Copyright © 2011-2021 Nikita Noemi Rothenbächer- Alle
Rechte vorbehalten!
Geschrieben und Bearbeitet von
Nikita Noemi Rothenbächer 2015
Bitte kopiert den Link und Gebt
diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt
vor, einer Minderheit anzugehören!
Mal eine Erklärung
zu Intersexualität und deren Folgen!
Mit dem medizinischen Zugriff auf intergeschlechtliche
Körper wird in ganz besonderer Weise Einfluss auf die Geschlechtsentwicklung
genommen.
Durch die sexuellen und geschlechtlichen Zurechtweisungen im
Sinne der gesellschaftlichen Normen ist es zwar auch bei Menschen mit
körperlich gültigem (und dem Empfinden entsprechenden) Geschlecht
problematisch, von einer autonomen Geschlechtsentwicklung zu sprechen. Es macht
jedoch einen Unterschied, ob Geschlecht
gleichsam ‘ins Fleisch geschnitten’ und also der Körper normalisierend
zugerichtet oder dem Menschen über normative gesellschaftliche Werte vermittelt
wird. Die Geschlechtsentwicklung wird dann eine ‘außergewöhnliche’, wenn sich
der Herrschaftsmechanismus der Normalisierung durch medizinische Zugriffe im
intergeschlechtlichen Körper materialisiert.
Es sind nicht mehr die disziplinierenden Interaktionen und
Zuschreibungen über die Lesbarkeit des Antlitz und die Sprache, das Antlitz
wird lesbar gemacht, mit für die Entwicklung des Individuums maßgeblichen
Folgen.
Intersexualität mag
inzwischen mehr Menschen theoretisch bekannt sein, verbessert hat sich der
Umgang mit den Betroffenen bis heute wenig.
Auch heute noch übt die Medizin in “fortschrittlichen”
Ländern mit Skalpellen und anderen Instrumenten Gewalt gegen intersexuelle
Menschen aus, sobald sie ihrer habhaft werden kann. Diese Behandlungen ohne
medizinische Notwendigkeit dienen nicht dem Kindswohl, sondern mutmaßlichen
oder auch nur eingebildeten Bedürfnissen nicht-intersexueller Menschen.
Die lebenslangen Folgen für die Betroffenen können unter
anderem Schmerzen, Verlust der sexueller Empfindungsfähigkeit, und schwere
körperliche Schäden beinhalten; erschwerend tritt eine Traumatisierung ein,
besonders wenn Betroffenen gegenüber geschwiegen oder gelogen wird, was
jahrzehntelang als “Standard” galt.
Ungeachtet des Ausmaßes an Menschenrechtsverletzungen, wie
es ein erheblicher Anteil der Betroffenen erlitten hat, erschrecken auch die
Zahlen derer, die vermeintlich “glimpflich” davon gekommen sind, zumal sich
viele anscheinend nicht der Zusammenhänge bewusst sind; sie neigen dazu, die
Ursache für körperliche und seelische Probleme bei sich und ihrem angeborenen
So-Sein zu suchen, statt bei den Tätern im Medizinsystem.
Intersexualität wurde von Gesellschaftswissenschaftlern und
politischen Organisationen anderer Zusammenhängen zwar entdeckt und angeführt,
aber statt sich mit den Zwittern gegen die Zwangsoperationen und -behandlungen
zu solidarisieren, ging es um die Interessen anderer Gruppen, bisweilen wurden
sogar “Mittäter” als “Experten” herangezogen.
Da ja intersexuelle Menschen gar nicht so selten sind,
kommen sie auch in lesbischen oder “queren” Zusammenhängen vor; der
tatsächliche Umgang mit ihnen sollte an Offenheit und Akzeptanz gewinnen.
Eine zu große
Klitoris zu haben ist nicht erlaubt in Deutschland.
Mit zu “groß” wird die Länge bei Neugeborenen bei ca. 1,5 cm
angesetzt, ungefähr die Länge einer Fingerkuppe. Ein zu kleiner Penis mit
weniger als ca. 2 cm ist ebenfalls nicht erlaubt.
Bei einer großen Klitoris hat man/n die Befürchtung, dass
sie sich über Gebühr erigieren könnte, und bei einem kleinen Penis befürchtet
man/n eine nicht genügende Erektionsfähigkeit.
Solche Genitale werden zum Störfaktor der strikt aufrecht
gehaltenen und beruhigenden sozialen Ordnung unserer heutigen Gesellschaft, in
der jede/r zu glauben hat, dass unsere Körper nur in zwei Formen zu existieren
haben: perfekt männlich oder perfekt weiblich.
Unsere Genitale sind jedoch überraschend mehr- und auch
uneindeutig.
Tag für Tag werden Kinder in unsere Gesellschaft geboren, die
nicht zu dem reflexartigen Ausruf “Es ist ein Mädchen!” oder “Es ist ein Junge!”
animieren, und noch viele mehr haben Genitalien, die als “maskulinisiert” oder
“feminisiert” definiert werden, obwohl das Geschlecht des Kindes außer Frage
steht.
Gemäß der Leitlinie der Gesellschaft für Kinderheilkunde und
Jugendmedizin wird empfohlen, die Genitalien der Kinder im Alter von ca. einem
Jahr operativ zu modifizieren, um ihre Körper in eine Richtung zu manipulieren,
die dem gesellschaftlichen Konsens der “wahren” Weiblichkeit oder Männlichkeit
entsprechen.
Klitorale Chirurgie
und Phalloplastie sind brutal und unlogisch und – egal wie man es nennen will –
sie sind immer eine Verstümmelung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen