Freitag, 20. Juli 2012

Sexuell übertragbare Krankheiten (Sexually Transmitted Diseases, STD)


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Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012

Sexuell übertragbare Krankheiten (Sexually Transmitted Diseases, STD)


Was sind sexuell übertragbare Krankheiten (STD)?

STD (Sexually Transmitted Diseases) werden durch sexuellen Kontakt übertragen. Je häufiger man seinen Partner wechselt, desto größer ist die Gefahr, sich mit einer sexuell übertragbaren (venerischen) Krankheit zu infizieren. Das Risiko lässt sich reduzieren, indem man Safer Sex betreibt, also beispielsweise ein Kondom benutzt. Die Heilungschancen der meisten STD sind gut, wenn die Krankheit früh erkannt und behandelt wird. Leider tauchen die Symptome sexuell übertragbarer Krankheiten häufig erst sehr spät auf.

Was sind Geschlechtskrankheiten?

Der Begriff Geschlechtskrankheiten umfasst traditionellerweise nur fünf Krankheiten, die durch sexuelle Kontakte übertragen werden. Dazu zählen Syphilis (Lues, harter Schanker), Gonorrhö (Tripper), Ulcus molle (weicher Schanker), Lymphogranuloma inguinale und Granuloma venereum. Sie waren im Gesetz zur Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten definiert, das mittlerweile außer Kraft ist. Seit 2001 sind nur noch Syphilis und HIV meldepflichtig. Auch wenn die Begriffe Geschlechtskrankheit und sexuell übertragbare Krankheit häufig synonym verwendet werden, gibt es neben den klassischen Geschlechtskrankheiten noch eine Vielzahl weiterer sexuell übertragbarer Krankheiten.
Welche Arten von sexuell übertragbaren Krankheiten (STD) gibt es?
Folgende sexuell übertragbare Krankheiten sind am weitesten verbreitet:

» Chlamydien-Infektion

Infektionen mit Chlamydien gehören weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten bei Männern und Frauen. Chlamydien sind kugelförmige Bakterien, die nur in Wirtszellen überleben können. Viele der Chlamydien-Infizierten haben kaum Beschwerden und bemerken daher ihre Entzündung nicht. Leider erhöht sich dadurch das Risiko einer chronischen Erkrankung und einer unbemerkten Verbreitung des Erregers.
Chlamydien lassen sich sehr effektiv mit bestimmten Antibiotika behandeln. Eine Partnertherapie ist notwendig, um eine erneute Ansteckung zu verhindern. Der Arzt wird - je nach Art der Therapie - zwei bis vier Wochen nach der Behandlung einen Kontrollabstrich entnehmen, um das Vorhandensein weiterer Erreger auszuschließen. Nach drei Monaten ist eine weitere Kontrolluntersuchung vorgesehen. Da eine bestehende Chlamydieninfektion den Befall mit zusätzlichen Erregern begünstigt, empfehlen die europäischen Leitlinien, dass jeder Chlamydienträger auch auf weitere sexuell übertragbare Krankheiten hin untersucht werden sollte.

» Tripper (Gonorrhoe)

Tripper ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die ebenfalls durch Bakterien verursacht wird. Die Keime befallen nicht nur die Geschlechtswege und -organe, sondern finden sich abhängig von den sexuellen Vorlieben auch im Rachen oder im Enddarm. Der Tripper-Erreger kann bei Frauen und Männern zu aufsteigenden Infektionen führen, die mit einer anschließenden Unfruchtbarkeit einhergehen können. In einigen Fällen verläuft die Gonorrhoe hingegen vollkommen symptomlos. Typisch ist allerdings ein gelblich weißer Ausfluss aus Gebärmutterhals oder Penis. In vielen Fällen bemerken die infizierten Frauen ihre Erkrankung nicht. Unter Umständen hält die Tripper-Infektion so lange an, dass es zu einem chronischen Leiden kommt.

Therapeutisch kommen bei Gonorrhoe erfolgreich Antibiotika zum Einsatz. Auch hier ist eine Partnertherapie erforderlich, um eine gegenseitige Wiederansteckung zu vermeiden. Nach Abschluss der Therapie muss den europäischen Leitlinien zufolge eine Kontrolle durchgeführt werden. Zudem sollte der Patient auch auf weitere sexuell übertragbare Krankheiten hin untersucht werden.

» Herpes genitalis

Herpes genitalis wird in der Regel durch Herpes Simplex Viren (HSV) Typ II ausgelöst.
Herpesläsionen finden sich am äußeren, aber auch am inneren Genitale oder im Bereich des Afters. Typ II Viren können auch zu Symptomen auf der Haut oder in der Mundhöhle führen.

Es gibt keine ursächliche Therapie für Herpes genitalis. Die Viren überdauern in den Nervenknoten (Nervenganglien). Bei guter Körperabwehr unterdrückt diese das Auftreten von Symptomen, bei schlechter Körperabwehr kann es zu Rückfällen kommen. Die Behandlung mit antiviralen Mitteln innerhalb von fünf Tagen nach Auftreten der ersten Beschwerden kann diese lindern und die Ausbreitung der Bläschen verringern, sodass sie schneller abheilen. Dabei sind Tabletten mit den Virustatika (Anti-Viren-Mittel) Aciclovir, Famciclovir oder Valaciclovir - jeweils über fünf Tage - nach Einschätzung der europäischen Leitlinien gleichwertig. Zusätzlich werden in der Akutphase eines Herpes genitalis Solebäder und gegebenenfalls eine ausreichende Schmerztherapie empfohlen.

» HIV-Infektion/AIDS

AIDS zählt zu den gefährlichsten sexuell übertragbaren Erkrankungen und wird durch das HI-Virus (Humanes Immunschwäche-Virus) ausgelöst. Das Virus befindet sich in allen Körperflüssigkeiten, besonders hoch konzentriert in Sperma und Blut. Durch kleine, meist nicht sichtbare Verletzungen am Genitale gelingt es den Erregern, in den Organismus einzudringen. Die Infektionsgefahr ist vor allem von der Viruskonzentration im Sekret abhängig.

Die Diagnose wird anhand der HIV-Antikörper im Blut gestellt. Der Nachweis gelingt im Durchschnitt sechs bis zwölf Wochen nach dem Kontakt. Deshalb ist es wichtig, dass der HIV-Test so schnell wie möglich nach einem Infektionsverdacht durchgeführt und dann nach drei Monaten wiederholt wird (Bestätigungstest). Während dieser Zeit sollte ausschließlich Safer Sex praktiziert werden. Bei einem Kontakt mit virushaltigen Körperflüssigkeiten und der potenziellen Gefahr einer Übertragung des HI-Virus, gibt es die Möglichkeit einer Postexpositionsprophylaxe. Sie ist in den ersten 72 Stunden sinnvoll und besteht in einer mehrwöchigen Anti-Virus-Therapie. Startpakete für die aufwändige Therapie gibt es in den Notfallambulanzen von Krankenhäusern.

HIV/Aids ist bislang nicht heilbar. Je früher jedoch die Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Ärzte in der Lage, zu helfen. Es gibt heutzutage effektive Medikamente, die die Lebensqualität verbessern und die Lebenserwartung der Patienten verlängern.

» Feigwarzen

Feigwarzen werden durch Humane Papilloma-Viren (HPV) verursacht. Das Virus spielt eine Rolle bei der Entstehung von Krebs an den Geschlechtsorganen, hier besonders an Gebärmutterhals und Penis. Man findet aber auch gehäuft HPV-Viren beim Analkarzinom. Die Warzen sind entweder rosenkohlähnlich oder flach; sie kommen in der Regel am Penisschaft oder an den Schamlippen vor und können außerdem bei beiden Geschlechtern im Analbereich auftreten. Zuweilen bilden sich Feigwarzen auch in der Mundhöhle oder im Rachenraum.

Therapeutisch kommen bei einer Infektion mit HPV lokale Behandlungen mit speziellen Cremes (mit den Wirkstoffen Podophyllotoxin oder Imiquimod) und Tinkturen infrage. Auch die chirurgische Abtragung mit Laser oder Strom oder durch eine Kälteanwendung mit flüssigem Stickstoff (Kryotherapie) ist möglich. Die Behandlung ist relativ langwierig. Die europäischen Leitlinien empfehlen, immer auch den Partner auf einen möglichen HPV-Befall untersuchen zu lassen.

Seit einiger Zeit steht auch ein Impfstoff zum Schutz vor einer HPV-Infektion zur Verfügung. Er ist in erster Linie für junge Mädchen, die noch nicht sexuell aktiv sind, empfehlenswert. Durch die Impfung lässt sich auch das Risiko für Gebärmutterhalskrebs senken.

» Syphilis

Syphilis ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die durch Bakterien vom Typ Treponema pallidum verursacht wird. In den letzten Jahren wird sie wieder vermehrt beobachtet. Nach der Erstinfektion verbreiten sich die Erreger über die Blutbahn im gesamten Körper.

Syphilis lässt sich mit dem Antibiotikum Penicillin behandeln. Mögliche Ausweichantibiotika, zum Beispiel bei einer Penicillinallergie, sind Doxycyclin, Tetrazyclin und Erythromycin.

Tipps, um sexuell übertragbare Krankheiten (STD) zu vermeiden

Das Risiko, sich eine sexuell übertragbare Krankheiten einzufangen, lässt sich verringern, indem man konsequent Kondome benutzt. Dabei kommt es vor allem auf die richtige Anwendung an, das heißt, das Kondom sollte von Beginn an bei jeglicher Form von Sex (auch bei Oral- oder Analverkehr) verwendet werden.
Wann soll ich zum Arzt gehen?

In folgenden Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden:

Wenn eine der genannten Beschwerden auftritt.
Wenn es zum ungeschützten Sex gekommen ist und man sich nicht sicher ist, ob eventuell eine Infektion eingetreten ist.

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