Freitag, 13. Mai 2016

UN: Homosexualität ist keine Krankheit Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen verlangen Medizinreformen weltweit

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2016

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UN: Homosexualität ist keine Krankheit

Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen verlangen Medizinreformen weltweit

In einem vor dem Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie am 17. Mai veröffentlichten Statement haben einige der einflußreichsten Menschenrechtsgruppen innerhalb der Vereinten Nationenalle Regierungen weltweit dazu aufgerufen, Homosexualität nicht mehr als Krankheit einzustufen und Maßnahmen zu ergreifen, die es verhindern, dass LGBTI wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Geschlechts zu unnötigen und nutzlosen Behandlungen gezwungen werden. Unterschrieben haben den Aufruf unter anderem das UN-Komittee für Kinderrechte, die Inter-Afrikanische Kommission für Menschenrechte und der Beauftragte für Menschenrechte im Europäischen Rat.

Dieses Verhalten ist außerdem eine der Wurzeln aller negativen Einstellungen und Vorurteile gegenüber LGBTI.
Der Appell sagt unter anderem: „Die Pathologisierung von Erwachsenen oder LGBTI im Kindesalter – zu behaupten, sie wären aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität oder der Art wie sie ihr Geschlecht leben krank – ist eine der Hauptursachen für die Menschenrechtsverletzungen deren Opfer diese Personengruppe wird. Dieses Verhalten ist außerdem eine der Wurzeln aller negativen Einstellungen und von Vorurteilen ihnen gegenüber und ein großes Hindernis für die Durchsetzung ihrer Menschenrechte. Pathologisierende und stigmatisierende medizinische Einstufungen aufgrund von Geschlechtszugehörigkeit werden als Begründung dafür heran gezogen, trans-Menschen, selbst wenn sie noch sehr jung sind, zu Sterilisationen, Hormon-Therapien, chirurgischen Eingriffen oder psychatrischen Bewertungen zu zwingen, was ihre Menschenrechte fundamental einschränkt. Diese pathologisierenden Einstufungen führen auch dazu, dass Trans-Menschen keinen Zugang zu sicheren, medizinischen Wegen zu einer Geschlechtsanpassung haben. Das führt zu Todesfällen und schweren, unnötigen Verletzungen, die aus unsicheren und unhygienischen Eingriffen stammen.
Lesbisch, schwul, bisexuell oder trans zu sein, heißt nichts weiter, als der reichen Vielfältigkeit der menschlichen Natur zu entsprechen.
Außerdem werden auf Grundlage der falschen, medizinischen Einstufungen LGBTI weiterhin schmerzhaften, unethischen und schädlichen Behandlungen ausgesetzt, um sie zu „heilen”. Diese sogenannten „Conversion-” oder „Reparative-„Therapien sind besonders für Kinder und Jugendliche mit oft schweren Schädigungen verbunden. Erzwungene, nicht freiwillige Behandlungen können zu lebenslangen physischen oder psychischen Schmerzen führen  und das Leid, das durch sie hervorgerufen wird, kann das Recht eines Individuums auf Schutz vor Folter oder anderen unmenschlichen Formen der Bestrafung einschränken. Die Pathologisierung von LGBTI wird auch dazu benutzt, um die fortgesetzte Kriminalisierung von Transgendern zu begründen, die Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen zu verhindern, die offizielle Anerkennung oder Veränderung des Geschlechtsstatuses von trans-Menschen zu verhindern und die Benachteiligungen von LGBTI in Bezug auf Bildung, Gesundheitsversorgung und im Arbeits- und Wohnrecht nicht zu beseitigen. … Lesbisch, schwul, bisexuell oder trans zu sein, heißt nichts weiter, als der reichen Vielfältigkeit der menschlichen Natur zu entsprechen. Wir sind tief besorgt darüber, dass LGBTI durch solche medizinischen Pathologisierungen immer noch viel Leid erfahren müssen. Wir freuen uns über jede Form von Fortschritt, die hier erreicht wird und begrüßen, dass die WHO vor 26 Jahren beschlossen hat, Homosexualität von der Liste der anerkannten Krankheiten zu entfernen. Wir sehen mit Sorge, dass einige nationale  Gesundheitsorganisationen dieser Einschätzung immer noch nicht folgen. Hier sind juristische und politische Reformen notwendig, die LGBTI wirksam vor Gewalt und Diskriminierung schützen.” Manche UN-Mitglieder werden nicht zugehört haben. Simbabwes Präsident Robert Mugabe beispielsweise, hatte erst im September vor der UN gesagt, in seinem Land gäbe es keine Homosexuellen!



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