Donnerstag, 9. August 2012

Die Transgender Nachrichten aus der Welt. Neues wie Altes was kann geändert werden?



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Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012

Die Transgender Nachrichten aus der Welt. Neues wie Altes was kann geändert werden? 

Transgender-Kinder bekommen mehr Hilfe bei Geschlechtsumwandlung
Los Angeles (dts Nachrichtenagentur) – Immer mehr Kinder, die Transgender sind, bekommen von Kliniken und Einrichtungen Unterstützung bei dem Prozess der Geschlechtsumwandlung. “Pubertät im richtigen Körper ist schon schwer genug. Pubertät im falschen Körper ist richtig schwer”, sagte Jo Olson, Arzt und medizinischer Leiter in der Transgender-Abteilung des Kinderkrankenhauses in Los Angeles.

In den Vereinigten Staaten gibt es einige Kliniken, die sich um junge Menschen kümmern, die sich geschlechtlich umwandeln lassen haben. Problematisch ist die Behandlung mit hormonellen Medikamenten, die häufig zu schnell verordnet werden. Nicht jedes Kind, das sein Geschlecht ändert, bleibt auch im Erwachsenenalter Transgender. Daher sollten pubertätsunterdrückende Medikamente und Hormonspritzen nicht sofort verschrieben werden, so Olsen.

Geschlechtsumwandlungen im Iran kostenlos

Teheran (dts Nachrichtenagentur) – Der Iran ist neben Thailand das Land mit den meisten Geschlechtsumwandlungen, da die Kosten von rund 3.000 Dollar von den Krankenkassen getragen werden müssen. Wie der “Guardian” berichtet, haben sich 2007 offiziell 20.000 Menschen geschlechtlich umwandeln lassen, inoffiziell waren es bis zu 150.000. Grund für die Operationen ist das Verbot der Homosexualität im Iran. Hierfür droht die Todesstrafe, da der Koran die gleichgeschlechtliche Liebe verbietet.

Transsexualität hingegen ist erlaubt. Daher sind Geschlechtsumwandlungen “eine religiös legale Option für heterosexuelle Menschen mit Vorlieben für gleichgeschlechtlichen Sex”, so der Geschlechtstheoretiker Afsaneh Najmabadi. Menschen aus dem gesamten Mittleren Osten kommen in den Iran, um sich geschlechtlich umwandeln zu lassen.

USA: Transgender-Häftlinge bekommen in Los Angeles eigenes Gefängnis

Los Angeles – Transgender-Häftlinge sollen in Los Angeles in Zukunft in einem separaten Gefängnis untergebracht werden. Das teilte die Polizei der Metropole am Donnerstag mit. “Das ist eine große Veränderung, die zu einer sicheren Umgebung für Transgender-Personen führt”, sagte ein Polizeisprecher. Die Gefängnis soll Platz für 24 Personen bieten. “Dafür haben wir gekämpft”, sagte die Sprecherin einer Transgender-Schutzorganisation, die seit 2007 die Verhältnisse in den Gefängnissen von LA kritisierte. Bislang wurden in Los Angeles männliche Häftlinge, die sich als Frauen identifizieren und kleiden, mit anderen Männern zusammen untergebracht. Die Transgender-Häftlinge wurden dadurch oftmals Opfer von Gewalttaten.

USA: Transgender-Frau muss für Nutzung von Damentoilette Geldstrafe zahlen

Dallas – In den USA muss eine Transgender-Frau eine Geldstrafe zahlen, weil sie eine Damentoilette in einem Krankenhaus benutzt hatte. Wie der Lokalsender NBCDFW aus Dallas berichtet, war das Klinikpersonal von einer Frau darüber informiert worden, dass sich “ein Mann” in der Damentoilette aufhalte. Ein Sicherheitsbeamter des Krankenhauses verhängte daraufhin gegen die Transgender-Frau ein Bußgeld wegen “ungebührlichen Benehmens”.
Der Beamte ließ sich dabei auch nicht von einer ärztlichen Bescheinigung der Frau beeindrucken und verwies auf den Eintrag “männlich” auf dem Führerschein der Texanerin. “Es war wirklich demütigend und entwürdigend. Ich habe mich diskriminiert gefühlt”, so die Transgender-Frau.

San Francisco: Zahl der Angriffe auf Transgender-Frauen deutlich gestiegen

San Francisco – In San Francisco ist die Zahl der tätlichen Angriffe auf Transgender-Frauen in diesem Jahr deutlich gestiegen. Das teilte die Staatsanwaltschaft von San Francisco mit. Besonders häufig würden in letzter Zeit Angriffe im Stadtteil Mission District beobachtet, der an The Castro grenzt, wo sich die homosexuelle Bevölkerung San Franciscos konzentriert.
“Etwa ein Drittel der Hasskriminalität in diesem Jahr war gegen Transgender-Frauen gerichtet. Diese Entwicklung ist sehr besorgniserregend”, erklärte der Bezirksstaatsanwalt von San Francisco. Zuletzt hatten zwei Männer im Mission District eine Transgender-Frau mit einem Eisenrohr brutal zusammengeschlagen.

Transgender-Aktivisten begrüßen neue liberale Gesetzgebung in Argentinien

Buenos Aires  – Transgender-Aktivisten auf der ganzen Welt haben die Einführung einer neuen liberalen Gesetzgebung in Argentinien begrüßt. In dem südamerikanischen Land genießen Transgender ab sofort sehr weit gefasste Rechte: So dürfen sie ihr Geschlecht auf offiziellen Dokumenten ändern lassen, ohne dass sie sich zuvor einer Geschlechtsumwandlung oder einem psychiatrischen Test unterziehen müssen. “Es gab auf der ganzen Welt in letzter Zeit Fortschritte bei der Gesetzgebung zum Thema Geschlecht, aber Argentinien nimmt wirklich eine Vorreiterrolle ein”, erklärte ein Sprecher des National Center for Transgender Equality in Washington.
Die liberalen Transgender-Gesetze in Argentinien gehen dabei deutlich über die bereits weit gefassten Bestimmungen in Großbritannien und Spanien hinaus.

Universität Oxford ändert aus Rücksicht auf Transgender die Kleiderordnung

Oxford – Die Universität Oxford hat aus Rücksicht auf Transgender-Studenten die Kleiderordnung geändert. “In Zukunft müssen sich Transgender-Studenten nicht mehr gegengeschlechtlich kleiden um einer Konfrontation mit einer Aufsichtsperson aus dem Weg zu gehen oder während einer Prüfung bestraft zu werden,” sagte Jess Pumpherey, Vorstandsmitglieder der Interessenvertretung “LGBTQ Soc”. Die Studenten sind nun nicht mehr dazu verpflichtet, während der Teilnahme an formellen Anlässen oder Prüfungen zeremonielle Kleidung zu tragen, die ihr Geschlecht betont.

Nach der alten Ordnung sollten Frauen Röcke und Strümpfe tragen. Männer hatten die Pflicht, im Anzug und mit einer Fliege zu erscheinen. Wollten Transgender-Studenten Kleidung des anderen Geschlechts öffentlich anziehen, benötigten sie zuvor eine Ausnahmegenehmigung der Universität. Andernfalls wurden sie aufgrund einer Regelverletzung bestraft.

USA: Transgender-Student reicht Beschwerde gegen Universität ein

Oxford – Ein Transgender-Student an der Miami Universität in Ohio hat gegen den Studiendekan und den Fakultätsrat Beschwerde eingereicht. Nach Angaben des Studenten verweigere ihm die Universität einen Platz in einem Männerwohnheim. “Das Problem ist, ich identifiziere mich als Mann. Sobald ich in einer Umgebung bin, in der nur Frauen sind, wird meine Identität ausradiert”, sagte der Student dem Lokalsender “WLWT-TV”.
Eine Sprecherin der Universität hingegen betonte, dass die Universität auf die Bedürfnisse von Transgender-Studenten eingehe. “Die Universität bietet auch geschlechtsunabhängige Unterkünfte für Studenten an, die sich wohler fühlen, wenn sie mit Studenten eines anderen biologischen Geschlechts zusammenleben.” Der Student möchte einfach mit seinen Freunden zusammen leben. “Ich muss jeden Tag für meine Identität kämpfen und das ist anstrengend und frustrierend und es behindert meine mentale Gesundheit.”

University Pittsburgh dementiert Diskriminierung von Transgender-Studenten

Pittsburgh  – Die Leitung der University of Pittsburgh hat dementiert, dass Transgender-Studenten an der Hochschule diskriminiert werden. Zuvor hatte die LGBT-Organisation Rainbow Alliance Beschwerde gegen die Universität eingereicht. Dabei ging es vor allem um den Umgang mit Transgender-Studenten bei der Verteilung von Wohnheimplätzen, Umkleidekabinen und der Benutzung der Toiletten.

“In der Beschwerde wird nicht ein individueller Fall der Diskriminierung genannt”, erklärte ein Sprecher der University of Pittsburgh. Rainbow Alliance hatte die Beschwerde eingelegt, da die Universität beispielsweise nur die Nutzung von Toiletten gewährt, die auch dem auf der Geburtsurkunde vermerkten Geschlecht entsprechen.

San Francisco will künftig für Transgender-Operationen zahlen

San Francisco – Die Krankenversicherung von San Francisco “Healthy San Francisco” will in Zukunft auch für Transgender-Operationen und -Nachbehandlungen zahlen. Steve Wiener, Leiter einer Transgender-Organisation, sagte am Montag der LGBT-Wochenzeitung “Bay Area Reporter”, dass die Beamten der Stadt bald auch Geschlechtsumwandlungen, Behandlungen und Sprechstunden finanzieren möchten, um Transgender zu unterstützen und zu schützen. Dann hätten sie die gleichen Rechte wie nicht-transsexuelle Patienten.
Barbara Garcia, Direktorin des Gesundheitsamtes sagte jedoch, dass es noch einige Jahre dauern könne, bevor die administrativen Maßnahmen umgesetzt würden. Healthy SF finanziert bereits die Hormonspritzen und Psychotherapien für Transgender.

USA: Transgender-Frau werden Kosten für Mammographie erstattet

New Jersey – Eine US-amerikanische Transgender-Frau hat einen Rechtsstreit mit ihrer Krankenversicherung um die Kostenerstattung einer Mammographie gewonnen. Wie die Zeitung “New Jersey Star-Ledger” berichtet, hatte sich die 44-Jährige, die als Mann geboren wurde, vor zwei Jahren einer Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung unterzogen. Ihre Krankenversicherung wollte die Kosten jedoch nicht übernehmen, da keine Untersuchungen für Frauen gezahlt würden, “die Männer waren”.
Als die Transgender-Frau mit einer Klage drohte, erklärte sich die Krankenversicherung schließlich doch zur Übernahme der Kosten bereit. “Hoffentlich sendet dies ein Zeichen an andere Versicherer, dass solche Ablehnungen nicht einfach gemacht werden können”, erklärte der Sprecher einer US-Transgender-Organisation.

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„Wenn man den Geist nicht so verändern kann, dass er zum
Körper passt, dann sollten wir uns vielleicht dazu
entschliessen,
den Körper so zu verändern, dass er dem Geist entspricht.“

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