Montag, 18. April 2016

Trans*gerechte Sprache in den Medien

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2016

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Trans*gerechte Sprache in den Medien
Medien haben bekanntlich einen besonders grossen Einfluss. Deshalb müssen sie ihre Verantwortung wahrnehmen und dürfen nicht durch Sprache diskriminieren. Bei der Wortwahl zu Trans* hapert es aber noch immer massiv.

Sprache schafft Wirklichkeit. Wer ständig beleidigende Bezeichnungen für Minderheiten hört, kann sich nicht wertschätzend über sie äussern und wird sich nicht entsprechend verhalten. Zwischen Frau und Mann wurde bis heute bereits viel erreicht. Die „Frauen sind mitgemeint“-Sätze sind glücklicherweise grösstenteils verschwunden und in Stelleninseraten wird fast nur noch nach einem/einer Busfahrer/-in gesucht. Beim Thema Trans* gibt es allerdings noch grossen Nachholbedarf. Die Medien als einflussreiche und bedeutende Vermittler von Informationen durch Sprache haben hierbei eine besonders verantwortungsvolle Stellung. In letzter Zeit sind gleich zwei Negativbeispiele aufgefallen.

Trans*phobe Sprache
Anfang April haben die beiden Haussatiriker des öffentlichen Schweizer Radio und Fernsehen SRF Trans*menschen mit eindeutig diskreditierenden, beleidigenden Worten bezeichnet und sich über sie lustig gemacht. Von Satire kann hier eindeutig nicht mehr gesprochen werden. Deshalb haben einige Organisationen eine Petition lanciert, mit der sie eine öffentliche Entschuldigung von Viktor Giacobbo und Mike Müller fordern (queer.ch berichtete). Ihre Pseudo-Entschuldigung in der Sendung eine Woche später wurde nicht akzeptiert, da die beiden offensichtlich noch immer nicht verstanden haben, was das Problem ist: Transgender und Ungeschlechtlichkeit können durch die deutsche Sprache nicht dargestellt werden. Das Gendersternchen (*) oder der Gendergap (_) schaffen hier Abhilfe und signalisieren, dass es noch mehr als Mann und Frau geben kann und dass es in der Selbstdefinition de_r_s Einzelnen steht, welche Begriffe für sie_ihn die richtigen sind. Das Transgender Network Switzerland (TGNS), die Lesbenberatung Zürich und die Lesbenorganisation Schweiz (LOS) haben die Satiriker nun eingeladen, am 17. Mai mit ihnen zu sprechen – bleibt zu hoffen, dass sie die Einladung annehmen und am Internationalten Tag gegen Homo- und Transphobie (IDAHOT) etwas lernen können.

Das zweite schlechte Beispiel betrifft die linke Wochenzeitung WOZ, die sich eigentlich in puncto konsequenter geschlechtergerechter Sprache einen wohlverdienten Namen gemacht hat. In ihrer aktuellen Ausgabe vom 14. April porträtiert sie einen Transmann und seine Erfahrungen mit Testosteron. Dabei schreibt die Zeitung von „Geschlechtsumwandlung von Frau zu Mann“. Der Betroffene selber spricht jedoch explizit von Geschlechtsangleichung und erwähnt, dass er sich nie als Frau gefühlt habe.

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