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Rechte vorbehalten!
Überarbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012
Beeindruckende Geschichte von Lisa N.
Ausbruch aus dem Gefängnis der Transsexualität und Homosexualität
Eine Vorbemerkung
Um meine Geschichte schreiben zu können, musste ich offen
auch über das berichten, was in meiner Familie war. Deshalb möchte ich
besonders über meine Eltern sagen, dass ich sie trotz allem liebe und achte. Um
meine Entwicklung „plastischer“ darstellen zu können, habe ich an mehreren
Stellen Auszüge aus meinem Tagebuch eingefügt (kursiv gedruckt).
Meine Kindheit und Jugend
Ich bin als erstes Kind meiner Eltern geboren. Ich habe zwei
jüngere Schwestern. Anfangs lebten wir in Bayern. Mein Vater hatte sich statt
meiner einen Jungen gewünscht. Leider war ich „nur“ ein Mädchen. Schon im
Kindergartenalter wollte ich immer ein Junge sein und verliebte mich auch in Mädchen.
Am 20.09.1997 schrieb ich rückblickend: Schon als kleines
Kind war meineSexualität geweckt,
das war nicht normal. Ich kann mich erinnern, dass ich mit drei oder vier
Jahren schon ein Junge sein wollte und mich auch so benahm. Ich schämte mich,
fühlte mich von Anfang an im Mädchenkörper unwohl und eingeengt und hatte immer
Angst, dass jemand mit mir etwas tut, was ich nicht will.
Meine ganze Kindheit war angefüllt mit Scham, Angst und
Unsicherheit. Ich erinnere mich an eine typische Situation: Meine Mutter und
ich waren im Kaufhaus. Ich lief zwischen den Kleiderständern herum, bis meine
Mutter mich rief: Lisa! Beim Hören meines Namens schämte ich mich schrecklich,
als wäre ich bei etwas Verbotenem ertappt worden. Ich schämte mich für mich,
für meinen Namen, für alles. Scham war eines meiner Grundgefühle. Ich kann mich
nicht erinnern, dass ich mich jemals wohl in mir selbst gefühlt hätte.
Meine Eltern
Mein Vater war sexsüchtig. Er hatte Affären mit anderen
Frauen und versuchte, durch übermäßiges Arbeiten seine Probleme zu betäuben.
Ihn umgab eine sexualisierte Atmosphäre. In seinen Umarmungen fühlte ich mich
nie wohl, nie sicher und nie als Kind. Ich habe mich oft gefragt, ob es sehr
früh in meinem Leben einen direkten sexuellen Missbrauch gegeben hat. Dafür
habe ich keine Anhaltspunkte. Ich denke aber, dass die sexualisierte
Atmosphäre, die mein Vater verbreitete, ebenso Missbrauch war. Als ich zwölf
Jahre alt war, kam es zu einem sexuellen Übergriff meines Vaters auf mich.
Mit siebzehn und mit neunzehn Jahren wurde ich auf der
Straße von Männern sexuell missbraucht.
Über meinen Vater schrieb ich am 20.09.1997:Mein Vater hatte immer recht. Ich hörte ihn früher öfters sagen: „Kindern muss man den Willen brechen!“ Ich hatte einfach keine Stimme. Was und wie ich es auch versuchte, es zählte nur seine Meinung und was er wollte. Ich hätte mir von ihm gewünscht, dass er mir mal etwas zutraut, mir beisteht und mich bestätigt.
Über meinen Vater schrieb ich am 20.09.1997:Mein Vater hatte immer recht. Ich hörte ihn früher öfters sagen: „Kindern muss man den Willen brechen!“ Ich hatte einfach keine Stimme. Was und wie ich es auch versuchte, es zählte nur seine Meinung und was er wollte. Ich hätte mir von ihm gewünscht, dass er mir mal etwas zutraut, mir beisteht und mich bestätigt.
Ich bekam von ihm das Gefühl, wertlos zu sein und empfand,
dass Frauen weniger wert sind als Männer. „Männer dürfen alles, sind die
Tollen, wissen alles und können alles. Frauen nicht. Sie sind nicht
ebenbürtig.“ Auch, wie meine Eltern miteinander umgingen, ließ mich diesen Eindruck
gewinnen.
Meine Mutter war emotional sehr unzuverläs-sig, ja unberechenbar. In einem Moment konnte sie lieb sein, im nächsten Moment ohne ersichtlichen Grund sehr aggressiv, ablehnend. In diesen Momenten warf sie mir hasserfüllte, zer-störerische Blicke zu. Atmosphärisch wirkte sie auf mich als Kind wie ein „Monster“: unberechenbar und vernichtend. Ich konnte emotional keine Verbindung zu ihr aufbauen, sondern hatte immer das Gefühl, als stehe etwas zwi-schen uns. Meine Mutter konnte keine echte Nähe zulassen. Ich sehnte mich immer nach ihr, aber es war gefährlich, mich ihr zu nähern, wie man aus dem folgenden rückblickenden Tagebuchauszug ersieht:
Meine Mutter war emotional sehr unzuverläs-sig, ja unberechenbar. In einem Moment konnte sie lieb sein, im nächsten Moment ohne ersichtlichen Grund sehr aggressiv, ablehnend. In diesen Momenten warf sie mir hasserfüllte, zer-störerische Blicke zu. Atmosphärisch wirkte sie auf mich als Kind wie ein „Monster“: unberechenbar und vernichtend. Ich konnte emotional keine Verbindung zu ihr aufbauen, sondern hatte immer das Gefühl, als stehe etwas zwi-schen uns. Meine Mutter konnte keine echte Nähe zulassen. Ich sehnte mich immer nach ihr, aber es war gefährlich, mich ihr zu nähern, wie man aus dem folgenden rückblickenden Tagebuchauszug ersieht:
28.07.1997: Meine Grundkonflikte sind: „Ich darf nicht da
sein“, „Ich darf nichts melden“, „Ich habe kein Recht auf meine Meinung“
.
Ich hatte immer Angst, wenn ich widerspreche, werde ich nicht mehr geliebt. Meine Mutter war unberechenbar. Dazu fällt mir eine Situation zwischen meiner Mutter und mir ein, die für viele ähnliche steht: Meine Mutter haute mir völlig unerwartet mit der Hand über den Kopf, ohne dass ich mir bewusst war, etwas Böses getan zu haben. Irgendwann fing ich als Kind an, mich zu ducken, wenn sie nur ihren Arm hob.
Ich hatte immer Angst, wenn ich widerspreche, werde ich nicht mehr geliebt. Meine Mutter war unberechenbar. Dazu fällt mir eine Situation zwischen meiner Mutter und mir ein, die für viele ähnliche steht: Meine Mutter haute mir völlig unerwartet mit der Hand über den Kopf, ohne dass ich mir bewusst war, etwas Böses getan zu haben. Irgendwann fing ich als Kind an, mich zu ducken, wenn sie nur ihren Arm hob.
Wir Kinder waren meiner Mutter einfach zuviel. Sie hatte
eine bestimmte Vorstellung davon, wie wir sein sollten. Von der Kleidung über
unser Verhalten bis zur Berufswahl. Am besten Fotomodell, auf jeden Fall nichts
„Gewöhnliches“. Wenn wir nicht so sein würden, wie sie sich das vorstellte,
würden wir in der Gosse landen oder als Putzfrau.
Mit meinem ganzen Sein sollte ich den Erwartungen meiner
Mutter entsprechen.
Weder meine Mutter noch mein Vater konnten mich, meine
Person, in irgendeiner Weise bestätigen oder gar fördern. Von meinem Vater
erhielt ich die Botschaft, dass Frauen nichts wert seien. Und meine Mutter
teilte mir oft ihre Probleme, die sie mit meinem Vater hatte, mit. Auf diese
und auf vielfältige andere Weise überschritten beide Eltern immer wieder meine
persönlichen Grenzen.
Über fünfzehn Jahre lang litt ich in meiner Kindheit und Jugend an immer denselben, schrecklichen Albträumen, die die Atmosphäre widerspiegelten, in der ich aufwuchs.
Oft saß ich als Kind und Jugendliche in meinem Zimmer und weinte. Ich wusste nicht, warum.
Über fünfzehn Jahre lang litt ich in meiner Kindheit und Jugend an immer denselben, schrecklichen Albträumen, die die Atmosphäre widerspiegelten, in der ich aufwuchs.
Oft saß ich als Kind und Jugendliche in meinem Zimmer und weinte. Ich wusste nicht, warum.
Nach der Pubertät
In den Jahren des Erwachsenwerdens fragte ich mich oft, wer
oder was ich eigentlich sei. In Bezug auf mein Frausein, meine geschlechtliche
Identität, hatte ich keinerlei Orientierung außer meinem Empfinden. Und mein
Empfinden sagte mir: Ich bin ein Mann. Eigentlich sollte mein Körper auch der
eines Mannes sein. Der innere Druck, nicht mehr als Frau leben zu wollen,
wurde immer unerträglicher. Oft hatte ich Todessehnsüchte.
„Geschlechtsumwandlung“
Mit vierundzwanzig hörte ich zum ersten Mal von der
Möglichkeit einer Geschlechtsumwandlung – mit achtundzwanzig Jahren entschloss
ich mich dazu. Die vorgeschriebene einjährige Psychotherapie, die
Hormonbehandlung mit männlichen Hormonen, die Vornamensänderung (von weiblich
zu männlich) beim Amtsgericht und die Operationen an Brust, Gebärmutter und
Eierstöcken – das alles dauerte etwa achtzehn Monate. In sechs Gutachten von
zwei verschiedenen Spezialisten wurde bei mir eine „echte Transsexualität“ diagnostiziert und nach gewissen
Zeitabständen bestätigt. Ich bin bis heute davon überzeugt, dass die Diagnose
richtig war.
Als ich im Rahmen der Therapie auf meine Familie
angesprochen wurde, antwortete ich, dass alles normal und in Ordnung sei. Das
war damals meine Überzeugung. Meine Kindheitserinnerungen hatte ich tief
vergraben. Nach außen hin waren wir tatsächlich eine tolle Familie. Meine
inneren Schmerzen hatte ich mit der Transsexualität und Homosexualität „betäubt“.
Mir kam alles normal vor – ich hatte keinen Vergleich, denn ich hatte ja nichts
anderes erlebt. Ich war davon überzeugt, ein Mann zu sein und im falschen
Körper zu wohnen.
Nach den Operationen fühlte ich mich besser. Ich musste keine Frau mehr sein! Ich konnte endlich ins Schwimmbad gehen, ohne meine Brust verstecken zu müssen, ohne mich meines Körpers schämen zu müssen. Was als Schmerz blieb, war das Wissen darum, dass ich nie ein vollständiger Mann würde sein können.
In den Jahren vor meinen Operationen hatte ich mehrere
sexuelle Beziehungen zu Frauen. Ich sah mich nicht als homosexuell empfindend
an, sondern als heterosexuellen Mann, der sich zu Frauen hingezogen fühlte. Als
ich mit vierundzwanzig meine erste Freundin hatte, wurde für mich ein Traum
wahr. Ich hatte nie gedacht, dass eine Frau mich so akzeptieren würde, wie ich
war. Meine erste Beziehung hielt acht Monate, vier weitere folgten. Am Anfang
waren sie immer sehr schön, dann wurden sie bald problematisch. Da war etwas
Gespaltenes in mir und in der Beziehung. In meinem Beziehungsverhalten
reagierte und agierte ich unbewusst aus meinen seelischen Verletzungen und
inneren Unsicherheiten heraus. In den Beziehungen wiederholte sich für mich ein
Beziehungschaos. Die Trennungen waren jedes Mal sehr schmerzhaft. Nach der
letzten Beziehung war ich so enttäuscht, dass ich nicht mehr weiterleben
wollte.
Neues beginnt
Wenige Monate nach der Operation kam eine ungeplante Wende
in mein Leben: Ich wurde Christ und begann eine Beziehung zu Jesus.
Gleichzeitig entschied ich mich, keine sexuellen Beziehungen mehr
einzugehen.
Ich schrieb am 13.11.1996:
Ich entscheide mich dazu, auf Sex und Flirten zu
verzichten. Mir ist klar, dass ich dadurch auf eine bestimmte Art von
Anerkennung verzichten muss. Ich kann sonst für das Neue nicht offen sein, was
auch immer das sein mag.
In der Kirchengemeinde, in die ich mich durch persönliche
Beziehungen eingegliedert hatte, konnte ich mitleben und mitarbeiten. Ich lebte
als Mann, mit gesetzlicher Anerkennung als Mann; im Pass und in allen
gesetzlichen Papieren bis hin zur Kreditkarte war ich als Mann ausgewiesen.
Mein Aussehen und mein Körperbau war durch die Operation und die langjährige
Hormonbehandlung noch männlicher geworden. Meine Stimme war fast eine Oktave
tiefer als früher, nach meinem subjektiven Empfinden war ich aggressiver
geworden.
In dieser Kirchengemeinde erlebte ich auch zum ersten Mal in
meinem Leben ein wirkliches Zuhause.
Durch die Beziehung zu Gott fing ich an, darüber
nachzudenken, wie Gott mich wohl gemeint hatte – als Mann oder als Frau, welche
geschlechtliche Identität Er mir wohl gegeben hatte.
In dieser Zeit schrieb ich:
01.06.1996: Der Gedanke, als Frau meinen Eltern
gegenüberzutreten, ist fast unerträglich. Ich schäme mich. Als sei Frausein
etwas Minderwertiges und Schlechtes. Ich habe Gedanken wie: „Was sollen die
bloß von mir denken?“
Nach langen inneren Auseinandersetzungen wurde mir aber
klar, dass Gott mich als Frau, als weiblichen Menschen geschaffen
hatte und dass deshalb meine tiefste Identität immer im Frausein bestehen
würde.
Ich traf die Entscheidung, als Frau leben zu wollen. Ich
wusste, dass es das war, was Gott von mir wollte, und ich wollte nicht gegen
Ihn stehen. Es war die schwerste Entscheidung meines Lebens.
Um sie in die Tat umsetzen zu können, wechselte ich den
Wohnort. 1999 zog ich für einige Zeit in eine christliche Gemeinschaft, um dort
zu leben und zu arbeiten. An meinem alten Arbeitsplatz hätten meine äußeren
Veränderungen für zuviel Unruhe gesorgt. Außerdem wusste ich mittlerweile
schon: Das männliche Aussehen war für mich eine Sicherheit, Sicherheit vor der
Zerstörung meiner Seele. Wenn ich mich aus dieser Sicherheit herauslösen
wollte, brauchte ich eine andere Sicherheit. Die Gemeinschaft wurde eine
Zeitlang mein äußerer Schutzraum, so dass ich zum ersten Mal in meinem Leben –
Schritt für Schritt – eine innere und äußere Sicherheit als Frau aufbauen
konnte.
Mein Mannsein war mein Schutzpanzer gegen das Spüren vieler
tiefer Verletzungen geworden, es war wie: Das Mädchen, das verletzt wurde, das
bin ich ja gar nicht.
Als ich meiner Therapeutin vor den Operationen gesagt hatte,
bei mir und meiner Familie sei alles in Ordnung, war ich davon auch überzeugt.
In Wirklichkeit waren meine inneren Wunden und Schmerzen so groß, dass ich sie
vollständig verdrängt hatte. Ich hatte sie verdrängen müssen, um überhaupt
überleben zu können. Erst jetzt hatte ich die Kraft, mich ihnen – ganz
allmählich, Schritt für Schritt – zu stellen.
Um zu lernen als Frau zu leben, musste ich
die wirkliche Person, die ich tief in mir vergraben hatte, zu Wort kommen
lassen. Das bedeutete, dass ich mich all den Schmerzen und vielen vergrabenen
Gefühlen stellen musste. Nur wenn die Frau in mir zu Wort kam, konnte sie aber
auch – zum ersten Mal in ihrem Leben – Bestätigung, Annahme, Liebe erfahren.
Wenn ich lernen würde, mich, mein wirkliches Ich, zu zeigen, würde
ich lernen können, Positives zu empfangen, von den anderen, von Gott.
Schritte der Veränderung
Einige der Schritte, die ich auf meinem Weg gegangen bin,
möchte ich näher ausführen.
1. Entscheidungen treffen
a) Gott die Leitung geben
Ich traf die Entscheidung, Gott die Leitung über mein Leben
zu geben und lernte, meine Gefühle im Licht seiner Liebe zu sehen. Zuvor hatten
meine Gefühle die Leitung in meinem Leben gehabt. Ich tat, was ich gerade
fühlte. Jetzt lernte ich, näher hinzuschauen.
b) Sexuell abstinent leben
Eine andere wichtige Entscheidung am Anfang meines Weges war
der Verzicht auf Sex mit anderen, mit mir selbst und auf Flirten. Ich wusste,
dass es Ersatzbefriedigungen waren, Betäubungsmittel für meine seelischen
Schmerzen. Sie waren „Hintertüren“, um sich aus echten Kon-flikten
herauszuschleichen. Ich wollte aber wirkliche Lösungen. Deshalb musste ich
zuerst die „Hintertüren“ schließen. Erst dadurch konnte ich meine
tieferliegenden Gefühle (Schmerz, Trauer, Wut usw.) überhaupt spüren lernen.
Und ich wusste: Nur durch die schmerzhaften Gefühlehindurch würde
es echte Veränderung geben. Da würde kein Weg daran vorbeiführen können – auch
kein sogenannter christ-licher. Wenn ich Veränderung wollte, musste ich mich
meiner Wirklichkeit stellen. Mein innerer Mensch schrie nach Geborgenheit,
bedingungsloser Liebe, nach nicht-erotischer mütterlicher und väterlicher
Berührung, nach Sicherheit und Bestätigung. Ich musste Wege finden, auf denen
diese meine echten Bedürfnisse wirklich gestillt werden konnten. Und dazu
musste ich zuerst die „Betäubungsmittel“ -aufgeben.
c) Meine weibliche Identität annehmen
In einer christlichen Selbsthilfegruppe1, an der
ich teilnahm und die mir sehr geholfen hat, traf ich die Entscheidung, meine
weibliche Identität annehmen zu wollen, sie nicht mehr unterdrücken zu wollen.
Ich sprach das ganz bewusst aus.
2. Mich meinen Wunden stellen
a) Mutterwunde und Vaterwunde
Ein wichtiger Teil meiner Heilung bestand darin, mich meiner
„Mutterwunde“ und meiner „Vaterwunde“ zu stellen. Ich hatte bei meinen Eltern
nie wirklich „da sein“ dürfen. Ich hatte mich nie bei meiner Mutter zu Hause
fühlen können und fühlte mich deshalb auch bei mir selbst nicht zu Hause. Ich
sehnte mich unendlich nach echter Liebe.
Als eine Folge dieses Nicht-Da-Sein-Dürfens hatte ich einen
starken Zwang zur Selbstvernichtung in mir. Ich suchte mir Wege in eine
„andere“ Identität. Das geschah unbewusst. Es waren „Notausgänge“, die mich aus
Situationen herausführen sollten, die mir zu schmerzlich waren. Ein solcher
Notausgang war: „Wenn ich als Mädchen (Frau) nicht geliebt, sondern geschändet
in den Mülleimer geworfen werde, muss ich anders sein, als ich bin, damit ich
angenommen werde. – Also: Ich bin kein Mädchen. Ich bin ein Junge!“ Oder: „Wenn
ich selbst keine Frau sein kann, und meine Mutter meine weibliche Identität
nicht stärken konnte, verbinde ich mich mit anderen Frauen auf die gefühlsmäßig
intensivste Weise, die ich kenne: Ich verbinde mich sexuell mit ihnen. Dadurch
bekomme ich Anteil an der weiblichen Identität der anderen, bekomme
Bestätigung, Geborgenheit und Zärtlichkeit.“
b) Andere Wunden
Als Kind wurde ich oft von Gleichaltrigen gehänselt und
nicht in ihre Gemeinschaft aufgenommen, weil meine Mutter einen „Fremden“
geheiratet hatte und ich den bayerischen Dialekt nicht sprach. Auch die
häufigen Ortswechsel in meiner Kindheit trugen das ihre dazu bei, dass ich mich
nirgendwo zu Hause fühlte – weder -äußerlich noch innerlich. Ich wusste nie,
wohin ich gehöre. Mein Gefühl beschrieb ich in meinem Tagebuch: „Haltlos im
Weltraum schwebend“, ohne Boden, ohne Sicherheit.
Ich musste lernen, diese Wunden wahr sein zu lassen. Ich musste die Schmerzen der Entbehrung fühlen und weinen lernen. Ich musste trauern über das, was nicht war und musste lernen, meine Wut über soviel Ungerechtes und Verletzendes in meinem Leben zuzulassen.
Ich musste lernen, diese Wunden wahr sein zu lassen. Ich musste die Schmerzen der Entbehrung fühlen und weinen lernen. Ich musste trauern über das, was nicht war und musste lernen, meine Wut über soviel Ungerechtes und Verletzendes in meinem Leben zuzulassen.
3. Seelsorge und Therapie in Anspruch nehmen
Seelsorge und Therapie haben sich für mich gut ergänzt und
waren beide notwendig. Meine Seelsorgerin lebte in der Gemeinschaft mit, mein
Therapeut außerhalb. Beide kannten sich.
In der Therapie lernte ich, als Erwachsene mit meinem
„inneren Kind“ zu arbeiten. „Inneres Kind“ ist ein Ausdruck aus der
Trans-aktionsanalyse und meint die Erlebnisse, Gefühle, Denkstrukturen und
Verhaltensweisen, die ein Erwachsener als Kind hatte, und die noch in ihm
stecken.2 Das hat mir sehr geholfen. Immer wieder fragte mich
mein Therapeut: „Was brauchst du?“ Anfangs wusste ich es überhaupt nicht, dann
traute ich mich nicht, meine wirklichen Bedürfnisse zu äußern, aber mit der
Zeit ging es besser. So konnte ich oft bekommen, was ich brauchte.
Ich musste lernen: Wenn ich alleine nicht klarkomme, wenn
mich Schmerz und Verlassenheitsgefühle übermannen, muss ich mir Hilfe bei einer
vertrauenswürdigen Freundin oder meiner Seelsorgerin oder meinem Therapeuten
suchen. Das war und ist meine Verantwortung.
a) Umgang mit Wut
Am Anfang meines Weges der Veränderung waren viele meiner
Gefühle völlig verschüttet in mir.
Am 27.04.1998 notierte ich: Ich sehe ein inneres
Bild von mir: ein Haus, das von innen brennt. Es brennt nicht von außen, nur
von innen. Ich gehe in dieses Haus hinein und stehe mitten in den
harten Flammen. Eigentlich müsste ich schreien wie am Spieß, aber ich fühle
überhaupt nichts. Ich bin sehr traurig, dass ich nichts empfinde und auch nicht
aus mir heraus kann.
In der Therapie, in der Seelsorge und oft auch in meinen
persönlichen Gebetszeiten kamen Gefühle hoch. Besonders durch die Therapie
lernte ich, Gefühle wie Scham, Wut, Schmerz, Trauer, Angst, Ohnmacht,
Selbsthass, Verlassenheit, Einsamkeit wahrzunehmen. Diese Gefühle kamen aber
dann so stark in mir hoch, dass ich depressiv wurde und mehr als einmal nicht
mehr weiterleben wollte. Ich musste lernen, eine gute „Schleusenwächterin“ für
meine Gefühle zu werden und nur soviel von ihnen zuzulassen, wie ich verkraften
konnte. Diese Gefühle konnte ich dann aber konstruktiv bearbeiten.
Auf dem Weg meiner Veränderung begann ich auch, meine
verdrängte Wut immer stärker zu spüren.
Am 07.11.2003 schrieb ich: In letzter Zeit werde ich
viel schneller wütend als sonst. Das fällt mir schwer, weil ich mich dann
dauernd auseinandersetzen muss. Es fällt mir aber leichter als früher zu sagen,
was mir nicht gefällt. Früher habe ich oft gar nicht gemerkt, wenn mir Unrecht
widerfahren ist, oder ich hatte nicht den Mut, mich mitzuteilen oder etwas
richtig zu stellen.
Ich will das nicht mehr. Ich will nichts mehr über mich ergehen lassen. Es kostet mich noch viel Anstrengung und Überwindung, weil ich Angst vor der Wut des anderen habe oder auch vor Ablehnung.
Ich will das nicht mehr. Ich will nichts mehr über mich ergehen lassen. Es kostet mich noch viel Anstrengung und Überwindung, weil ich Angst vor der Wut des anderen habe oder auch vor Ablehnung.
Ich musste lernen, Wut auf angemessene Weise auszudrücken. Einer meiner Therapeuten sagte: Wenn du auf jemanden unverhältnismäßig wütend bist, kannst du davon ausgehen, dass neunzig Prozent der Wut mit früheren, unverarbeiteten Erfahrungen zu tun haben. Nur zehn Prozent haben mit heute zu tun. Wenn du alle Wut einfach schluckst, hilft dir das nicht, sondern kann dich depressiv machen. Wenn du alle Wut an deinem Gegenüber auslässt, ist das sehr zerstörerisch. Du musst lernen, dir Hilfe zu suchen, um die neunzig Prozent in einem kontrollierten Rahmen zuzulassen. Zehn Prozent kannst du benutzen, um mit deinem Gegenüber im Gespräch deine Auffassung klar zu vertreten und gegebenenfalls Grenzen zu setzen.
Auf meinen Therapeuten übertrug ich Wut und Hass, Gefühle,
die eigentlich meinem Vater galten.
Nach einer Sitzung bei ihm notierte ich am 22.04.2004: Ich
konnte Rainer alles sagen, worüber ich beim letzten Gespräch so wütend war. Im
vergangenen Monat ist viel passiert. Ich konnte Rainer gegenüber freier sein
und konnte meine Wut mit einem Schaumstoffschläger auf dem Sessel „rauslassen“.
Danach klang in mir der Satz nach: „Ich bin nicht an allem schuld.“ Dann weinte
ich und konnte mich zum ersten Mal von Rainer in den Arm nehmen lassen. Es war
ein super Erfolg, weil ich Nähe zulassen konnte.
Wenn ich meine Wut auf diese Weise verarbeiten konnte – das
habe ich immer wieder erfahren – kamen danach Schmerz und dann Freude zum
Durchbruch.
Wut half mir, Grenzen zu setzen. Ich bin kein Opfer mehr.
Ich kann und will Verantwortung für mein Leben übernehmen. Als ich meine
unterdrückte Wut angemessen zu zeigen lernte, wurde sie für mich zu einer
wichtigen Kraft, aus dem Gefängnis des „Mich-Nicht-Zeigen-Könnens“
aus-zu-brechen. Der konstruktive Umgang mit Wut hat auch meine Scham
vertrieben, damit meine ich die Tatsache, dass ich mich all meiner Gefühle und
all meiner wirklichen Bedürfnisse so sehr schämte. Sie hat mir geholfen, mich
ein Stück mehr mit meinen Eltern zu versöhnen. Ich war ihnen noch nie so nah
wie heute.
b) Lügen entmachten
Besonders in der Seelsorge lernte ich, negative Festlegungen
zu entmachten. Ich sprach sie offen aus und brachte sie mit meiner Seelsorgerin
gemeinsam vor Gott. Solche Festlegungen waren zum Beispiel: Als Frau bin ich
ohnmächtig und muss mir alles gefallen lassen; wenn ich mich öffne, erlebe ich
nur Zerstörung; als Frau bin ich schutzlos; als Frau habe ich nicht das Recht,
so ernst genommen zu werden wie ein Mann; ich muss Erwartungen erfüllen, damit
ich geliebt werde; mich liebt niemand beständig; irgendwann werde ich wieder
verlassen.
In der Kindheit waren das reale Erfahrungen gewesen. Als
Erwachsene aber waren es Lebenslügen. Ich lernte auf Gott zu hören und auf das
Gute, das er mir zusprach.
Mein positives Gegenprogramm zu „Ich muss Erwartungen
erfüllen, damit ich ge-liebt werde“ hieß jetzt zum Beispiel: „Ich muss nicht
’lieb’ sein. Ich kann es riskieren, ich zu sein. Ich weiß: Es gibt genug
Menschen, die mich aushalten können, die mich weiterlieben, auch wenn ich Wut
und Frustrationen zeige. Das gibt mir Sicherheit.“
c) Bonding und echte Nähe
In Therapie und Seelsorge wurde ich immer wieder mit meiner
riesigen Angst vor echter Nähe konfrontiert. Gleichzeitig sehnte ich mich
unsagbar danach. Nähe zulassen zu können, ist eine Voraussetzung dafür, empfangen zu
können.
Ich konnte auch keine Nähe zulassen, weil ich nie eine positive Bindung (Bonding) an meine Mutter erfahren hatte. Erst durch Bindung entsteht Vertrauen-Können, erwächst Zugehörigkeit und Sicherheit. Umgekehrt galt für mich als Erwachsene: Nur wenn ich mich entschied zu vertrauen, konnte Bindung entstehen. Am stärksten machte ich positive Erfahrungen der Bindung, wenn ich mit meiner Seelsorgerin nicht nur offen reden konnte, sondern meine Gefühle auch zeigen konnte. Es dauerte lange, bis ich mich traute, bei meiner Seelsorgerin zu weinen und noch länger, bis ich es zuließ, dass sie mich mütterlich-liebevoll in den Arm nahm. Aber genau das war für mich der Durchbruch zu einer neuen emotionalen Offenheit.
Ich konnte auch keine Nähe zulassen, weil ich nie eine positive Bindung (Bonding) an meine Mutter erfahren hatte. Erst durch Bindung entsteht Vertrauen-Können, erwächst Zugehörigkeit und Sicherheit. Umgekehrt galt für mich als Erwachsene: Nur wenn ich mich entschied zu vertrauen, konnte Bindung entstehen. Am stärksten machte ich positive Erfahrungen der Bindung, wenn ich mit meiner Seelsorgerin nicht nur offen reden konnte, sondern meine Gefühle auch zeigen konnte. Es dauerte lange, bis ich mich traute, bei meiner Seelsorgerin zu weinen und noch länger, bis ich es zuließ, dass sie mich mütterlich-liebevoll in den Arm nahm. Aber genau das war für mich der Durchbruch zu einer neuen emotionalen Offenheit.
Nach einem solchen Erlebnis schrieb ich am 01.11.2002: In
der Gebetsseelsorge hatte ich mehrere innere Bilder, die schreckliche
Erlebnisse meiner Vergangenheit beschrieben. Ich konnte die Gespaltenheit
meiner Seele von meinem Körper fühlen. Durch Verletzungen hatte sich meine
Seele immer mehr zurückgezogen und konnte nicht mehr „aufmachen“. Zum ersten
Mal konnte ich erzählen und ausdrücken, was mit mir passiert war. Hatte ich mir
nie vorstellen können und mich nie getraut, meine Seelsorgerin zu fragen, ob
sie mich in den Arm nimmt, konnte ich jetzt zum ersten Mal weinen und mich in
den Arm nehmen lassen. Ich machte die Erfahrung, dass ich nicht allein bin und
konnte die Angst vor Nähe überwinden. Das war ein Durchbruch.
Am folgenden Tag kam noch tieferer Schmerz über das
Verlassensein in mir hoch. Ich schrieb am Abend, 02.11.2002: Nachdem
wir noch einmal die Lügen (negativen Festlegungen) in mir angegangen waren,
konnte ich zum ersten Mal in den Armen meiner Seelsorgerin weinen und eine
viertel Stunde in ihren Armen liegen bleiben. Das war für mich ein großer
Durchbruch.
Eine ganze Viertelstunde. Mein Körper konnte
mütterliche Liebe empfangen, ich konnte spüren, dass ich nicht
allein bin. Und meine Seele konnte es annehmen. Das hat wirklich etwas
verändert in mir.
Bindung entsteht durch emotionale Offenheit gekoppelt mit nicht-erotischem Körperkontakt. Um hier noch weiterzukommen, entschied ich mich Ende 2004 zu einer zweimonatigen stationären Therapie in einer Einrichtung, die sich auf frühkindliche Bindungsstörungen spezialisiert hat3. Sie hat mir sehr geholfen. Ich lernte dadurch, mehr mich, meine wirkliche (verschüttet gewesene) Person zu zeigen. In einer der therapeutischen Bonding-Übungen hatte ich ein inneres Bild in mir: Es war eine Mülltonne, in die ich hineingeworfen worden war. Ich stieg in der Therapie dann bildlich aus der Mülltonne heraus und entschied mich neu für mein Leben. Ich sagte laut: „Ich bin Lisa – und diesmal bleibe ich hier!“ Dieses Mich-Zeigen-Können hat erst dazu geführt, dass ich auch mehr empfangen konnte, mehr Liebe von anderen und von Gott.
Bei einer meiner Wutübungen im Rahmen der stationären Therapie sagte der Therapeut zu mir: „Danke, dass du dich uns gezeigt hast. Ich bin stolz auf dich.“ – Ich musste weinen. Mein Vater war nie stolz auf mich, seine Tochter, gewesen. Aber ich konnte die väterliche Stimme des Therapeuten verinnerlichen und ihr glauben. Mein Selbstbewusstsein als Frau wuchs dadurch.
Bindung entsteht durch emotionale Offenheit gekoppelt mit nicht-erotischem Körperkontakt. Um hier noch weiterzukommen, entschied ich mich Ende 2004 zu einer zweimonatigen stationären Therapie in einer Einrichtung, die sich auf frühkindliche Bindungsstörungen spezialisiert hat3. Sie hat mir sehr geholfen. Ich lernte dadurch, mehr mich, meine wirkliche (verschüttet gewesene) Person zu zeigen. In einer der therapeutischen Bonding-Übungen hatte ich ein inneres Bild in mir: Es war eine Mülltonne, in die ich hineingeworfen worden war. Ich stieg in der Therapie dann bildlich aus der Mülltonne heraus und entschied mich neu für mein Leben. Ich sagte laut: „Ich bin Lisa – und diesmal bleibe ich hier!“ Dieses Mich-Zeigen-Können hat erst dazu geführt, dass ich auch mehr empfangen konnte, mehr Liebe von anderen und von Gott.
Bei einer meiner Wutübungen im Rahmen der stationären Therapie sagte der Therapeut zu mir: „Danke, dass du dich uns gezeigt hast. Ich bin stolz auf dich.“ – Ich musste weinen. Mein Vater war nie stolz auf mich, seine Tochter, gewesen. Aber ich konnte die väterliche Stimme des Therapeuten verinnerlichen und ihr glauben. Mein Selbstbewusstsein als Frau wuchs dadurch.
Zusammenfassend kann ich sagen: Die negativen Gedankenmuster
in mir offen aussprechen, sie im Gebet vor Gott bringen, meine echten
Bedürfnisse nach Liebe, Bestätigung, Annahme zugeben, mein äußeres Verhalten
aktiv ändern, von meinen mütterlichen Freundinnen immer wieder haltgebend in
den Arm genommen wer-den, um zu spüren, dass ich da bin, das alles hat mir sehr
geholfen.
Ich lernte es, ganz bewusst, von anderen und von Gott zu
empfangen. Dazu muss ich mir immer wieder Zeit nehmen. Meine neue Identität
wuchs in dem Maß, in dem ich lernte, Trost und Liebe wirklich zu empfangen.
4. In Beziehungen leben lernen
Ohne das Leben in der Gemeinschaft und ohne ein gutes
Beziehungsnetz hätte ich meinen Weg nicht gehen können. Ein solches
Beziehungsnetz kann auch nie nur aus ein oder zwei Personen bestehen. Da wäre
jeder überfordert. Mein Beziehungsnetz, das waren und sind: Meine Seelsorgerin;
eine mütterliche Freundin, zu der ich gehen kann, wenn meine Seelsorgerin nicht
für mich da sein kann; eine sehr gute Freundin außerhalb der Gemeinschaft; die
Gemeinschaft, in der ich lebe und arbeite; einige andere Freunde, meine Familie
und mein Therapeut. Eine besondere Rolle nimmt Gott dabei ein. Ich halte mich
Ihm immer wieder hin und empfange von Ihm, so viel ich kann. Er ist der
Einzige, der mich bedingungslos lieben kann.
Die Gemeinschaft war zudem ein sicheres Übungsfeld für mich.
Auch der geregelte Alltag dort hat mir geholfen. Die Gemeinschaft forderte mich
heraus, mich meinen Ängsten zu stellen, gab mir aber auch Hilfestellung und war
bereit, sich geduldig mit mir auseinanderzusetzen. Das beruhte auf
Gegenseitigkeit. Herausfordernd und gleichzeitig heilsam war die Nähe, die
unumgänglich durch das Miteinander leben und arbeiten entstand.
Immer wieder hatte ich aber auch zu kämpfen. Die folgenden
Tagebucheintragungen mögen ein paar Streiflichter auf meine inneren Kämpfe
werfen. In meiner persönlichen Gebetszeit mit Gott, im Gespräch mit anderen, in
Seelsorge und Therapie versuchte ich, all die Schwierigkeiten des Alltags als
Chancen zum Wachsen zu begreifen. Mein Ziel war: Ich wollte lernen, mich, meine
wirkliche Person, zu zeigen.
18.12.1999: Ich fühle mich zu einer Mitarbeiterin
hingezogen. Da ich nicht mehr als Mann aktiv Kontakt aufnehmen konnte, zog ich
mich zurück. Schmerz und Scham kamen hoch. Ich traute mich eine ganze Weile
nicht, ihr zu sagen, dass ich sie mag.
01.11.2002: Während der letzten fünf Jahre habe ich mich
immer wieder mit dem Thema „Grenzen“ beschäftigt. Am Anfang wusste ich nicht
einmal, dass es so etwas gibt. Ich war wie ein Haus ohne Tür und Wächter. Jeder
konnte hereinkommen und tun, was er wollte.
16.06.2004: Seit ich als Frau in der Gemeinschaft
lebe, glaube ich, dass die Leute gegen mich sind, wenn ich nicht das tue, was
sie von mir erwarten, oder wenn ich nicht so denke wie sie. Ich erkenne ein
Ablehnungsmuster in mir. Meine Reaktionen sind Rückzug und negative Gedanken.
Ich fühle mich nicht willkommen und geborgen, ich werde wütend, bin enttäuscht
und denke, ich werde vereinnahmt.
19.07.2004: Ich habe begriffen, dass das Gefühl der
Zugehörigkeit voraussetzt, sich auf die Menschen wirklich einzulassen und sich
mit ihnen direkt auseinanderzusetzen. Wenn ich das nicht tue, ziehe ich mich
von ihnen zurück und fühle mich nicht zugehörig. Es geht ein Stück auch darum,
mich hingeben zu können. Dazu muss ich vertrauen können.
Immer wieder musste ich lernen, meine Gefühle zu
„sortieren“: Was ist Realität, was ist meine Wahrnehmung. Wo habe ich
Sehnsüchte, die niemand erfüllen kann außer Gott, und wo muss ich meine
Bedürfnisse mitteilen und darf erwarten, dass man auf mich hört. Wem darf ich
vertrauen und wem nicht. Was hat mein heutiges Gefühl mit meiner Vergangenheit
zu tun und wie muss ich das in der Therapie oder Seelsorge einbringen. Wo muss
ich mir Hilfe holen. Wo muss ich Dinge konkret ansprechen.
Ich musste lernen, dass es einen Unterschied zwischen „Ablehnung mir gegenüber“ und „heute keine Zeit für mich haben“ gibt. Ich lernte, dass ein „Nein“ nicht gleich bedeutet, dass der andere mich nicht mehr mag. Ich musste mühsam lernen, dass es meine Verantwortung ist, auf meine Freunde zuzugehen und meine wirkliche Bedürftigkeit zu zeigen. Ich darf etwas für mich erbitten.
Ich musste lernen, dass es einen Unterschied zwischen „Ablehnung mir gegenüber“ und „heute keine Zeit für mich haben“ gibt. Ich lernte, dass ein „Nein“ nicht gleich bedeutet, dass der andere mich nicht mehr mag. Ich musste mühsam lernen, dass es meine Verantwortung ist, auf meine Freunde zuzugehen und meine wirkliche Bedürftigkeit zu zeigen. Ich darf etwas für mich erbitten.
Neben dem Schwierigen gab und gibt es immer wieder sehr
viele schöne und erfüllende Stunden. In den Beziehungen mit anderen, mit Gott
und mit mir selbst spüre ich immer mehr Lebenslust.
Am 26.07.2001 schrieb ich: Im Moment erlebe ich, wie
ich Zugang zu jenen Teilen meines Wesens bekomme, die vor langer Zeit begraben
wurden, oder die ich noch nicht an mir kenne. Der Urlaub mit Gabi (meiner
Freundin) hat dazu beigetragen, auch die Teamarbeit in der Gemeinschaft. Ganz
oft sind es Konflikte oder Situationen, die mir schwer fallen, meistens
Umstände, denen ich am liebsten aus dem Weg gehen würde. Es lohnt sich, nicht
davonzulaufen.
Ich habe immer mehr angefangen zu sagen, was ich wirklich denke und mache die Erfahrung, dass ich eben nicht nur lieb und nett bin, sondern auch böse, egoistisch, rücksichtslos sein kann und aus meinen Verletzungen heraus reagiere. – In den schweren Umständen und Konflikten denke ich manchmal, ich bin alleine, alles läuft schief, ich habe ungestillten Mangel. Dann aber erkenne ich auch immer wieder, wie Gott seine Hand über alles hält, und dass er die mir schwierig erscheinenden Dinge gebraucht, um mich zu verändern und zu heilen. Ich komme darüber ins Staunen, was ich alles Neues an mir feststelle.
12.10.2002: Ich bin beziehungsfähiger gewor--den, kann
Gedankenmuster entlarven, Kon-flikte angehen, wahrhaftig sein, vergeben,
dankbar sein, Neid entlarven und darüber sprechen, gegenseitig Lasten tragen,
immer mehr vertrauen, den anderen freilassen, meine Gefühle beschreiben,
Schwierigkeiten durchstehen. Ich erlebe darin echte Befriedigung.
Mit meiner Freundin konnte ich einiges nachholen, was ich in
der Kinder- und Jugendzeit vermisst hatte. Wir machten ein paar verrückte Dinge
zusammen. Das hat Spaß gebracht!
In den letzten drei Jahren arbeitete ich in der Gemeinschaft in einer Familie mit drei kleinen Kindern mit.
In den letzten drei Jahren arbeitete ich in der Gemeinschaft in einer Familie mit drei kleinen Kindern mit.
Ich schrieb am 09.01.2003: Hier kann ich Nähe üben.
Erstaunlich ist für mich die Entdeckung der Mutter in mir. Ich bin standhaft,
gebe Geborgenheit, Sicherheit und Fürsorge.
Mein weiblicher Vorname
Kurz nach meiner Ankunft in der Gemeinschaft schrieb ich,
13.10.1999: Seit einer Woche lebe ich in der christlichen Gemeinschaft.
Als ich hier vor einem dreiviertel Jahr das Vorstellungsgespräch hatte, vereinbarten
wir, dass ich als Lisa kommen würde und nicht – wie ich bis einen Tag vor
meiner Ankunft hieß – als Achim. Zwar hatte ich Zeit, mich darauf einzustellen,
aber ich hatte ganz schön Angst davor. Da ich früher nur mit meinem Spitznamen
gerufen wurde, heiße ich jetzt zum ersten Mal Lisa. Von einem Tag auf den
anderen. Ich sehe immer noch aus wie ein Mann und heiße Lisa.
Lisa klingt nach: „Jetzt kommt gleich etwas schrecklich Vernichtendes!“ Es klingt nach weit weg. Als hätte auf einmal alles Distanz zu mir. Auch Gott.
Lisa klingt nach: „Jetzt kommt gleich etwas schrecklich Vernichtendes!“ Es klingt nach weit weg. Als hätte auf einmal alles Distanz zu mir. Auch Gott.
Aber ab 2002 begann ich, mir intensive Gedanken über eine
offizielle Rückführung meiner Namensänderung beim Amtsgericht zu machen.
01.09.2002: Ich kann mir denken, dass manche nun eine
Fehldiagnose der früheren Gutachter annehmen werden. Viele, die sich mit dem
Thema beschäftigen, denken: „Entweder man ist transsexuell oder man ist es
nicht.“ Dem stimme ich aber nicht zu. Ich war wirklich transsexuell. An mir
selbst habe ich gesehen, dass es Veränderung, Erkenntnis, Heilung von Verletzungen,
Veränderung innerer Festlegungen und Überwindung von Angst gibt.
Seit drei Jahren lebe ich wieder als Frau. Ich bin zwar
immer noch auf dem Weg, aber mein Entschluss, in meine wahre weibliche
Identität zurückzufinden, hat sich sehr gefestigt. Ich hege keine Zweifel
daran, dass es die richtige Entscheidung war. Ich möchte Ich sein und nicht in
einer Illusion leben. Auch wenn ich Schmerz, Ängste und Trauer durchlebe, freue
ich mich, eine Frau zu sein.
Für die Unterstützung durch meine Freunde, die mich zum
Beispiel auf den Wegen zu den Gutachtern begleitet haben und mich nicht allein
ließen, bin ich sehr dankbar. Nachdem endlich alles vorbei war und das
Amtsgericht mir offiziell den weiblichen Vornamen wieder zugesprochen hatte,
feierten wir in der Gemeinschaft:
05.12.2004: Heute haben meine Freunde mit mir gefeiert.
Mein Name gehört wieder mir. Ich habe aus meinem Leben erzählt. Sie haben mir
eine Kerze und eine Ikone mit dem Erzengel Michael darauf geschenkt, wir haben
Lieder gesungen und jemand hat eine kleine Rede über die Bedeutung meines
Namens gehalten. Das alles bedeutet mir sehr viel. Der 05.12. ist mein
Namenstag geworden, an dem ich nun jedes Jahr im Gedenken an das Geschehene
feiern kann. Ich freue mich.
Wie ich es rückblickend sehe: Transsexualität und
Homosexualität
Meine homosexuellen Sehnsüchte hatten in Wirklichkeit mit
der Sehnsucht nach einer Mutter zu tun. Sie waren aber so intensiv, dass ich an
diese tieferliegenden Bedürfnisse nach bedingungsloser mütterlicher Bestätigung
und Liebe erst herankam, als ich das homosexuelle Ausleben „fastete“. Erst als
ich die „Hintertüren“ zugemacht hatte, wurden die tieferen Gefühle intensiv
spürbar – und ich lernte sie zu benennen. Als ich homosexuell lebte, hatte ich
meine wirkliche Person tief in mir vergraben. Deshalb konnte ich in den
homosexuellen Beziehungen auch nichts empfangen. Ich, meine wirkliche Person,
war ja gar nicht anwesend. Wäre meine wirkliche Person anwesend gewesen, hätte
ich meine Schmerzen gespürt. Aber dann hätte ich eben auch gespürt und gewusst,
dass ich eigentlich eine Mutter suche und gar keinen Sex.
Am 13.02.1998 hatte ich notiert: Ich hatte mir eine
Phantasiewelt aufgebaut, in der ich mir romantische Beziehungen und Sex mit
Frauen vorstellte und mich selbst als Mann dabei erlebte. Ich bin sexsüchtig,
liebessüchtig und beziehungsabhängig. Das wusste ich nicht.
Je mehr ich aber die Phantasiewelt beiseite legte, desto mehr nahm ich die Leere in mir wahr – als würde ich von einer Klippe in endlose Tiefen springen, ohne das Gefühl, dass unten jemand steht, der mich auffängt.
Je mehr ich aber die Phantasiewelt beiseite legte, desto mehr nahm ich die Leere in mir wahr – als würde ich von einer Klippe in endlose Tiefen springen, ohne das Gefühl, dass unten jemand steht, der mich auffängt.
Jetzt habe ich nur noch selten Phantasien. Es war ein
Kampf, keine erotischen Gedanken mehr zuzulassen und mich gegen
Selbstbefriedigung zu entscheiden.
Es hat mir geholfen, in der Bibel zu lesen, gute Filme über echte Freundschaft zu sehen, gute Bücher zu lesen, mich meiner Seelsorgerin und Freunden mitzuteilen und Zuspruch zu bekommen. Besonders das Empfangen von echter Liebe und nicht-erotischem Körperkontakt (in den Arm genommen werden) hilft mir.
Es hat mir geholfen, in der Bibel zu lesen, gute Filme über echte Freundschaft zu sehen, gute Bücher zu lesen, mich meiner Seelsorgerin und Freunden mitzuteilen und Zuspruch zu bekommen. Besonders das Empfangen von echter Liebe und nicht-erotischem Körperkontakt (in den Arm genommen werden) hilft mir.
Und am 07.09.2002: Die erotischen Phantasien mit
Frauen haben aufgehört. Stattdessen spüre ich Sehnsucht nach echter Liebe.
Mütterlicher nicht-erotischer Liebe.
Homosexuelles Empfinden wurde mir zum Signal, dass ich
Schmerz unterdrückte und mich diesem stellen musste. Transsexuelles Empfinden
verriet mir, dass ich positive, liebevolle Bestätigung meines Frauseins
brauchte.
Am Anfang fiel es mir jedes Mal schwer, mich gegen das
transsexuelle und homosexuelle Ausleben zu entscheiden und mich stattdessen den
darunter liegenden Empfindungen zuzuwenden. Aber ich wollte nicht mehr in die
„Betäubung“ fliehen. Schmerz und Trauer wollen durchlebt werden, sie gehören
genauso zum Leben wie Freude und Liebe.
Ich hatte mich auf den Weg gemacht, die Person zu werden,
die ich wirklich bin. Ich möchte nicht mehr zurück. Ich möchte heute nicht mehr
unter einer Maske leben oder in einer Illusion.
Erfolglos hatte ich versucht, in der Transsexualität und Homosexualität Liebe, Fürsorge, Geborgenheit und Sicherheit zu bekommen. Aber all das konnte ich dort nicht empfangen, weil mein wahres Ich unter Schmerzen begraben war. Homosexualität und Transsexualität trugen dazu bei, es weiter zu begraben. Als mein wirkliches Ich zum Vorschein kommen konnte, als ich also die Schmerzen zuließ, erkannte ich, was Homosexualität und Transsexualität in Wahrheit für mich waren: Betäubungsmittel dieser seelischen Schmerzen. Die transsexuelle und homosexuelle Lebensweise gaukelten mir vor, was sie nicht halten konnten.
Erfolglos hatte ich versucht, in der Transsexualität und Homosexualität Liebe, Fürsorge, Geborgenheit und Sicherheit zu bekommen. Aber all das konnte ich dort nicht empfangen, weil mein wahres Ich unter Schmerzen begraben war. Homosexualität und Transsexualität trugen dazu bei, es weiter zu begraben. Als mein wirkliches Ich zum Vorschein kommen konnte, als ich also die Schmerzen zuließ, erkannte ich, was Homosexualität und Transsexualität in Wahrheit für mich waren: Betäubungsmittel dieser seelischen Schmerzen. Die transsexuelle und homosexuelle Lebensweise gaukelten mir vor, was sie nicht halten konnten.
In Wirklichkeit sind Transsexualität und Homosexualität
nur eine von vielen Möglichkeiten der Flucht vor echter Nähe.
Liebe kann ich nur als diejenige empfangen, die ich wirklich bin, und dazu muss
ich mich, mein wirkliches Ich zeigen können. Für mich sind Transsexualität und
Homosexualität keine „Spielart der Natur“ und auch keine eigenständigen
Identitäten, sondern eine Folge von Verletzungen, eine Flucht vor der
Wirklichkeit, ein Überlebensmuster, ein Steckenbleiben in einer kindlichen
Entwicklungsphase.
Mein homoerotisches Empfinden war in Wirklichkeit die
Sehnsucht nach Mutterliebe – das habe ich nicht so sehr mit dem Kopf erkannt,
sondern mit den realen Gefühlen, mit dem „Hervorkommen“ der tieferen, echten
Bedürfnisse.
Mein transsexuelles Empfinden war bei mir entstanden, weil
mein Ich – mein wirkliches Ich – während meiner gesamten Entwicklungsphase
Geringschätzung, Verachtung, Missbrauch, Unterdrückung und Frauenhass erlebt
hatte. Ich wollte deshalb nicht mehr Ich sein. Beigetragen zu meiner
Entscheidung für die Transsexualität haben auch falsche Bilder von Männlichkeit
und Weiblichkeit, die ich im Fernsehen vermittelt fand.
Das Leben liegt vor mir
Jetzt lebe ich seit über fünf Jahren wieder als Frau, seit
einem halben Jahr auch wieder mit amtlichen Papieren, die mich als Frau
ausweisen.
Für meine Veränderung, äußerlich und innerlich, ließ ich mir Zeit. Ich habe mir nicht euphorisch schnell Frauenkleidung angezogen. Besonders am Anfang ist mir die Konfrontation mit der Wahrheit – dass ich in Wahrheit eine Frau bin – sehr schwer gefallen. Das, was sich bei mir schon verändert hat, ist echt und ist in meinem Inneren entstanden.
Für meine Veränderung, äußerlich und innerlich, ließ ich mir Zeit. Ich habe mir nicht euphorisch schnell Frauenkleidung angezogen. Besonders am Anfang ist mir die Konfrontation mit der Wahrheit – dass ich in Wahrheit eine Frau bin – sehr schwer gefallen. Das, was sich bei mir schon verändert hat, ist echt und ist in meinem Inneren entstanden.
Angefangen hat meine Veränderung mit der Beziehung zu Gott
und mit einem Gehorsamsschritt Gott gegenüber. Die weiteren Schritte aber
konnte ich nur tun, weil ich die Erfahrung machte, als Frau geliebt und
geachtet zu sein; weil ich meine Schmerzen durchleben konnte, weil ich durch
sie hindurch Heilung meines Herzens, meiner Gefühle und meines
Denkens erfuhr. Ich glaubte Gott, dass Er, als Er mich als Frau erschuf, sich
etwas Wundervolles ausgedacht hatte, auch wenn ich es noch nicht sehen konnte:
Viel herrlicher und schöner, als ich mich selbst ein zweites Mal (als Mann)
hätte erschaffen können.
Meine ersten Ohrringe, mein erster weiblicher Ring, das
erste Mal in der Frauenabteilung Kleidung kaufen gehen, das erste Schminken,
das erste Mal als Frau mit Frauen in der Sauna -sitzen und mich dabei in meinem
Körper wohl und sicher fühlen – das waren für mich große Erfolge, die mich mit
Freude und Stolz erfüllten. Es war der Lohn dafür, dass ich gewagt hatte, mich zu zeigen.
Zum ersten Mal konnte ich wirklich Liebe empfangen, weil ich da war.
Ich konnte zum ersten Mal Liebe empfangen und ihr glauben und erlebte
Bestätigung als Frau. Weil ich das in meinem Leben nie
erfahren hatte, wurde ich nun sehr tief in meiner Seele berührt.
Vor zehn Jahren wurde ich wiedergeboren. Mein Weg ist noch
nicht ganz zu Ende, doch bin ich den größten Teil der zu gehenden Strecke
bereits gegangen. Ich fange an zu verstehen, was echtes Glück ist.
Nachtrag der Autorin
Heute, drei Jahre nach der Verfassung dieses Artikels, kann
ich sagen, dass sich mein Personsein und Frausein in einer positiven Weise
stabilisiert haben. Ich spalte keine Anteile meines Selbst mehr ab; die Persönlichkeitsstörung
mit depressiver und narzisstisch verschmelzender Charakterstruktur ist
überwunden.
Ich bin ein froher Mensch, der manchmal eine Krise hat, genau wie alle anderen Menschen auch. Es bleiben für mich keine Zweifel über die Richtigkeit meines Handelns in der Vergangenheit. Ich habe ein „ewiges Leiden“ eingetauscht gegen ein positiv besetztes Selbstgefühl und ein „Mich-gefunden-haben!“
Ich bin ein froher Mensch, der manchmal eine Krise hat, genau wie alle anderen Menschen auch. Es bleiben für mich keine Zweifel über die Richtigkeit meines Handelns in der Vergangenheit. Ich habe ein „ewiges Leiden“ eingetauscht gegen ein positiv besetztes Selbstgefühl und ein „Mich-gefunden-haben!“
Der Hilferuf: So bleibt nur der Aufruf um Hilfe in dieser Form, es
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Transgender
„Wenn man den Geist nicht so verändern kann, dass er zum
Körper passt, dann sollten wir uns vielleicht dazu
entschliessen,
den Körper so zu verändern, dass er dem Geist entspricht.“
Mit freundlichen Grüßen
Nikita Noemi Rothenbächer
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