Donnerstag, 18. Juni 2015

Mal eine Erklärung zu Intersexualität und deren Folgen!

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2015

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Mal eine Erklärung zu Intersexualität und deren Folgen!

Mit dem medizinischen Zugriff auf intergeschlechtliche Körper wird in ganz besonderer Weise Einfluss auf die Geschlechtsentwicklung genommen.

Durch die sexuellen und geschlechtlichen Zurechtweisungen im Sinne der gesellschaftlichen Normen ist es zwar auch bei Menschen mit körperlich gültigem (und dem Empfinden entsprechenden) Geschlecht problematisch, von einer autonomen Geschlechtsentwicklung zu sprechen. Es macht jedoch einen Unterschied,  ob Geschlecht gleichsam ‘ins Fleisch geschnitten’ und also der Körper normalisierend zugerichtet oder dem Menschen über normative gesellschaftliche Werte vermittelt wird. Die Geschlechtsentwicklung wird dann eine ‘außergewöhnliche’, wenn sich der Herrschaftsmechanismus der Normalisierung durch medizinische Zugriffe im intergeschlechtlichen Körper materialisiert.
Es sind nicht mehr die disziplinierenden Interaktionen und Zuschreibungen über die Lesbarkeit des Antlitz und die Sprache, das Antlitz wird lesbar gemacht, mit für die Entwicklung des Individuums maßgeblichen Folgen.

Intersexualität mag inzwischen mehr Menschen theoretisch bekannt sein, verbessert hat sich der Umgang mit den Betroffenen bis heute wenig.

Auch heute noch übt die Medizin in “fortschrittlichen” Ländern mit Skalpellen und anderen Instrumenten Gewalt gegen intersexuelle Menschen aus, sobald sie ihrer habhaft werden kann. Diese Behandlungen ohne medizinische Notwendigkeit dienen nicht dem Kindswohl, sondern mutmaßlichen oder auch nur eingebildeten Bedürfnissen nicht-intersexueller Menschen.

Die lebenslangen Folgen für die Betroffenen können unter anderem Schmerzen, Verlust der sexueller Empfindungsfähigkeit, und schwere körperliche Schäden beinhalten; erschwerend tritt eine Traumatisierung ein, besonders wenn Betroffenen gegenüber geschwiegen oder gelogen wird, was jahrzehntelang als “Standard” galt.

Ungeachtet des Ausmaßes an Menschenrechtsverletzungen, wie es ein erheblicher Anteil der Betroffenen erlitten hat, erschrecken auch die Zahlen derer, die vermeintlich “glimpflich” davon gekommen sind, zumal sich viele anscheinend nicht der Zusammenhänge bewusst sind; sie neigen dazu, die Ursache für körperliche und seelische Probleme bei sich und ihrem angeborenen So-Sein zu suchen, statt bei den Tätern im Medizinsystem.

Intersexualität wurde von Gesellschaftswissenschaftlern und politischen Organisationen anderer Zusammenhängen zwar entdeckt und angeführt, aber statt sich mit den Zwittern gegen die Zwangsoperationen und -behandlungen zu solidarisieren, ging es um die Interessen anderer Gruppen, bisweilen wurden sogar “Mittäter” als “Experten” herangezogen.

Da ja intersexuelle Menschen gar nicht so selten sind, kommen sie auch in lesbischen oder “queren” Zusammenhängen vor; der tatsächliche Umgang mit ihnen sollte an Offenheit und Akzeptanz gewinnen.

Eine zu große Klitoris zu haben ist nicht erlaubt in Deutschland.

Mit zu “groß” wird die Länge bei Neugeborenen bei ca. 1,5 cm angesetzt, ungefähr die Länge einer Fingerkuppe. Ein zu kleiner Penis mit weniger als ca. 2 cm ist ebenfalls nicht erlaubt.

Bei einer großen Klitoris hat man/n die Befürchtung, dass sie sich über Gebühr erigieren könnte, und bei einem kleinen Penis befürchtet man/n eine nicht genügende Erektionsfähigkeit.

Solche Genitale werden zum Störfaktor der strikt aufrecht gehaltenen und beruhigenden sozialen Ordnung unserer heutigen Gesellschaft, in der jede/r zu glauben hat, dass unsere Körper nur in zwei Formen zu existieren haben: perfekt männlich oder perfekt weiblich.

Unsere Genitale sind jedoch überraschend mehr- und auch uneindeutig. 

Tag für Tag werden Kinder in unsere Gesellschaft geboren, die nicht zu dem reflexartigen Ausruf “Es ist ein Mädchen!” oder “Es ist ein Junge!” animieren, und noch viele mehr haben Genitalien, die als “maskulinisiert” oder “feminisiert” definiert werden, obwohl das Geschlecht des Kindes außer Frage steht.

Gemäß der Leitlinie der Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin wird empfohlen, die Genitalien der Kinder im Alter von ca. einem Jahr operativ zu modifizieren, um ihre Körper in eine Richtung zu manipulieren, die dem gesellschaftlichen Konsens der “wahren” Weiblichkeit oder Männlichkeit entsprechen.

Klitorale Chirurgie und Phalloplastie sind brutal und unlogisch und – egal wie man es nennen will – sie sind immer eine Verstümmelung. 

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