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Nikita Noemi Rothenbächer 2015
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Obama nimmt Schwule, Lesben, Bi und Transgender in den
amerikanischen Mythenkanon auf
Ein Tabubruch, zumindest für konservative Wähler in den
USA: Niemand hat es bisher gewagt, Schwule, Lesben, Bis und Transgender mit den
Kernmythen der Amerikaner in Verbindung zu bringen!
Zum ersten Mal wurde in einer US-amerikanischen Rede
zur Lage der Nation vom Präsidenten ausdrücklich auf die Gleichstellung
von Transgender, Bisexuellen und Lesben hingewiesen. Präsident Barack Obama
sagte am Dienstag während der traditionell bundesweit beachteten Rede:
„Als Amerikaner respektieren wir die menschliche Würde, auch
wenn wir bedroht sind. Deshalb müssen wir die Redefreiheit verteidigen, die
Rechte politisch Gefangener, religiöse Minderheiten sowie Menschen, die
lesbisch, schwul, bisexuell oder transgender sind. Wir tun das nicht nur, weil
es richtig ist, sondern weil es unser Leben sicherer machen wird."
Sicherheit ist ein zentrales Thema in der US-amerikanischen
Öffentlichkeit. Dass Obama es nun mit LSBTI verbindet, ist ein starkes Zeichen.
„Das wird Transgender Selbstbewusstsein geben, um sich
noch intensiver für das Wohl der Nation einzusetzen."
„Es besteht Grund zur Hoffnung, dass wenn Obama das Wort
bisexuell aussprechen kann, dass es dann auch die ganze Welt kann", so
Faith Cheltenham, Präsident der Organisation of BiNet USA.
Auch eine Vertreterin des National Center for Transgender
Equality, Mara Keisling, war entzückt:
„Es ist ermutigend, dass Präsident Obama sich entschieden
hat, in einer Rede, die von amerikanischen Werten handelt, sich auch für
Transgender einzusetzen. Noch wichtiger als sie in einer Rede zu erwähnen, sei
es natürlich, dass Transgender durch die Politik vor Diskriminierung geschützt
würden. Aber es ist von entscheidender Wichtigkeit, dass der Präsident der
Vereinigten Staaten die Verfolgung von Transgender verurteilt. Das wird
Transgender Selbstbewusstsein geben, um sich noch intensiver für das Wohl der
Nation einzusetzen."
Dass eine Vertreterin einer Transgender-Organisation
auffordert, sich „intensiv für das Wohl der Nation einzusetzen", mag
hierzulande verwundern, sind doch LSBTI-Organisationen traditionell eher
kritisch gegenüber Regierungen und Nationen.
Doch Obama versucht, einen Gründungsmythos der
amerikanischen Kultur zu beschwören, nämlich den unbedingten Zusammenhalt der
Nation - dass er hierbei auch Bisexuelle, Transgender und Lesben einbezieht,
ist wirklich eine neue Qualität im Kampf für LSBTI-Gleichstellung. Denn noch
deutlicher kann Obama nicht sagen, LSBTI gehören zu uns, als die zum Teil des
nationalen Mythos zu machen.
„Ich möchte, dass unsere zukünftigen Generationen wissen,
dass wir unsere Unterschiede als ein großes Geschenk ansehen"
Zwar sind Transgender, Lesben und Bisexuelle nicht gerade
wie Lord Voldemort aus Harry Potter, dessen Namen man nicht sagen darf, und von
Gays hat Obama bereits in mehreren großen Reden gesprochen. Von den genannten
drei Gruppen allerdings noch nie - weiß er doch genau, dass die konservativen
Bevölkerungsteile bereits gay für das Böse schlechthin halten. Und nun wagt er
es, weitere Minderheiten klar und deutlich in den in den USA heiligen
Zusammenhalt einzubeziehen:
„Ich glaube immer noch, dass wir ein Volk sind. Und ich
glaube, dass wir gemeinsam Großes erreichen können, auch wenn es Mühen kosten
wird. Ich glaube das, weil ich während meiner sechsjährigen Amtszeit Amerika
immer wieder von seiner besten Seite gesehen habe. Und ich habe gesehen, wie
versucht wurde, die Homoehe zu verwenden, um einen Keil zwischen uns zu
treiben. Aber aus der Homoehe wurde eine Geschichte der Freiheit. Sieben von
zehn Amerikanern können heute sagen, dass in ihrem Bundesstaat die Homoehe
legal ist.
„Wir achten die Würde und den Wert eines jeden Menschen:
Männer, Frauen, Jung und Alt, Schwarz und Weiß, Latinos, Asiaten, homosexuell,
heterosexuell, Amerikaner mit psychischen Erkrankungen oder körperlichen
Einschränkungen"
Ich möchte, dass unsere zukünftigen Generationen wissen, dass
wir unsere Unterschiede als ein großes Geschenk ansehen. Wir achten die Würde
und den Wert eines jeden Menschen, Männer, Frauen, Jung und Alt, Schwarz und
Weiß, Latinos, Asiaten, homosexuell, heterosexuell, Amerikaner mit psychischen
Erkrankungen oder körperlichen Einschränkungen. Ich möchte, dass die neuen
Generationen aufwachsen in dem Wissen, dass wir immer noch mehr sind als
republikanisch oder demokratisch wählende Staaten: Wir sind die Vereinigten
Staaten von Amerika."
In Deutschland wird man auf solche Töne wohl noch lange warten
Man mag den vor Patriotismus strotzenden Ton dieser Rede
ungewöhnlich finden - Amerikaner sind das gewohnt. Nicht gewohnt sind sie - wie
gesagt - dass ein Präsident auch LSBTI explizit in die nationalen Mythen
einbezieht.
Obama geht, neben aller berechtigten Kritik an seiner Politik, wieder einmal in
Führung, was die Relevanz von LSBTI-Gleichstellung angeht. Er ist der einzige
Politiker von Weltrang, der den Mut dazu hat und die Notwendigkeit verstanden
hat.
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