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Überarbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012
Auf Anfrage dieser Artikel
Soll
man seine Kinder über die Situation ihres als männlich definierten
Elternteils
aufklären und wie?
Bei einer manifesten Transsexualität sollten die Kinder
schon wissen, wer in Wirklichkeit ihr "Vater" oder ihre
"Mutter" ist. Es sollte ihnen bewusst sein, im Grunde zwei weibliche
oder zwei männliche Elternteile zu haben.
Kleinen Kindern empfehle ich z.B. zu sagen, das dem lieben Gott ein Irrtum unterlaufen sei und daher der "Vati" weiblich fühlt, weiblich ist, eigentlich eine Frau ist und als solche auch in Zukunft leben wird.
Man sollte
ihnen versichern, das "Vati" sie deswegen genauso lieb haben wird wie
sonst auch. Kinder reagieren in der Regel darauf überraschend natürlich, wenn
die häusliche Atmosphäre "stimmt", werden Kinder keinen Schaden
erleiden.
Schaden entsteht eher, wenn ständig Unausgesprochenes und
Undefinierbares in der Luft liegt.
Größeren Kindern sollte man erklären, das die Natur auch Abweichungen produziert, die gottgewollt und keineswegs vererbbar sind, um sie vor der eventuellen Angst zu schützen, das ihnen das gleiche Schicksal widerfahren könnte.
Für Eltern, die das Glaubensprinzip an etwas göttliches ganz ablehnen, kann die Erklärung angewandt werden, das der Natur ein Fehler unterlaufen sei; sie habe eine Männerseele in einen weiblichen Körper gesteckt oder umgekehrt, und nun muss mit Hilfe der Medizin dieser Fehler korrigiert werden.
Es ließe sich auch
sagen, das in der Natur am meisten Heterosexuelle existieren, sehr viel weniger
Homosexuelle und am allerwenigsten Transsexuelle.
Es wäre normal, das es in
einem Land wie Deutschland ca. 15 000 Transsexuelle gibt, eine
verschwindend geringe Zahl, wenn man an die Gesamtzahl der Einwohner denkt.
Daher wüssten auch viele Menschen nichts oder nicht genug über dieses Phänomen.
Aus Nichtwissen entstehen Vorurteile im Sinne von Unnormal, obwohl es - wie die
Forschung belegt - seit der Menschheit Beginn Homosexuelle, Transsexuelle gibt
und sich Transvestitismus weit in der Geschichte zurückverfolgen lässt.
Früher
waren diese Phänomene nur weniger oder gar nicht erforscht, und hier liegt die
Wurzel des Vorurteils: Unwissen - Unkenntnis.
Rückblickend lässt sich sagen, das schon immer der größte Teil der Menschheit heterosexuell empfindet, der kleinere Teil homosexuell und ein ganz kleiner Teil transsexuell.
Mit dieser Übersicht rücken alle Phänomene in den Normbereich.
Auch philosophische Erklärungen lassen sich geben und können hilfreich sein, weil auf die Sinnfrage eingehen, wenn es vielleicht auch keine schlüssigen Antworten sind. Z.B. sei die Existenz von Transvestitismus und Transsexualität für die Menschheit sinnvoll, weil die Auseinandersetzung damit verhärtete Normen und Geschlechtsrollenklischees aufweicht. Transsexualität kann ein Weg von mehreren sein, der zur Unfruchtbarkeit führt, da jedes Geschlecht einmal aussterben muss, um zu starke Degenerationserscheinungen und Überbevölkerung zu verhindern.
Im Fall des Transvestitismus sollte man darauf zu sprechen kommen, das Kleidung gesellschaftlichen Normen unterworfen ist, das aber nicht jeder Mensch so gesellschaftskonform fühlt und es daher unbedingt notwendig ist, dem inneren Empfinden und nicht der Gesellschaftsnorm zu entsprechen, weil das Wohlbefinden des Betroffenen davon sehr abhängig ist, um psychischen Einbrüchen vorzubeugen.
Es sollte auch gesagt werden, das jeder Mensch eigentlich zweigeschlechtlich
ist - in jeder Seele ein Mann und eine Frau wohnt, aber bei dem anderen weniger
ausgeprägt ist.
Ich wünsche mir Kinder, doch ich habe Angst vor der
Zukunft. Was raten Sie mir?
Im Falle einer Transsexualität Ihres Partners sollten
Sie sich ernsthaft fragen, ob Sie sich vorstellen können, ein oder mehrere
Kinder in letztendlich gleichgeschlechtlicher Gemeinschaft aufzuziehen. Bekannt
ist, daß eine gute Frauenbeziehung Kinder besser gedeihen läßt, als eine
schlechte Mann-Frau-Beziehung.
Kinder gehen mit so einer Situation eher unbefangener und weiser um als Erwachsene, es sei denn, sie sind von der Denkweise und von den Vorurteilen Erwachsener stark geprägt. Bei einem transvestitischen Partner ist es ebenfalls von großer Wichtigkeit, daß die häusliche Atmosphäre stimmt. Wenn Kinder in Geborgenheit aufgefangen werden, sind derartige Einflüsse nicht schädlich!
Kinder gehen mit so einer Situation eher unbefangener und weiser um als Erwachsene, es sei denn, sie sind von der Denkweise und von den Vorurteilen Erwachsener stark geprägt. Bei einem transvestitischen Partner ist es ebenfalls von großer Wichtigkeit, daß die häusliche Atmosphäre stimmt. Wenn Kinder in Geborgenheit aufgefangen werden, sind derartige Einflüsse nicht schädlich!
Wird die Transsexuelle oder der Transvestit in Streitsituationen mit Vorwürfen konfrontiert oder die Transsexualität oder der Transvestitismus dazu mißbraucht, dem Partner gegenüber Spitzen loszulassen, oder seine Andersartigkeit wird ihm nonverbal, d.h. unausgesprochen vorgeworfen, dann wirkt es sich auf die Entwicklung von Kindern schädlich aus. Unterschätzen Sie nicht, wie sensibel Kinder auf unausgesprochene Vorwürfe und Spannungen reagieren!
Eine Fehlentwicklung ist in solchem Fall nicht ausgeschlossen.
Wenn es Kindern im Elternhaus schlecht geht, glauben sie oft, daß die Transsexualität oder der Transvestitismus daran schuld ist, aber es sind nicht Vaters Kleider oder "seine" Entwicklung, sondern die Uneinigkeit und Spannung in der Familie. Es gibt auch Kinder, die den Transvestitismus oder die Transsexualität eines Elternteils als Waffe gegen die Eltern benutzen, weil sie sich für die mangelnde Liebe oder Zuwendung rächen wollen.
Das ist aber keine von Kindern erfundene Verhaltensweise, sondern von den Eltern imitierte. Deshalb sollten sich die Eltern fragen, in welcher Hinsicht sie ein solches Verhalten praktizieren, um es dann abstellen zu können. Mit der Zeit wird sich so ein Verhalten auch bei den Kindern verlieren.
Das Wichtigste ist bei Kindern, daß man als Eltern in Bezug auf das Verhalten des "Vaters" keine Fragen unbeantwortet läßt. Benutzen Sie keine falschen oder halbrichtigen Erklärungen - bleiben Sie bei der Wahrheit!
Entwickeln Sie Sensibilität dafür, welche Fragen das Kind nicht zu stellen wagt, und sprechen Sie es darauf an. Beruhigen Sie Ihre Kinder, daß weder Transvestitismus noch Transsexualität vererbbar sind.
Bei kleineren noch unaufgeklärten Kindern verfahren Sie, wie man es bei der Aufklärung tun sollte: Wenn das Kind fragt, antworten Sie exakt auf die Frage, aber gehen Sie nicht weiter in Ihren Ausführungen, denn die Frage zeigt an, daß es zwar die Antwort, aber nicht mehr verkraftet.
Grundsätzlich sollte ein Kind - egal welchen Alters - erfahren, wer "sein Vater" ist -spätestens dann wenn "er" seinen Alltagstest beginnt.
Auf keinen Fall sollten sich Paare in der Hoffnung, ihre Probleme dadurch lösen zu können, durch die Zeugung von Kindern übernehmen, denn so entstehen Aggressionen auf der Seite der Eltern, wenn sie feststellen, daß die Kinder keine Lösung ihres Problems sind und sie ihre Erwartungen nicht erfüllen können. Dadurch entstehen nur noch mehr Probleme, und ganz sicher sind solche Kinder vor Fehlentwicklungen nicht geschützt.
Wenn Paare mit ihren Problemen nicht allein fertig werden trotz intensiver Auseinandersetzung damit, dann sollten sie unbedingt fachliche Hilfe in Anspruch nehmen.
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