Donnerstag, 13. September 2012

Transsexualität bei Kindern und Jugendlichen



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Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012

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Transsexualität bei Kindern und Jugendlichen

Laut Wikipedia, obwohl mit allem, muss man nicht Einverstanden sein, denn meiner Meinung nach kann man solches nur richtig Beurteilen, wenn man selbst unter diesem Phänomen gelitten hat!

Die Transsexualität bei Kindern und Jugendlichen ist, genau wie die bei Erwachsenen, eine Abweichung des biologischen bzw. anatomischen vom wahrgenommen, gelebten Geschlecht. Anders als bei Erwachsenen sind die Betroffen noch vor bzw. unmittelbar in der Pubertät. Auf Grund dieser Tatsache weisen viele Psychologen die Patienten und damit die Diagnose “transsexuell” zurück. Bei einem Gesamtvorkommen von 1:30.000 transsexueller Männer bzw. 1:100.000 transsexueller Frauen in der Bevölkerung gehen die Schätzungen von etwa 100 betroffenen Jugendlichen in Deutschland aus, die sich aktuell in Behandlung befinden

Diagnose nach DSM

Nach DSM, dem Manual der psychischen Störungen, wird behauptet, dass sich bei den Betroffenen bereits in frühester Kindheit, etwa im Alter von zwei bis vier Jahren die ersten Merkmale äußern. Als Diagnosekriterium gilt das Tragen von Kleidung des Geschlechts, dem sie nicht zugewiesen werden, was bei älteren Kindern auch in Form von Spielen mit Verkleidung getarnt werde. Weitere Diagnosekriterien seien geschlechtsatypische Verhaltensweisen wie das Spielen mit dem "falschen" Spielzeug, oder das Spielen mit Spielkameraden des "anderen Geschlechts". Die Betroffenen versuchten ihre als "Biologische Geschlechtsmerkmale" behaupteten Körpermerkmale durch möglichst androgyne Kleidung und Auftreten im "anderen" Geschlecht zu kaschieren. Die Diagnosestellung wird von Menschenrechtsorganisationen weltweit als Versuch reparativer Therapie angesehen.

Während der Pubertät und der einsetzenden Geschlechtsreife verändern sich die Körper zum nicht der seelischen Zugehörigkeit entsprechenden Geschlecht.Transjungen drücken sich durch Brustkorsetts oder Verbände die Brüste ab und behelfen sich durch Attrappen eines männlichen Penis. Transmädchen lassen sich zum Beispiel die Haare lang wachsen oder bedienen sich diverser Kosmetik. Auch sie behelfen sich mittels Attrappen, wie ausgestopften Büstenhaltern, um sich besser dem Stereotyp des eigenen Geschlechtes anzunähern.

Soziale Folgen

Durch den gesellschaftlichen Druck sind die Jugendlichen gezwungen, ihre Sexualität zu unterdrücken und ein geheimes Doppelleben zu führen. Dies kann zu Depressionen und, im schlimmeren Verlauf, zum Suizid führen. Durch das unterdrückte Verlangen, dem anderen Geschlecht anzugehören, entwickelt sich ein gestörtes Sozialverhalten. Instabile Partnerschaften und ein gestörtes Sexualleben bis hin zur völligen Isolation vor der Außenwelt können die Folge sein. Die Verzweiflung wegen des als unpassend wahrgenommenen Körpers entwickelt sich oft zu Hass auf den eigenen Körper. Dem folgt meist die Selbstverstümmelung, in seltenen Fällen, bei Transmädchen, die Amputation des eigenen Penis. Eine Transsexualität bei Kindern hat oft in der Schule anhaltendes Mobbing des betroffenen Kindes zur Folge. Dadurch kann es zu schweren psychischen Schäden kommen.

Auch bei einem Outing als transsexuell kommt es oft zur Ausgrenzung des Betroffenen durch sein Umfeld wie im Kindergarten oder in der Schule. Spannungen innerhalb der Familie können auftreten. Oft wird versucht, durch therapeutische Maßnahmen das betroffene Kind in die für sein biologisches Geschlecht typischen Verhaltensweisen zu zwingen. Solche so genannten Zwangssozialisierungsmaßnahmen sind u. a. die Mitgliedschaft in einem Sportverein oder Beteiligung an Veranstaltungen, die für das körperliche Geschlecht typisch sind. Im Falle eines Transmädchens kann dies zum Beispiel die Mitgliedschaft in einem Fußballverein sein, der das männliche stereotype Verhalten des Kindes fördern soll.

Therapie


Es gibt zwei verschiedene Therapiewege. Diese sind von den jeweilig behandelnden Ärzten (Kinder- und Jugendpsychiater) und Psychologen abhängig.
Beim ersten Therapieweg durchlebt der betroffene Patient seine biologisch/hormonell determinierte Pubertät. Die Patienten stellen sich in dieser Zeit dem sogenannten „Real-Life-Test“, in dem sie in der Rolle ihres biologisch-hormonellen Geschlechts leben sollen. Ärzte und Psychologen gehen hier teilweise davon aus, dass sich während der Pubertät und der daraus resultierenden Veränderung des Hormonhaushaltes, die zuerst diagnostizierte Transsexualität als vorübergehende Phase herausstellt. Erst nach der Pubertät kann eine Hormontherapie begonnen. Eine genitalangleichende Operation (GAOP) ist erst nach dem vollendeten 18. Lebensjahr möglich.

Die Verfechter dieses Vorgehens nehmen in Anspruch, dass durch das Durchleben der biologisch-hormonellen Pubertät die Überprüfung der gestellten psychiatrischen Diagnose, die Sicherheit bei der Entscheidung, ob Transsexualität vorliegt, oder nicht, größer sei. Der Nachteil besteht jedoch genau in dieser durchlebten Pubertät. Die Körper sind unwiderruflich äußerlich hin zum Typ des biologisch-hormonellen Geschlechts verändert. Bei Transmädchen ist durch Muskulatur und Stimmbruch eine so enorme Veränderung eingetreten, die sie noch weiter von ihrem eigentlichen Geschlecht entfernt hat. Transjungen haben nun Brüste, die nur operativ wieder entfernt werden können.
Bei der zweiten Behandlungsart wird die einsetzende Pubertät durch Hormone verhindert bzw. gestoppt. Dazu werden Medikamente wie das Enantone Monatsdepot mit dem Wirkstoff Leuprorelinacetat benutzt. Der Stoff wirkt dabei direkt auf die Hirnanhangdrüse und unterdrückt so die Produktion und Ausschüttung der Geschlechtshormone aus Eierstöcken und Hoden.[2] Die Körper bleiben so im präpubertären Zustand. In dieser Zustand wird der Wunsch nach dem Geschlechtswechsel von Ärzten und Psychologen erneut hinterfragt. Bleibt der Wunsch stabil, wird die Medikation geändert. Die "Pubertätsstopper" werden abgesetzt und es wird eine Therapie mit den Hormone des gefühlten Geschlechts eingeleitet. Durch Östrogen wird so bei Transmädchen der Stimmbruch verhindert und das Brustwachstum beginnt. Transjungen kommen durch das beigeführte Testosteron in den Stimmbruch, das Brustwachstum bleibt aus. Es beginnen dafür Bartwuchs und rasanteres Muskelwachstum.
Auch hier sieht der Gesetzgeber eine GAOP erst nach dem 18. Lebensjahr vor. In seltenen Fällen, wie dem von Kim Petras, werden die nötigen Operationen bereits vorher durchgeführt. Petras bekam die Operationen bereits mit 16 Jahren und ist so die jüngste operierte Transsexuelle weltweit.[3]
Kritiker sehen bei dem zweiten Therapieweg die Gefahr, dass sich die Patienten falsch entscheiden und den Schritt, welcher nicht rückgängig zu machen ist, bereuen. Dies könne zu erheblichen Persönlichkeitsstörungen führen.

Weblinks:
Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e. V. – Kind, Jugendliche und Eltern
Trans-Kinder-Netz - Selbsthilfegruppe von Eltern mit transsexuellen Kindern und Jugendlichen

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