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Geschrieben
und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2016
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diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt
vor, einer Minderheit anzugehören!
Hey Du hast es und brauchst es,
deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
doing Him Get donor card!
Homosexualität – vom
Verbot zur Akzeptanz
1949: Die neu gegründete Bundesrepublik lässt den von den
Nazis verschärften Strafrechts-Paragrafen 175 bestehen. Er bestraft
„widernatürliche Unzucht zwischen Männern“. Bis 1969 gibt es weiter Verfolgung
– Schweigen und Angst vielerorts in den 50er- und 60er-Jahren. Kanzler Konrad
Adenauer soll in dieser Zeit zu Gerüchten über Außenminister Heinrich von
Brentano gesagt haben: „Also wissen Se, solange der misch nit anpackt, isset
mir ejal.“
1968: Die DDR streicht Paragraf 175. Weiterhin
unterschiedliche Schutzalter für heterosexuelle und homosexuelle Kontakte.
1969: Die neue sozialliberale Regierung von Willy Brandt
entschärft entscheidend Paragraf 175. Ab dem 1. September ist praktizierte
männliche Homosexualität unter Erwachsenen nicht mehr strafbar.
1970: Der CSU-Chef Franz Josef Strauß spricht den Satz: „Ich
will lieber ein kalter Krieger sein als ein warmer Bruder.“
1971: „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die
Situation, in der er lebt“ von Rosa von Praunheim wird uraufgeführt. Der Film
kritisiert die Gesellschaft, aber auch die verzagte Schwulen-Szene. Zwei Jahre
später strahlt die ARD den Film aus, weshalb der Bayerische Rundfunk (BR) sich
aus dem gemeinsamen Programm ausklinkt.
1972: In Münster findet die erste Schwulendemo in der
Geschichte der Bundesrepublik statt. In den Folgejahren entstehen immer mehr
Gruppen von Lesben und Schwulen, die in Gesellschaft und Organisationen
hineinwirken wollen. Die Homosexuellenbewegung gewinnt an Fahrt.
1977: Die ARD strahlt den schwulen Liebesfilm „Die Konsequenz“
von Wolfgang Petersen aus. Jürgen Prochnow spielt einen Gefängnisinsassen: Er
und der 16-jährige Sohn eines Aufsehers verlieben sich ineinander. Der BR
klinkt sich erneut aus.
1979: In Bremen und Berlin finden erstmals Demos als
Christopher Street Day (CSD) statt und beziehen sich damit auf Aufstände von
Lesben, Schwulen und Transsexuellen im Juni 1969 in New York.
1983/84: Die Kießling-Affäre: Der sogenannte Verdacht der
Homosexualität und die angebliche Erpressbarkeit reicht Minister Manfred Wörner
(CDU), um den Vier-Sterne-Bundeswehrgeneral Günter Kießling zu entlassen.
Dilettantisches Krisenmanagement. Schließlich wird Kießling wieder in Dienst
genommen und ehrenhaft entlassen.
Die neue Angst Aids
1980er Jahre: Aids erschüttert die Welt und gilt vielen als
„Schwulenseuche“. In der konservativ-liberalen Bundesregierung setzt sich ein
aufklärender Kurs durch, nicht zuletzt dank Rita Süssmuth.
1990: Erster schwuler Fernsehkuss in der ARD-Serie
„Lindenstraße“. Bei RTL geht die Komikerin Hella von Sinnen bereits seit 1988
in der Spielshow „Alles Nichts Oder?!“ offen mit ihrem Lesbisch-Sein um. Im
Sommer wird der „ungeoutete“ schwule Volksschauspieler Walter Sedlmayr ermordet
aufgefunden.
1991: In der RTL-Show „Explosiv – Der heiße Stuhl“ vertritt
Rosa von Praunheim, enttäuscht von mangelnder Solidarität angesichts der
tödlichen Aids-Welle, die These, homosexuelle Promis sollten ihr Liebesleben
öffentlich machen. Er outet nicht-anwesende Stars wie Hape Kerkeling und Alfred
Biolek. Großes Medienecho.
1994: Der „Schwulenparagraf“ 175 fällt endgültig. Er hatte
zumindest im Westen (die DDR schuf die Diskriminierung 1988 ab) noch immer ein
höheres Schutzalter für gleichgeschlechtlichen Sex festgelegt. Nach der
Deutschen Einheit gibt es vier Jahre lang eine unterschiedliche Gesetzeslage in
Ost und West.
1999: „Hamburger Ehe“: Die rot-grüne Regierung des
Stadtstaates ist Vorreiter. Erstmals können auch in Deutschland
gleichgeschlechtliche Paare ihre Partnerschaft mit einem staatlichen Dokument
belegen. 2000: Spätestens von nun an revolutioniert das Internet das Leben und
die Kontaktaufnahme (auch) für Homosexuelle. Hunderttausende sind in Portalen
wie Gayromeo (ab 2002) aktiv.
2001: Berlins SPD will das Regierungsbündnis mit der CDU
verlassen. Ihr Spitzenkandidat Klaus Wowereit improvisiert - wohl auch um
möglichen Enthüllungen der Presse zuvorzukommen - auf einem Sonderparteitag den
Satz „Ich bin schwul, und das ist auch gut so“.
2003: Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust (CDU)
entlässt seinen Innensenator Ronald Schill. Grund: Schill habe Beust mit dessen
- bis dato diskret behandelten - Homosexualität und einem angeblichen
Verhältnis zu einem seiner Senatoren erpressen wollen. Die Öffentlichkeit steht
recht eindeutig auf von Beusts Seite.
2008: In Berlin gibt es jetzt im Tiergarten ein „Denkmal für
die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen“, gegenüber vom
Holocaust-Mahnmal. In der NS-Zeit wurden Schätzungen zufolge 54.000
Homosexuelle verurteilt, etwa 7000 wurden in Konzentrationslagern ermordet.
2009: Mit FDP-Chef Guido Westerwelle wird erstmals ein offen
schwuler Politiker Vizekanzler und Außenminister.
2011: Selbst in der RTL-Kuppelsendung „Bauer sucht Frau“ -
dem Titel nach sehr heterosexuell - heißt es nun: Bauer sucht Mann. In diversen
Seifenopern, Talkshows oder Castingshows gehören heute Lesben und Schwule
selbstverständlich dazu („Deutschland sucht den Superstar“ zum Beispiel gewinnt
2004 Elli Erl, 2007 Mark Medlock).
2013: Im Juni beschließt der Bundestag nach einem
richtungsweisenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts, dass auc homosexuelle
Paare vom Ehegattensplitting rückwirkend ab 2001 profitieren sollen.
Eingetragene Lebenspartnerschaften sind damit steuerlich mit der Ehe
gleichgesetzt. Die jährlichen Mindereinnahmen an Steuern werden für die
kommenden Jahre auf etwa 55 Millionen Euro jährlich geschätzt. Die volle
Gleichstellung der Homo-Ehe im Adoptionsrecht steht noch aus.
2014: Als erster, deutscher Ex-Nationalspieler outet sich
Thomas Hitzlsperger – nur wenige Wochen vor den Olympischen Winterspielen im
russischen Sotschi. Hitzlsperger bekam ein positives Echo – aus Politik,
Wirtschaft und Sport. Lukas Podolski, ehemaliger Kollege in der
Nationalmannschaft, twitterte „eine „richtige Entscheidung“, Arne Friedrichs
Tweet lautete: „Bin stolz auf dich.“ Bundestrainer Joachim Löw forderte
Respekt: „Thomas hat für sich persönlich entschieden, diesen Schritt zu gehen,
und er sollte in einer toleranten Gesellschaft von allen respektiert werden.“
Regierungssprecher Steffen Seibert sagte: „Wir leben in einem Land, in dem
niemand Angst haben sollte, seine Sexualität zu bekennen nur aus Angst vor
Intoleranz.“
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