Copyright © 2011-2021 Nikita Noemi Rothenbächer- Alle
Rechte vorbehalten!
Überarbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012
Unter Kollegen im falschen Körper
Jobangst, anzügliche Witze, Toilettenverbot: Trans-Menschen
sind im Job oft diskriminiert. Der Weg ins Wunschgeschlecht ist auch in
Deutschland schwierig.
Wenn zum Kollegium am Arbeitsplatz plötzlich eine Person
gehört, die sich für ein Leben im anderen Geschlecht entscheiden will, zeigt
sich, wie tolerant Kollegen und Vorgesetzte sind.
In einer Studie derAntidiskriminierungsstelle des
Bundes schildern Trans-Personen Anfeindungen, Drohungen und Belästigung. Sie
ertragen Spott, Tratsch, unnötige Kritik, Ausschluss aus Kollegengruppen und
müssen oft unangenehme Aufgaben übernehmen.
Und wer sich im Unternehmen als
Trans-Person outet, wird vom Chef auch schon mal vom Kontakt mit den Kunden
abgezogen oder muss gleich um den Job fürchten.
Wegen seines Geschlechts oder seiner sexuellen Identität
darf niemand Nachteile erleiden. So schreibt es das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetzvor.
Viele Trans-Personen
schafften es bis zum Eintrag ihres gelebten Geschlechtes ins Personenregister.
Zuvor müssen sie sich nach derzeitigem Recht sterilisieren und
medizinisch-operativ angleichen lassen. Wer das nicht will, dem bleibt nur, im
privaten Rahmen zu leben, was er sein möchte.
Im Job und der weiteren
Öffentlichkeit herrscht dann der Zwang, sich dem Eintrag des Personenstandsregisters
anzupassen.
Die Hälfte der Trans-Personen hält am Arbeitsplatz ihr
gewähltes Geschlecht aus Angst vor Nachteilen und Jobverlust geheim, ergab die
Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes , die ZEIT
ONLINE vorliegt. Die in Europa und den USA zusammengetragenen
Forschungsergebnisse zeigen, dass bis zu 54 Prozent der Trans-Personen
arbeitslos sind.
Bis zu einem Drittel der Befragten gab an, ihren Job wegen des
Trans-Seins verloren zu haben. Trans-Menschen verdienen deutlich weniger als
Kollegen in vergleichbaren Positionen und machen seltener Karriere.
Um ihr Geschlecht anzugleichen, geben zudem viele den
Arbeitsplatz auf und suchen erst wieder eine Anstellung, wenn ihre Papiere
geändert sind. Oft bleibt nur die Selbstständigkeit, um der Diskriminierung am
Arbeitsplatz zu entgehen. Zu den Schikanen, von denen Betroffene berichten,
zählt sogar das Verbot, die Toilette des gewählten Geschlechts zu besuchen. Die
Forscher hatten unter anderem in Deutschland, Österreich, Belgien, den USA und
Großbritannien mehrere Tausend Trans-Personen befragt.
Unter den Grünen lösten die Befunde Betroffenheit aus:
"Die Studie offenbart, wie weit verbreitet die Diskriminierung gegenüber
Transsexuellen und Transgendern ist", sagte Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck ZEIT
ONLINE. "Das Sortieren in Schubladen ist tief in unserer Gesellschaft
verwurzelt." Der Mensch müsse im Mittelpunkt stehen, und nicht die mit
Geschlechterrollen verbundenen Vorurteile.
Am stärksten erschwert Trans-Personen die Arbeitssuche, dass
ihr gelebtes Geschlecht nicht mit dem in den Dokumenten und im Lebenslauf
ausgewiesenen übereinstimmt. "Menschen mit transsexuellem Hintergrund
haben oftmals Schwierigkeiten, ihren Ausbildungs- und beruflichen Werdegang mit
Dokumenten zu belegen, die ihrer gelebten Geschlechtsidentität
entsprechen", beklagt Christine Lüders, Leiterin der
Antidiskriminierungsstelle.
"Dies führt zu Diskriminierungen dieser
Personen, besonders in Bewerbungsverfahren." Das Problem: Weder dasTranssexuellengesetz noch
das Personenstandsgesetz bilden eine praktikable
Grundlage, Zeugnisse und Urkunden nach einer Geschlechtsanpassung auszustellen,
sobald ein Gericht den neuen Vornamen bestätigt hat.
"Zwangskastration gehört abgeschafft"
Das Personenregister ändern zu lassen ist in Deutschland ein
mehrjähriger Prozess, wie der Verein Transinterqueer beklagt . Lüders dringt auf
Abhilfe: Es sei nicht hinnehmbar, dass transsexuelle Menschen einem
potenziellen Arbeitgeber ihre Geschlechtsangleichung offenbaren müssten und
dann den gewünschten Arbeitsplatz möglicherweise doch nicht erhielten, sagt die
Chefin der Antidiskriminierungsstelle. Eine "verbindliche und
bundeseinheitliche Lösung" sei dringend erforderlich, um Urkunden
rückwirkend ändern zu können.
Dass das Transsexuellengesetz "nicht mehr in jeder
Hinsicht aktuellen medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen"
entspricht, hatten auch Union und FDP erkannt und vereinbarten in ihrem Koalitionsvertrag , es "auf eine neue zeitgemäße
Grundlage" zu stellen. 2009 hatte die Vorgängerregierung zumindest den
Zwang zur Scheidung abgeschafft, wenn ein verheirateter Partner das Geschlecht
wechseln wollte. Dabei blieb es, was Transinterqueer heftig kritisiert.
Im Kampf gegen Kastration und operative Eingriffe haben
Trans-Personen die Unterstützung der Grünen: "Zwangskastration, sogenannte
geschlechtsanpassende Operationen gegen den Willen der Betroffenen und Gängelei
durch Behörden und Gutachter gehören endgültig abgeschafft", verlangt
Fraktionsgeschäftsführer Beck. Derartige Praktiken seien "eines modernen
Rechtsstaats nicht würdig".
Die Grünen legten den Entwurf eines
"Gesetzes über die Änderung der Vornamen und die Feststellung der Geschlechtszugehörigkeit"
vor, nach dem künftig die Standesämter und nicht Gerichte das Verfahren
übernehmen sollen.
"In Zukunft sollen die Betroffenen selbst über ihre
Geschlechtszugehörigkeit entscheiden", sagt Beck.
Parlamentsvertreter der Liberalen wollen sich nun mit den
Kollegen von der Union treffen, um zu sondieren, was in dieser Wahlperiode noch
möglich ist. Man werde die Geschlechts-Anerkennung "würdevoller und
diskriminierungsfreier gestalten", sagt Michael Kauch , Bundestagsabgeordneter der FDP. Bis
2013 ist Zeit, dann ist die nächste Wahl.
Der Hilferuf: So bleibt nur der Aufruf um Hilfe in dieser Form, es wird gebeten eine Spende an das aufgeführte Konto zu Spenden.
Postbank Konto Nr. 542334469- Blz.44010046
IBAN: DE85440100460542334469
BIC: PBNKDEFF
Die Spende dient um diesen Blog aufrecht zu erhalten und eine Unterstützung für die Autorin derselben!
So only the call remains about help in this form, it becomes asked a donation at the presented account to donations.
Mail-bank account No. 542334469 - Blz.44010046
IBAN: DE85440100460542334469
BIC: PBNKDEFF
The donation serves to get about this Blog up and a support for the author of the same!
Bitte Leitet den Link weiter an Familie, Freund und Bekannte wie andere Transgender
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen