Sonntag, 6. Juli 2014

Östrogene für den Mann - sinnvoll oder gefährlicher Unfug?: Fruchtbares Forschungsgebiet

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2014

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Nun meine Lieben, es ist nicht so das sich Wissenschaft und Forschung erst Zeit einigen Jahren um diese Thematik kümmer, hier ein Bericht welchen ich durch ein Mitarbeiter im Gesundheitswesen übermittelt bekommen habe!
Finde diesen sehr Aufschlussreich jedoch Beurteilt es selbst! 

Östrogene für den Mann - sinnvoll oder gefährlicher Unfug?: Fruchtbares Forschungsgebiet
Dtsch Arztebl 2004; 101(42): A-2829 / B-2398 / C-2288
http://www.aerzteblatt.de/img/track.gif?key=archivartikelhtm-43886&ts=2014070520545990773&visit=1http://www.aerzteblatt.de/img/track.gif?key=archivrubrikhtm-325&ts=2014070520545945814&visit=1Die Grundlagen der Östrogenbildung bei Männern und die Bedeutung der Östrogene für den Mann wurden sachgerecht dargestellt. Der Hinweis der Autoren auf häufig unklare Indikationen und Therapieziele ist notwendig. Tatsächlich stehen die präventive oder therapeutische Östrogenbehandlung bei Männern im Sinne einer Prävention kardiovaskulärer Ereignisse (Umbreit 1999, 2000) oder der Verzögerung des Alterns (Mery, Metka, Kindl 1999) bisher auf einer sehr bescheidenen Grundlage, oft basierend auf kasuistischen Mitteilungen und größtenteils fehlgeplanten Beobachtungsstudien mit meist zu hohen Östrogendosen. Ich verweise hierzu auf die Stellungnahme der Kommission Steroidtoxikologie und die Übersicht von A. Römmler. Eine sehr kompetente Darstellung der Grundlagen des Gesamtproblems findet sich bei H. Kuhl und in dem Handbuchartikel von Oettel.
Meine Kritik geht dahin, dass der Boden wissenschaftlicher Argumentation von den Autoren dann verlassen wird, wenn fragwürdige Ergebnisse einer Östrogensubstitution an Frauen im Analogieschluss zur Stärkung der Beweisführung gegen eine bisher nur hochdosierte Östrogentherapie bei Männern herangezogen werden. Die WHI-Studie, auf die sich die Verfasser beziehen, erlaubt nach Feststellung ihrer Autoren ausschließlich Rückschlüsse auf das in der Studie verwendete Präparat (konjugiertes Östrogen plus Gestagen) und nur im Bezug auf die in der Studie untersuchte Population und nicht auf die Ergebnisse bei hochdosiert behandelten kardiovaskulär nicht gesunden Männern. Diese Nichtübertragbarkeit der Befunde – eine eigentlich selbstverständliche wissenschaftliche Feststellung – wird im Kommentar von Fletcher und Colditz in der gleichen Ausgabe von JAMA nochmals wiederholt.
Ein weiterer Einwand gegen die Argumentation von Jockenhövel und Lehnert bezieht sich auf die Heranziehung des Coronary Drug Project. Diese Studie wurde mit kardiovaskulär erkrankten Männern durchgeführt, die mit gegenüber heutigen Vorstellungen achtfach überhöhten oralen Östrogendosen behandelt wurden. Somit besitzen diese Ergebnisse aufgrund der zu erwartenden Nebenwirkungen gegenüber einer echten Substitutionsbehandlung bei sonst gesunden Männern keine Aussagekraft. Die Probanden hatten bereits Myokardinfarkte erlitten. Es ist längst bekannt, dass Östrogene bei ausgeprägten atherosklerotischen Veränderungen an den Gefäßen oder nach kardiovaskulären Ereignissen nicht mehr vaskulär wirksam sind, sondern nur im Rahmen einer primären Prävention, die zum Zeitpunkt der Menopause bei noch gefäßgesunden Frauen einsetzt.
Darüber hinaus wurde den Männern in dieser Studie nicht Östradiol sondern konjugiertes Östrogen (5 mg pro Tag) gegeben. Diese Mischung equiner Östrogene enthält kein 17b-Östradiol. Übrigens wurde in der Fortsetzung des gleichen Projekts (oral wirksames Östradiol stand noch nicht zur Verfügung) mit einer Dosis von 2,5 mg konjugierten Östrogenen kein Anstieg von Koronarerkrankungen und Todesfällen dokumentiert. Lediglich die Häufigkeit von Thrombosen war noch leicht erhöht, dies ist ein Hinweis zur Dosisabhängigkeit. Bei Verwendung niedrigerer oraler Dosen oder bei transdermaler Applikation von Östradiol in Normaldosen ist (bei Männern und Frauen) die Rate kardiovaskulärer Komplikationen nicht erhöht (Scarabin et al. 2003).
In der Studie von Oliver und Boyd (Referenz 40 in der Literatur von Jockenhövel und Lehnert) fehlt die Angabe, dass sie bei Frauen durchgeführt wurde. Die Dosis von 200 mg Äthinylöstradiol entspricht der gegenwärtigen Dosis in der kontrazeptiven Pille und ist etwa doppelt so hoch wie die Substitutionsdosis. Das artefizielle Östrogen Äthinylöstradiol wird seit mehreren Jahrzehnten bei Frauen in der Postmenopause wegen einer erhöhten Nebenwirkungsrate nicht mehr verwendet. Im Übrigen waren die Unterschiede (13 von 50 versus 10 von 50 Fällen) nicht signifikant. Aus diesem Grund ist diese Studie, ebenso wie diejenige der Veterans Administration, ebenfalls mit nicht signifikanten Befunden, für die Beweisführung ungeeignet.
Ferner sind Männer mit einem Prostatakarzinom, die mit hohen Dosen Östrogenen behandelt werden, überwiegend älter als 65 Jahre alt und vermutlich nicht frei von atherosklerotischen Veränderungen. Wen wird es wundern, wenn unter so massiver Überdosierung vaskuläre Nebenwirkungen auftreten. In diesem Fall stehen freilich Nutzen-Risiko-Erwägungen bei einem ernsten Leiden ganz im Vordergrund.
Die Frage der sehr seltenen Entstehung eines Mammakarzinoms beim Mann unter hohen Östrogendosen wird kontrovers diskutiert. Der Brustkrebs bei der Frau und beim Mann sind offenbar grundsätzlich verschieden (Oettel). Bei Frauen sind es jedenfalls bestimmte artefizielle Gestagene, deren Zusatz zum Östrogen das Risiko für Brustkrebs erhöht.
Die vielfältigen Wirkungen der Östrogene beim Mann, wie sie Jockenhövel und Lehnert ausführlich dargestellt haben, deuten auf ein möglicherweise fruchtbares zukünftiges Forschungsgebiet hin. Die Grundlagen sind, wie immer anfangs, dürftig. Daher steht eine ausgedehnte Grundlagenforschung bezüglich der Bedeutung der Östrogene beim Mann und eine mögliche therapeutische Anwendung noch aus. Die Durchführung praxisnaher kontrollierter klinischer Studien mit harten Endpunkten, wie sie die Verfasser fordern, ist unbedingt notwendig. Dabei sollte die Östrogenapplikation, wie gegenwärtig beim Testosteron üblich, mit transdermaler Applikation erfolgen, da diese den Verhältnissen der normalen Östrogensekretion aus Ovarien und Testes am nächsten kommt, kaum leberwirksam wird und risikoärmer ist als die orale Therapie. Dehydroepiandrosteron, 17-alpha-Östradiol und 17 alpha-Dihydroequilin und Phytöstrogene sollten als mögliche Behandlungsalternativen mit berücksichtigt werden.

Literatur beim Verfasser

Prof. emer. Dr. med. Christian Lauritzen
Forschungsinstitut
Frauenstraße 1, 89073 Ulm

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