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und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2016
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TRANSSEXUALITÄT,
TRANSVESTISMUS UND INTERSEXUALITÄT
ÜBER DIE INSTRUMENTALISIERUNG EINES LEIDENS
Die Gender-Theoretiker halten eine freie und gerechte
Gesellschaft nur dann für möglich, wenn der Mensch zuvor von der
Zwangskategorie „Mann“ und „Frau“ befreit wird.
Zentrale kulturverändernde Instrumente für dieses Ziel sehen
sie in Transsexualität, Transvestismus und Intersexualität. Deren Existenz gilt
ihnen als Beleg für die generelle „Konstruiertheit der normativen
heterosexuellen Zweigeschlechtlichkeit“. Transsexualität ist dabei „zielführend
für das Projekt der Denaturalisierung von Zweigeschlechtlichkeit.“ Sie beweist angeblich,
dass die Mann-Frau-Einteilung künstlich ist und dass jedem das Recht zusteht,
sein Geschlecht selbst zu wählen.
Stimmt das?
Eine der zentralen Thesen der Gendertheorien ist die
Annahme, dass es kein natürliches Geschlecht gibt, Geschlecht und soziale
Geschlechtsrolle (Gender) seien vielmehr rein gesellschaftlich „konstruiert“.
Thorsten Voß, Dozent an einem der 29 Institute für Gender-Studies an deutschen
Universitäten, drückt es so aus: „Gender-Studies haben nachgewiesen, dass es
kein vorgefertigtes Geschlecht gibt – es ist ein Konstrukt, abhängig von
historischen und kulturellen Kontexten.“1
Im Jahr 2000 hat sich die Bundesregierung in ihrer
Geschäftsordnung darauf festgelegt, die Gendertheorien im sogenannten Gender
Mainstreaming politisch umzusetzen. Eines der Instrumente für die Umsetzung ist
das vom Bundesfamilienministerium finanzierte GenderKompetenzZentrum (GKZ) der
Humboldt Universität, Berlin. Auf der Webseite des GKZ ist zu lesen, dass
Geschlecht eine „sozial konstruierte Kategorie“ sei. Dort heißt es auch:
„Geschlecht ist keine ’natürliche’ Gegebenheit. Die Tatsache, dass es Frauen
und Männer gibt und diese als zwei unterschiedliche Gruppen von Menschen
wahrgenommen werden, ist vorrangig das Ergebnis einer Reihe von gesellschaftlichen
Zuschreibungen und Erwartungen, die durch Erziehung, Medien,
Rollenvorstellungen und Normen vermittelt werden.“2
Stimmt das?
Die Gendertheorien gründen auf der unbewiesenen Annahme,
dass „Geschlechtszuweisung“ an sich schon Unterdrückung und ungerechte
Einengung bedeutet. So schreibt die Freiburger Professorin Nina Degele in ihrem
Einführungsbuch für Studierende, Geschlecht als „Strukturkategorie“ sei Ursache
sozialer Ungleichheit. Geschlecht, so Degele, ist der „soziale Platzanweiser“,
der zur Unterdrückung, Ausgrenzung und Benachteiligung von Frauen führt.3
Die Gender-Theoretiker halten deshalb eine freie und
gerechte Gesellschaft nur dann für möglich, wenn der Mensch zuvor von der
„Zwangskategorie“ „Mann“ und „Frau“ befreit wird.
Zentrale kulturverändernde Instrumente für dieses Ziel sehen
sie in Transsexualität, Transvestismus und Intersexualität. Deren Existenz gilt
ihnen als Beleg für eine generelle „Konstruiertheit der normativen
heterosexuellen Zweigeschlechtlichkeit“.4 Transsexualität ist „zielführend
für das Projekt der Denaturalisierung von Zweigeschlechtlichkeit.“5
Transsexualität beweist angeblich, dass die Mann-Frau-Einteilung künstlich ist
und dass jedem das Recht zusteht, sein Geschlecht selbst zu wählen.
Aus diesem Grund verwenden Gender-Theoretiker lieber den
Begriff Transgender statt Transsexualität; Transgender betont das Fließende der
Identitäten zwischen Mann und Frau. So schreibt die Transsexuellenorganisation
„TransMann“, auf die das Bundesfamilienministerium mit einem Link verweist: „So
kann sich ein Mensch, der eine vollständig weibliche Anatomie hat, dennoch
nicht als Frau fühlen, sondern teilweise oder vollständig als Mann, und möchte
dann auch so wahrgenommen werden. (…) Der Druck, sich auf ein bestimmtes
Geschlecht festlegen zu müssen, verursacht innere Spannungen… Abhilfe kann nur
die Annahme einer Geschlechtsrolle sein, mit der ein solcher Mensch leben kann
– sei es die gegengeschlechtliche, oder eine Zwischenrolle.“6
Das GenderKompetenzZentrum weist auf seiner Webseite auf
eine 2006 veranstaltete Tagung zum Thema „Trans“ hin. Auf dem Tagungsflyer heißt es: „So gesehen,
ist nicht Trans als Lebensform erklärungsbedürftig, wohl aber das System der
Zweigeschlechtlichkeit.“7
In diesem Zusammenhang muss noch einmal auf den 2007 in den
Bundestag eingebrachten Gesetzentwurf
von Bündnis90/Die Grünen zur „Reform“ des Transsexuellengesetzes hingewiesen
werden. Darin hieß es: Für die rechtliche Bestimmung des Geschlechts dürfen
nicht mehr die äußeren Geschlechtsmerkmale ausschlaggebend sein, sondern
nur noch das subjektive Empfinden des einzelnen Menschen. Die „tatsächliche
Vielfalt von Identitäten“ müsse akzeptiert werden, transsexuell empfindende
Menschen dürfe man nicht in „vorgegebene Raster… pressen“.8 Im Mai 2008 wurde
ein inhaltlich sehr ähnlicher Antrag von der FDP eingebracht.9
Vertreter der Gendertheorien blenden die erhebliche
Psychopathologie und das damit verbundene Leiden der Betroffenen aus und
stilisieren sie stattdessen zu Vorreitern einer neuen Welt, in der die
„Zwangskategorien“ Mann und Frau abgeschafft sind und sich jeder sein
Geschlecht als Frau oder Mann oder als beliebige Zwischenform selbst aussuchen
kann.
Doch warum? Warum sollte es ein Ziel sein, „Verwirrung in
Bezug auf Geschlecht [zu] schaffen“10 und, wie Judith Butler, Vordenkerin der
Gender Theorien, fordert, „die Kategorien des Körpers, des Geschlechts, der
Geschlechtsidentität und der Sexualität [zu] stören“11? Woraus speist sich
diese fundamentale Ablehnung der Kategorien von Zuordnung?
Keine Theorie – das wissen die Gender-Theoretiker am besten
– entsteht nur im Elfenbeinturm der Wissenschaft. Der Standort des Betrachters,
seine individuelle Prägung und Biographie bilden sein Denken und seine
Argumente maßgeblich mit. Die Gendertheorien zeichnen sich durch prägnante
Feindbilder aus und gewinnen dadurch eine aggressive Dynamik. Deren Motor sind
vor allem: Seelische Verletzungen und Verwundungen, Misshandlung und
Missbrauch in der (früh-)kindlichen Entwicklung und daraus folgend eine
radikale Ablehnung des eigenen weiblichen oder männlichen Selbst sowie ein
(unbewusster) Hass auf diejenigen, die das eigene geschlechtliche Selbst in der
Entwicklung nicht genügend bestätigen und fördern konnten: die Eltern. Weil die
Verletzungen aber nicht angeschaut werden, können sie nicht heilen. Stattdessen
werden Groll und Ablehnung auf die Gesellschaft und auf Geschlecht als
Kategorie überhaupt (auch auf alle Vaterschaft und Mutterschaft) übertragen.
Der oben genannte Satz, dass Geschlecht als solches Ursache für unter
Unterdrückung sei, wird vor diesem Hintergrund verständlich.12
Die Annahme, Geschlecht werde durch willkürliches Handeln
konstruiert und könne deshalb jederzeit dekonstruiert und neu zusammengesetzt
werden, ist irrig. In Wirklichkeit ist Geschlecht kein Handeln, sondern ein
Sein, ein Gegeben-Sein. Dieses Gegeben-Sein kann der Mensch nur annehmen oder
sich dagegen auflehnen.
Ebenso irrig ist die Annahme, die Gesellschaft sei aus
lauter autonomen Individuen aufgebaut, die ihre Geschlechtsidentität jederzeit
wechseln können. In Wirklichkeit baut die Gesellschaft nicht auf lauter
Einzelnen auf, sondern auf dem sozialen Knoten der Elternschaft. Sie baut
deshalb auch nicht auf sich frei erfindenden Individuen auf, sondern auf dem
gegebenen geschlechtlichen Unterschied von Frau und Mann. Nur so hat sie
Bestand.
Der französische Philosoph Olivier Boulnois schreibt dazu
sinngemäß: Die Geschlechterdifferenz weist eine seinsmäßige Dimension auf, die
erst in der Mutterschaft und Vaterschaft ihre Konkretion erfährt. In Mutter-
und Vaterschaft erfährt man, dass die Unterscheidung zwischen Mann und Frau
unauflöslich ist. Der Mensch ist kein mit einer unendlichen Macht über alle
Dinge ausgestattetes Subjekt. Das Menschliche ist für den Menschen kein
Experimentierfeld; er ist innerhalb einer gegebenen Ordnung verankert, die er
respektieren muss, weil nur sie ihm Sinn verleiht.
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