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Geschrieben
und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2017
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vor, einer Minderheit anzugehören!
Hey Du hast es und brauchst es,
deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
doing Him Get donor card!
Sie wollte keine
langen Haare, keinen Busen, keine Menstruation. Sie war sich schon als Kind
sicher, ein Knabe zu sein
Eine
Geschlechtsumwandlung ist besonders effektiv, wenn bereits früh in der Pubertät
Hormone verabreicht werden. Jedoch ist Vorsicht geboten, denn manche Kinder
rücken wieder von ihrem Wunsch ab.
Nico* wollte
keine langen Haare, keinen Busen, keine Menstruation. Er war sich schon als
Kind sicher, ein Knabe zu sein – obwohl er biologisch betrachtet als Mädchen
zur Welt kam. Aber er konnte diesen weiblichen Körper nie akzeptieren. Die
Medizin half ihm: Mit 13 Jahren bekam er Hormonblocker (GnRH-Blocker), um die
Produktion der vom Körper produzierten weiblichen Sexualhormone zu unterbinden.
Seit er 15 ist, erhält er Testosteronspritzen, die ihn in Aussehen und Stimme
zu einem jungen Mann machen, sein Äusseres also seinem inneren Empfinden
anpassen.
«Was würde
ich darum geben, auch solche Hormonblocker bekommen zu haben und nicht diese
unangenehm tiefe Stimme zu haben», seufzt Manu. Bei ihr ist es allerdings
umgekehrt. Manu kam biologisch gesehen als Knabe zur Welt, sie empfindet sich
aber als Frau. Heute nimmt sie weibliche Hormone, hat glatte Haut und halblange
Haare. Aber da sie in der frühen Pubertät keine Hormonblocker erhielt, sind
ihre Stimme und ein bisschen auch ihr Körperbau männlich. «Mich nervt das immer
wieder, wenn ich in Arbeitskleidung nicht als Frau wahrgenommen werde», sagt
die Physiklaborantin. So gesehen hatte Nico Glück, weil er früher behandelt
wurde.
Leidvolle
Pubertät
In der
Schweiz, in Deutschland und anderen Ländern steigt seit einigen Jahren die
Nachfrage nach Beratungsangeboten für Kinder, die sich nicht mit ihrem
biologischen Geschlecht identifizieren können. «Bis zum Jahr 2000 hatte ich
ungefähr eine Beratungsanfrage pro Monat, heutzutage erhalte ich jede Woche
vier neue», sagt der Arzt Bernd Meyenburg, der 1987 in Deutschland am
Uniklinikum der Goethe-Universität in Frankfurt in der psychiatrischen
Institutsambulanz die erste Sprechstunde für diese Gruppe eröffnet hat. Auch Dagmar
Pauli, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität
Zürich, erhält immer mehr Anfragen.
Die
Bedürfnisse und Sorgen von Kindern, die sich im falschen Körper fühlen, werden
seit ein paar Jahren auch ernster genommen. Heute wisse man, welches Leid die
Pubertät bei Transjugendlichen auslösen könne – bis hin zu Suizidversuchen,
betonen die Experten. Denn in der Pubertät werden die äusserlichen Zeichen des
Geschlechts immer deutlicher sichtbar und sind somit kaum noch kaschierbar. Allerdings
ist die Geschlechtsidentität bei Kindern noch nicht klar ausgeprägt. Eine
Diskrepanz im biologischen und empfundenen Geschlecht kann sich also noch
auswachsen.
Gemäss den
wenigen durchgeführten Studien empfinden sich nur 15 bis 20 Prozent der Kinder
mit einem gestörten Geschlechtsempfinden auch im Erwachsenenleben noch als
Transgender. Zwischen einem Viertel und der Hälfte der Transkinder (je nach
Studie) sind später lesbisch oder schwul. Gemäss der Fachliteratur können
Kinder aufgrund von Missbrauch, anderen Traumata oder auch wegen ihrer
Familienkonstellation eine Störung der eigenen Geschlechtsidentität haben, aber
eben nur eine vorübergehende. Allerdings umfassen diese Studien jeweils nur
wenige Personen, und es ist nicht immer klar, wie intensiv die Teilnehmer vor
Studienbeginn ihre Transidentität empfanden. Bei Jugendlichen ist die
Geschlechtsidentität hingegen schon recht stabil.
Betroffene
für frühe Gabe
Die Ärzte
stehen also vor der grossen Frage, wer wirklich dauerhaft ein Transgender ist.
«Nur diese Personen dürfen wir nach medizinethischen Massstäben mit den
pubertätsblockierenden Medikamenten behandeln», sagt Alexander Korte, Kinder-
und Jugendpsychiater an der LMU München. Denn niemand wisse, wie sich eine
jahrelange Einnahme solcher Substanzen auf die Gehirnentwicklung auswirke. Man
will aber mögliche gravierende Nebenwirkungen nur in Kauf nehmen, wenn es sich
um eine dauerhafte Transidentität handelt.
Es
existieren derzeit keine handfesten Kriterien, nach denen sich entscheiden
liesse, wer sich dauerhaft als Transgender fühlt. Als Faustregel gilt, dass
Kinder, die schon sehr früh und/oder sehr vehement und über einen längeren
Zeitraum hinweg ihr angeborenes Geschlecht ablehnen sowie sich strikt weigern,
die für ihr Empfinden falsche Kleidung anzuziehen und sich der traditionellen
Geschlechternorm entsprechend zu verhalten, dauerhaft als Transgender
einzustufen sind. Sehr ernst zu nehmen ist auch, wenn Kinder versuchen, die in
ihren Augen falschen Genitalien zu entfernen. Wichtig für die Einstufung ist
zudem, dass keine anderen psychischen Erkrankungen vorliegen.
Derzeit
werden Hormonblocker in der Schweiz wie in Deutschland meist erst dann
verschrieben, wenn die Kinder sich in der frühen Phase der Pubertät befinden,
medizinisch spricht man dann von Tanner-Stadium II. Dann beginnt sich das
Brustdrüsengewebe zu entwickeln, der Hoden fängt an zu wachsen.
Gegengeschlechtliche Hormone werden meist ab dem 16. Lebensjahr eingesetzt –
wobei nicht das kalendarische Alter, sondern die psychosexuelle und kognitive
Reife entscheidend sein sollte.
Betroffene
plädieren hingegen für eine noch frühere Gabe von Hormonblockern, unter
Umständen bereits in der Vorpubertät, weil keine irreversiblen
Geschlechtsanpassungen damit verbunden seien. Man müsse sich in der jeweiligen
Lebensphase in seinem Körper wohl fühlen, wenn nötig auch mit Medikamenten,
sagen sie. Und auch schon allererste sichtbare Anzeichen der pubertären
Körperumwandlungen könnten grosse seelische Belastungen verursachen.
Suche nach
Ursachen
Noch wenig
geklärt ist die Frage, woher der gestiegene Beratungsbedarf rührt.
Wahrscheinlich gibt es heute nicht wirklich mehr Transkinder und
Transjugendliche als noch vor zehn Jahren. Betroffene und Ärzte sind eher der
Meinung, dass man jetzt in der Gesellschaft offener darüber redet. Ganz wichtig
sei zudem auch, dass man gerade im Internet viele Informationen erhalten könne,
meint Manu. So könne man heutzutage die eigenen Gefühle und die erlebte
Ablehnung des biologischen Geschlechts besser einordnen und nach
psychologischer Beratung fragen.
Experten
gehen davon aus, dass eines von 1000 Kindern zumindest vorübergehend ein
Transgender ist. Erik Schneider, Psychiater und Psychotherapeut von Intersex
& Transgender Luxemburg, meint dagegen, dass gemäss neuerer Forschung eines
von 100 bis 200 Kindern transgeschlechtlich sei. Zwar kämen in die
Beratungszentren mehr Transmädchen (Personen mit einem männlichen
Geburtsgeschlecht, die sich als Mädchen empfinden). Doch das sei vor allem
darauf zurückzuführen, dass man in unserer Gesellschaft nach wie vor bei einem
Knaben viel weniger akzeptiere als bei einem Mädchen, sich nicht
geschlechtskonform zu verhalten. Bei Erwachsenen gibt es ungefähr gleich viele
Transfrauen wie Transmänner.
Offen
bleibt, ob auch Faktoren zum Beispiel in der Umwelt das Empfinden einer
Transidentität beeinflussen. Experten diskutieren zudem über biologische
Ursachen wie spezifische Hormonspiegel, Abweichungen bei den Funktionen der Rezeptoren
für Sexualhormone oder bestimmte neuronale Entwicklungen während der
Schwangerschaft, die eine anhaltende Geschlechtsidentitätsstörung auslösen
könnten. Doch bis anhin haben Untersuchungen von Transmenschen keine solchen
Abweichungen von der medizinischen Norm gefunden. – ähnlich, wie man auch kein
«Homosexuellen-Gen» kennt.
Viele
Transfrauen und Transmänner empfinden solche Analysen als erniedrigend, ebenso
wie auch die immer wieder von neugierigen Mitmenschen gestellten Fragen nach
operativen Massnahmen. «Man sollte einen Menschen als das akzeptieren, als das
er sich vorstellt», sagt die Transfrau Sabrina.
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