12 Monate angedauert haben.
Von 61 transsexuellen Menschen, die sich zum Untersuchungszeitpunkt in psychiatrisch psychotherapeutischer Behandlung befanden waren 19 FM-Männer (31%).

Sechs Männer (32%) dieser Gruppe befanden sich zum Untersuchungszeitpunkt in einer länger dauernden Partnerschaft (>12 Monate). Vier Männer und ihre Partnerinnen erklärten sich zum Interview und Teilnahme an der Untersuchung bereit. Ein weiteres Paar befand sich zum Erhebungszeitpunkt nicht mehr in Behandlung an unserer Institution, entsprach aber den Einschluss-Kriterien und erklärte sich auf Anfrage zur Teilnahme an der Studie bereit. Die Stichprobe setzt sich somit aus fünf Männern und deren Partnerinnen zusammen.
Vier Männer waren zum Zeitpunkt der Untersuchung in geschlechtsangleichender Behandlung (3 Männer im Alltagstest, 1 Mann in Hormonbehandlung), ein Mann hatte bereits Mastektomie, Adnex- und Hysterektomie, Penisaufbauplastik und Personenstandsänderung hinter sich. Die untersuchten Männer waren zwischen 20 und 40 Jahren alt, die Partnerinnen zwischen 19 und 34 Jahren. Alle Partnerinnen waren weiblich, heterosexuell oder bisexuell und nicht transsexuell.

Studiendesign und Untersuchungsmethoden

Die vorliegende qualitative Studie untersucht fünf Beziehungen hinsichtlich Partnerschaft und Sexualität. Eine qualitative Untersuchung mittels Interviews ist die geeignete Form um Individualität, Zwischentöne und Feinheiten in persönlichen Formulierungen zu erfassen. Strauss [12] bezeichnet den verwendeten Forschungsansatz als „generatives Fragen“ und versteht darunter „Fragen, die bei der Forschungsarbeit sinnvolle Richtungen aufweisen, die zu Hypothesen, nützlichen Vergleichen, zur Erhebung bestimmter Datentypen und sogar dazu führen, dass der Forscher auf mögliche wichtige Probleme aufmerksam wird“.

Die Datenerhebung in der vorliegenden Untersuchung hat deshalb die Form des problemzentrierten Interviews. Nach Witzel [13, 14] sind damit alle Formen von offenen, halbstrukturierten und halbstandardisierten Befragungen gemeint. Das problemzentrierte Interview lässt laut Mayring [15] „die Befragten möglichst frei zu Wort kommen, um einem offenen Gespräch nahe zu kommen“. Der verwendete Interviewleitfaden (Interview-Teil, siehe Anhang) konzentrierte sich auf die zwei im Interview explorierten Themen, Partnerschaft und Sexualität. 

Die Interviews wurden im Zeitraum Dezember 2007 bis Februar 2008 im Einzel Setting, d.h. getrennt für die beiden Partner, durchgeführt. Die Interviews dauerten etwa eine Stunde. Sie wurden auf Tonband aufgenommen und vollständig ins Schriftdeutsche transkribiert und geglättet. Die gesamten Transkriptionen umfassen 135 A4-Seiten (46'886 Wörter, 224'989 Zeichen). 

Der Studienplan wurde von der zuständigen kantonalen Ethikkommission des Kantons Zürich genehmigt. Eine schriftliche Zusammenfassung der Untersuchung wurde den Interviewten zugestellt, mit der Anmerkung, dass Sie sich bei Fragen und Bemerkungen mit 7dem Studienleiter (B.K.) in Verbindung setzen können. Von 5 Teilnehmern erfolgte eine positive Rückmeldung.

Datenauswertung

Als Vorgehensweise für die Auswertung der Transkripte wurde die von Mayring formulierte qualitative Inhaltsanalyse [16] gewählt. Das theoriegeleitete, primäre Kategoriensystem entspricht weitgehend den im Interviewleitfaden definierten Schwerpunkten, Partnerschaft und Sexualität. Anhand dieser Kategorien wurde das Material ein erstes Mal gesichtet und entsprechende Textstellen wurden markiert. Induktiv wurden gemäß „Ablaufmodell induktiver Kategorienbildung“ [15] zusätzliche Kategorien entwickelt.
Die Texte wurden stellenweise paraphrasiert und Wiederholungen extrahiert. Fundstellen und Ankerbeispiele wurden definiert, zugeordnet und bearbeitet. Es erfolgte ein weiterer Durchgang durch das gesamte Material zur Überprüfung der gebildeten Kategorien durch einen unabhängigen Zweitrater. Das Kategoriensystem wurde revidiert und es erfolgte der abschließende Hauptmaterialdurchgang. Eine quantitativ erhobene Textanalyse ergänzte und unterstützte die definierten Kategorien.

Ergebnisse

Die Partnerschaften

Paar I: Frau A. und Herr B. 
„Ich kann mit keinem Mann so gut sprechen wie mit ihm.“
Das Paar: Herr B., 23, wohnt alleine in einer kleinen Stadt in der Deutschschweiz. Er hat seine Lehre im Detailhandel unterbrochen und verdient sein Geld als DJ. Frau A., 19, wohnt bei ihren Eltern in ländlicher Umgebung. Sie ist in der Lehre zu einem Beruf im Bereich Landwirtschaft. 
Partnerschaft: Die Partnerschaft der beiden besteht seit zwei Jahren. Frau A. und Herr B. betrachten ihre Partnerschaft als ganz normale Beziehung. Sie treten öffentlich als Paar auf, 8auch wenn sie ab und zu damit auffallen oder Herr B. befürchtet, dass man sie als transsexuelles Paar wahrnimmt. Wichtig sind beiden Offenheit, Gespräche und Respekt. Streit gebe es wegen Eifersucht, ansonsten über Kleinigkeiten, wie sie in jeder Beziehung vorkämen. Bei Konflikten dürfe das Thema Transsexualismus nicht verletzend verwendet werden, „Du bist ja gar kein richtiger Mann“ wäre die schlimmste Verletzung, die einem transsexuellen Menschen zugefügt werden könne, sagt Frau A..
Sexualität: Sexualität ist für beide wichtig, wenn auch für Frau A. nicht das Wichtigste in der Partnerschaft. In der Sexualität seien beide neugierig und erfinderisch. Sie hätten eine Form der Sexualität gefunden, die beiden Spaß und Befriedigung bringe. Die Sexualität bezeichnen beide als „klar heterosexuell“, Herr B. benutze einen Dildo um Frau A. zu stimulieren und zu befriedigen. Frau A. berichtet von sexueller Ausbeutung in ihrer Vergangenheit, was ihr eine erfüllte Beziehung mit einem Mann bisher verunmöglicht habe. Dies sei mit Herrn B. nun möglich, zu ihm habe sie echtes Vertrauen und betont: „Ich kann mit keinem Mann so gut sprechen wie mit ihm.“ 

Paar II: Frau C. und Herr D. 

„Wir sind ein ganz normales heterosexuelles Paar“

Das Paar: Herr D., 40, ist in einem Wirtschaftsunternehmen tätig. Er wohnt gemeinsam mit Frau C. in einer Loft-Wohnung. Herr D. hatte im Jahr 2004 geschlechtsangleichende Operationen und ließ in der Folge seinen Personenstand ändern. Frau C., 34, hat eine leitende Funktion im Bereich Bildung.
Die Partnerschaft: Herr D. und Frau C. sind 8 Jahre zusammen und haben Heiratspläne. Sie bezeichnen übereinstimmend gegenseitige Unterstützung und ein Füreinander-Dasein als wichtigste Komponenten ihrer langjährigen Partnerschaft. Sie hätten gemeinsam viel erlebt und ausgestanden: eine Erkrankung von Frau C. und der gesamte geschlechtsangleichende Prozess von Herrn D. hätten die beiden fest zusammengeschweißt. Wahrend des 9geschlechtsangleichenden Prozesses sei es für die Partnerschaft wichtig gewesen, dass sich der transsexuelle Partner auch einmal zurücknehmen konnte, „Auszeit von Transsexualismus“
(Frau C.), und so das Thema Transsexualismus nicht ständig im Zentrum des gemeinsamen Lebens gestanden sei. Transsexualismus sei seit den geschlechtsangleichenden Operationen kaum mehr Thema in der Beziehung. Die anfängliche Unsicherheit der Partnerin hinsichtlich Herrn D.’s Geschlechtsanpassung seien nach der Operation weggewesen. Frau C. habe Herrn D. nach der Operation als sehr authentisch empfunden, und er sei grundsätzlich dieselbe Person geblieben, nämlich die Person, die sie liebe. Über den transsexuellen Partner hält Frau C. fest: „Ich habe heute alles in einer Person. Ich muss mich oft nicht erklären, weil Herr D. genau weiß, wie ich mich als Frau fühle. Das ist wunderbar.“
Sexualität: Herr D. und Frau C. bewegten sich vor der Geschlechtsumwandlung in einem lesbischen Umfeld. Es sei aber bereits zu diesem Zeitpunkt eine klare „Mann-FrauBeziehung“ mit fester ollenzuordnung gewesen, beschreibt Herr D.. Diese Rollen hätten sie auch gerne übertrieben, hätten damit gespielt und sich betont als heterosexuelles Paar gekleidet und ausgegeben. Sexualität bezeichnen beide als wichtig und seit der Operation könne sich nun auch der transsexuelle Partner berühren lassen und Sex genießen. Eine große Flexibilität beider Partner im Verlauf einer Geschlechtsangleichung sei notwenig, denn „Wir waren biologisch gesehen ein Frauenpaar, … und sind heute ein ganz normales heterosexuelles Paar“ (Frau C.). 

Paar III: Frau E. und Herr G. 

„Wir können nicht ohne einander.“

Das Paar: Herr G., 33, wohnt gemeinsam mit seinen Eltern in einem Haus in einer kleinen Gemeinde in der Nähe von Zürich. Er arbeitet im Verkauf. Frau E., 30, arbeitet in einem Warenhaus, ebenfalls im Verkauf. Sie lebt getrennt vom Ehemann und Kindsvater mit ihrem Sohn in der Nähe von Zürich.
10Die Partnerschaft: Herr G. und Frau E. kennen sich seit 15 Monaten – eine große Bereitschaft Veränderungen mitzutragen sei Voraussetzung für eine gelingende Partnerschaft. Es gehe  turbulent zu und her in ihrer Beziehung. Streit, Versöhnung, Eifersucht und Misstrauen, Trennung und Wiedervereinigung würden sich abwechseln. Trotz auf und ab wüssten und erlebten sie, „wir können nicht ohne einander“ (Frau E.). Beide bezeichnen Ehrlichkeit und Vertrauen als das Wichtigste, woran sie arbeiten wollen und müssen, soll die Partnerschaft auch in Zukunft Bestand haben.
 
Sexualität: Beide berichten über eine intensive, abwechslungsreiche und lebendige Sexualität.
Vertrauen und Ehrlichkeit seien aber wichtiger für eine Partnerschaft als Sexualität. Die Heterosexualität der Beziehung stünde nicht in Frage. Dildo und weitere Sex-Spielzeuge würden ausschließlich für Frau E. eingesetzt. Auch lasse er sich an den „typisch weiblichen Körperstellen“ nicht berühren (Herr G.), denn sonst fühle er sich noch stärker im falschen Körper.

Paar IV: Frau H. und Herr J. 

„Für uns ist Zärtlichkeit die Sprache, in der wir sprechen.“

Das Paar: Herr J., 20, wohnt bei seinen Eltern in der Agglomeration einer größeren Stadt. Er ist in einer Verkäuferlehre. Seit gut einem Jahr ist er der Partner von Frau H.. Frau H., ebenfalls 20, kommt aus derselben Agglomeration. Sie ist in der Lehre in einem Beruf im Gesundheitswesen und lebt bei ihren Eltern.
Die Partnerschaft: Herr J. und Frau H. sind das jüngste Paar in unserer Befragung und gerade ein Jahr liiert. Gespräche über alle denkbaren Themen, der Austausch von Gedanken und Gefühlen, sowie gemeinsame Pläne und Ziele seien für die beiden die wichtigsten Faktoren einer erfolgreichen Partnerschaft. In einer Partnerschaft sei es entscheidend nicht nur Kraft zu geben, sondern auch Kraft zu erhalten. Speziell in der Situation vor Hormonbehandlung und Operation sei das Geben und Nehmen wichtig. Die Partnerschaft zu einem transsexuellen 11Mann sei „feiner und mit mehr Gefühl“ (Frau H.) als mit einem biologischen Mann. Auch finde sich die Partnerin mit ihren weiblichen Emotionen und Verhalten im transsexuellen Mann, dies sei ein starkes verbindendes Element.

Sexualität: Herr J. schämt sich wegen seines „falschen Körpers“ und seine dadurch stark einseitig gelebte und eingeschränkte Sexualität. Für erfüllte Sexualität brauche es für ihn einen männlichen Körper. Körperkontakt wäre für ihn nur an „nicht weiblichen“ Körperstellen möglich. Zärtlichkeit, Wärme und Nähe seien überaus wichtig, „für uns ist Zärtlichkeit die Sprache, in der wir sprechen“ (Herr J.). Frau H. erwähnt, dass ihr aufgrund „schlechter Erfahrungen“ mit Männern in der Vergangenheit Sexualität nicht ganz so wichtig sei in einer Partnerschaft. So akzeptiere sie diese momentan durch Herrn J. gewünschte Einschränkung und empfände ein Überschreiten dieser Regel durch sie als „Vertrauensbruch“.
 
Paar V: Frau K. und Herr L.

„Wir mussten beide lernen, über alles, über wirklich alles zu sprechen.“

Das Paar: Herr L., 24, arbeitet temporär in einem Handwerks-Beruf. Er wohnt zusammen mit seiner Partnerin Frau K. in einer mittelgroßen Stadt in der Deutschschweiz. Frau K. ist 21, aufgewachsen in ländlicher Region und im Verkauf tätig.
 
Die Partnerschaft: Herr L. und Frau K. sind seit 19 Monaten ein Paar. Sie lernten sich über eine Homosexuellen-Seite im Internet kennen, Herr L. outete sich kurz nach Beginn der Partnerschaft als transsexuell. Frau K. wolle sich nun darüber klar werden, ob sie von einer anfänglich homosexuellen in eine in Zukunft heterosexuelle Partnerschaft „mitwechseln“ könne. Diese Entscheidung sei schwierig, aber unumgänglich und setze eine sehr gute Kommunikation voraus, „wir mussten beide lernen, über alles, über wirklich alles zu sprechen.“ Für die Partnerschaft sei die besonders stark ausgeprägte Einfühlsamkeit Frau-zu Mann transsexueller Menschen ein wichtiger und hilfreicher Aspekt. Frau K. erwähnt Schwierigkeiten mit heterosexuellen biologischen Männern in der Vergangenheit.

12Sexualität: Herr L. denkt wie ein Mann in Bezug auf Sexualität und schätzt es, den verführenden und führenden Part zu übernehmen. Er könnte sich mehr Sex vorstellen, erklärt aber, dass „Sexualität für beide stimmen soll“ und, dass Zärtlichkeit und Leidenschaft Platz haben müssen. Frau K. empfindet Sex als „nicht unbedingt notwendig“. Kuscheln, Küssen und Zärtlichkeit seien für sie mindestens so wichtig. Die beiden würden verschiedene Sexualpraktiken und -hilfsmittel anwenden (z.B. Zunge, Harness).
 
Die Kategorien der Partnerschaften

Die Aussagen der Befragten zu den zwei Bereichen, Partnerschaft und Sexualität, ergaben neun Kategorien: Gespräch als zentrales Element der Partnerschaft, Sicherheit und Stabilität, Umgang mit Konflikten, Transsexualität als Beziehungsthema, Gründe der Partnerwahl, Vorbedingungen für Sexualität, Sexuelles Erleben, Körperlichkeit, und Stellenwert der Sexualität in der Beziehung. 
Zentral fanden sich immer wieder Hinweise auf eine „ganz normale“ Beziehung. „Ich lebe in einer ganz normalen Partnerschaft mit ihm“ (Frau A.), „Es hat weniger Besonderheiten als beispielsweise eine lesbische Beziehung“ (Frau C.).
Das Gespräch erwies sich als zentrales Beziehungs-Element. „Wir sprechen einfach über alles“ (Frau E.), „Es gibt keine Geheimnisse“ (Herr B.), „Wir teilen uns alles mit, alle Gedanken, ob positiv oder negativ“ (Herr J.). 
Sicherheit schien eine Kernkomponente zu sein für Stabilität der untersuchten Beziehungen. „Es verbindet uns etwas ganz Starkes“ (Herr J.), „Er würde mir nie und nimmer etwas Böses tun“ (Frau A.) „Egal, wie die anderen denken und egal, ob alle von mir weggehen, ich habe gesagt, ich bin mit dir zusammen und ich will mit dir zusammen bleiben“
(Frau E.)

Konflikte, wie in jeder Beziehung, zeigten sich als problematisch für Sicherheit und Stabilität. „Es ist uns extrem wichtig, Konflikte austragen zu können“ (Frau C.), „Wir können 13wegen nichts und wieder nichts streiten zusammen, das ist wahnsinnig“ (Herr G.) „Es sind dann meistens so Missverständnisse und banale Dinge wie zum Beispiel, dass sie es nicht mag, wenn ich am Tisch Zeitung lese…“ (Herr B.).

Das Thema Transsexualismus bestimmte das Leben der transsexuellen Person, nahm aber auch das Leben des Paares und der Partnerin ein. „Die Partnerin braucht Geduld und als Betroffener sollte man schauen, dass man sich nicht zu stark in den Vordergrund drängt“

(Herr D.), „… bei sich bleiben als Partnerin, das ist ganz wichtig. Oasen für sich suchen, ein wenig Pause machen [vom Thema Transsexualismus, A.d.V.] und schauen, dass es einem selbst auch gut geht“ (Frau C.). 
Bei den Gründen für die Partnerwahl betonten die Partnerinnen die Exklusivität der Partnerschaft. „Ich habe gesagt, mich fasziniert das und ich will Dich kennenlernen“ (Frau A.), „Es ist immer etwas Grenzwertiges gewesen, was mich angezogen hat“ (Frau C.).

Sensibilität, Feingefühl und Empfindsamkeit der transsexuellen Person wurden als Spezialität hervorgehoben. „Es ist einfach mehr Gefühl da, es ist alles irgendwie feiner“ (Frau H.) „Auf eine Art ist es etwas Spezielles: er ist zarter, zärtlicher als ein Mann“ (Frau E.) „Er ist eben sehr sensibel“ (Frau A.), „….gewisse charakterliche Züge, die ein Mann, der so auf die Welt kommt, nicht hat, das ist schon etwas Besonderes…“ (Frau K.), „Er ist scheu, und das zieht mich vielleicht an, er ist nicht wie jeder Mann“ (Frau E.)

Als Vorbedingung für Sexualität erwiesen sich wieder das Gespräch und der Wille zur Kommunikation als bedeutend. „…darüber sprechen“ (Herr G.), „Wenn man jetzt das Verlangen hat das und das zu tun, dass man sich nicht dafür schämt, sondern dass man darüber spricht“ (Herr B.), „Dass ich ihn einfach alles fragen konnte. Was spürst Du an dieser Stelle, was dort und so weiter…so haben wir uns kennengelernt“ (Frau A.)
Die erlebte Heterosexualität der Beziehung in Abgrenzung zur Homosexualität und die männliche Rolle des FM-Mannes wurden betont. „Sonst, rein sexuell gesehen, ist es normal heterosexuell“ (Herr L.), „Ich bin schon der Mann“ (Herr G.), „Ich bin der aktive Part 14gewesen“ (Herr D.), „Ich denke [in Bezug auf die Sexualität, A.d.V.] nicht anders als ein Mann. Ich möchte immer verführen…“ (Herr L.). 

Über die Sexualität wurde berichtet, dass die Partnerinnen von ihren FM-Männern mit Dildo und Harness vaginal stimuliert und befriedigt werden. Eine Rollenumkehr wird strikt abgelehnt. „Ich habe ein Hilfsmittel, um ihr auch das andere bieten zu können“ (Herr B.), „Hilfsmittel für meine Freundin ja, auf keinen Fall für mich“ (Herr G.). Spaß, Befriedigung und Vergnügen am Sex kamen in folgenden Aussagen zum Ausdruck. „Also bei uns ist es natürlich sehr abwechslungsreich“ (Frau A.), „Als ich früher mit Männern geschlafen habe, hat etwas gefehlt. Als ich mit anderen Frauen geschlafen habe, hat etwas gefehlt. Mit ihm zusammen ist es einfach perfekt“ (Frau E.). Vor allem die transsexuellen Teilnehmer betonten die Wichtigkeit von Sexualität. „Für mich ist es sehr wichtig, sonst stimmt etwas einfach nicht“ (Herr B.). Eine Partnerin meinte, „Wichtig, aber nicht das Wichtigste. Vielleicht auch,
weil ich früher schlechte Erfahrungen gemacht habe“ (Frau H.). 

Scham und Zurückhaltung der transsexuellen Person aufgrund des „falschen“ Körpers wurden von den Partnerinnen angesprochen: „Es ist einfach viel verklemmter, weil er ja nicht zu seinem Körper stehen kann“ (Frau H.), „Er ist ganz extrem. Er zeigt nicht einmal seine Beine, er zieht sich hinter dem Kasten (Schrank) um.“ Auch die transsexuellen Personen thematisierten ihren „falschen Körper“. „Vor der Operation hat Sexualität nicht wirklich stattgefunden“ (Herr D.), „Ich lasse mich nicht so gerne berühren“ (Herr G.), „Also mit dem Streicheln und so ist es gegenseitig, nur an gewissen Orten bei mir nicht, weil es einfach unangenehm ist und ich es im Moment nicht mag in diesem Körper“ (Herr J.). 

Diskussion

Die vorliegende qualitative Arbeit liefert neue Erkenntnisse zu Verbindungen von FM Männern und ihren Partnerinnen und repliziert Ergebnisse früherer Untersuchungen zu entsprechenden transsexuellen Partnerschaften.

15Durch den Einschluss der Partnerinnen in unsere Untersuchung wurden wir auf ein entscheidend verbindendes Element der Partnerschaften aufmerksam. In den Männern werden durch die Partnerinnen weibliche Attribute, wie zum Beispiel Sensibilität, wahrgenommen.

Diese weiblichen Eigenschaften werden als bedeutende Grundlage für die Verbindung genannt. Eine dadurch entstehende Exklusivität des Partners im Vergleich zu biologischen Männern könnte die Anziehung und das Eingehen der Partnerschaft ermöglichen.

Zum anderen könnten die, durch die Partnerinnen als weiblich erkannten Attribute der Männer erst die Grundlage für ein Sich-einlassen auf eine Beziehung und Öffnen in einer Partnerschaft bieten, berücksichtigt man die häufig genannten schlechten Erfahrungen der Partnerinnen mit biologischen Männern die biologisch heterosexuelle Verbindungen eher verunmöglichen.

Die Ergebnisse unserer Untersuchung unterstützen Erkenntnisse vorausgegangener Studien zu transsexuellen Menschen und deren Ehen und Partnerschaften. Insbesondere die getroffenen Aussagen der Vorgängerstudie an unserem Haus zu Ehen transsexueller Menschen konnten in weiten Teilen durch unsere Untersuchung nun auch für Partnerschaften repliziert werden. Der bekannte Hauptbefund einer erlebten und gelebten Heterosexualität in unauffälligen Partnerschaften wird klar von den untersuchten Männern präsentiert und von ihren Partnerinnen bestätigt.

Besonders die Bemühungen um ein Leben und Erleben von Heterosexualität in der Partnerschaft waren wieder zu entdecken. Sexualität wurde auch in den aktuell untersuchten, nicht ehelichen Partnerschaften regelmässig gelebt und für beide Seiten als befriedigend berichtet. Auf die Wichtigkeit der emotionalen Geborgenheit und Zuneigung wurde wiederum hingewiesen. 

Unseren Befunden folgend können wir deshalb die für Ehebeziehungen von transsexuellen Menschen getroffene Beschreibung der Unauffälligkeit und Gewöhnlichkeit allgemein auf Partnerschaften von FM-Männern ausdehnen.
 
Für diese Aussage und weitere Ergebnisse unserer Untersuchung finden wir Übereinstimmungen mit internationalen Befunden. So hielten Huxley, Kenna und Brandon [8, 169] fest, dass gut funktionierende Partnerschaften auf einer gemeinsamen Idee oder Täuschung über die biologische Geschlechtszugehörigkeit der transsexuellen Person basieren.

Steiner und Bernstein [3] betonten, dass die Beziehung mit der transsexuellen Person als heterosexuell erlebt wird. Von anderer Seite wurde darauf hingewiesen, dass Sexualität ohne Berühren der weiblichen Geschlechtsmerkmale [7] gelebt wird. Dies und weitere Feststellungen von Poland, dass gegenseitiges Anerkennen wichtig ist und dass das besondere Einfühlungsvermögen der transsexuellen Person geschätzt wird [7], waren durch die Aussagen der von uns untersuchten Paare zu bestätigen
 
Kritisch anzumerken ist, dass unsere Befunde aus einer kleinen Stichprobe mit relativ kurzen Beziehungsdauern resultieren. Eine größere Untersuchungsgruppe und langdauernde Beziehungen wären für weitere Untersuchungen wünschenswert. Weiter kann eine natürliche Zurückhaltung der Teilnehmenden über intime Themen zu sprechen befürchtet werden, im Interview erwiesen sich die Teilnehmer jedoch sehr offen und die Exploration auch heikler Themen bis in die Tiefe erschien möglich. In unserer abschliessenden Zusammenschau der Ergebnisse war jedoch eine gewisse Neigung zur Harmonisierung und Konfliktscheuheit seitens der interviewten Paare zu bemerken. Dies liess an Studer’s [1] Befund eines „Übermass(es) an geschlechtstypischer Art und Weise“ und die Bemühung als ob sich die Paare „immer wieder bestätigen müssten, dass sie wirklich Mann und Frau sind“ denken.

Dementsprechend würden Gemeinsamkeiten betont und Differenzen vermieden. Dafür könnte aber auch unsere Untersuchungsmethode des halbstrukturierten Interviews verantwortlich sein, welche eher explorativen als konfirmativen Charakter aufweist. Auf eine Operationalisierung von Partnerschaft und Sexualität haben wir im Rahmen unseres Studiendesigns verzichtet. Daher waren wir auf das von den Interviewten genannte Material angewiesen und haben nur im Rahmen des Interviewleitfadens darüber hinaus exploriert.

Spontan wurden Aspekte von Sexualität, wie Appetenz, Erregung und Orgasmusfähigkeit, nicht erwähnt, Wir empfehlen deshalb für weiter ausschöpfende Untersuchungen von 17Partnerschaften transsexueller Menschen die Themenbereiche Partnerschaft und Sexualität zu operationalisieren und entsprechend Interviews zu standardisieren.

Die wichtigsten und prägnantesten Befund unserer Studie sind die Bedeutung weiblicher Attribute der Männer für die Partnerschaften und die Ablehnung der biologisch weiblichen Geschlechtszugehörigkeit und Geschlechtsrolle mit Erleben und Leben von Heterosexualität in Partnerschaft und Sexualität durch beide Partner. In hohem Grad werden gewöhnliche, sich nicht von anderen Paar-Beziehungen unterscheidende Partnerschaften mit Sexualität berichtet, die trotz der biologischen Gleichgeschlechtlichkeit am besten als „normale heterosexuelle Beziehungen“ zu beschreiben sind.

Fazit für Praxis

Die gewonnenen Antworten sind für das Verständnis von FM-transsexuellen Männern und ihrer Partnerinnen von großer Bedeutung und tragen dazu bei, die Beratung und Behandlung transsexueller Menschen und ihrer Partner und Partnerinnen weiter zu verbessern. Männern kann auf der Grundlage unserer Befunde in Momenten angezweifelter Partnerschaftswünsche die Möglichkeit stabiler und positiv erlebter Partnerschaft berichtet werden, in denen sie in ihrer männlichen Rolle wahrgenommen und als Mann anerkannt sind.
Dies kann den Männern eine Beziehungsperspektive eröffnen und Klinikern dabei helfen, sie und ihre Partnerinnen aufmerksam, offen und auch optimistisch auf ihrem manchmal beschwerlichen Weg zu begleiten.
18Literatur

1. Studer R, Kind H, Kohler Th. Ehen von Transsexuellen. Nervenarzt 1980; 51: 708-
711
2. Hepp U, Klaghofer R, Burkhard-Kübler R, Buddeberg C. Behandlungsverläufe
transsexueller Patienten. Eine katamnestische Untersuchung. Nervenarzt 2002; 73:
283-288
3. Steiner BW, Bernstein SM. Female-to-male transsexuals and their partners. Can J
Psychiatry 1981; 26: 178-182
4. Chivers ML, Bailey JM. Sexual orientation of female-to-male transsexuals: a
comparison of homosexual and nonhomosexual types. Arch Sex Behav 2000; 29: 259-
278
5. Coleman E, Bockting WO, Gooren L. Homosexual and bisexual identity in sexreassigned female-to-male transsexuals. Arch Sex Behav 1993; 22: 37-50
6. Gómez-Gil E, Trilla A, Salamero M, Godás T, Valdés M. Sociodemographic, Clinical,
and Psychiatric Characteristics of Transsexuals from Spain. Arch Sex Behav 2008;
Feb 21 [Epub ahead of print]
7. Poland D. Das transsexuelle Paar und das transvestitische Paar: Aspekte zur
Partnerschaft - ein Beitrag aus der Praxis. In: Stalla GK (Hrsg): Therapieleitfaden
Transsexualismus. Bremen: Uni-Med Verlag, 2006
8. Huxley PJ, Kenna JC, Brandon SB. Partnership in transsexualism. Part II. The nature
of the partnership. Arch Sex Behav 1981; 10: 143-160
9. Huxley PJ, Kenna JC, Brandon SB. Partnership in transsexualism. Part I. Paired and
nonpaired groups. Arch Sex Behav 1981; 10: 133-41
10. Brauckmann J. Die Wirklichkeit transsexueller Männer. Giessen: PsychosozialVerlag, 2002
1911. Kamprad B, Schiffels W. Im falschen Körper. Alles über Transsexualität. Zürich:
Kreuz-Verlag, 1991
12. Strauss AL. Grundlagen qualitativer Sozialforschung – Datenanalyse und
Theoriebildung in der empirischen soziologischen Forschung. München: Fink, 1991
13. Witzel A. Das problemzentrierte Interview. In: Jüttemann G (Hrsg): Qualitative
Forschung in der Psychologie. Weinheim, Basel: Beltz, 1985: 227-255
14. Witzel A. Verfahren der qualitativen Sozialforschung. Überblick und Alternativen.
Frankfurt am Main: Campus, 1982
15. Mayring P. Einführung in die qualitative Sozialforschung. Weinheim, Basel: Beltz,
2002
16. Mayring P. Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Weinheim, Basel:
Beltz, 2007
20Interviewleitfaden zu Untersuchung „Beziehung, Partnerschaft und SexualitätInterviewleitfaden zu Untersuchung „Beziehung, Partnerschaft und Sexualität
transsexueller Menschen“
Interviewteil
Versuchen Sie mir doch bitte als erstes Ihre Partnerschaft zu beschreiben.
Erzählen lassen; nachfragen, falls noch nicht beantwortet:
1. Wie sieht ein typischer Tagesablauf bei Ihnen aus?
2. Sie sind schon seit x Monaten zusammen. Wo und wie haben Sie sich kennengelernt?
3. Was ist Ihnen in dieser Beziehung besonders wichtig? Haben Sie gemeinsame
Aufgaben / Ziele, an denen Sie arbeiten / die Sie verbinden? Welches sind die
verbindenden Elemente und Werte in Ihrer Partnerschaft?
4. Wie gehen Sie mit Konflikten um? Welches war der bisher schwierigste Moment in
Ihrer Beziehung? Wie haben Sie diesen gemeistert?
5. Hatten Sie schon viele Beziehungen? Wie lange dauerten diese jeweils? Was warendie Gründe, sich zu trennen?
6. Welche Besonderheiten haben, Ihrer Ansicht nach, Partnerschaften von und mit
transsexuellen Menschen? 
7. Welchen Ratschlag würden Sie einem transsexuellen Menschen in Bezug auf seine
Partnerschaft mitgeben?
Das zweite Thema ist die Sexualität, Ihr Sexualleben. Darf ich Sie bitten, mir davon zu
erzählen?
Erzählen lassen; nachfragen, falls noch nicht beantwortet:
1. Wie wichtig ist Sexualität in Ihrer Partnerschaft?
2. Was gehört für Sie zu einem befriediegenden / erfüllten Sexualleben?
2122
3. Wie wichtig sind Intimität / Nähe / Zärtlichkeit in Ihrer Beziehung?
4. Wie erleben Sie Sexualität? Was erleben Sie beim Sex?
5. Welche Sexualpraktiken leben Sie (Sex-Toys, Hilfsmittel etc.)?
6. Gibt es weitere sexuelle Kontakte (Clubs etc.)? 
7. Welchen Ratschlag würden Sie einem transsexuellen Menschen in Bezug auf seine Sexualität / sein Sexualleben mitgeben?

Gibt es etwas, was wir nicht besprochen haben und was Sie gerne anmerken möchten?


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Das Menschliche

Und Sie wissen nicht, mit was Sie es zutun haben! Doch diese bekommen euch, ein Fakt!

Heute in den TV- Medien, die Massen - Vergewaltigung einer 15 jährigen Schülerin, angeblich "Gastarbeiter bzw. FLÜCHTLINGE auch Poliz...