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Nikita Noemi Rothenbächer 2015
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Welche Theorie ist günstiger für Homosexuelle,Transsexuelle etc
Eine Säule, auf die sich Queertheorie und Gleicheheitsfeminismus
immer wieder gerne stützen, ist, dass sie die “bessere Theorie” von den Folgen
her sind. Ich hatte das hier schon einmal gleich am Anfang dieses Blogs in den
Kommentaren gehabt.
Butler führt den Gegensatz zwischen einer binären
Geschlechterordnung und einer freien Zuordnung in “Die Macht der
Geschlechternormen (Undoing Gender)” (S. 62) aus.
Eine so geartete
Gewalt entsteht aus dem tief wurzelnden Wunsch, die binäre Geschlechterordnung
als natürliche oder notwendige beizubehalten, aus ihr eine Struktur zu machen,
der sich, sei sie nun natürlich oder kulturell oder beides, kein Mensch
widersetzen und dabei menschlich bleiben kann. Wenn eine Person den Normen der
binären Einteilung der Geschlechter widerspricht, indem sie nicht nur einen
kritischen Standpunkt dazu einnimmt, sondern die Normen in kritischer Weise
verkörpert, und dieser stilisierte Widerspruch lesbar ist, dann entsteht die
Gewalt offenbar genau als das Verlangen, diese Lesbarkeit zu zerstören, ihre
Möglichkeit in Frage zu stellen, sie unwirklich und unmöglich zu machen trotz
des gegenteiligen Anscheins. Das ist dann keine Verschiedenheit der Standpunkte
mehr. Diesem verkörperten Widerspruch mit Gewalt zu begegnen bedeutet praktisch
deutlich zu machen, dass diese Körper, diese Herausforderung einer akzeptierten
Version der Welt undenkbar ist und sein soll (…) Im Lichte einer solchen
Analyse kommt eine ethnische Frage auf: Wie können wir eine Verschiedenheit
begegnen, die die Raster unser Intelligibilität in Frage stellt, ohne den Versuch
zu machen die Herausforderung auszuschließen, die von der Verschiedenheit
ausgeht? (…) Es bedeutet, dass wir
Lernen müssen, mit der Zerschlagung und Neuformulierung des Menschlichen zu
leben und dies im Namen einer großzügigeren und letztlich weniger gewalttätigen
Welt zu akzeptieren, ohne im Voraus zu wissen, welche Form unser Menschsein
annimmt und annehmen wird. Im Namen der Gewaltlosigkeit müssen wir für die
Wandlung des Menschen offen sein
Meiner Meinung nach hat diese Ansicht aber drei wesentliche
Denkfehler
sie vergleicht sich mit einer Strohmannbiologie
sie unterschlägt das Schadenspotenital der eigenen
Auffassung
Sie errichtet einen Kausalzusammenhang wo keiner ist
1. der Vergleich mit der Strohmannbiologie
Nach dem Genderfeminismus und der Queertheorie kann jeder
alles sein, weil es keine Regeln gibt. Alles ist gesellschaftliche Konstruktion
und damit beliebig.
Nach der Strohmannbiologie gibt es hingegen zwei
Geschlechter, Mann und Frau, und keine Zwischenformen. Die Strohmannbiologie
entspricht einem Essentialismus, der keine Abweichungen kennt.
Daraus folgt dann in der Strohmannbiologie ein Problem für
alle, die nicht klar in diese Kategorie passen. Denn sie werden dann in diese
hineingepresst.
Die tatsächliche Meinung in der Biologie hingegen erlaubt
aber ebenfalls fliesende Übergänge.
Homosexualität muss nicht in ein Schema der Heterosexualität
gepresst werden, weil sie ebenso natürlich ist, wie Heterosexualität. Es sind
nichts weiter als anders abgespeicherte Attraktivitätsmerkmale. Transsexualität
muss nicht in eine der beiden Richtungen gepresst werden, weil Abweichungen von
Gehirngeschlecht und Phänotyp erklärbar sind. Intersexualität ist genauso
erklärbar wie sehr männliche Frauen oder sehr weibliche Männer.
Der Unterschied ist insoweit lediglich, dass die
Entwicklungsschritte eingeschränkter sind
Nach den biologischen Theorien gibt es Homosexuelle, die
eben homosexuelle sind und nicht Leute, die sich gegen Heterosexualität
entschieden haben. Sie können sich weder umentscheiden noch um erzogen
werden.Allenfalls wenn sie eh in der Mitte stehen, also biologisch
bisexuellsind, spielt eine Entscheidung eine Rolle.
2. Schadenspotenital
Das Schadenspotential der jeweiligen Positionen berechnet
sich meiner Meinung nach wie folgt:
Bei der Strohmannbiologie besteht die Gefahr, dass Personen
in die Schema “männlich” und “weiblich” gepresst werden. Weil das Schema ja
auch durchaus bei vielen ausserhalb der Queertheorie und des
Gleichheitsfeminismus verbreitet ist, ist dies eine ständige Quelle für
Belästigungen, Gefahren und Benachteiligungen für Homosexuelle, Transsexuelle
und Intersexuelle.
Bei der tatsächlichen Biologie bestehen wenig postnatale
Änderungsmöglichkeiten. Ist das Kind erst einmal geboren, dann ist sein
Transsexualität, seine Homosexualität, seine Intersexualität bereits gegeben.
Die Orientierung kann nicht mehr geändert werden. Es besteht lediglich die
Möglichkeit vorher Einfluss zu nehmen, entweder indem die Übertragung
bestimmter genetische Faktoren verhindert wird (beispielsweise indem die
befruchteten Eizellen untersucht und nur für den Fall eingepflanzt werden, dass
die genetischen Faktoren nicht vorhanden sind bzw. über Hormone eine Steuerung
im kritischen Zeitpunkt vorgenommen werden. Die Folgen wären dann eine
Verringerung homosexueller, transsexueller und intersexueller Personen.
Allerdings bliebe es dabei, dass Personen, die diese Behandlung nicht hatten,
nicht veränderbar wären. Es käme des weiteren noch eine Anpassung des Körpers an
ein Gehirngeschlecht in Betracht. Allerdings wäre eine Folge der biologischen
Theorie, dass dieser Eingriff, da das Gehirngeschlecht bereits fixiert ist,
wesentlich riskanter ist, sofern man das Gehirngeschlecht nicht erkennen kann.
Der Körper kann nicht beliebig angepasst werden.
Bei der Queertheorie und dem Gleichheitsfeminismus wäre
bezüglich ihrer Grundlage, der gesellschaftlichen Entstehung der Unterschiede,
hingegen eine Entscheidung für ein bestimmtes Verhalten bzw. eine Umerziehung
hin zu einem bestimmten Verhalten möglich.
Alle Frauen sollen gefügsame Sexsklaven der Männer sein? Es
stehen keine Gründe entgegen.
Frauen sollen sich ebenfalls Patriarchen werden? Kein
Problem mit der richtigen Schulung.
Transsexuelle sollen sich gefälligst nach ihrem Körper
verhalten? Ebenfalls unproblematisch
Schwule sollen lieber mit dem anderen Geschlecht schlafen
wollen? Ebenfalls nur eine Frage der Erziehung.
Wie kommunistische Umerziehungslager oder christliche “Heterosexualisierungsbemühungen”
zeigen kann dieser Ansatz beliebig viel Leid erzeugen.
Dieser Ansatz ermöglicht auch gerade medizinische
Operationen. Denn wenn alles lediglich erziehung und Gesellschaft ist, dann
kann man frei umoperieren und die Erziehung dann an der Operation ausrichten.
Geschlechtsanpassende Operationen sind ja über Money wie man an dem Fall David
Reimers sieht, gerade für diese Ideologie der sozialen Konstruktion der
Geschlechter entwickelt worden.
Die Abwertung anderer Ausrichtungen als der Normalfall ist
hier sogar einfacher, wie letztendlich die Queertheorie und die
genderfeministische Theorie gerade bestätigt: Diese gehen ja davon aus, dass
gesellschaftliche Normen geschaffen werden, die keine Begründung innerhalb der
Realität haben sollen und ein Verstoß gegen diese Normen zu einer Ächtung und
Ausgrenzung führt. Da die Kategorien beliebig geschaffen werden können, können
auch beliebige Ausgrenzungen erfolgen und ein Anpassungsdruck in jede Richtung
geschaffen werden.
3. Kausalzusammenhang
Der behauptet Kausalzusammenhang ist “Weil jeder alles sein
kann, kann niemand etwas dagegen haben, wenn jemand etwas ist”. Das ist aber
falsch. Denn wie gerade aufgeführt kann man genauso erwidern “wenn jeder alles
sein kann, warum passt er sich dann uns nicht an” bzw. “Wenn jeder alles sein
kann, warum ist er dann nicht so wie wir?”.
Aus der Möglichkeit Alles sein zu können folgt nicht
zwangsläufig Toleranz. Aus ihr kann vielmehr auch eine Anforderung an ein
bestimmtes Verhalten entstehen
Hingegen sagen die biologischen Theorien “jeder ist was er
ist, du kannst es nicht ändern”. Der Kausalzusammenhang ist damit ein
tatsächlicher. Auf ihn kann ebenso Toleranz gestützt werden (“jeder ist, was er
ist, du kannst es nicht ändern, also werde damit fertig und akzeptiere jede
Person so wie sie ist”).
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