Donnerstag, 12. April 2018

Zwitter in den Händen der Chirurgie /// Hermaphrodites in the hands of the surgery

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018
Bitte kopiert den Link und Gebt diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt vor, einer Minderheit anzugehören!

Hey Du hast es und brauchst es, deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch? Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache Ihn Dir den Organspende Ausweis!

Hey you have it and need it, so donating blood, because it is missing in the world!
I had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self  doing Him Get donor card!

Hallo Leute liebe Gäste, als erstes ein Dankeschön das „Sie“ auf diesen Blog gefunden haben!

Wir wissen nicht was „Sie“ hier erwarten, was wir jedoch jetzt schon sagen können, „Sie“ finden eine Unglaubliche-Menge an Informationen, von Personen bzw. Menschen welche man als „ Minderheiten“ bezeichnet!

Um genau diese geht es hier, um das Rechtliche die Gesetze, mehr noch in Lebenssituationen in welchen diese sich Befinden, welche nicht immer die herrlichsten noch schönsten sind!

Es gibt über 1300 unterschiedliche Berichte, wir versuchen immer die Quelldaten anzugeben, nicht dass man denkt, hier wird etwas Erfunden.

Einiges wird Ihnen als Unglaubwürdig erscheinen, die Realität beweist jedoch, es sind Wahrheiten ungeschönt auch sehr Erschreckend fast zum Verzweifeln!

Wir „wissen“ auch das eine gute Information und Aufklärung das einzige Mittel sein kann, sehr viele Missverständnisse aufzuklären, hoffen das „Sie“ dieses so wahrnehmen möchten, denn so ist es gemeint!
Mit Bedauern müssen wir jedoch auch feststellen, dass es sehr wenige gibt, welche diese Aufklärung nicht für nötig halten, im Gegenteil wo möglich Kratzt es an Ihrem Weltbild von Gesellschaft oder Ihrer Lebensform wo möglich gibt es Religiöse Gründe?

Wenn es so ist, nun dann tut es uns leid!

Doch Wahrheiten müssen oder sollten einfach Wahrheiten bleiben!

Leider dürfen wir hier keine Berichte mehr Teilen, wir denken das „Google“ noch immer nicht Verstanden hat, das wir nur Helfen und Aufklären möchten!
Erneut wurde einiges Gesperrt, das letzte Mal wurden wir der Verbreitung von „Pornographie“ bezichtigt!
Nach sehr viel Aufwand und zuziehen von Rechtsberatung konnten wir weiter Arbeiten, all dieses wird durch uns selbst getragen.

Sollten „ Sie“ der Meinung sein, unsere Beiträge sind nützlich, würden wir uns sehr freuen, wenn „Sie“ nun das Teilen der Berichte übernehmen würden!

Teilen „Sie“ geben Sie anderen die Möglichkeit sich hier wie „Sie“ auch Informationen und Erklärungen zu finden, es wäre eine große Hilfe!

Möchten „Sie“ etwas Spenden, wir sagen schon jetzt Dankeschön, es ist kein muss, aber ein Zeichen der Anerkennung!

Die Daten dafür finden „Sie“ im Blog!

Herzlichen Dank
Hochachtungsvoll
Nikita Noemi Rothenbächer    
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Zwitter in den Händen der Chirurgie
Auch in Zürich sind bei Kindern mit unklaren genitalen Verhältnissen geschlechtszuweisende Operationen durchgeführt worden. Das zeigt ein Bericht, mit dem das Kinderspital das Thema aufarbeiten will.

Hermaphrodites in the hands of the surgery
Also in Zurich, sex-referencing surgery has been performed on children with unexplained genital conditions. This is shown by a report with which the children's hospital wants to work up the topic.

Mädchen oder Knabe? Das ist die erste Frage, die frischgebackenen Eltern gestellt wird. Was aber, wenn die Antwort unklar ist? Wenn selbst erfahrene Ärzte unschlüssig sind, welchem Geschlecht das Neugeborene angehört? In diesem Fall – Schätzungen gehen von einer Häufigkeit von 1 auf 4000 Kinder aus – sprechen Volksmund und Betroffene von Zwittern oder Hermaphroditen, die Fachwelt von Intersexualität oder von Personen mit einer Störung der biologischen Geschlechtsentwicklung (disorder of sex development, DSD).

Variante statt Störung

Weil das Wort «Störung» als diskriminierend empfunden wird, bevorzugen die Betroffenen Bezeichnungen wie Variante oder Besonderheit der Geschlechtsentwicklung. Und sie wehren sich seit Jahren gegen medizinisch nicht notwendige Operationen, die bei Kindern mit DSD zur «Genitalkorrektur» vorgenommen werden. Dass solche Eingriffe, bei denen zum Beispiel eine vergrösserte Klitoris entfernt wird, auch am Kinderspital Zürich auf dem Operationsplan standen, dokumentiert nun erstmals eine Pilotstudie.
Die der NZZ vorliegende Arbeit ist vom Kinderspital in Auftrag gegeben worden. Angestossen hat die historische Aufarbeitung die Organisation Zwischengeschlecht.org. Deren Gründungsmitglied Daniela Truffer schrieb 2012 in einem offenen Brief, dass man sehr betroffen sei über die im Kinderspital Zürich über Jahrzehnte geltende Praxis von medizinisch nicht notwendigen Operationen im Genitalbereich. Zudem wurde das Ausblenden dieser Eingriffe in der Institutsgeschichte kritisiert. Zwischengeschlecht.org forderte Universität und Kinderspital auf, in dieser heiklen Angelegenheit eine Pionierrolle zu übernehmen und eine öffentliche Aufarbeitung zu ermöglichen.

Das – oder zumindest der erste Schritt dazu – ist nun geschehen. Denn die von der Zürcher Medizinhistorikerin Sandra Ender durchgeführte Evaluation der Behandlungspraxis am Kinderspital Zürich erlaubt erst eine grobe Lagebeurteilung. In einer zweiten Phase soll die Untersuchung nun ausgeweitet werden. Dabei sind auch Interviews mit Betroffenen und eine Tagung vorgesehen. Läuft alles nach Plan, wird das Projekt nächsten Februar mit einem Abschlussbericht beendet. Danach, so hofft Martin Meuli, Direktor der chirurgischen Klinik am Kinderspital Zürich, sollte die heikle Vergangenheit bewältigt sein.

«Dass erst eine Pilotstudie durchgeführt wurde, hat praktische Gründe», sagt Rita Gobet, Urologin am Kinderspital. Denn im Vorfeld habe man nicht gewusst, ob sich überhaupt Krankenberichte mit geschlechtszuweisenden oder -bestätigenden Operationen finden liessen. Dies deshalb, weil früher die Akten nicht nach Diagnosen abgelegt wurden. Die Sorge erwies sich als unbegründet. Bei ihrer kurzen Archivsuche fand Eder 49 potenziell interessante Krankengeschichten, von denen sie 22 genauer analysierte.

In allen Fällen handelte es sich um chromosomal weibliche Patientinnen mit adrenogenitalem Syndrom (AGS). Bei dieser Krankheit ist die Hormonsynthese in den Nebennieren beeinträchtigt. Dies führt zu einer Störung im Salz- und Flüssigkeitshaushalt und bei Mädchen zu einer unterschiedlich starken Vermännlichung. Das kann so weit gehen, dass die vergrösserte Klitoris als Penis erscheint.

Vielfältige Ursachen

Das AGS ist nur eine Möglichkeit – wenn auch eine relativ häufige –, wie es zu einer Geschlechtsvariante kommen kann. Auch Chromosomen- und Genveränderungen, Störungen der Sexualhormone oder angeborene Fehlbildungen können beim Kind die Geschlechtsentwicklung beeinflussen und zu mehr oder weniger unklaren anatomischen Verhältnissen führen. Davon abzugrenzen sind die «echten» Hermaphroditen, die in ihrem Körper weibliche und männliche Keimdrüsen vereinen.

Das adrenogenitale Syndrom ist für das Kinderspital Zürich noch aus einem anderen Grund wichtig: Mit Andrea Prader arbeitete bis 1986 ein führender AGS-Spezialist an der Klinik. So war Prader massgeblich daran beteiligt, dass die um 1950 am Johns Hopkins Hospital in Baltimore, USA, entwickelten Behandlungsrichtlinien für intersexuelle Kinder auch in der Schweiz eingeführt wurden.
Diese sogenannten Hopkins-Protokolle basierten auf den Theorien des Psychologen John Money, der die Meinung vertrat, dass die Geschlechtsidentität ausschliesslich erlernt ist. Das bedeutete laut Money, dass sich Intersex-Kinder jenem Geschlecht zugehörig fühlen, das ihnen bei Geburt zugewiesen wird und in dem sie erzogen werden.

Diese heute überholte Vorstellung von Psychosexualität war die Grundlage für die damals begonnenen «Genitalkorrekturen» bei DSD-Kindern. Dabei richtete sich das für das Kind ausgewählte Geschlecht nach dem, was sich chirurgisch am besten machen liess. Galt der Penis als zu klein, wurde die weibliche Geschlechterrolle empfohlen – mit entsprechender anatomischer Korrektur. Bei Mädchen mit ausgeprägter Vermännlichung und übergrosser Klitoris wurde routinemässig zur Klitorisamputation geraten – und das möglichst vor dem 18. Lebensmonat, da die Geschlechterrolle danach als fixiert galt.

Auch im Kinderspital Zürich wurden Klitorisamputationen vorgenommen, wie Eders Evaluation bis ins Jahr 1968 zeigt. Bei mindestens 17 der 22 analysierten Patientinnen wurde ein Eingriff durchgeführt. In vielen Fällen wurde schon im frühen Kindesalter die Klitoris entfernt, einige waren noch Säuglinge. In einer Akte heisst es, dass die Mutter unter dem Zustand des Kindes leide und auf eine «operative Entfernung der penisartigen Klitoris» dränge. Der zuweisende Arzt schrieb, dass «die Operation aus psychologischen Gründen wahrscheinlich gerechtfertigt» sei.
Zwei Mädchen wuchsen als Knaben auf. Sie wurden operiert, um ihr Genitale zu vermännlichen. Im ersten Fall lag eine Fehldiagnose vor. Als der Irrtum beim 6-jährigen Kind bemerkt wurde, war eine «Rückverwandlung zur Mädchenrolle» nach der damaligen Überzeugung nicht mehr möglich. Im zweiten Fall war es der Entscheid der Eltern, die ihre Tochter schon als Knaben angemeldet hatten und dabei bleiben wollten.

Drei Frauen liessen sich als Erwachsene die Klitoris entfernen. In einer Akte steht, dass man sich «nach langen Unterredungen» dazu entschlossen habe, da die vergrösserte Klitoris «immer wieder Anstoss zu Diskussionen wegen Verwandlung in einen Mann» gegeben habe. Bei einer anderen Frau steht, dass «sie hoffte, damit ihre homosexuellen Neigungen loszuwerden».

Gesellschaftlicher Kontext

Was aus heutiger Sicht schwer nachvollziehbar sei, müsse im gesellschaftlichen Kontext von damals beurteilt werden, schreibt Eder in ihrer Studie. So herrschte Mitte des 20. Jahrhunderts eine rigide Vorstellung vor, was ein Mann und was eine Frau ist und welche Rolle die Geschlechter zu spielen haben. Wer ausserhalb dieser Norm stand, musste mit Ausgrenzung rechnen. Dazu kam die technisch erstarkte Medizin, die erstmals über die Voraussetzungen für solche Eingriffe verfügte. Und auch die autoritäre Arzt-Patienten-Beziehung («der Arzt weiss am besten, was für das Kind gut ist») dürfte ein rasches und unzimperliches Vorgehen begünstigt haben. Denn was konnten Eltern schon sagen, wenn ihnen der Chirurg versprach, «das Problem» bei ihrem Kind zu lösen?
Die medizinische Praxis bei Intersexualität ist demnach ein Spiegel für die damalige Zeit. «Die Eingriffe können deshalb nicht als Kunstfehler gelten», sagt Meuli. Auch von Fehlern oder Fahrlässigkeit will der Chirurg nicht sprechen. Denn solange nichts Gegenteiliges bekannt sei, dürfe man annehmen, dass die Ärzte nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt und das Wohl des Kindes vor Augen gehabt hätten.

Laut der Urologin Gobet haben die Ärzte aber bekanntes Wissen ignoriert. Denn spätestens nach Erscheinen des Kinsey-Berichts über die menschliche Sexualität (USA: 1948, deutsche Übersetzung: 1955) habe man gewusst, wie wichtig die Klitoris für das sexuelle Empfinden sei. «Dass es dennoch Jahrzehnte ging, bis man mit Klitorisamputationen aufhörte, hat mich schockiert», sagt Gobet. Zumal eine vergrösserte Klitoris sich unter einer Therapie mit Cortison häufig zurückbilde. Im Kinderspital Zürich sei der Eingriff spätestens seit ihrem Eintritt in die Klinik 1990 nicht mehr durchgeführt worden, so Gobet.

Für den Arzt und Ethiker Jürg Streuli vom Kinderspital Zürich ist es unverständlich, dass sich die Medizin erst Ende der 1990er Jahren zu fragen begann, wie es den operierten Kindern später erging. Und das auch erst nach der Publikation des tragischen Falls von David Reimer (vgl. Kasten). «Erst jetzt realisierte man, dass die chirurgische Geschlechtsbestimmung nicht immer eine gute Sache war», so Streuli. Damals kam es weltweit zu Kundgebungen von Betroffenen und Menschenrechtsaktivisten. Auch in der Schweiz wurde demonstriert – letztmals 2013 vor dem Zürcher Kinderspital.
Bereits hat sich die Nationale Ethikkommission im Bereich Humanmedizin (NEK) mit dem Thema befasst. Vorausgegangen waren Parlamentsvorstösse, in denen der Bundesrat aufgefordert wurde, den Umgang mit Varianten der Geschlechtsentwicklung zu klären. In ihrem Bericht von 2012 schreibt die NEK, dass das Leid, das manche Menschen aufgrund der vergangenen Praxis erfahren mussten, gesellschaftlich anzuerkennen sei. «Die damalige medizinische Praxis orientierte sich an (. . .) Wertvorstellungen, die aus heutiger Sicht mit den Grund- und Menschenrechten nicht vereinbar sind.» Da viele Betroffene am Rand der Gesellschaft lebten, sollte die Anerkennung des Leids auch eine Entschädigung enthalten, sagt Truffer. Nur so sei eine Aussöhnung möglich.

Weiter hält der NEK-Bericht fest: «Eine psychosoziale Indikation kann aufgrund ihrer Unsicherheiten und Unwägbarkeiten eine irreversible geschlechtsbestimmende Genitaloperation an einem urteilsunfähigen Kind allein nicht rechtfertigen.» Dieser Punkt gilt als faktisches Verbot für medizinisch nicht notwendige Operationen – eine Position, die auch von der Organisation Zwischengeschlecht.org vertreten wird, die in allen nicht lebensnotwendigen Genitaloperationen eine Verletzung der Menschenrechte sieht.

Zankapfel Hypospadie

«Die meisten Fachleute lehnen eine so strikte Haltung ab», sagt Gobet. Denn bei vielen Geschlechtsvarianten sei noch unklar, was für das Kind und seine psychosexuelle Entwicklung die beste Behandlung sei. Der Grund dafür sei das Fehlen von guten «Outcome»-Studien. Diese Haltung findet sich auch in einem Konsenspapier von 2006, das amerikanische und europäische DSD-Spezialisten gemeinsam verfasst haben. Wie das Papier festhält, soll heute bei der Behandlung aber das funktionelle Resultat und nicht nur das Aussehen im Vordergrund stehen.

Was das im Einzelfall bedeutet, darüber wird etwa bei der Hypospadie des Knaben gestritten. Bei dieser mit und ohne DSD vorkommenden Variante mündet die Harnröhre nicht vorne, sondern unten am Penis, der oft auch gekrümmt ist. Eine Operation sei zwar nicht lebensnotwendig, sagt Gobet, sie könne aber das Urinieren erleichtern und wahrscheinlich auch eine normale Entwicklung der Sexualität fördern.

«Alles, was man am Genitale operiert, ist problematisch», sagt Streuli. Deshalb müsse über jeden Eingriff diskutiert werden – mit den Eltern und zwischen den Fachspezialisten. Am Kinderspital Zürich gibt es zu diesem Zweck seit 2009 eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe, in der auch ein Kinderpsychiater/Psychologe und Streuli als Ethiker Einsitz haben. Auch er ist gegen ein totales Operationsverbot. Man sollte den Eltern eine gewisse Entscheidungsfreiheit lassen, so Streuli. Gleichzeitig dürfe aber die Wirkung der Operation nicht überschätzt werden. Denn jüngste Daten sprächen dafür, dass das Wohlbefinden von Kindern mit DSD weniger vom Eingriff als von der psychosozialen Einbettung und Unterstützung abhänge: Wird dem Kind vermittelt, dass es und sein Geschlecht okay sind? Bekommt es die nötige Unterstützung während der Kindheit und in der Pubertät? Das seien die zentralen Fragen. Bei der Beratung der Eltern sei zudem Bescheidenheit sehr wichtig, sagt Streuli. «Denn wir können nie sicher wissen, wie sich die Geschlechtsidentität und die sexuelle Orientierung bei einem Kind entwickeln.» Viele Eltern hätten mit dieser Unsicherheit Mühe – doch man könne ihnen dieses Gefühl nicht abnehmen. «Wir können sie aber unterstützen, dass sie eine lebens- und kindbejahende Einstellung entwickeln», erklärt Streuli. Damit dürfte sich schon viel Leid verhindern lassen.

Der Fall David Reimer

In seinem Buch «Der Junge, der als Mädchen aufwuchs» schildert der Journalist John Colapinto die tragische Gesichte von David Reimer. 1965 als Bruce Reimer geboren, verliert der Knabe im Säuglingsalter bei der Beschneidung seinen Penis. Auf Anraten des Sexualwissenschafters John Money vom Johns Hopkins Hospital in Baltimore, USA, entscheiden sich die Eltern, den Knaben operativ in ein Mädchen zu verwandeln. Aus Bruce wird Brenda. Mit 15 Jahren erfährt das Mädchen, dass es als Knabe geboren wurde. Daraufhin entscheidet sich Brenda, künftig als Mann zu leben und unterzieht sich einer Testosteronbehandlung und einer Operation zur Herstellung eines Penis. Brenda heisst jetzt David. Er heiratet 1990 eine Frau, deren drei Kinder er adoptiert. Die Ehe scheitert. 2004, mit 38 Jahren, begeht David Reimer Selbstmord.

Ein drittes Geschlecht.

Die Angabe des Geschlechts wird nach der Geburt eines Kindes für die amtlichen Dokumente gebraucht. Weil das bei Kindern mit unklaren anatomischen Verhältnissen («Zwitter») gelegentlich schwierig und oft nicht sofort möglich ist, kann in Deutschland seit 2013 die Frage nach dem Geschlecht offengelassen werden. Australien hat 2011 ein drittes Geschlecht eingeführt (x für intersexuell), was jedoch nicht von allen Betroffenen begrüsst wird, da sich die meisten als Mann oder Frau fühlen. Auch in der Schweiz dürfte sich eine Lösung ergeben. So hat die Nationale Ethikkommission im Bereich Humanmedizin 2012 empfohlen, bei den zwei Geschlechtern zu bleiben; der Eintrag in der Beurkundung des Personenstands soll später aber unbürokratisch geändert werden können – etwas, was heute sehr schwierig ist.




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