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Geschrieben
und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018
Bitte kopiert den Link und Gebt
diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt
vor, einer Minderheit anzugehören!
Hey Du hast es und brauchst es,
deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
doing Him Get donor card!
Man muss viel erklären!
You have to explain a lot
Gerade hat sich das
Bundesverfassungsgericht für ein drittes Geschlecht im Geburtsregister
ausgesprochen. Wir haben mit der Mutter eines intersexuellen Kindes über den
Alltag in einer Gesellschaft gesprochen, die bei Kindern nur in Rosa und Blau
denkt.
Wann haben Sie erfahren, dass Ihr
Kind intersexuell ist?
Es kam deutlich zu früh auf die Welt.
Die Hebamme hat mir dann direkt nach dem Kaiserschnitt gesagt: „Es ist ein
Junge.“ Meinem Mann aber, der unser Kind auf die Intensivstation begleitet hat,
haben die Ärzte gesagt: „Es ist wahrscheinlich ein Mädchen.“ Da war uns dann
schon schnell klar, das ist eine merkwürdige Situation. Aber durch die
Frühgeburt hatten wir erst einmal ganz andere Sorgen. Die genaue Diagnose
Gonadendysgenesie haben wir dann einige Wochen später erst erfahren.
Was steckt hinter dieser Diagnose?
Unser Kind hat einen männlichen
Chromosomensatz, aber der Penis ist nur schwach ausgebildet, ebenso wie ein
Hoden. Der andere befindet sich im Bauchraum. Außerdem hat unser Kind eine
Gebärmutter und eine Vagina.
Nachdem die Ärzte Ihnen diese
Diagnose mitgeteilt hatten, wie ging es weiter?
Für mich war diese Diagnose erst mal
schon überraschend. Ich hatte davon noch nicht viel gehört. Aber da wir eher
große Sorgen um die Gesundheit wegen der Frühgeburt hatten, war die Diagnose
für mich jetzt nicht so schockierend. Ich bin schon immer sehr offen mit
solchen Themen umgegangen. Für mich stand unabhängig von unserem Kind fest,
dass man nicht nur diesen beiden Wegen, also Mann oder Frau, folgen muss. Aber
trotzdem mussten wir uns natürlich damit nach der Geburt auseinandersetzen.
Mussten Sie sich für ein Geschlecht
entscheiden?
Wir mussten uns innerhalb von einer
Woche entscheiden und unser Kind in das Geburtsregister eintragen lassen. Das
Geschlecht offenzulassen, das war damals noch nicht möglich. Wir haben dann ein
wenig rumgedruckst, aber am Ende gesagt: Schreiben Sie weiblich rein. Wir
mussten uns ja entscheiden und haben ihr dann auch einen weiblichen Namen
gegeben. Wir haben uns erst mal nach der ersten Einschätzung der Ärzte
gerichtet. Mehr wussten wir nach einer Woche ja auch noch nicht.
Inzwischen ist Ihr Kind 13 Jahre alt
und immer noch eine Sie?
Sie hat immer noch einen weiblichen
Namen. Wir zu Hause sagen auch immer noch sie. In der Schule sagen aber auch
viele Kinder er. Unser Kind ist damit aufgewachsen, mal als sie oder er
angesprochen zu werden.
Und das stört sie gar nicht?
Für sie ist das bisher kein Thema.
Und für andere Kinder, etwa
Mitschüler? Beim Spiel „Mädchen fangen Jungen“, wo spielt sie mit?
Wir sind damals einfach offen mit der
Situation auf Lehrer und Mitschüler zugegangen. Wir haben erklärt, wie es ist,
und vor allem positive Reaktionen bekommen. Unser Kind hat keine Probleme in
der Klasse.
Vanja, der intersexuelle Mensch, der
vor dem Bundesverfassungsgericht geklagt hat, hat die Pubertät durchlebt, sich
damit auseinandergesetzt, Frau oder Mann oder anders zu sein. Bei einem kleinen
Kind spielt das alles noch keine Rolle. Wie haben Sie mit Ihrem Kind darüber
gesprochen?
Wir haben sehr früh mit ihr darüber
gesprochen. Wir müssen ja regelmäßig in die Klinik, um sie untersuchen zu
lassen, und da habe ich immer gesagt: Wir gehen jetzt dahin, weil die meisten
Menschen Junge oder Mädchen sind, du bist ein Puzzle aus beiden und kannst dir
später mal aussuchen, was du sein möchtest – oder so bleiben. Wir haben
regelmäßig über das Thema gesprochen. Je älter sie geworden ist, umso mehr sind
wir ins Detail gegangen.
Und im Alltag, auf dem Spielplatz, im
Kinderladen – überall wird in unserer Gesellschaft nach Jungs- oder
Mädchenklamotten sortiert und nach Spielsachen, die pink glitzern oder
militärisch anmuten. War es nicht schwierig, das Kind durch diese rosa-blaue
Konsumwelt zu navigieren?
Wir sind, wie gesagt, sehr offen
damit umgegangen, aber wir haben es auch nicht jedem auf die Nase gebunden.
Wenn jemand gesagt hat: „Ach, ein Mädchen“ oder „Das wäre doch etwas für ein
Mädchen“, dann haben wir genickt, gelächelt – und gut war, wenn wir nicht
aufklären wollten. Unser Kind hatte allerdings in einem bestimmten Alter mal
die Mission, es allen zu erzählen.
Was kamen für Reaktionen darauf?
Eigentlich ist sie ganz gut damit
gefahren. Fremde Kinder haben aber dann schon mal verwundert nachgefragt. Ich
kann mich auch an eine Situation erinnern, da kam sie zu mir und hat gesagt:
„Mama, du musst dem jetzt erklären, dass das stimmt, was ich sage.“ Und da
hatte ich damals den Impuls: Ach, das muss ich jetzt nicht erklären, wir gehen
ja auch gleich. Vermutlich habe ich sie da etwas im Stich gelassen. Solche
Situationen gab es, aber es war die Ausnahme. Man muss viel erklären, aber dann
geht es meist gut.
Jetzt ist Ihr Kind in der Pubertät,
ist sie denn rein äußerlich noch voll ein Mädchen?
Sie hat lange blonde Haare, aber der
Stimmbruch hat eingesetzt, und auch sonst verändert sich das Äußere eher
Richtung Junge. Das merkt man schon. Bisher ist das kein Problem. Manchmal sind
die Reaktionen spannend, aber in keinem Fall negativ beladen.
Was kamen für Reaktionen darauf?
Eigentlich ist sie ganz gut damit
gefahren. Fremde Kinder haben aber dann schon mal verwundert nachgefragt. Ich
kann mich auch an eine Situation erinnern, da kam sie zu mir und hat gesagt:
„Mama, du musst dem jetzt erklären, dass das stimmt, was ich sage.“ Und da
hatte ich damals den Impuls: Ach, das muss ich jetzt nicht erklären, wir gehen
ja auch gleich. Vermutlich habe ich sie da etwas im Stich gelassen. Solche
Situationen gab es, aber es war die Ausnahme. Man muss viel erklären, aber dann
geht es meist gut.
Jetzt ist Ihr Kind in der Pubertät,
ist sie denn rein äußerlich noch voll ein Mädchen?
Sie hat lange blonde Haare, aber der
Stimmbruch hat eingesetzt, und auch sonst verändert sich das Äußere eher
Richtung Junge. Das merkt man schon. Bisher ist das kein Problem. Manchmal sind
die Reaktionen spannend, aber in keinem Fall negativ beladen.
Wenn man das im Ethik- oder
Biounterricht behandelt, kann man mehr Toleranz und Verständnis erreichen.
Insgesamt bin ich gespannt, was Ende 2018 wirklich alles geändert wird. Das
sind ja unglaublich viele bürokratische Stellen, die überarbeitet werden
müssen. Und selbst in ausgewiesenen Kliniken für Intersexuelle gibt es bisher
im Register nur weiblich oder männlich. Da muss ich immer grinsen.
Wirklich?
In der Klinik, in der unser Kind
regelmäßig untersucht wird, läuft sie unter weiblich. Obwohl alle Hormone, die
aus dem Labor kommen, auf ein männliches Geschlecht hinweisen, werden sie in
die Tabelle weiblich eingetragen. Selbst in einer solchen Klinik kann man sich
offensichtlich nicht von der herkömmlichen Einteilung lösen. Da ist absurd. Was
sich da ändern wird, das wird spannend.
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denn Wissen ist Macht!
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