Samstag, 21. Juni 2014

Jenseits der Zweigeschlechtlichkeit, Vielfalt leben - Praxis gestalten.

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2014

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Jenseits der Zweigeschlechtlichkeit, Vielfalt leben - Praxis gestalten.

Ich musste gerade über diesen Satz nachdenken!
"Ich freue mich, heute mit Ihnen, was wird in die Geschichte als die größte Demonstration für die Freiheit in die Geschichte unserer Nation eingehen wird."

"I am happy to join with you today in what will go down in history as the greatest demonstration for freedom in the history of our nation."

Das sagte Martin Luther King vor einer Unmenge von Menschen welche an seine Worte glaubten!

Viele Transgender in der ganzen Welt glauben auch an diese Worte: "I have a dream."

Von was Träumen Transgender?

Heißt wir müssen Anfangen wo eigentlich die Probleme beginnen!
In unserer Gesellschaft ist es eine scheinbar unbestreitbare Tatsache, dass es ein natürliches biologisches Geschlecht gibt: Menschen kommen als „Mann“ oder als „Frau“ zur Welt, was ja auch am unterschiedlichen Aussehen, an den Genitalien und letztendlich an den Chromosomen erkennbar sei – klar.

Doch ist das wirklich alles so eindeutig?

Die Biologie war lange Zeit der Meinung, bestimmte Gene auf bestimmten Chromosomen seien dafür verantwortlich, dass Menschen sich entweder zu „Frauen“ oder zu „Männern“ entwickeln.
Schon Anfang des 20. Jahrhunderts rückte ein Chromosom ganz besonders in den Vordergrund: das Y – Chromosom. Ist eins da, entwickeln sich Hoden, ergo haben wir es mit einem „Mann“ zu tun. Wenn nicht, wenn der Chromosomensatz also XX statt XY ist, mit einer „Frau“. Diese Theorie ist auch heute noch weit verbreitet. Was viele jedoch nicht wissen, ist, dass der Einfluss des Y-Chromosoms auf die Geschlechtsentwicklung nie mit Sicherheit nachgewiesen werden konnte:

Die Merkmale, die für die verschiedenen Geschlechter jeweils als „typisch“ angesehen werden (Hoden, Penis, Eierstöcke, Brüste, Bartwuchs, aber auch die Fähigkeit zur Fortpflanzung, etc.), sind denn auch von Person zu Person so unterschiedlich ausgeprägt, dass die Unterscheidung von zwei, und nur zwei Geschlechtern angesichts der vielen Kombinationsmöglichkeiten recht willkürlich erscheint.
Jetzt gibt es aber dann noch viel mehr wie zB. Meine Wenigkeit welche Intersexuell  geboren wurden, für diese heißt der Grundsatz: All diejenigen, die nicht in die Norm passen, bekommen die Diagnose „intersexuell“ zu sein. In vielen Fällen müssen sie traumatische Geschlechtsangleichungen direkt nach der Geburt erleiden.

Warum ist es unserer Gesellschaft so wichtig, dass es genau zwei Geschlechter geben muss? Wer bestimmt, was als typisch „weibliches“ Merkmal und was als typisch „männliches“ gilt?
Auch ein Blick in die Geschichte zeigt, wie sich wissenschaftliche Vorstellungen von Geschlecht verändert haben. Tatsächlich ist die Idee, dass wir es mit einem „Entweder - Oder“ zu tun haben, relativ jung.
Nach Hageman-White existiert keine eindeutige Geschlechtsdefinition.

Da das äußere, morphologische Geschlecht nur eine Geschlechtsbestimmung unter mehreren ist, kann das Geschlecht nicht aus-schließlich aufgrund dieser Bestimmung kategorisiert werden.
Man geht davon aus, dass Eltern unterschiedliche geschlechtsspezifische Erwartungen an ihre Kinder haben, das Geschlecht scheint die erste und wichtigste Information zu sein.

Jedoch wenn man nun Bedenkt, Ist die Zweigeschlechtlichkeit in unserer westlichen Gesellschaft nur eine Illusion?

 Oder gibt es wirklich zwei und nur zwei Geschlechter und von wem wurde dies überhaupt festgeschrieben?
Alle Individuen westlicher Kulturen werden von Geburt an aufgrund ihrer primären Geschlechtsmerkmale in zwei Geschlechter unterschieden und gehören resultierend ihr Leben lang entweder der Kategorie der Frau oder der Kategorie des Mannes an.

Jedoch anhand zweier Phänomene, die die Grundüberzeugung der europäischen Gesellschaft herausfordern, nämlich der Inter- und Transsexualität, aufgezeigt, dass die Geschlechtszugehörigkeit, die dichotome Differenzierung dessen sowie das Geschlecht als solches von den Gesellschaftsmitgliedern selbst konstruiert werden.

Gender steht also als Begriff für ein gewandeltes Verständnis von Geschlecht innerhalb unterschiedlicher gesellschaftlicher Kontexte.

Geschlecht ist keine „natürliche“ Gegebenheit.

Die Tatsache, dass es Frauen und Männer gibt und diese als zwei unterschiedliche Gruppen von Menschen wahrgenommen werden, ist vorrangig das Ergebnis einer Reihe von gesellschaftlichen Zuschreibungen und Erwartungen, die durch Erziehung, Medien, Rollenvorstellungen und Normen vermittelt werden.

Das biologische Geschlecht ist also nicht die Grundlage von Gender, sondern immer ein Teil von Gender.
Wie Frauen und Männer ihr Geschlecht „verkörpern“ und was als „natürlich“ und „normal“ gilt, ist demnach immer auch abhängig von gesellschaftlichen Vorstellungen und Normen.
Dies heißt, auch das als „natürlich“ angenommene Geschlecht hat eine Geschichte, denn auch der naturwissenschaftliche und medizinische Blick auf Körper ist einem historischen Wandel unterworfen.
Auffällig ist, dass Vorstellungen über Frauen und Männer einem gesellschaftlichen Wandel unterliegen: was als weiblich oder männlich gilt, ist jeweils historisch beeinflusst.

Wichtiger ist jedoch, dass damit immer wieder der eine Unterschied behauptet wird, der erst dadurch wichtig wird. Die Unterscheidung in zwei Geschlechter ist politisch relevant, weil damit Wertungen verbunden sind, die den Geschlechtern unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten zuweisen.

Geschlecht wird im medizinischen Standardwerk in fünf Dimensionen definiert:

chromosomales, genitales, gonadales (Keimdrüsen), psychisches und soziales Geschlecht !
Und hier meine lieben Leser beginnt die Problematik, Abweichungen von der zweigeschlechtlichen Norm, wie „Transsexualismus“ und „Intersexualität“ werden in der Medizin nach der Internationalen Klassifikation von Krankheiten (ICD 10) allerdings als Störungen der Geschlechtsidentität klassifiziert.

Betroffene Menschen erleben jedoch gerade die eindeutige Einteilung in Frau oder Mann als gesellschaftlichen Zwang und als Diskriminierung.

Intersexuelle Menschen, früher als Hermaphroditen bezeichnet oder im Volksmund als „Zwitter“ besitzen sowohl männliche als auch weibliche körperliche Merkmale.

Bei einer von 2000 Geburten lässt sich das Geschlecht des Neugeborenen nicht exakt bestimmen.
Seit den 1950er Jahren werden im Säuglings- und Kindesalter geschlechtsherstellende Operationen durchgeführt, bei denen uneindeutige Genitalien chirurgisch so verändert werden, dass sie mit herkömmlichen Vorstellungen von weiblichen oder männlichen Genitalien übereinstimmen.

Transsexuelle Menschen besitzen eindeutige physische Merkmale, fühlen sich jedoch nicht dem durch ihren Körper repräsentierten Geschlecht angehörig.
„Transidentitäten“ werden wissenschaftlich vor allem in den Queer Studies diskutiert und erforscht.

Die „Queer Theory“ wie auch  http://trans-weib.blogspot.de/ macht es sich zur Aufgabe, gesellschaftliche  Normalitätsdiskurse um Geschlecht und Sexualität zu analysieren und infrage zu stellen.

Die Anfänge der Queer Studies sind eng mit geschlechterpolitischen Bewegungen verbunden, die eine Entpathologisierung von Menschen mit einer Transgender-Identität zum Ziel haben und sich für vielfältige geschlechtliche Lebensweisen einsetzen.

Diese sogenannte Zweigeschlechtlichkeit ist Zeit vielen Jahren in Frage gestellt, die breite Bevölkerung  bekommt kaum etwas davon mit, da Sie durch Erziehung wie auch Prägung weiterhin daran festhält, da Sie andere Formen nicht kennt, bzw. nicht kennen lernen möchte!

Gender spielt für die Gleichstellungspolitik eine erhebliche Rolle. Im historischen Rückblick zeigt sich, dass im deutschsprachigen Raum in der Gleichstellungspolitik über lange Jahre ausschließlich von „Frauen“ die Rede war.

Zunehmend wurden dann Geschlechterverhältnisse, also „Frauen und Männer“ ,zum Gegenstand von gleichstellungspolitischen Maßnahmen.

Mit dem Begriff Gender wird der Blick nun nochmals erweitert.
Gender verdeutlich, dass gesellschaftspolitische Fragen nicht auf „Frauenfragen“ reduziert werden können und dass es um mehr geht als um die Wahrnehmung von Unterschieden zwischen Frauen und Männern.
Mit dem Begriff Gender als Ausgangspunkt von Gleichstellungspolitik werden vielmehr vielfältige Lebenslagen von Frauen und Männern angesprochen, die eben nie nur geschlechtsspezifisch sind, sondern immer auch im Zusammenhang mit nationaler oder ethnischer Zugehörigkeit, Alter, Glaube bzw. Weltanschauung, „Kapazität“, also Behinderung oder Befähigung, oder mit sexueller Orientierung und Lebensweisen stehen.

Genau darauf zielt die Strategie Gender Mainstreaming:
Es geht es um die systematische Berücksichtigung von Gender auf allen Ebenen und von allen Akteurinnen und Akteuren, im Mainstream.
Wenn Gender Grundlage von Gleichstellungspolitik ist, entstehen neue Herausforderungen. Politik wird differenzierter, weil strukturelle Unterscheidungen und Ungleichheiten der Lebenssituationen von verschiedenen Frauen und Männern aufgezeigt werden und daraus Schlüsse für ein gleichstellungsorientiertes Handeln abzuleiten sind, ohne Geschlechterstereotype zu verfestigen. Dabei geht es um Ermöglichung, nicht um Vorgaben: Um Veränderungen auch im Sinne individueller Lebensentscheidungen zu respektieren, ist es erforderlich, Menschen ihr Leben so leben zu lassen, wie sie es wollen – also möglichst unabhängig von ihrer Einordnung als Mädchen oder Junge.

Dieses und genau dieses ist was Verfolgt wird, denn Transsexuelle wie auch Intersexuelle Menschen werden in diesem Moment diskriminiert, weil Sie schlicht einfach das Recht auf Persönliche Entfaltung wahrnehmen, ein Recht was jedem Bürger in Deutschland zusteht, mehr es ist ein Gesetz welches im Grund Gesetz Buch verankert ist!

Das bedeutet immer wieder den Abschied von der Vorstellung, es gebe „natürliche Rollen“ für Männer oder für Frauen. Es bedeutet, gesellschaftlich oder auch juristisch darauf zu achten, dass das Geschlecht eines Menschen deren Leben nicht entscheidend prägen darf. Schließlich geht es aber auch darum, angemessener auf die Bedürfnisse der Menschen zu reagieren.

Genau dazu kann Gleichstellungspolitik mit Bezug auf „Gender“ beitragen.

Verbleibe wie immer, mit freundlichen Grüßen
Nikita Noemi Rothenbächer




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