Mittwoch, 6. Februar 2013

Wird Transsexuellen Schaden zugefügt?



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Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2013

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Wird Transsexuellen Schaden zugefügt?
Wird Transsexuellen Schaden zugefügt?

Zu prüfen ist natürlich auch die umgekehrte Fragestellung: ob Transsexuellen durch die Gesellschaft in irgendeiner Weise Schaden zugefügt wird.

Es kommt leider immer wieder vor, dass Transsexuelle alleine wegen ihrem andersartigen Auftreten tätlich angegriffen werden. Darauf will ich aber nicht näher eingehen, weil ein tätlicher Angriff oder auch eine verbale Verunglimpfung für alle Menschen als Schaden zu betrachten ist und daher ohnehin eine Einschränkung der Freiheit rechtfertigt.

Mein Interesse richtet sich mehr darauf, ob Transsexuelle durch ihre spezielle Situation zu Schaden kommen, die andere Menschen vielleicht nicht so empfinden würden, und ob deshalb eine besondere Behandlung in gewissen Fällen angebracht sei.

Als  erstes  könnten  wir  die  Argumente,  die  gegen  Transsexuelle  vorgebracht  werden,  umkehren und behaupten, dass 99,9% der Bevölkerung „falsch“  leben und dass dies zu verbieten sei, weil das Transsexuelle in ihrer Identität verunsichert.

Die zuletzt genannte Verunsicherung ist sicher Tatsache, allerdings können  Argumente  dieser Art mit  den gleichen  Begründungen  zurückgewiesen werden, wie wir im vorigen Abschnitt Argumente zur Einschränkung der Äusserungsfreiheit Transsexueller zurückgewiesen haben. Dennoch ist dieses Gedankenexperiment sehr lehrreich, zeigt es doch klar, dass so gelagerte Argumente in erster Linie auf der Macht der Mehrheit basieren und geradezu grotesk wirken, wenn sie von einer kleinen Minderheit vorgebracht werden.

Es scheint mir aussichtsreicher, nach Anrechten zu suchen, die „normale“ Menschen ganz selbstverständlich in Anspruch nehmen, die Transsexuellen aber auf Grund ihrer Situation versperrt sind.

Zum Beispiel: warum sollte man einem Menschen mit männlichem Körper das Recht versperren, als Frau anerkannt zu werden (und umgekehrt). Gemäß den Menschenrechten darf das Geschlecht ja in rechtlicher und ökonomischer Hinsicht kein Diskriminierungsgrund sein.

Konsequent zu Ende gedacht müsste die Nicht-Diskriminierung nach biologischem Geschlecht ja selbst für die soziale Geschlechtszugehörigkeit gelten.

Was spricht also dagegen, den Willen der Person zu respektieren, als dem selbst empfundenen Geschlecht zugehörig anerkannt zu werden?

In der Schweiz kann eine Person offiziell rechtlich im neuen Geschlecht anerkannt werden, wenn sie durch einen operativen Eingriff zeugungsunfähig gemacht wurde.

Aber auch schon dieser „Zwang“ verstößt im Allgemeinen gegen die Menschenrechte!

Offenbar erwartet der Gesetzgeber von der transsexuellen Person einen Beweis, dass sie wirklich nicht mehr ihrem Geburtsgeschlecht angehören will.
Übrigens – und erfreulicherweise – respektieren die meisten Menschen den Willen von transsexuellen Personen und sprechen sie gemäß deren selbst empfundenen  Geschlecht an.

Bewusste Ausnahmen davon  werden teils durch die Religion, teils durch die Gewohnheit begründet.
„Normale“ Menschen, die nicht an ihrer Geschlechtsidentität zweifeln, leben im Bewusstsein, dass es noch viele andere Menschen wie sie gibt und dass ihre Lebensweise akzeptiert wird.

Heißt es ist die Maße der Bevölkerung welche die “Normalität“ zur Normalität macht!
Demgegenüber fühlen sich Transsexuelle alleine, unverstanden und ausgeschlossen. Auch das Kamm als Leid oder Schaden bezeichnet werden.

Neben dem gesellschaftlichen  und juristischen Respekt vor der  Entscheidung,  im  anderen  Geschlecht zu  leben, scheint  mir  deshalb auch eine  nicht-tendenziöse  Aufklärung geboten.

Transsexuelle haben ein Recht darauf zu erfahren, dass noch andere Menschen ganz ähnliche Gefühle und Probleme haben, welche Möglichkeiten für das Leben zwischen oder jenseits der traditionellen Geschlechtergrenzen es gibt und dass ihre Lebensweise, für welche sie sich auch immer entscheiden, in Ordnung ist, so lange sie anderen kein Leid zufügen.

Zu bemerken ist, dass es sich bei den oben angeführten Beispielen nicht um Partikularrechte für Transsexuelle handelt, sondern die Abwesenheit dieser Rechte würde eine faktische Ungleichbehandlung bedeuten.

Die Gleichheit der Eheleute vor dem Gesetz ist nicht allein die einzige Art, dieses Verhältnis nach  beiden  Seiten  mit  der  Gerechtigkeit  in  Übereinstimmung  zu  bringen  und  zu  einer wahren Quelle  des Glücks für  beide  Seiten zu machen,  sondern  auch das einzige Mittel, das tägliche Leben der Menschheit im höheren Sinne des Wortes zu einer Schule moralischer Veredelung zu gestalten.

Verbleibe mit freundlichen Grüßen
Nikita Noemi

Wenn ich gefragt werde, ob mir http://trans-weib.blogspot.de/ 10 Euro wert ist, dann sage ich: Ja, klar!

Für mich ist http://trans-weib.blogspot.de/ ganz oft der erste Anlaufpunkt. Ich halte die Artikel für ausgewogen und oft deutlich besser als Informationen auf anderen Webseiten. Wenn ich mich über ein Thema informieren will und dabei auf einer Seite lande, die ich nicht kenne, dann weiß ich erst mal nicht, wie ich sie einschätzen soll. Ist diese Seite seriös? Soll ich ihr vertrauen? Bei http://trans-weib.blogspot.de/  habe ich diesen Vorbehalt nicht.

Ich habe da mittlerweile ein Grundvertrauen entwickelt.

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