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Geschrieben
und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018
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diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt
vor, einer Minderheit anzugehören!
Hey Du hast es und brauchst es,
deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
doing Him Get donor card!
Wie politisch korrekt ist Transgender?
Knapp ein
Mensch von 30.000 in Deutschland ist transsexuell. Seine Seele, sein Empfinden,
ist gegengeschlechtlich zum Körper. Das heißt: 0,003 Prozent der biologischen
Männer fühlen sich als Frauen bzw. biologischen Frauen fühlen sich als Männer.
Bedenken wir diese Zahl – und betrachten wir die Erregung in der Szene der
politischen Correctness sowie in den Medien oder Filmen zur Transsexualität,
gibt es ein gewisses Missverhältnis.
Warum?
Wie festgeschrieben
ist die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht?
Weil es beim
Transsexualismus um viel mehr geht als „nur“ um die Betroffenen. Nämlich um die
uns alle betreffende Frage: Wie festgeschrieben ist die Zugehörigkeit zu einem
Geschlecht? Ist sie unverrückbar? Beliebig wechselbar? Oder fließend? Und sind
Transmenschen der ultimative Beleg dafür, dass das biologische und das soziale
Geschlecht, dass sex and gender durchaus zwei Paar Schuhe sein können?
Zunächst
einmal zu den Zahlen. Wie kommen sie zustande? Seit 1991 wurden in Deutschland
17.255 Menschen registriert, die das Geschlecht gewechselt haben. Zehn Jahre
zuvor lag die von Experten geschätzte Zahl Transsexueller bei etwa 3.000.
Rechnen wir knapp 5.000 aus den 80er Jahren dazu, kommen wir auf etwa 25.000
Transmenschen, die heute in Deutschland leben.
Gleichzeitig
aber erwähnt die LGBTIQ-Szene (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Intersexual
and Queer) niemals Frauen und Männer oder Lesben und Schwule, ohne auch der
Transsexuellen zu gedenken; machen Titelgeschichten mit Transsexuellen Furore
und bringen TV-Serien mit Transstars Quoten.
So erregte
im Juni 2015 das Cover von Vanity Fair, auf dem der einstige Spitzensportler
Bruce Jenner sich als Frau outete, weltweites Aufsehen. „Call me Caitlyn“,
verkündete Jenner, und in einem TV-Interview, sie habe schon immer „ein
weibliches Gehirn“ gehabt. Jenner posierte auf dem Vanity-Fair-Cover in
koketter Pose und cremefarbener Corsage. Ein Jahr zuvor war die auch im Leben
transsexuelle Laverne Cox in der TV-Serie „Orange is the new Black“ in der
Rolle der „Sophia“ bekannt geworden.
Die beiden
Amerikanerinnen sind auf eine gewisse Weise prototypisch für zwei Strömungen in
der Transsexuellen-Community. Jenner träumt nur von einem: endlich „ganz Frau“
zu sein. Die intellektuellere und politischere Cox hat zwar auch schon stolz
ihren nun weiblichen Körper ablichten lassen, ist jedoch als
Transgender-Aktivistin differenzierter. Als Covergirl des Time Magazine
erklärte sie im Juni 2014: „Es geht vor allem darum, das Patriarchat zu
verändern. Das Patriarchat ist unauflöslich verbunden mit Homo- und
Transphobie; es konstituiert sich aus diesem binären System, das Männer und
Frauen trennt.“
Anfang
Januar kam „The Danish Girl“ in die Kinos, der schon auf dem Filmfestival in
Venedig Aufsehen erregt hat. Es geht darin um die reale Geschichte der
intersexuellen – also mit weiblichen wie männlichen Körpermerkmalen – 1882
geborenen Lili Elbe, die zunächst als Mann aufwuchs. Als Student der
Kunstakademie in Kopenhagen lernt er Gerda Gottlieb kennen, die beiden heiraten
und ziehen nach Paris. Aus Einar wird nun zunehmend Lili. Als erster
intersexueller Mensch lässt er/sie sich 1930 in Berlin am Hirschfeld-Institut
operieren – und stirbt an den Folgen der dritten geschlechtsangleichenden
Operation.
The Danish
Girl wurde von Tom Hooper verfilmt, dem Regisseur des wunderbaren,
oscarpremierten „The King’s Speech“. Dargestellt wird der Mann, der unter
unseren Augen zur Frau wird, von Eddie Redmayne („Die Entdeckung der
Unendlichkeit“). Wir sehen, wie er sich die (Körper)Sprache der Frauen
aneignet, zunächst noch zögernd und verspielt, dann immer besessener. Und
perfekt.
EMMA hat in
ihrer Januar/Februar Ausgabe sowohl mit physisch Intersexuellen als auch mit
psychisch Transsexuellen geredet. Darunter zwei FeministInnen, von der die eine
den Wechsel von Mann zu Frau vollzogen hat, die/der andere den von Frau zu
Mann. Die australische Professorin Raewyn Connell war schon als Mann der
international interessanteste Männerforscher. Und der deutsche Computerfachmann
und Punkmusiker Ines-Paul Baumann ist auch als Mann Feminist geblieben –
genauer: mag sich als heutigeR „Ines-Paul“ gar nicht so recht entscheiden für
eines der beiden Geschlechter.
Das ist –
endlich! – der neue Trend bei den bewussteren unter den Transsexuellen: Sie
wollen sich am liebsten gar nicht mehr festlegen lassen auf ein Entweder/Oder,
sie sind beide einengenden Geschlechterrollen leid. So wie die Aktivistinnen
des Berliner Vereins „TransInterQueer“ oder die „Geschlechterkritische
‚Passing‘ Gruppe“, die sagen: „Wir wollen uns nicht anpassen. Wir wollen
unseren Identitäten entsprechend leben. Dabei geht es uns nicht darum, als
stereotype ‚Männer‘ oder ‚Frauen‘ zu passen.“
Der
Gesetzgeber trägt dieser Tendenz inzwischen Rechnung. Das im Jahr 1981
verabschiedete Transsexuellen-Gesetz (TSG) wurde seither mehrfach unter dem
Druck von Urteilen des Bundesverfassungsgerichts geändert. Der aktuelle Stand
ist: Bei der so genannten „kleinen Lösung“ wird der Vorname geändert, aber die
Geschlechtszugehörig im Personenstandsregister nicht. Bei der „großen Lösung“
wird auch in den Papieren die Geschlechtszugehörigkeit korrigiert. Doch erst
seit 2011 ist dazu keine operative Geschlechtsumwandlung mehr Voraussetzung.
Das Verfassungsgericht befand, dass die Operation „unvereinbar mit der
Menschenwürde und dem Recht auf körperliche Unversehrtheit“ ist.
Bei beiden
Varianten ist es Voraussetzung, dass die Person „sich dem anderen Geschlecht
als zugehörig empfindet und seit mindestens drei Jahren unter dem Zwang steht,
ihren Vorstellungen entsprechend zu leben und mit hoher Wahrscheinlichkeit
anzunehmen ist, dass sich ihr Zugehörigkeitsempfinden zum anderen Geschlecht
nicht mehr ändern wird“. Das muss durch zwei Gutachten voneinander unabhängiger
Sachverständiger bestätigt werden.
Einige wollen sich
am liebsten gar nicht mehr festlegen lassen.
Ganz anders
ist die Lage der biologisch „intersexuellen“ Menschen, also Kinder, die mit
uneindeutigen primären Geschlechtsmerkmalen zur Welt kommen.
Viele Leidensgeschichten
hätten verhindert werden können.
Davon gibt
es heute 160.000 Fälle in Deutschland, und sie hatten in der Vergangenheit oft
üble Leidensgeschichten. Denn es durfte nicht sein, was nicht sein kann: Ein
Mensch hat in unserer geschlechterfixierten Welt entweder weiblich oder
männlich zu sein. Dazwischen gibt es nichts. Welche Formen das annehmen kann,
zeigt das EMMA-Gespräch mit der intersexuellen Lucie Veith sowie „die Gedanken
einer Mutter“ eines intersexuell geborenen Kindes.
Doch auch in
diesem Bereich zeichnet sich ein Ende der Zwangszuweisung zu einem Geschlecht
ab. Seit November 2013 müssen Eltern bei der Geburt eines geschlechtlich
uneindeutigen Kindes nicht mehr das eine oder andere Geschlecht in die
Geburtsurkunde eintragen lassen. Zuvor hatte der Deutsche Ethikrat scharf
Stellung bezogen. Er erklärte: „Irreversible medizinische Maßnahmen zur
Geschlechtszuordnung bei Menschen mit uneindeutigem Geschlecht stellen einen
Eingriff in das Recht auf körperliche Unversehrtheit, Wahrung der
geschlechtlichen und sexuellen Identität sowie das Recht auf eine offene
Zukunft und oft auch das Recht auf Fortpflanzungsfreiheit dar.“
Wären
gesellschaftliches Bewusstsein und Gesetzgebung schon in den 1960er Jahren
soweit gewesen, wäre Bruce Reimer vielleicht sein tragisches Schicksal erspart
geblieben. Dem kleinen Jungen war, nach einer schweren Verletzung des Penis,
von Eltern und einem Sexualwissenschaftler im Alter von anderthalb Jahren die
Identität als Mädchen quasi aufgezwungen worden. Alice Schwarzer, die den Fall
bereits im „Kleinen Unterschied“ (1975) zitiert hatte, greift ihn jetzt noch
einmal auf. Und wir drucken ebenfalls ihren EMMA-Kommentar aus dem Jahr 1984
nach, in dem sie – damals gegen die Mehrheit der Frauenbewegung – Partei
ergriff für Transsexuelle.
Doch so, wie
Alice Schwarzer bis heute für die Akzeptanz von Transsexuellen war und ist, so
war sie gleichzeitig schon damals – und ist es heute mehr denn je! – gegen jede
übereilte operative Geschlechtsveränderung und für die Utopie einer Befreiung
von den Rollen.
Das hat sich
in über 30 Jahren auch in EMMA gespiegelt: 1984 erschien der „Brief an meine
Schwester“ von Alice Schwarzer; 1994 das Dossier „Transsexualismus“ mit
Gesprächen mit Transfrauen und Transmännern, sowie einer Kritik von Janice
Raymond am „transsexuellen Imperium“; nur fünf Jahre später hatte das zweite
Dossier zu dem Thema schon den vielsagenden Titel: „Ich bin ich – weder Mann
noch Frau“. Das war die Zeit der „Dekonstruktion der Geschlechter“ (Judith Butler).
Und Leslie Feinberg forderte ganz schlicht, das Geschlecht doch einfach
abzuschaffen, zumindest in den Personalpapieren: Mensch Feinberg.
Das ist über
zwanzig Jahre her. Inzwischen sind auch Wissenschaft und Therapeuten soweit.
EMMA-Redakteurin Chantal Louis führte ein sehr aufschlussreiches und
zukunftsweisendes Gespräch mit der Psychologin Birgit Möller von der
„Geschlechtsvarianz“-Ambulanz an der Universitätsklinik Münster (einer von
mehreren Dependancen des Sexualforschungsinstituts Hamburg). Dort sprechen Kinder
und Jugendliche vor, mit oder ohne Eltern, für die die Sache nicht so ganz klar
ist: Bin ich ein Mädchen oder ein Junge? Doch oft handelt es sich dabei
keineswegs um Transsexuelle, sondern einfach um junge Menschen, die keinen Bock
haben, sich im Geschlechterkäfig einsperren zu lassen.
Wohin es
allerdings führen kann, wenn die Utopie von der Auflösung der Geschlechter die
(Geschlechter)Realität leugnet, analysiert die amerikanische Journalistin und
Feministin Elinor Burkett. In ihrem Text "Was macht uns zu Frauen?"
fragt sie zum Beispiel: Wie kann es sein, dass Pro Choice-Initiativen auf Druck
der Transgender-Bewegung das Wort "Women" aus ihrem Namen gestrichen
haben?
Dass die
strikte Zuweisung von hie weiblich und da männlich auch rein biologisch unhaltbar
ist, berichtet im letzten Beitrag des EMMA-Dossiers die
Wissenschaftsjournalistin Judith Rauch. Nicht nur unsere Körperzellen sind fast
immer ein Mix aus männlich und weiblich zugleich; neue Methoden der DNA-Analyse
und Zellbiologie enthüllen, dass fast jeder Mensch eine Art
Geschlechter-Patchwork ist. Auch das biologische Geschlecht muss also neu
definiert werden.
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denn Wissen ist Macht!
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