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Rechte vorbehalten!
Geschrieben
und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2016
Bitte kopiert den Link und Gebt
diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt
vor, einer Minderheit anzugehören!
Hey Du hast es und brauchst es,
deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
doing Him Get donor card!
NENN MICH NICHT LARS,
ICH BIN LISA
Kinder und
Jugendliche machen im Laufe ihres Lebens viele kleinere und auch größere
Veränderungen durch. Genauso und doch ganz anders trans* Kinder und
-Jugendliche.
Junge Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht dem
entspricht, was sie an Zuschreibung erfahren, brauchen Unterstützung auf ihrem
Weg und Möglichkeiten, sich mit anderen darüber auszutauschen. Das Projekt
TRANS*-JA UND?! hilft, aber auch Pädagog_innen sind gefragt, einen Beitrag zu
leisten.
Kindern und Jugendlichen gegenüber wird ihr Trans*-sein
häufig angezweifelt, als Krankheit deklariert und mit psychiatrischen Diagnosen
belegt. Ihre Identität bleibt oft unsichtbar, wird ignoriert oder abfällig
kommentiert. Es fehlt an kompetenter, unterstützender Beratung und speziellen
Angeboten für trans* Kinder, -Jugendliche und deren Angehörige. Die höheren
Raten von trans* Schulabgänger_innen ohne Abschluss, die vielen Probleme in
Familie, Schule und Ausbildung sind Ausdruck vielfacher Diskriminierungen,
insbesondere auf dem Arbeitsmarkt und im Gesundheitssektor.
Diese halten Jugendliche und junge Erwachsene Trans* oft
davon ab, ein selbstbewusstes Selbstbild zu entwickeln und eine
gleichberechtigte demokratische Teilhabe zu realisieren. Auch die »Expertise
zur Benachteiligung von Trans*-Personen insbesondere im Arbeitsleben« der
Antidiskriminierungsstelle des Bundes zeigt dies auf.
Du bist ein Junge und damit basta
Junge Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht dem
entspricht, was sie an Zuschreibung erfahren, brauchen Unterstützung auf ihrem
Weg und Möglichkeiten, sich mit anderen darüber auszutauschen. Gerade Pädagoginnen
haben hier eine besondere Verantwortung, aber auch eine besondere Chance ihnen
beizustehen.
Was kann ein Pädagog_in im Alltag für Trans* tun?
• Sprich
trans* idente Menschen mit den Vornamen ihrer Wahl an und benutze beim Sprechen
über sie deren bevorzugte Pronomen – auch falls das deiner eigenen Wahrnehmung
nicht entspricht und es keine offizielle Namensänderung gibt.
• Schreibe
trans* Kinder und Jugendliche – auch im Klassenbuch und in Zeugnissen – ihrer
Identität entsprechend. Das ist äußerst sinnvoll und rechtlich auch zulässig.
• Biete vertrauliche
Gespräche an. Stelle aber nur Fragen, die für die Nähe eurer Beziehung auch
angemessen sind. Behandele vertrauliche Informationen unbedingt als solche.
Oute keine_n gegen seinen_ihren Willen!
• Prüfe
deine Einrichtung – beispielsweise auf geeignete Materialien und genderneutrale
Toiletten und mach auf Bedarfe aufmerksam – beispielsweise für eine Schulung
des Kollegiums.
• Mach dich
vertraut mit der Vielfalt geschlechtlicher Identitäten und sexueller
Orientierungen und benenne Trans* und Inter*Geschlechtlichkeit als normale
Varianten.
• Hole dir
selbst Rat, sofern du es benötigst.
• Setz dich
für die Wahrung von Grund- und Menschenrechten und gegen Homo-, Trans* und
Inter*Feindlichkeit ein.
Internet ist oft der
erste Schritt
Unterstützung für junge Trans* gibt es auch durch das
Projekt TRANS*-JA UND?!. Das ist ein Projekt mit dem vorrangigen Ziel, ihnen
aus der Isolation heraus und zu einem stärkeren Selbstbewusstsein in
Auseinandersetzung mit der eigenen Identität zu helfen.
Oftmals ist das Internet die einzige Möglichkeit oder der
erste Schritt, um sich auszutauschen und zu informieren, ohne sich selbst zu
outen. Der nächste Schritt kann die Teilnahme an einem Projekt, einer Gruppe
oder einem Treffen in einem geschützten Rahmen speziell für junge Trans* sein.
Für sie ist es wichtig, dass die richtigen Pronomen verwendet werden und sie
mit dem für sie stimmigen Namen angesprochen werden. Einige Trans* benutzen für
sich Begriffe wie transsexuell, transgender, trans* oder transident, hinterfragen
Kategorien wie »männlich« und »weiblich«, »Frauen« und »Männer« und suchen für
sich selbst nach einem stimmigen Weg innerhalb oder außerhalb gewöhnlicher
Zuordnungen.
Sie wollen sich nicht erklären müssen, sondern angenommen
werden, wie sie sind. Und das ist für sie im Alltag, in der Schule, in anderen
Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe leider nicht selbstverständlich
gegeben. Sie brauchen Räume, in denen sie sich treffen können, sich
informieren, austauschen oder einfach mal entspannen und gemeinsam Spaß haben.
Ich bin nicht alleine
Solche Angebote und Gruppen sind rar, aber im Rahmen von
TRANS*-JA UND?! gibt es Angebote, um bestehende Trans*-Jugendgruppen und
einzelne junge Trans* zu stärken. Unter anderem gibt es bundesweit in vier
verschiedenen Städten Medien- und Empowerment-Workshops für junge Trans*. Viele
Teilnehmer_innen tauen während eines TRANS*- JA UND?!-Workshops förmlich auf.
Sie bekommen Mut zu erzählen, fühlen sich «das erste Mal normal«, begegnen
anderen jungen Trans* und erleben, dass sie nicht allein sind. Sie haben von
der Leitung ihrer Trans* Jugendgruppe vom Workshop erfahren, oder sind beim
Surfen im Internet auf die Projektwebseite gestoßen, haben eine Postkarte zur
Bewerbung des Projekts gefunden oder von Freund_innen davon gehört.
Die 14- bis 26-jährigen Teilnehmenden erzählen hier ihre
eigenen Geschichten. Spielerische Übungen und gemeinsame Essenspausen sorgen
für eine lockere, entspannte Atmosphäre und genügend Zeit zum Austauschen und
Kennenlernen. Ein Warm Up mit kreativem Schreiben bringt auch ungeübte
Schreiber_innen dazu, ihre Kreativität zu nutzen und Texte entstehen zu lassen.
Mit professioneller Unterstützung entstehen aus den Texten je nach
Workshop-Schwerpunkt Trickfilme oder Aufzeichnungen von Spoken Word Performances.
Dabei entscheiden die Teilnehmenden immer selbst, ob und wie sie zu sehen sind.
Fragen, die ich nicht
mehr hören will
Die entstandenen Videos sind sehr vielseitig. In »Fragen,
die ich nicht mehr hören will« sind solche aufgezählt, die als nicht
respektvoll, unangemessen oder verletzend empfunden werden. In einem anderen
Film erzählt der Autor vom Gefühl, nicht Aufstehen zu wollen bei dem Gedanken
an all das, was ihn an diesem Tag wieder erwarten wird. Das Video »Personal
Space« besteht aus Collagen und Bildern, die mit Ton unterlegt sind. Es handelt
vom Wunsch nach Freiheit und Raum, von fehlendem Freiraum und den Beklemmungen
durch unpassende Zuschreibungen. Das absurde Glücksmoment im Film zeigt eine
Person, die in der engen Bahn stürzt und trotz der schmerzlichen Erfahrung
lächelt, weil sie in diesem Moment eine für sich stimmige
Geschlechtszuschreibung bekommt.
Sofern sie es wollen, können die Teilnehmenden der
Empowerment-Workshops ihre digitalen Produkte zur Veröffentlichung freigeben.
Einige der Videos aus den Workshops sind nun auf der Projektwebseite zu sehen
und stehen dadurch einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung. Sie können als
Beispiele gezeigt werden, um einen Eindruck von Lebensrealitäten von jungen
Trans* zu vermitteln.
Sichtbar werden für
Veränderungen
Bislang gibt es kaum Forschung über die Lebenssituation von
Trans*Jugendlichen. Im Projekt TRANS*- JA UND?! fanden deshalb 2015 im
Anschluss an die Workshops auch Forschungsgespräche statt, an denen sich viele
Workshop-Teilnehmer_innen engagiert beteiligten. Die Ergebnisse werden
vermutlich im Sommer 2016 veröffentlicht. Mit den Forschungsergebnissen sollen
Politik und andere Entscheidungsträger_innen über Lebenssituationen und
mögliche Bedürfnisse von trans* Jugendlichen informiert werden. Die Beteiligten
wollen dazu beitragen, dass sich für sie und andere etwas ändert. Hoffen wir,
dass es klappt.
Quelltext: http://www.gew-berlin.de/14403_16840.php
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