Montag, 3. September 2012

Geschlechtsumwandlung bei Kindern"Ein ganz normales Mädchen"



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Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012

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Geschlechtsumwandlung bei Kindern

"Ein ganz normales Mädchen"



Per Gericht hat ein australisches Mädchen seinen Willen durchgesetzt: Die 13-Jährige will unbedingt ein Junge werden - und das darf sie nun auch. Auch in Deutschland lässt derzeit ein Teenager sein Geschlecht ändern: Ein 14-Jähriger wird zum Mädchen.

Hamburg - Alex ist der Stärkste in seiner Klasse. Beim Armdrücken schlägt er die anderen Jungs und beim Cricket gehört er zu den Besten. Ein ganz normaler 13-jähriger Junge also. Nur, dass Alex als Mädchen auf die Welt gekommen ist.

Doch ein Mädchen will Alex nicht sein. Schon mit fünf wollte sie Jungsspiele spielen, Jungssachen tragen und mit den anderen Jungen zusammen sein. Alex mag keine Puppen, sie spielt lieber mit Schwertern und Autos.

Man könnte es eine Phase nennen. Oder glauben, dass Alex eben ein sehr männliches Mädchen ist. Das vielleicht später lieber Motorräder repariert als Schuhe kaufen zu gehen. Doch die 13-Jährige leidet unter ihrem Geschlecht und ihrem Körper. Leidet so sehr, dass sie von Selbstmord spricht, wenn sie kein Junge sein darf. Ein australisches Familiengericht hat Alex deshalb erlaubt, mit einer Geschlechtsumwandlung zu beginnen. Operieren lassen darf sie sich erst mit 18, auch das haben die Richter festgelegt. Doch Ärzte dürfen Alex ab jetzt männliche Sexualhormone geben und ihr Spritzen verabreichen, die die weibliche Pubertät unterdrücken.

Niemand weiß bislang genau, weshalb sich ein Mensch in seinem Körper, in seiner Identität nicht zu Hause fühlt. Alex, so berichten australische Zeitungen, wurde von ihrem Vater von Geburt an wie ein Junge aufgezogen. Er starb, als das Mädchen sechs Jahre alt war. Der Staat übernahm die Vormundschaft, ihre Tante zog sie auf - die Mutter wollte mit ihrer Tochter nichts zu tun haben. Auch die Tante behandelte Alex wie einen Jungen.

Ob Vater und Tante das Mädchen so erzogen haben, weil sie sich einen Jungen wünschten oder weil Alex stets darauf bestand, gemäß ihrer gefühlten Identität behandelt zu werden - das berichten die Zeitungen nicht.

Auch in Deutschland wird ein Kind behandelt

In Deutschland, in der Nähe von Hamburg, gibt es einen Jungen, der von klein auf ganz ähnlich fühlte wie Alex. Bei ihm wurde vor mehr als einem Jahr mit einer Hormonbehandlung begonnen: J. habe schon mit drei oder vier Jahren vehement eingefordert, ein Mädchen zu sein, berichtet sein behandelnder Arzt, Achim Wüsthof. Der Kinderarzt und Hormonspezialist spritzt dem heute 14-Jährigen seit Januar 2003 weibliche Sexualhormone - mit erstem Erfolg: "Inzwischen hat sich ein leichter Brustansatz entwickelt - wie bei einem Mädchen dieses Alters üblich", so Wüsthof. Allerdings seien die Auswirkungen nicht unwiderruflich: "Würde man die Behandlung absetzen, käme es nach wenigen Monaten zu einer normalen männlichen Entwicklung." SPIEGEL TV wird am 30. April in einem Themenabend ausführlich über den Fall berichten - die Sendung wird um 22.15 Uhr auf Vox ausgestrahlt.

Wie bei dem australischen Mädchen wird die Behandlung in zwei Richtungen durchgeführt. Östrogene lösen eine weibliche Pubertät aus, die neben der Brustentwicklung auch eine veränderte Körperfettverteilung bedingen und damit weiblichere, rundere Formen; eine Gabe spezieller Hormone wiederum hemmt die Weiterentwicklung von Penis und Hoden.




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Drei Jahre sieht der deutsche Gesetzgeber als Probezeit für eine Geschlechtsumwandlung vor. In dieser Zeit soll sich der Betroffene seiner Identität bewusst werden. Wenn er oder sie festgestellt hat, dass er "seit mindestens drei Jahren unter dem Zwang steht, ihren Vorstellungen entsprechend zu leben", heißt es im Transsexuellengesetz, ist eine Änderung des Vornamens möglich, die Person wird dann vom Gesetzgeber in ihrem neuen Geschlecht anerkannt.
Die medizinische Seite ist eine andere. Auch eine Frage der Kosten: In Deutschland kostet die Umwandlung vom Mann zur Frau zwischen 5000 und 12.000 Euro, der Wandel von der Frau zum Mann ist aufwendiger und damit um einiges teurer.

Aber auch wenn für J. eine Operation erst mit 18 möglich sein wird - schon der Einsatz der Hormone ist ein großer Schritt. Man habe es sich deshalb nicht leicht gemacht, sagt Achim Wüsthof. Schließlich setzt der Gesetzgeber für einen solch wichtigen Schritt die Einsichtsfähigkeit des Patienten voraus. Im Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE) in Hamburg, wo der Junge behandelt werden sollte, wurde daher eigens eine Ethik-Kommission gebildet, die den Fall bewertete. Das Gremium, in dem ein Richter, ein Geistlicher und verschiedene Ärzte saßen, kam in J.'s Fall zu einem einstimmigen Urteil: Die Behandlung sollte stattfinden dürfen, die Eltern des Jungen hatten schon zuvor ihr Einverständnis gegeben.

Heftige Debatte in Australien

In Australien hat die Geschlechtsumwandlung einer Minderjährigen eine heftige Debatte ausgelöst. Der australische Ethiker Nicholas Tonti-Fillipini hat die Regierung sogar aufgefordert, das Gerichtsurteil aufzuheben: "So etwas einem 13 Jahre alten Mädchen anzutun, das sich noch entwickelt, ist ziemlich unverantwortlich." Alex werde sich nicht normal entwickeln, ist sich Tonti-Fillipini sicher.

Auch der deutsche Psychologe und Gutachter für Transidentität, H. Joachim Schindelhauer-Deutscher, zweifelt, ob die Behandlung eines Kindes wirklich sinnvoll ist. "Man sollte nicht vorschnell urteilen, nur weil ein Mädchen lieber mit Jungen spielt oder ein Junge gerne Kleider trägt", so der Psychotherapeut. Erst im Laufe der pubertären Entwicklung werde sich zeigen, ob sich die Transsexualität festige. Allerdings komme es auch nur sehr selten vor, dass ein Junge oder ein Mädchen schon im Kindesalter den festen Wunsch habe, sein Geschlecht zu verändern.

So bleiben Alex und J. Sonderfälle, die sich früh fremd in ihrem naturgegebenen Körper gefühlt haben. Wie das australische Mädchen, so lebte auch J. schon vom Beginn seines bewussten Denkens in seinem gewünschten Geschlecht. Die Eltern zogen ihm auf eigenen Wunsch Mädchenkleidung an, ab dem zweiten Schuljahr sprachen auch die meisten Lehrer den Jungen mit seinem weiblichen Wunschnamen an. Viele Klassenkameraden in der weiterführenden Schule wissen nicht einmal, dass J. kein Mädchen ist.

Achim Wüsthof ist sich deshalb ganz sicher, dass bei dem Jungen aus Norddeutschland die richtige Entscheidung getroffen wurde. "Wenn sie den Patienten erleben, haben sie nicht den geringsten Zweifel, dass es sich um ein ganz normales Mädchen handelt."

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