Donnerstag, 9. August 2012

Hat der Mensch das Recht? Wer legt eigentlich fest, was als normal gilt?



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Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012

Hat der Mensch das Recht? Wer legt eigentlich fest, was als normal gilt?

Die Natur regelt ihre Bedürfnisse selbst, das ist eine Tatsache!

Wer legt eigentlich fest, was als normal gilt?

Das Thema „Geschlechtstest in Vancouver“ war zu Beginn der Winterspiele für die Offiziellen ein Tabu. Das IOC verfolgt weiter das Zwei-Geschlechter-Modell. Doch Geschlechtstests werden die Sportwelt noch erheblich beschäftigen.

Vor Eröffnung der Olympischen Winterspiele ist das Thema „Geschlechtstest in Vancouver“ für die Offiziellen ein Tabu gewesen. Auf Anfragen nach dem konkreten Vorgehen schwieg das Internationale Olympische Komitee (IOC). Kürzlich veröffentlichte die „Koalition von Athleten für Inklusion im Sport“, die in Kanada ihren Sitz hat, eine Pressemitteilung mit der Forderung, die Geschlechtsüberprüfungen für Frauen bei den Winterspielen zu verbieten. Auch darauf hat das IOC nicht reagiert.

Die Sonderausgabe des „British Journal of Sportmedicine“, die von der Medizinischen Kommission des IOC koordiniert wurde, enthält zwar einen Aufsatz über Doping-Kontrollen, aber keine einzige Auseinandersetzung mit den zunehmenden Problemen, die es mit Fällen uneindeutiger Geschlechtsmerkmale bei Sportlerinnen gibt. Nur in der offiziösen Broschüre für die Snowboarder findet sich auf Seite fünf ein kurzer Hinweis: „Geschlechtsüberprüfung: Die Poliklinik in den Olympischen Dörfern wird die Geschlechtsbestätigung für die Olympischen Winterspiele 2010 durchführen, wenn das von der Medizinischen Kommission des IOC verlangt wird.“

Was die Medizinische Kommission verlangt, sollte im Januar dieses Jahres auf einer wissenschaftlichen Tagung in Miami Beach festgelegt werden. Die Diskussion, zu der nur ein handverlesener Kreis von Medizinern, aber weder Sportler noch Vertreter von Organisationen Intersexueller oder Transsexueller geladen waren, verlief offenbar so kontrovers, dass konkrete Richtlinien, die bei den Winterspielen umgesetzt werden könnten, nicht verabschiedet wurden.

Hormonspiegel oft eng mit der Leistungsfähigkeit gekoppelt

Dabei entwickelt das Thema zusehends Brisanz. Der Medizinische Genetiker Eric Vilain von der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA), einer der Experten, derer sich das IOC bedient hat, stellte in einem Interview fest, dass „vermännlichende Störungen selten sind, aber sie kommen statistisch gesehen bei Elite-Athleten sehr viel häufiger vor als in anderen Teilen der Bevölkerung“.

Wie in den Auseinandersetzungen um Doping, die Verwendung von Hightech-Materialien bei Wettkämpfen oder die Klassifikation von Behinderungen bei den Paralympics, geht es auch bei der Frage nach der Zuordnung zu einem Geschlecht, zumindest vordergründig, um die Frage der Fairness im Sport: Der Hormonspiegel, besonders die Testosteron-Mengen, die ein Körper produziert und verarbeitet, sind in vielen Disziplinen eng mit der Leistungsfähigkeit gekoppelt.

Die Testosteron-Werte von Männern sind grundsätzlich erheblich höher als die von Frauen - allerdings gibt es beispielsweise sogenannte xy-Frauen, Menschen also, die einen männlichen Chromosomensatz haben, die aber aufgrund einer vollständigen oder teilweisen Androgenresistenz - oder weil ihre Hoden keine oder nur sehr geringe Mengen an Hormonen produzieren - minimale Testosteron-Werte aufweisen. Obwohl sie genetisch gesehen Männer sind, haben xy-Frauen daher im Vergleich zu xx-Frauen keinen hormonellen Vorteil. Es wäre also schwer zu begründen, warum sie nicht als Frauen antreten sollten.

Wie soll man mit besonders leistungsfähigen Frauen umgehen?

Menschen mit adrenogenitalem Syndrom (AGS oder in der englischen Abkürzung CAH) dagegen sind genetisch eindeutig Frauen, ihr Körper produziert aber einen höheren Level von Testosteron. Das ist offenbar der Befund, der bei der südafrikanischen Weltklasse-Läuferin Caster Semenya diagnostiziert wurde. Wie damit umzugehen ist, dass eine Frau aufgrund physischer Eigenheiten besonders leistungsfähig ist, wird derzeit kontrovers debattiert.

Die 2006 veröffentlichten Richtlinien des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF) zur Überprüfung des Geschlechts sehen das adrenogenitale Syndrom zwar als Besonderheit an, die bei Frauen gewisse Vorteile verschafft, die aber dennoch hinzunehmen ist und niemanden von Wettkämpfen ausschließen soll. Dass heute, nahezu ein halbes Jahr nach dem spektakulären Erfolg im 800-Meter-Lauf bei der WM in Berlin, IAAF und Caster Semenyas Anwälte immer noch über die Startmöglichkeiten der jungen Südafrikanerin sowie über eventuelle Schadenersatz- und Schmerzensgeldzahlungen streiten, führt vor Augen, wie schwierig die Umsetzung auch konkreter Richtlinien in der Praxis ist, wenn es in internationalen Wettkämpfen um Medaillen und damit auch um viel Geld geht.

„Kräftige Frau wird sofort unter Betrugsverdacht gestellt“

Erschwerend kommt hinzu, dass der in Fällen von „Geschlechtsüberprüfungen“ gegen die Sportlerinnen erhobene Vorwurf, sie seien keine „richtigen“ Frauen, intime Bereiche ihrer Persönlichkeit betrifft und Auswirkungen weit über ihr Wettkampfleben hinaus hat. Ein besonders dramatisches Beispiel ist der Suizidversuch der indischen Weltklasseläuferin Santhi Soundarajan, der nach einem intransparenten Verfahren aufgrund eines Gentests die Silbermedaille aberkannt wurde, die sie im 800-Meter-Lauf der Asienspiele in Doha gewonnen hatte.

Die kanadische transsexuelle Radsportlerin Kristen Worley, die eine der maßgeblichen Kritikerinnen der Politik der Geschlechtstests ist, wie sie das IOC nach wie vor befürwortet, sieht hier auch ein Element von Geschlechterdiskriminierung: „Eine Frau, die einen kräftigen Körper hat, der äußerlich weniger weiblich und attraktiv aussieht, wird sofort unter Betrugsverdacht gestellt, ihre Identität als Frau wird in Zweifel gezogen; dagegen stellt niemand die genetischen Besonderheiten eines Mannes, der Höchstleistungen bringt, wie Usain Bolt, in Frage.“

„Geschlechtsüberprüfung“ wird die Sportwelt noch beschäftigen

Worley hat mit anderen Sportlerinnen und Sportwissenschaftlern ein System vorgeschlagen, in dem an die Stelle von Geschlechtstests für Frauen, die in Verdacht geraten sind, eine regelmäßige Überprüfung von Androgenleveln im Blut bei allen Sportlern in Zusammenhang mit Doping-Kontrollen stattfinden und in einem biologischen Pass dokumentiert werden soll. Sie stellt sich vor, dass dann an die Stelle von Wettkämpfen, in denen Frauen und Männer getrennt starten, neue, differenziertere Klassifikationen treten, wie es sie heute schon im Behindertensport gibt.

Das IOC allerdings hat ganz andere Vorstellungen. Die wenigen Informationen, die nach dem Expertentreffen im Januar 2010 veröffentlicht wurden, signalisieren, dass versucht werden soll, das Zwei-Geschlechter-Modell durch Zugrundelegung strikter medizinischer Indikatoren zu erhalten. Weltweit sollen dafür spezialisierte Diagnosezentren gegründet werden. Die Entscheidung über Verbot oder Erlaubnis von Starts soll auf Basis einer umfassenden Einzelfallanalyse fallen. Dabei soll grundsätzlich athletenfreundlich entschieden werden - vorausgesetzt, die Sportlerinnen sind bereit, zu kooperieren und ihre als Störung klassifizierte Besonderheit behandeln zu lassen.

Die Probleme sind aber erheblich - denn wie soll eine Behandlung aussehen? Muss eine Athletin, die über einen ungewöhnlich hohen Androgenspiegel verfügt, so behandelt werden, dass ihr Androgenspiegel hinterher dem von durchschnittlichen Frauen entspricht? Oder darf sie so behandelt werden, dass er dem oberen noch für „normal“ gehaltenen Niveau entspricht? Und wer legt fest, was als normal gilt? Das Thema „Geschlechtsüberprüfung“ wird die Sportwelt noch in erheblichem Maße beschäftigen.

Das dritte Geschlecht

Weder eine Betrügerin noch eine Kriminelle ist 800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya. Wahrscheinlich ist sie intersexuell. Der Sport sieht sich dadurch derzeit vor Fragen gestellt, die Politik und Gesellschaft seit Jahrzehnten tabuisieren.

Wer ist ein Mann, und wer ist eine Frau? Wer ist ein Junge, wer ein Mädchen? Diese Fragen beantworten Ärzte gleich nach der Geburt. Ein Blick auf die Geschlechtsmerkmale genügt: Du bist ein Junge! Und du bist ein Mädchen! Es gibt nur diese zwei Möglichkeiten in unserem Rechtssystem. Doch die Menschheit ist keine Zweiklassengesellschaft, es gibt eine weitere Möglichkeit, es gibt das dritte Geschlecht.

Mindestens hunderttausend Intersexuelle soll es allein in Deutschland geben, Schätzungen reichen bis zu einer Million. „Es gibt viel mehr Betroffene als angenommen“, sagt Ulla Fröhling, die 2003 im Links-Verlag das eindrucksvolle Buch „Leben zwischen den Geschlechtern“ veröffentlichte - mit der erklärten Absicht, „die Idee denkbar zu machen, dass intersexuellen Menschen ein Raum in dieser Gesellschaft zusteht“. Es ist eine Idee geblieben, wie das Beispiel von Caster Semenya zeigt, der 800-Meter-Weltmeisterin von Berlin.
„Diese Leistungssteigerung, diese tiefe Stimme, das Aussehen, alles dubios.“ So begannen selbst seriöse Zeitungen Artikel über die Südafrikanerin. Dubios? Hat sich hier etwa ein Mann unter Frauen geschmuggelt? Ein Betrüger? Ein Krimineller? Nachdem das Geschlecht von Caster Semenya in aller Öffentlichkeit angezweifelt und ein „Sextest“ angeordnet worden war, mit dem Ergebnis, dass sie wohl intersexuell ist, fand sich die 18 Jahre alte Südafrikanerin in der Schmuddelecke wieder, doch dort gehört sie nicht hin. Wo sie hingehört, weiß sie vermutlich selbst nicht. Wenn sie intersexuell ist, worauf alles hindeutet, hat Caster Semenya keinen Platz in der Gesellschaft. Die Diskussion, ob sie ein Mann ist oder eine Frau, ist dann Unsinn. Sie ist dann nichts von beidem.

Intersexualität als eines der letzten Tabus moderner Gesellschaften


Es gibt mehr als zwanzig verschiedene genetisch bedingte Ursachen dafür, dass sich manche Embryonen trotz eines (männlichen) 46,XY-Chromosomensatzes zu äußerlich weiblichen Babys entwickeln; sie können männliche und weibliche Geschlechtsorgane haben. Die Varianten zwischen Mann und Frau sind vielfältig. Es gibt keine einfache Definition der Intersexualität, und deshalb gibt es auch keine einfachen Antworten.

Es gibt Beispiele aus der Geschichte. So soll Jeanne d'Arc genetisch männlich gewesen sein, ihre Körperzellen aber auf Androgene, also auf „männliche“ Sexualhormone, nicht reagiert und deshalb keine Attribute männlicher Sexualität produziert haben. Man nennt dieses Phänomen Androgenresistenz, und auch Caster Semenya ist offensichtlich davon betroffen.

Es darf nicht sein, was ist, und deshalb ist Intersexualität eines der letzten Tabus moderner Gesellschaften. Sie ist ein medizinisches und gesellschaftliches Faktum, das totgeschwiegen wird. In Staaten mit hochentwickelter Medizin werden viele betroffene Kinder und Jugendliche umoperiert, werden in die Zweigeschlechterwelt hineinoperiert. Zu 90 Prozent werden dabei Mädchen geschaffen, weil diese Operation einfacher ist.

„Sie hat Angst vor sich selbst und ist schwer traumatisiert“

Weil ihr Schicksal tabuisiert ist, leben Intersexuelle im Zwang, ihr Anderssein zu verstecken. Körperlich und seelisch. Alles im Verborgenen halten, nur nicht auffallen, nur nicht drüber reden - das ist der routinemäßige Rat, den Ärzte Betroffenen geben. Öffentliche Outings sind so gut wie unbekannt. Wenn Betroffene berichten, wie schwer und demütigend es ist, irgendwann am Ende der Pubertät zu erfahren, dass die vermeintlichen Eierstöcke in Wirklichkeit innenliegende Hoden sind, so kann man ermessen, wie sich Caster Semenya gefühlt haben muss, als genau dies plötzlich weltweit diskutiert und skandalisiert wurde.

„Sie hat Angst vor sich selbst und lässt niemanden mehr an sich heran, sie ist schwer traumatisiert“, sagt der Vorsitzende des Sportausschusses der südafrikanischen Nationalversammlung, Butana Komphela, und man denkt unwillkürlich an die indische Leichtathletin Santhi Soundarajan, die bei den Asien-Spielen 2006 in Doha ihre Silbermedaille über 800 Meter zurückgeben musste, als nach einem Geschlechtstest ihre männliche Chromosomen-Struktur öffentlich wurde. Ein Dreivierteljahr später beging die Inderin einen Selbstmordversuch.

Erst Anfang 2009 begann sie ernsthaft zu trainieren

Caster Semenya ist keine Betrügerin, keine Kriminelle, sie ist ein Mensch, der als Mädchen in einem Dorf in der Provinz Limpopo im Norden Südafrikas aufgewachsen ist. Als glänzende Sportlerin bekam sie Anfang 2009 ein Stipendium an der Universität Pretoria. Erst dann begann sie ernsthaft und unter professioneller Anleitung zu trainieren, zum ersten Mal lief sie auf modernen Anlagen, zum ersten Mal lief sie mit Spikes.

Sie verbesserte ihre Bestzeit über 800 Meter um mehr als acht Sekunden und war fast über Nacht zu einer südafrikanischen Goldhoffnung geworden. Ihr unerhörter Leistungssprung - über 1500 Meter war sie im Sommer 2009 25 Sekunden schneller als im Jahr zuvor - und ihre muskulöse, männliche Erscheinung machten die Konkurrenz schon vor Berlin hellhörig. Solche eklatanten Leistungssprünge könnten nicht mit rechten Dingen zugehen, hieß es; man tuschelte von Doping, ehe alle eines anderen belehrt wurden.

Der Verband wollte eine Medaille, egal zu welchem Preis

Die Frage ist: Wer ist schuld an der Situation, in der sich Caster Semenya heute befindet? Es waren Funktionäre des südafrikanischen Leichtathletikverbandes Athletics South Africa (ASA), die sie sehenden Auges ins Scheinwerferlicht laufen ließen. Und sie wussten, was sie taten; sie hatten Caster Semenya zwölf Tage vor ihrem WM-Sieg zu einer medizinischen Untersuchung in Pretoria genötigt. Ihr ehemaliger Trainer Wilfreds Daniels erinnert sich an diesen Test, bei dem auch Fotos gemacht wurden. Alles sei höchst demütigend gewesen und habe Semenya „verstört und verwirrt“.

Nach diesem Test hatte der südafrikanische Verband mit großer Sicherheit Klarheit. Warum haben die Funktionäre Caster Semenya trotzdem zur WM nach Berlin geschickt? Die Antwort ist einfach: Sie wollten eine Medaille, egal zu welchem Preis. Damit, sagt Wilfreds Daniels, hätten die ASA-Funktionäre das Leben der jungen Frau zerstört.

Darf man Caster Semenya ihre WM-Medaille aberkennen?

Auch der Internationale Leichtathletikverband (IAAF) spielt im Fall Semenya eine unrühmliche Rolle. Er soll die Voruntersuchung in Südafrika initiiert haben, und er schützte die Athletin in der Folge nicht, sondern stellte sie in Berlin nach dem Sieg über 800 Meter auf der Pressekonferenz indirekt an den Pranger, als statt der Siegerin ein IAAF-Funktionär auf dem Podium Platz nahm und erklärte, es gebe Zweifel, „ob diese Lady eine Frau ist“.

Es gab frühere Fälle, in denen sich die IAAF diplomatischer verhielt. Vier Intersexuelle, sagte Generalsekretär Pierre Weiß, seien in der Vergangenheit aufgefordert worden, ihre Karrieren zu beenden. Ihnen wurde ohne öffentliche Bloßstellung ein dezenter Abgang ermöglicht. Allerdings stellt sich auch hier eine grundsätzliche Frage: Ist es rechtens, eine Sportlerin wegen ihrer Intersexualität zum Rücktritt zu drängen? Und bezogen auf den aktuellen Fall: Darf man Caster Semenya ihre WM-Medaille aberkennen, darf man sie künftig von Frauen-Wettbewerben ausschließen, ohne ihr eine andere Startmöglichkeit zu bieten? Stünde dies nicht im Widerspruch zum Grundsatz der Gleichbehandlung Intersexueller, die beispielsweise in der EU-Grundrechte-Charta festgelegt ist?

Grundsätzliche Diskussion über Intersexualität verlangt


Der Sport sieht sich durch Caster Semenya vor Fragen gestellt, die Politik und Gesellschaft seit Jahrzehnten tabuisieren. Auf der Suche nach Antworten hat der Tübinger Professor Helmut Digel, Mitglied im IAAF Council, die deutlichsten Worte gefunden. Es gehe um den Anspruch der Gleichbehandlung des dritten Geschlechts, sagt er. Zwar werde dessen Existenz unter juristischen Gesichtspunkten geleugnet, weil die Natur des Menschen dazu aber im Widerspruch stehe, müsse der Sport für sich eine Antwort finden. Er müsse entscheiden, wie offen er für Menschen sein wolle, die weder Mann noch Frau seien. Dabei müsse er den Grundsatz der Gleichbehandlung aller Menschen ebenso berücksichtigen wie den Anspruch der Sportler auf einen fairen Leistungsvergleich.

Sollte es eigene sportliche Wettkämpfe für das dritte Geschlecht geben? Digel formuliert diesen Gedanken als Frage. Was er von den Sportorganisationen verlangt, ist eine grundsätzliche Diskussion über Intersexualität. Eine Diskussion, der sich Gesellschaft und Politik bislang verschlossen haben.

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