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MEIN
LEBEN UNTER PUTIN - HOMOSEXUELLE IN RUSSLAND
Geschrieben
und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2017
Bitte kopiert den Link und Gebt
diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt
vor, einer Minderheit anzugehören!
Hey Du hast es und brauchst es,
deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
doing Him Get donor card!
Russland:
Straffreiheit bei Gewalt gegen LGBT
Diskriminierendes „Propagandagesetz“
provoziert Angriffe
Die
russischen Behörden kommen ihrer Pflicht nicht nach, homophobe Gewalttaten zu verhindern
oder strafrechtlich zu verfolgen, so Human Rights Watch in einem heute
veröffentlichten Bericht. Immer mehr lesbische, schwule, bisexuelle und
transgender Personen (kurz LGBT) in Russland wurden seit der Verabschiedung des
Anti-LGBT-Propagandagesetzes im Juni 2013 landesweit Opfer von Gewalt und
Belästigung. Dieses Gesetz ist quasi ein Freibrief für die Diskriminierung von
LBGT und macht diese zu Menschen zweiter Klasse.
Der
85-seitige Bericht „License to Harm: Violence and Harassment against LGBT
People and Activists in Russia” basiert auf mehreren Dutzend ausführlichen
Interviews mit LGBT und LGBT-Aktivisten in 16 Städten in ganz Russland, die
Opfer von Angriffen oder massiver Belästigung aufgrund ihrer sexuellen
Orientierung oder Genderidentität wurden. Die betroffenen LGBT gaben an,
geschlagen, entführt, erniedrigt und als „Pädophile“ oder „Perverse“ beschimpft
worden zu sein. Bei den Tätern handelte es sich in manchen Fällen um homophobe
Bürgerwehrgruppen, in anderen waren es Fremde in der U-Bahn, auf der Straße, in
Nachtclubs, in Cafés und in einem Fall auch in einem Bewerbungsgespräch.
„Die Gewalt,
die LGBT in Russland erfahren, ist zweifellos durch Homophobie motiviert. Die
Behörden ignorieren jedoch bewusst, dass es sich hierbei um sogenannte
Hasskriminalität handelt. Die Opfer werden nicht geschützt”, sagt Tanya Cooper,
Russland-Expertin von Human Rights Watch. „Die russischen Behörden sollen in
Fällen von homophober Gewalt ordnungsgemäß und gründlich ermitteln und nicht
zur Diskriminierung von LGBT beitragen oder dulden.“
Human Rights
Watch dokumentierte die Stigmatisierung, die Belästigungen und die Gewalt,
denen LGBT in Russland tagtäglich ausgesetzt sind. Die meisten Betroffenen, mit
denen Human Rights Watch sprach, gaben an, dass sich die Situation seit 2013
massiv verschlechtert habe. In einigen Fällen handelte es sich bei den
Angreifern um Anti-LGBT-Bürgerwehrgruppen, die Ende 2012 zu Dutzenden in
russischen Städten auftauchten. Diese Gruppen radikaler Nationalisten locken
regelmäßig schwule Männer und Teenager zu fingierten Verabredungen, halten sie
dann gegen ihren Willen fest, erniedrigen sie und stellen sie bloß, indem sie
die Vorgänge aufzeichnen. Hunderte solcher Videos, die derartige
Menschenrechtsverletzungen zeigen, wurden bereits online gestellt.
„Ich spürte
Blut in meinem Mund, aber erst später habe ich erfahren, dass die Angreifer mir
an zwei Stellen den Kiefer gebrochen hatten.”, so ein Opfer einer
Bürgerwehrgruppe.
In anderen
Fällen berichteten LGBT, dass sie bei alltäglichen Aktivitäten unvermittelt von
Fremden angegriffen wurden. Die Opfer berichteten Human Rights Watch, dass sie
verfolgt und in vielen Fällen geschlagen wurden. Die Angreifer beschimpften sie
dabei als „Schwuchteln“. Auch andere homophobe Beleidigungen wurden ihnen in
der Öffentlichkeit entgegengeschleudert.
LGBT-Aktivisten
werden auch bei öffentlichen Veranstaltungen für die Gleichstellung Opfer von
Belästigung und körperlicher Gewalt. Die große Mehrheit der Aktivisten, mit
denen Human Rights Watch sprach, waren seit 2012 mindestens einmal bei einer
solchen Veranstaltung angegriffen worden. Diese Angriffe fanden in
verschiedenen russischen Städten statt. Obwohl Gegendemonstranten die
Aktivisten regelmäßig angreifen und bedrängen, ergreift die Polizei keine
effektiven Maßnahmen, um derartige Angriffe zu verhindern und die Aktivisten zu
schützen.
Von den 78
Opfern homophober und transphober Gewalt, die Human Rights Watch für den
Bericht interviewte, haben 22 den jeweiligen Angriff nicht der Polizei
gemeldet. Gründe hierfür waren die Angst vor Belästigung durch die Polizei
selbst sowie die Angst, die Polizei würde die Angriffe nicht ernst nehmen.
Viele Opfer sind der Meinung, es sei reine Zeitverschwendung, sich bei der
Polizei zu melden. Tatsächlich hat die Polizei nur in wenigen Fällen, in denen
Anzeige erstattet wurde, Ermittlungen eingeleitet.
„Die
russischen Strafverfolgungsbehörden verfügen über alle Mittel und Wege, um in
Fällen von homophober Gewalt zu ermitteln. Sie wollen die Taten jedoch einfach
nicht untersuchen“, so Cooper. „Das Versagen der Behörden, homophoben
Übergriffen und Gewalttaten ein Ende zu setzen, bedeutet ein noch größeres
Risiko für LGBT und LGBT-Aktivisten, Opfer von Angriffen zu werden.
Von einigen
vereinzelten Ermittlungen abgesehen, haben die Behörden bislang nur wenig
getan, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
In Russland
existieren durchaus Gesetze gegen Hasskriminalität, die Strafverfolgungsbehörden
stufen jedoch selbst eindeutig homophobe Angriffe nicht als Hasskriminalität
ein. Nicht ein einziger der im Bericht dokumentierten Fälle wurde als
Hassverbrechen behandelt und entsprechend untersucht. In den Fällen, in denen
die Polizei tatsächlich Ermittlungen einleitete, tat sie dies nur widerwillig
und ablehnend. Häufig wurde den Opfern die Schuld für den Angriff gegeben. Nur
in drei der 44 Fälle, in denen die Opfer Anzeige erstattet hatten, kam es zu
einem Strafverfahren. Wenigstens zwei Angreifer wurden verurteilt, allerdings
standen die verhängten Strafen in keinem Verhältnis zu dem Schaden, den die
Opfer erlitten hatten.
Anstatt
Anti-LGBT-Gewalt und –Rhetorik öffentlich zu verurteilen, schweigt Russlands
Führungsspitze. In einigen Fällen haben die politischen Verantwortlichen sogar
selbst Hassparolen gegen LGBT verbreitet.
Zudem wurden
LBGT oder LGBT-Aktivisten, die als Lehrkräfte an Schulen, Universitäten oder in
Gemeindezentren für Kinder arbeiten, zu Opfern von Hetzkampagnen. Ziel dieser
Kampagnen ist es, die Betroffenen zu diffamieren und sie allein aufgrund ihrer
sexuellen Orientierung als Bedrohung für Kinder darzustellen. Die meisten
Betroffenen haben ihre Arbeit verloren.
Das 2013 in
Kraft getretene Gesetz verbietet „Propaganda von nicht konventionellen
sexuellen Beziehungen unter Minderjährigen”. Das Gesetz ist nur eine von
verschiedenen Maßnahmen, die 2013 vorgeschlagen oder verabschiedet wurden. Ein
Verstoß gegen das Gesetz stellt ein Vergehen dar, das mit unterschiedlich hohen
Geldstrafen geahndet wird.
„Das
Anti-LGBT-Propagandagesetz bietet für niemanden Schutz. Für homophobe Menschen
ist es jedoch ein willkommener Grund, zu glauben, dass die Regierung LGBT nicht
als gleichwertig betrachtet”, so Cooper. „Die russische Regierung soll das
Gesetz widerrufen und der Diskriminierung von LGBT in Russland ein Ende
setzen.“
Ausgewählte
Zeugenaussagen
„Ich spürte Blut
in meinem Mund, aber erst später habe ich erfahren, dass die Angreifer mir an zwei Stellen den Kiefer gebrochen hatten.
Sie brachten mich zu einem leerstehenden Hof in der Nähe und fragten mich:
,Also, wie regeln wir das jetzt?‘ ,Wir könnten dir die Arme und Beine brechen
oder…‘ Ich wusste, dass sie Geld wollten…Bevor sie mich gehen ließen, fragten
sie mich: ,Weißt du, was man in Russland schon immer mit Schwulen gemacht hat?
Man hat sie aufgespießt.’”
– Zhenya Zh.
(Name geändert), Opfer einer Anti-LGBT-Bürgerwehr
„Sie zwangen
mich dazu, mich in die Mitte des Kreises zu stellen, den sie um mich herum
gebildet hatten. Sie stellten mir Fragen zu meinem Sexleben und zu meinen
sexuellen Vorlieben und dann zwangen sie mich, zu schreien, dass ich schwul und
pädophil sei. Sie selbst nannten sich ,Athleten gegen Pädophilie’ und sagten
mir: ,Wir werden euch alle erwischen und wir werden euch beibringen, wie man
ein anständiges Leben führt.‘ Es war etwa 5 Uhr nachmittags, daher waren viele
Leute im Einkaufszentrum, die einkauften und aßen. Aber niemand ist
stehengeblieben, niemand hat eingegriffen.”
– Slava S.
(Name geändert), Opfer einer Anti-LGBT-Bürgerwehr
„Ein Mann
kam in der U-Bahn auf mich zu und fragte mich, ob ich keine Angst hätte ,so
angezogen auf die Straße zu gehen‘. Dann beleidigte er mich lautstark, er
nannte mich eine, Schwuchtel‘ und forderte die Leute auf, mich genau
anzuschauen. Dann folgte er mir in den Zug, wo er mich erneut als ,Schwuchtel‘
beschimpfte und mir ins Gesicht schlug.
– Ivan
(Johnny) Fedoseyev, ein schwuler Mann, der von einem Fremden in der U-Bahn von
Sankt Petersburg angegriffen wurde.
Russland:
Neonazis jagen Schwule. Per Gesetz stellt Präsident Putin Homosexualität mit
Pädophilie praktisch gleich. In „Mein Leben unter Putin“ berichten russische
Schwule und Lesben von ihrem Leben in Angst und ihrer Flucht ins Exil.
2013:
Russlands Präsident Wladimir Putin unterzeichnet das sogenannte
„Anti-Homosexuellen-Gesetz“, das Homosexualität praktisch mit Pädophilie
gleichsetzt. Schwulen und Lesben, die sich in der Öffentlichkeit zu ihrer
Homosexualität bekennen oder Zärtlichkeiten austauschen, drohen Geldstrafen
oder sogar Haft. Gleichzeitig machen immer mehr Neonazis regelrecht Jagd auf
Schwule. Unter der Führung des mittlerweile inhaftierten Neonazis Maxim
Martsinkevich formiert sich in vielen Städten Russlands die Gruppe „Occupy
Pädophilie“. Unter dem Deckmantel des Kinderschutzes misshandeln sie Schwule
und stellen die Videos im Internet öffentlich zur Schau. Doch die Anfeindungen
gegen Homosexuelle finden nahezu überall statt und zu jeder Zeit. So wird die
Lesbe Ilmira Shyakhraznova bei einer Arztuntersuchung an der Universität
gefragt, ob sie nicht wisse, dass Homosexualität nicht mit Religion vereinbar
sei.
WARUM WERDEN
HOMOSEXUELLE IN RUSSLAND VERFOLGT?
Woher kommt
die breite Abneigung gegen Homosexuelle? Yury Gavrikov, Veranstalter
mittlerweile verbotener Gay-Prides in St. Petersburg und Moskau, erklärt, warum
russische Politiker Schwule immer wieder als Feind präsentieren: „Du brauchst
einen Gegner, um von den ganzen innenpolitischen Problemen abzulenken.“
Viacheslav Revin, der nach konkreten Morddrohungen erst seine Heimatstadt und
dann Russland verlassen hat, und Artem Gorbunov sind in die USA geflohen und
haben dort politisches Asyl beantragt. Sie erzählen davon, wie sie sich über
Jahre verstecken mussten. In den USA fühlen sie sich nun zum ersten Mal in
ihrem Leben als gleichwertige Menschen.
Das
Videotagebuch „Mein Leben unter Putin“ zeigt eindrücklich, wie in Putins
Russland Feindbilder aufgebaut, Rechte von Minderheiten per Gesetz beschnitten
und sogar deren Leben bedroht wird.
Belästigt, attackiert, getötet
Nicht nur in den Vereinigten Staaten
werden Trans*Personen regelmäßig Opfer von Gewalttaten – bis hin zum Mord.
Es ist
Dienstag kurz nach sechs Uhr morgens, als die 24-jährige Keke Collier im
Stadtteil Englewood in Chicago auf offener Straße erschossen wird. Die Polizei
bezeichnet sie zunächst als männliches Opfer. Colliers Freunde stellen später
klar, dass sie sich als Transgender-Frau identifizierte. Sie hat Schusswunden
an Brust, Arm und Hand. Sie wird ins Krankenhaus transportiert, wo sie später
stirbt. Der Täter ist flüchtig, die Polizei ermittelt.
Keke Collier
ist bereits die vierte Trans*Person, die in diesem Jahr in den USA ermordet
wurde. Die Bezeichnung Trans*Person umfasst all jene Menschen, die sich ihrem
bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht, nicht, nicht vollständig oder zeitweise
nicht zuordnen können oder wollen – eine Zuordnung erfolgt grundsätzlich über
Selbst- und nicht über Fremddefinition.
Insgesamt
identifizieren sich etwa 1,4 Millionen Personen als Trans*Menschen in den USA.
Und auch wenn ihre Präsenz in der Öffentlichkeit heute zugenommen hat – etwa
durch die Schauspielerin Laverne Cox oder die ehemalige Sportlerin Caitlyn
Jenner –, sinkt die Gewalt gegen Trans*Personen im Alltag nicht.
Inoffiziellen
Listen zufolge, die sich meist auf Berichte lokaler Organisationen stützen,
wurden in den USA auch 2016 – je nach Quelle – zwischen 21 und 27 Morde an
Trans*Personen gezählt, die offenbar aufgrund ihrer Geschlechteridentität
begangen wurden. Meist handelte es sich dabei um Women of Color. Die Fälle, die
in diesen Listen genau dokumentiert sind, zeigen nicht selten ein hohes Maß an
Aggression, beinhalten Folter oder Verstümmelung. Oft wurden die Opfer schon
zuvor regelmäßig belästigt, bedroht oder attackiert.
Fast jede zweite
Trans*Person Opfer sexueller Übergriffe
Doch das
betrifft nicht nur die USA. Laut den Zahlen des Trans Murder Monitoring
Projektes (TMM) wurden 2016 weltweit 295 Trans*Personen aufgrund ihrer
Geschlechteridentität ermordet. Die meisten Opfer gab es demnach in Brasilien,
Mexiko und den USA – aber auch in Italien und in der Türkei wurden je fünf
Trans*Personen getötet.
Viel mehr
Trans*Menschen werden freilich im Alltag regelmäßig belästigt. Die bisher
größte US-Studie mit 27.000 Trans*Personen stellte 2015 fest, dass 46 Prozent
im Jahr zuvor verbal belästigt, 9 Prozent körperlich attackiert und 10 Prozent
Opfer sexueller Gewalt wurden. Ganze 47 Prozent gaben an, schon einmal Opfer
eines sexuellen Übergriffs geworden zu sein. Von den Befragten waren 15 Prozent
ohne Arbeit, ein Drittel lebte in Armut und 40 Prozent hatten schon einen
Suizidversuch hinter sich.
Quell-Text: http://www.taz.de/!5383706/
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